DE102019112608A1

DE102019112608A1 - Betonfertigteilplatte und Verbundbauteil mit einer Betonfertigteilplatte

Info

Publication number: DE102019112608A1
Application number: DE102019112608.8A
Authority: DE
Inventors: Erich Lindner; Maximilian Greiner; Mario Bommersbach
Original assignee: Max Boegl Stiftung and Co KG
Current assignee: Max Boegl Stiftung and Co KG
Priority date: 2019-05-14
Filing date: 2019-05-14
Publication date: 2020-11-19

Abstract

Eine Betonfertigteilplatte (2) weist eine Bewehrung (4), insbesondere eine Textilbewehrung, und einen am Rand der Betonfertigteilplatte (2) angeordneten Auflagerbereich zum Lagern des Betonfertigteilplatte (2) auf einem Träger (1) auf. Im Auflagerbereich der Betonfertigteilplatte (2) sind mehrere mit Beton überdeckte, eingegossene Schraubelemente angeordnet für eine Schraubverbindung (6) der Betonfertigteilplatte (2) mit dem Träger (1). Der Abstand (D) einer Mittellinie (M) der Schraubelemente beträgt vom Rand der Betonfertigteilplatte (2) weniger als 20 cm, vorzugsweise weniger als 10 cm. Ein Verbundbauteilweist eine solche Betonfertigteilplatte (2) und einen Träger (1) auf, wobei der Träger (1) zum Lagern der Betonfertigteilplatte (2) ausgebildet ist. Die Betonfertigteilplatte (2) ist mittels mehrerer am Rand der Betonfertigteilplatte (2) angeordneter und durch den Träger (1) hindurchragender Schraubelemente mit dem Träger (1) verschraubt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betonfertigteilplatte mit einer Bewehrung, insbesondere einer Textilbewehrung, mit einem am Rand der Betonfertigteilplatte angeordneten Auflagerbereich zum Lagern der Betonfertigteilplatte auf einem Träger sowie ein Verbundbauteil, insbesondere zur Herstellung eines Gebäudebodens oder einer Gebäudedecke, mit einer Betonfertigteilplatte und mit einem Träger, wobei die Betonfertigteilplatte und der Träger zum Lagern der Betonfertigteilplatte ausgebildet sind.
Aus der DE 1 960 264 A1 ist eine Betonplatte bekannt, die auf Trägern aufliegende Randzonen aufweist, wobei die Betonplatten in ihren Randzonen herausnehmbare Befestigungsmittel zur Anbringung der Betonplatten an den Trägern aufnehmen können. An der Randzone jeder Betonplatte sind Winkelteile angeordnet, an denen jeweils ein senkrechtes Rohr, das durch die Betonplatte nach oben verläuft, angeschweißt ist und zumindest in Nähe seiner Enden mit Innengewinde ausgebildet ist. Ein Verankerungsstab, der gegenüber jedem Winkelteil und jedem Rohr befestigt ist, verläuft waagerecht in die Betonplatte und endet in einem Kopf. Die Verankerung des Gewinderohres in der Betonplatte ist sehr aufwendig. Metallteile zur Befestigung des Gewinderohres liegen außerhalb des Betons und sind nach oben hin offen. Sie sind damit der Korrosion stark ausgesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Betonfertigteilplatte zu schaffen, welche unempfindlich gegen Korrosionseinflüsse ist und außerdem eine schubfeste Verbindung der Betonfertigteilplatte mit dem Träger ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Betonfertigteilplatte und ein Verbundbauteil mit einer Betonfertigteilplatte und einem Träger mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
Die erfindungsgemäße Betonfertigteilplatte weist eine Bewehrung auf und einen Rand mit einem Auflagerbereich zum Lagern der Betonfertigteilplatte auf einem Träger. Die Bewehrung ist in einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung als Textilbewehrung ausgeführt. Mit der Textilbewehrung ist die Gefahr von Korrosion der Betonfertigteilplatte deutlich verringert und es muss weniger Überdeckung der Bewehrung mit Beton als Korrosionsschutz vorgesehen sein.
