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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum nachträglichen Anfügen
eines vorkragenden Außenteils an ein bestehendes tragendes
Gebäudeteil unter Verwendung eines Bauelements zur Wärmedämmung
zwischen Außenteil und Gebäudeteil, wobei das
Bauelement zur Wärmedämmung einen zwischen Außenteil
und Gebäudeteil anzuordnenden Isolierkörper mit
diesen durchquerenden und an beide Bauteile anschließbaren
Bewehrungselementen aufweist, wobei als Bewehrungselemente zumindest Druckelemente
vorgesehen sind.
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Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Bauelement zur Wärmedämmung
zwischen zwei Bauteilen, nämlich zwischen einem tragenden Gebäudeteil
und einem getragenen vorkragenden Außenteil nach dem Oberbegriff
von Anspruch 6.
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Sowohl
beim Sanieren von Altbauten als auch dann, wenn vorkragende Bauteile
wie Balkone, Vordächer etc. an Gebäudewänden
oder -decken nachträglich befestigt werden müssen,
besteht ein Hauptproblem in der zuverlässigen Kraftübertragung, ohne
hierfür zu große Anpassungen am Gebäude vornehmen
zu müssen. Das heißt, zur Optimierung der Übernahme
von Zug-, Quer- und/oder Druckkräften wäre es
sicherlich am besten, das Gebäude an der Befestigungsposition
für die vorkragenden Außenteile, also insbesondere
die Balkone, bis zur Gebäudeinnenseite hin zu öffnen
und dort in der für Neubauten bekannten Art und Weise sich
von der Geschossdecke bis zum vorkragenden Außenteil durch
die Fuge erstreckende Bewehrungselemente anzuordnen. Beim Arbeiten
im Bestand, also beim nachträglichen Anbringen von vorkragenden
Außenteilen wie Balkonen wäre dies allerdings
mit zu großem Aufwand verbunden, wodurch solche Sanierungsmaßnahmen
in der Regel nicht mehr wirtschaftlich darstellbar sind.
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Es
sind zwar im Stand der Technik bereits Ausführungsformen
bekannt, wie ein Balkon nachträglich an eine Gebäudewand
angebracht werden kann; aber in der Regel werden – wie
im Falle der
DE-U 88
14 638 – zusätzlich zu den auf der Gebäudeaußenseite
anzubringenden Balkonen auf der Innenseite der Gebäudewand
Lastverteilungsprofile vorgesehen, an denen die Wand durchdringende
Ankerschrauben zum Befestigen der Balkone angreifen. Diese Lastverteilungsprofile
sorgen dafür, dass nicht nur der von dem Anker direkt beaufschlagte
Bereich der Gebäudewand mit zur Kraftaufnahme herangezogen
wird, sondern eben auch die Umgebungsbereiche der Gebäudewand,
die weiter entfernt von den Positionen der Ankerelemente liegen.
Vor allem dann, wenn Balkone nachträglich an im Übrigen
nicht zu sanierende Gebäude angefügt werden sollen – beispielsweise
um entweder den optischen Eindruck oder den Wohnwert des Gebäudes
zu verbessern oder um vorhandene Balkone komplett zu entfernen und
durch neue wärmegedämmte Balkone zu ersetzen – soll
nach Möglichkeit auf solche die Gebäudeinnenseite
beeinflussende teure Maßnahmen verzichtet werden und es
auch möglich sein, dass die vorkragenden Außenteile
selbst an ein bewohntes Gebäude angefügt werden
können.
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Am
einfachsten erfolgt dies – wie es ebenfalls bereits im
Stand der Technik bekannt ist – zunächst einmal
dadurch, dass die Gewichtskräfte, die üblicherweise
die größte Verankerungslänge in der Gebäudewand
bzw. in der Geschossdecke verursachen, nicht über sich
von der Geschossdecke bis zum Balkon unter Durchquerung der Fuge
erstreckende stabförmige Bewehrungselemente aufgenommen
werden, sondern über auf der Gebäudeaußenseite
angeordnete vertikale Stützen, über welche die
Balkone an dem zum Gebäude benachbarten Erdboden „aufgeständert” werden.
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Wie
auch immer Zug- und Querkräfte der vorkragenden Außenteile
aufgenommen und übertragen werden sollen, so ist schon
das vergleichsweise einfache Übertragen der Druckkräfte
problematisch, denn die Druckelemente des verwendeten Bauelements
zur Wärmedämmung müssen sich lage- bzw.
positionsgenau am Gebäudeteil abstützen. Ansonsten
besteht das Risiko, dass das vorkragende Außenteil bei
der ersten Belastung aus der Null-Lage verschwenkt wird und außer
Position in eine dann undefinierte, vielleicht sogar geneigte Orientierung
gebracht wird.