Erfindungsgemäß sind im Auflagerbereich der Betonfertigteilplatte mehrere mit Beton überdeckte und in das Betonfertigteil eingegossene Schraubelemente angeordnet. Die Schraubelemente dienen einer Schraubverbindung der Betonfertigteilplatte mit dem Träger. Die Schraubelemente werden dabei vorzugsweise zusammen mit der Betonfertigteilplatte eingegossen. Es erfolgt somit nicht ein separater Verguss der Schraubelemente in einer bereits fertiggestellten Betonfertigteilplatte. Damit werden einerseits Herstellkosten reduziert und andererseits wird zusätzlich die Korrosionsgefahr gemindert. Erfindungsgemäß beträgt der Abstand einer Mittellinie der Schraubelemente vom Rand der Betonfertigteilplatte weniger als 20 cm, vorzugsweise weniger als 10 cm. Die Schraubelemente können somit weit außen an der Betonfertigteilplatte vorgesehen sein. Eine Überlappung der Betonfertigteilplatte mit dem Träger muss somit nicht sehr groß sein. Durch das Eingießen der Schraubelemente wird ein guter Halt der Schraubelemente in der Betonfertigteilplatte erzielt. Die Schraubelemente, welche nach der unteren Seite der Betonfertigteilplatte - in ihrem Einbauzustand - offen sind, sind weitgehend vor Korrosion geschützt, weshalb die erforderlichen Sicherheiten, welche sich auf den Abstand der Schraubelemente vom Rand der Betonfertigteilplatte auswirken würden, geringer sein können.
Vorzugsweise ist das Schraubelement direkt oder indirekt in der Betonfertigteilplatte verankert. An dem Schraubelement können Verankerungselemente angeordnet sein, welche sich im Inneren der Betonfertigteilplatte erstrecken.
Dies können beispielsweise Köpfe oder Verankerungsstäbe sein. Im Gegensatz zu dieser direkten Verankerung des Schraubelements ist aber auch eine indirekte Verankerung möglich, welche beispielsweise durch das Zusammenwirken des Schraubelements mit der Bewehrung der Betonfertigteilplatte oder mit einer Ankerplatte erfolgt.
Vorzugsweise ist der Abstand des Schraubelements vom Rand des Betonfertigteils größer als dessen Ausbruchkegel. Damit ist sichergestellt, dass der Umfang des Ausbruchkegels vollständig im Bereich der Betonfertigteilplatte liegt und somit eine höhere Stabilität auf das Schraubelement ausübt, als wenn der Ausbruchkegel mit seinem Umfang über den Rand des Betonfertigteils hinausragen würde.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das Schraubelement eine in die Betonfertigteilplatte eingegossene Gewindehülse oder Mutter oder Schraube. Das Betonfertigteil wird damit unmittelbar an den Träger angeschraubt. Im Gegensatz zu einer Hülse, welche sich im Stand der Technik häufig in der Betonfertigteilplatte befindet, und durch welche eine Schraube gesteckt wird, mit welcher die Betonfertigteilplatte an dem Träger angeschraubt ist, wird mit der vorliegenden Erfindung ein deutlich besserer Korrosionsschutz erzielt als mit den Lösungen aus dem Stand der Technik.
Weist das Schraubelement ein Verankerungselement, insbesondere einen Verankerungskopf oder einen Verankerungskragen, auf, so wird eine sehr gute Befestigung des Schraubelements in der Betonfertigteilplatte erzielt. Die Betonfertigteilplatte kann damit schubfest an dem Träger befestigt werden.
Ist das Schraubelement eine Gewindehülse, die ein zur Außenseite des Betonfertigteils hin gerichtetes offenes Ende und ein in der Betonfertigteilplatte angeordnetes geschlossenes Ende umfasst, so ist lediglich eine Öffnung vorhanden, welche im montierten Zustand der Betonfertigteilplatte nach unten gerichtet ist und damit vor Eindringen von Feuchtigkeit weitgehend geschützt ist. Weist darüber hinaus in einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung die Gewindehülse an ihrem offenen Ende einen Dehnbereich mit größerem Innendurchmesser und an ihrem geschlossenen Ende einen Gewindebereich mit einem kleineren Innendurchmesser auf, so kann die Betonfertigteilplatte sehr gut gegen den Träger gespannt werden. Wärmedehnungen werden damit sehr gut ausgeglichen, ohne dass die Spannkraft der Befestigung unzulässig verringert wird.
Um eine besonders hohe Festigkeit der Betonfertigteilplatte und eine besonders gute Befestigung des Schraubelements in der Betonfertigteilplatte zu bewirken, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Beton ein hochfester oder sogar ein ultrahochfester Beton ist. Damit kann das Schraubelement noch näher an dem Rand der Betonfertigteilplatte angeordnet sein, ohne dass ein Ausbrechen des Schraubelements aus der Betonfertigteilplatte zu befürchten ist.
Die Textilbewehrung der Betonfertigteilplatte ist vorzugsweise aus einer Vielzahl von, insbesondere netzartig verlegten, Filamentbündeln oder Filamentstäben hergestellt. Die Filamente bestehen vorzugsweise aus Carbon oder Glas oder Basalt. Die Filamente können schlaff in der Betonfertigteilplatte verlegt sein oder sie können auch vorgespannt sein.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bewehrung das Schraubelement, insbesondere die Gewindehülse, mit einer Schlinge und/oder einer Masche umgreift. Die Bewehrung unterstützt somit die Festigkeit des Schraubelements in dem Betonfertigteil. Es wird damit eine zusätzliche Sicherheit erreicht.
Nachdem die Textilbewehrung unempfindlich gegenüber Korrosion ist, kann sie näher an der Außenseite der Betonfertigteilplatte angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bewehrung im Zugbereich der Betonfertigteilplatte, insbesondere weniger als 3 cm und mehr als 0,5 cm, vorzugsweise etwa 1 cm entfernt von der Außenseite der Betonfertigteilplatte angeordnet ist.
Ist das Schraubelement, insbesondere wenn es eine Mutter ist, an einer in der Betonfertigteilplatte angeordneten Ankerplatte befestigt, so wird auch hiermit eine besonders gute Verankerung des Schraubelements in der Betonfertigteilplatte bewirkt.
Vorzugsweise ist das Schraubelement an der Ankerplatte von einem Gehäuse umgeben. Insbesondere wenn das Schraubelement eine Mutter ist, kann diese in dem Gehäuse befestigt sein und wird durch das Gehäuse beim Gießen des Betonfertigteils davor geschützt werden, dass Beton in das Gewinde eindringen könnte und damit die Montage erschweren würde.
Um eine besonders gute Befestigung der Ankerplatte in der Betonfertigteilplatte zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die Ankerplatte mit Kopfdübel bzw. mit Kopfbolzen in der Betonfertigteilplatte befestigt ist. Damit wird ein Ausbrechen der Ankerplatte aus der Betonfertigteilplatte zuverlässig vermieden.
Ist die Ankerplatte an der Außenseite der Betonfertigteilplatte, insbesondere, an deren Unterseite angeordnet, so kann sie gleichzeitig für das Aufliegen der Betonfertigteilplatte auf dem Träger mit einer entsprechend vorteilhaften Reibung sorgen.
Ein erfindungsgemäßes Verbundbauteil dient insbesondere zur Herstellung eines Gebäudebodens oder einer Gebäudedecke. Entsprechende Gebäude können beispielsweise Wohnhäuser, insbesondere in Modulbauweise, oder auch Parkhäuser sein. Das Verbundbauteil weist eine Betonfertigteilplatte mit den zuvor beschriebenen Merkmalen sowie einen Träger, insbesondere einem Beton- oder Stahlträger auf. Der Träger ist dabei zum Lagern der Betonfertigteilplatte ausgebildet. Die Betonfertigteilplatte ist mittels mehrerer, am Rand der Betonfertigteilplatte angeordneter und durch den Träger hindurchragender, Schraubelemente mit dem Träger verschraubt. Durch den Verbund von Träger und Betonfertigteilplatte wird eine schubfeste Verbindung geschaffen, welche insgesamt ein stabiles Gebäude erstellen lässt.
Zur Erzielung der schubfesten Verbindung zwischen Betonfertigteilplatte und Träger ist es besonders vorteilhaft, wenn der Haftreibungsbeiwert µ_H größer als 0,4, vorzugsweise größer als 0,5 ist.
Um eine besonders starke Haftung zwischen Betonfertigteilplatte und Träger zu erzielen, wird vorteilhafterweise der Träger im Bereich der Verbindung mit der Betonfertigteilplatte beschichtet. Bei der Verbindung der Betonfertigteilplatte mit dem Träger durch die Schraubelemente wird somit eine reibfeste Verbindung geschaffen.
Ist in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung das Schraubelement eine Dehnschraube, welche durch den Träger hindurchragt, so kann die Betonfertigteilplatte auch bei, beispielsweise durch Temperaturänderungen verursachten, Verschiebungen ausreichend fest angeschraubt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn an der von der Betonfertigteilplatte abgewandten Seite des Trägers ein Distanzstück angeordnet ist, um den Dehnbereich der Dehnschraube zu vergrößern. Damit kann eine noch größere Vorspannung in der Befestigung der Betonfertigteilplatte an dem Träger erzielt werden.
Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:

1 einen Schnitt durch einen Träger und eine Betonfertigteilplatte und
2 eine Seitenansicht auf einem Träger mit Schnitt durch eine Betonfertigteilplatte.

Bei der nachfolgenden Beschreibung alternativer Ausführungsbeispiele werden für Merkmale, die im Vergleich zum dargestellten ersten Ausführungsbeispiel in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
1 zeigt einen Schnitt durch einen Träger 1, auf welchem zwei Betonfertigteilplatten 2 aufliegen. Die Darstellung zeigt den Bereich eines mit Beton überdeckten, eingegossenen Schraubelementes. An der Betonfertigteilplatte 2 sind mehrerer solcher Schraubelemente angeordnet, auch wenn hier nur eines dargestellt ist.
Eine der beiden Betonfertigteilplatten 2 ist geschnitten dargestellt. Der Träger 1 ist ein Doppel-T-Träger, dessen Obergurt Bohrungen 3 zum Befestigen der Betonfertigteilplatte 2 aufweist. Die Betonfertigteilplatte 2 weist nahe ihrer Unterseite eine Bewehrung 4 auf. Die Bewehrung 4 hat Filamentbündel 5, welche in Längs- und in Querrichtung der Betonfertigteilplatte 2 verlegt sind. Damit bilden die Filamentbündel 5 eine Vielzahl von Maschen. Die Bewehrung 4 liegt sehr nahe an der Unterseite der Betonfertigteilplatte 2. Vorzugsweise ist der Abstand d der unteren Filamentbündel 5 weniger als 3 cm von der Außenseite der Betonfertigteilplatte 2 entfernt. Der Abstand d kann aber auch geringer, beispielsweise etwa 1 cm sein. Er sollte jedoch nicht weniger als 0,5 cm betragen, da in diesem Fall eine Überdeckung der Filamentbündel 5 mit ausreichend Beton nicht sichergestellt werden kann. Der geringe Abstand zur Außenseite ist vorteilhaft, weil dadurch die Dicke der Betonfertigteilplatte 2 insgesamt sehr gering, beispielsweise etwa 10 cm, gehalten werden kann. Dadurch, dass die Filamentbündeln 5 nicht oxidierend ausgeführt sind, da sie aus Carbon oder Glas oder Basalt bestehen, besteht keine Gefahr, dass durch Risse in der Betonfertigteilplatte 2 Feuchtigkeit eindringen könnte und die Bewehrung 4 dadurch oxidieren und unbrauchbar werden würde. Die geringe Dicke der Betonfertigteilplatte 2 wird auch dadurch bewirkt, dass in einer vorteilhaften Ausführung der Beton der Betonfertigteilplatte 2 ein hochfester oder ein ultrahochfester Beton ist.
Die Betonfertigteilplatte 2 liegt auf dem Obergurt des Trägers 1 auf. Mit einer Schraubverbindung 6 ist sie auf dem Träger 1 schubfest befestigt. Die Schraubverbindung 6 umfasst als Schraubelemente eine Schraube 7, welche hier als Dehnschraube ausgeführt ist. Die Schraube 7 wird von der Unterseite der Betonfertigteilplatte 2 in ein in die Betonfertigteilplatte 2 eingegossenes Schraubelement, hier eine Gewindehülse 8 eingeschraubt. Die Gewindehülse 8 wird von einer Masche der Bewehrung umgriffen. Die Gewindehülse 8 weist einen Dehnbereich 9 auf, welcher am offenen Ende der Gewindehülse 8 angeordnet ist. Das geschlossene Ende der Gewindehülse 8 weist ein Gewinde 10 auf, in welches die Schraube 7 eingeschraubt ist. Der Dehnbereich 9 ermöglicht eine Dehnung der Schraube 7 und damit das Aufbringen einer ausreichend großen Vorspannung auf die Verbindung zwischen Betonfertigteilplatte 2 und Obergurt des Trägers 1.
Die Gewindehülse 8 ist im Bereich ihres Gewindes 10 mit einem Verankerungselement 11 abgeschlossen. Das Verankerungselement 11 deckt einerseits das Gewinde 10 ab, um es so vor Verschmutzung beim Gießen der Betonfertigteilplatte 2 zu schützen. Andererseits bewirkt das Verankerungselement 11 eine ausbruchsichere Verankerung der Gewindehülse 8 in der Betonfertigteilplatte 2.
Eine Mittellinie M der Gewindehülse 8 ist in einem Abstand D vom Ende der Betonfertigteilplatte 2 angeordnet. Die Mittellinie M und damit der Abstand D ist weniger als 20 cm, vorzugsweise sogar weniger als 10 cm von dem Ende der Betonfertigteilplatte 2 entfernt. Der Abstand D ist vorzugsweise derart, dass sich ein Ausbruchkegel 12 mit seinem Umfang innerhalb der Betonfertigteilplatte 2 befindet. Damit wird eine optimale Festigkeit der Gewindehülse 8 in der Betonfertigteilplatte 2 erreicht.
Um die Länge der Schraube 7 noch weiter vergrößern zu können und damit die Dehnung der Schraube 7 zur Vergrößerung der Vorspannung erhöhen zu können, ist zwischen der Unterseite des Obergurtes des Trägers 1 und dem Kopf der Schraube 7 ein Distanzstück 13 angeordnet. Durch das Distanzstück 13 wird der Kopf der Schraube 7 beanstandet von der Unterseite des Obergurtes des Trägers 1 gelagert. Der Abstand zwischen dem Gewinde 10 der Gewindehülse 8 und dem Kopf der Schraube 7 wird dadurch vergrößert.
Zumindest im Auflagerbereich der Betonfertigteilplatte 2 auf der Oberseite des Obergurtes des Trägers 1 ist eine Beschichtung 18 angeordnet. Durch die Beschichtung 18 kann ein hoher Haftreibungsbeiwert µH erhalten werden, welcher größer als 0,4, vorzugsweise größer als 0,5 ist.
In 2 ist eine Seitenansicht auf den Träger 1 mit einem Schnitt durch eine Betonfertigteilplatte 2 dargestellt. Die Betonfertigteilplatte 2 liegt auf dem Obergurt des Trägers 1 auf und ist mit einer Schraubverbindung 6 an dem Träger 1 angeschraubt. Die Schraubverbindung 6 weist eine Schraube 7 auf, welche in einer Mutter 14 eingeschraubt ist. Die Mutter 14 stellt ein mit Beton überdecktes, eingegossenes Schraubelement dar. Zwischen dem Kopf der Schraube 7 und der Unterseite des Obergurtes des Trägers 1 ist ein Distanzstück 13 vorgesehen. Die Mutter 14 ist mittels eines Distanzstücks 13 an einer Ankerplatte 15, beispielsweise durch eine Schweißverbindung, befestigt. Zum Schutz vor Verschmutzung der Mutter 14 ist über der Mutter 14 ein Gehäuse 16 an der Ankerplatte 15, beispielsweise ebenfalls mittels einer Schweißverbindung, befestigt. Damit wird verhindert, dass die Mutter 14 beim Gießen der Betonfertigteilplatte 2 verschmutzt.
Die Ankerplatte 15 ist mittels eines Kopfdübels 17 in dem Betonfertigteil 2 eingegossen. Die Ankerplatte 15 schließt die Unterseite der Betonfertigteilplatte 2 zumindest im dem Randbereich der Betonfertigteilplatte 2 ab, in welchem die Betonfertigteilplatte 2 auf dem Obergurt des Trägers 1 aufliegt.
Die Mittellinie M der Schraubverbindung 6 ist wiederum in einem geringen Abstand zur Außenseite der Betonfertigteilplatte 2 angeordnet. Dieser Abstand befindet sich in die Zeichenebene hinein, hin zum Träger 1 und ist daher in dieser Darstellung nicht ersichtlich.
Das Betonfertigteil 2 ist mittels Filamentstäben 5' verstärkt. Im Gegensatz zur Darstellung der 1, bei welcher die Bewehrung 4 schlaff in der Betonfertigteilplatte 2 angeordnet ist, sind die Filamentstäbe 5' der 2 gespannt. Der Abstand zur Unterseite der Betonfertigteilplatte 2 ist aber wiederum sehr gering, da eine große Überdeckung der Filamentstäbe 5' aus Oxidationsgründen nicht erforderlich ist. Die Bewehrung 4 kann somit im Zugbereich der Betonfertigteilplatte 2 angeordnet sein.
Die Vorrichtung ist gemäß der vorangegangenen Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können. Die vorliegende Erfindung ist dementsprechend nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind. So kann insbesondere die gespannte Bewehrung 4 der 2 alternativ auch in dem Ausführungsbeispiel der 1 oder umgekehrt vorhanden sein. Auch kann unter anderem die Dehnschraube 7 mit einer entsprechenden Gewindehülse 8 bei einer Ausführung mit Ankerplatte 15 vorgesehen sein. Anstelle der dargestellten, eingegossene Gewindehülsen 8 bzw. Muttern 14 ist es selbstverständlich auch möglich eine Schraube einzulegen, wobei das Gewinde der Schraube von der Betonfertigteilplatte 2 nach außen steht und durch die Bohrung 3 des Trägers 1 hindurchragt.
Bezugszeichenliste

1: Träger
2: Betonfertigteilplatte
3: Bohrungen
4: Bewehrung
5: Filamentbündel
6: Schraubverbindung
7: Schraube
8: Gewindehülse
9: Dehnbereich
10: Gewinde
11: Verankerungselement
12: Ausbruchkegel
13: Distanzstück
14: Mutter
15: Ankerplatte
16: Gehäuse
17: Kopfdübel
18: Beschichtung
M: Mittellinie
D: Abstand Schraubverbindung
d: Abstand Bewehrung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 1960264 A1 [0002]

Claims

Betonfertigteilplatte mit einer Bewehrung (4), insbesondere einer Textilbewehrung, mit einem am Rand der Betonfertigteilplatte (2) angeordneten Auflagerbereich zum Lagern des Betonfertigteilplatte (2) auf einem Träger (1), dadurch gekennzeichnet, dass im Auflagerbereich der Betonfertigteilplatte (2) mehrere mit Beton überdeckte, eingegossene Schraubelemente angeordnet sind für eine Schraubverbindung (6) der Betonfertigteilplatte (2) mit dem Träger (1) und dass der Abstand (D) einer Mittellinie (M) der Schraubelemente vom Rand der Betonfertigteilplatte (2) weniger als 20 cm, vorzugsweise weniger als 10 cm beträgt.
Betonfertigteilplatte nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubelement direkt oder indirekt in der Betonfertigteilplatte (2) verankert ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (D) des Schraubelements vom Rand der Betonfertigteilplatte (2) größer als dessen Ausbruchkegel (12) ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass das Schraubelement eine, in der Betonfertigteilplatte (2) eingegossene, Gewindehülse (8) oder Mutter (14) oder Schraube ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass das Schraubelement ein Verankerungselement (11), insbesondere einen Verankerungskopf oder einen Verankerungskragen, aufweist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Gewindehülse (8) ein zur Außenseite der Betonfertigteilplatte (2) hin gerichtetes offenes Ende und ein in der Betonfertigteilplatte (2) angeordnetes geschlossenes Ende umfasst, und dass die Gewindehülse (8) an ihrem offenen Ende einen Dehnbereich (9) mit größerem Innendurchmesser und an ihrem geschlossenen Ende einen Gewindebereich (10) mit kleinerem Innendurchmesser aufweist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass der Beton ein hochfester oder ein ultrahochfester Beton ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Bewehrung (4) aus einer Vielzahl von, insbesondere netzartig verlegten, Filamentbündeln (5) oder Filamentstäben (5'), insbesondere aus Carbon oder Glas oder Basalt, besteht.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Bewehrung (4) die Gewindehülse (8) mit einer Schlinge und/oder einer Masche umgreift.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Bewehrung (4) im Zugbereich der Betonfertigteilplatte (2), insbesondere weniger als 3 cm und mehr als 0,5 cm, vorzugsweise etwa 1 cm entfernt von der Außenseite der Betonfertigteilplatte (2), angeordnet ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass das Schraubelement, insbesondere die Mutter (14), an einer in der Betonfertigteilplatte (2) angeordneten Ankerplatte (15) befestigt ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass das Schraubelement an der Ankerplatte (15) von einem Gehäuse (16) umgeben ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Ankerplatte (15) mit Kopfdübel in der Betonfertigteilplatte (2) angeordnet ist.
Betonfertigteilplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Ankerplatte (15) an der Außenseite der Betonfertigteilplatte (2) angeordnet ist.
Verbundbauteil, insbesondere zur Herstellung eines Gebäudebodens oder einer Gebäudedecke, mit einer Betonfertigteilplatte (2) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche und mit einem Träger (1), insbesondere einem Beton- oder Stahlträger, wobei der Träger (1) zum Lagern der Betonfertigteilplatte (2) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonfertigteilplatte (2) mittels mehrerer am Rand der Betonfertigteilplatte (2) angeordneter und durch den Träger (1) hindurchragender Schraubelemente mit dem Träger (1) verschraubt ist.
Verbundbauteil nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftreibungsbeiwert µ_H größer als 0,4, vorzugsweise größer als 0,5 ist.
Verbundbauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (1) in dem Bereich der Verbindung mit der Betonfertigteilplatte (2) zur Erhöhung der Haftreibung beschichtet ist, um eine reibfeste Verbindung zu schaffen.
Verbundbauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das durch den Träger (1) hindurchragende Schraubelement eine Dehnschraube ist.
Verbundbauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der von der Betonfertigteilplatte (2) abgewandten Seite des Trägers (1) ein Distanzstück (13) angeordnet ist, um den Dehnbereich der Dehnschraube zu vergrößern.