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Der
Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art sowie ein Bauelement zur Wärmedämmung
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass
das lage- bzw. positionsgenaue Übertragen von Kräften,
beispielsweise von Druckkräften zwischen vorkragendem Außenteil
und tragendem Gebäudeteil ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ein Bauelement zur Wärmedämmung
mit den Merkmalen des Anspruchs 6.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen,
deren Wortlaut hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in
die Beschreibung aufgenommen wird, um unnötige Wiederholungen
zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß ist
ein Verfahren zum nachträglichen Anfügen eines
vorkragenden Außenteils an ein bestehendes tragendes Gebäudeteil
unter Verwendung eines Bauelements zur Wärmedämmung
zwischen Außenteil und Gebäudeteil gekennzeichnet
durch zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- – Positionieren
des Bauelements zur Wärmedämmung im Bereich des
Gebäudeteils unter Belassung eines horizontalen Abstandes
zwischen Druckelement und tragendem Gebäudeteil und
- – Auffüllen des Abstandes zwischen Druckelement
und tragendem Gebäudeteil durch Ortbeton zur Herstellung
eines Druckverteilungselementes.
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Dieses
erst auf der Baustelle hergestellte Druckverteilungselement fügt
sich form- und kraftschlüssig lückenlos und unnachgiebig
an das Gebäudeteil an und behält auch nach dem
Anfügen des vorkragenden Außenteils bzw. nach
dessen Ent- bzw. Belasten diese vorgegebene Position. Dabei ist
es letztendlich unerheblich, wie sauber und positionsgenau die Druckkrafteinleitungsfläche
im Bereich des Gebäudeteils ist, da jede Unebenheit und
Positionsabweichung durch den einzufüllenden Ortbeton ausgeglichen
und überbrückt wird. Im Gegensatz dazu würde
das bloße Anfügen bzw. Anlegen eines Druckelements
direkt an das Gebäudeteil das Risiko in sich bergen, dass
die Druckkrafteinleitungsfläche des Gebäudeteils
bei dem Anbringen des vorkragenden Außenteils bzw. bei
dessen Be- oder Entlastung in gewissem Maße nachgibt und
dadurch das vorkragende Außenteil aus seiner vorgegebenen
Position gerät, insbesondere geschwenkt wird.
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Am
anschaulichsten ist die Gefahr des Nachgebens in denjenigen Fällen,
bei denen einstückig mit einer Deckenplatte hergestellte
Balkonplatten im Bereich der Gebäudewand abgelängt
werden und eine neue Balkonplatte unter Zwischenschaltung eines
Bauelements zur Wärmedämmung angefügt werden
soll; denn muss man beim Ablängen der alten Balkonplatte
das Betonmaterial der Balkonplatte durchtrennen, so ist es offensichtlich,
dass hierbei keine definierte ebene Druckkrafteinleitungsfläche entstehen
wird bzw. kann.
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Wenn
das Bauelement zur Wärmedämmung Bewehrungselemente
in Form von Querkraftstäben aufweist, die innerhalb des
Isolierkörpers in zueinander parallelen Vertikalebenen
im Wesentlichen geneigt verlaufen und die zum Anschluss an die beiden Bauteile
an ihrem oberen, dem tragenden Gebäudeteil zugeordneten
Verlauf derart abgebogen sind, dass sie in den genannten Vertikalebenen
auf unterschiedlichen Höhen horizontal vom Isolierkörper
vorstehen, lässt sich die vorgenannte Aufgabe ggf. zusätzlich
zu den vorgenannten Verfahrensschritten durch folgenden isolierten,
separaten, weiteren vor- oder nachgeschalteten Verfahrensschritt
erfüllen:
- – Positionieren
des Bauelements zur Wärmedämmung im Bereich des
Gebäudeteils unter Belassung eines horizontalen Abstandes
im Austrittsbereich der Querkraftstäbe aus dem Isolierkörper zwischen
Isolierkörper und tragendem Gebäudeteil, insbesondere
zur Positionierung der abgebogenen Teilbereiche der in das Gebäudeteil
vorstehende Querkraftstäbe in diesem belassenen Abstandsbereich
und
- – Auffüllen des belassenen Abstandsbereichs zwischen
Isolierkörper und tragendem Gebäudeteil durch
Ortbeton zur Herstellung eines Querkraftverteilungselementes, so
dass die abgebogenen Teilbereiche der in das Gebäudeteil
vorstehenden Querkraftstäbe vom Ortbeton des Querkraftverteilungselementes
umgeben und abgestützt werden.
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Damit
die Querkraftstäbe ihre ihnen zugedachte Aufgabe erfüllen
können, ist es somit wesentlich, dass der obere gegenüber
dem Isolierkörper vorstehende abgebogene Verlauf der Querkraftstäbe vom
Ortbeton des Querkraftverteilungselementes umgeben und dadurch ausreichend
statisch unterstützt bzw. abgestützt wird. Dabei
wird auch gleich verhindert, dass es zu übermäßigen
Belastungen im Fixierungsbereich der Querkraftstäbe in
den genannten zylindrischen Öffnungen des Gebäudeteils kommt.
Statt dessen fügt sich auch hier der Ortbeton des Querkraftverteilungselementes
flächig an das Gebäudeteil im Bereich der vorstehenden
Querkraftstäbe an und sorgt für eine gleichmäßige,
formschlüssige und kraftschlüssige Kraftübertragung
in das Gebäudeteil, so dass die Querkraftstäbe
selbst funktionsgemäß nur auf Zug belastet werden.
Außerdem lässt sich durch das Abstützen
der genannten abgebogenen Teilbereiche die Länge des nicht
abgestützten Bereich des geneigten Verlaufs der Querkraftstäbe
reduzieren auf eine Größenordnung, die herkömmlichen
bei Neubauten verwendeten Bauelementen zur Wärmedämmung
entspricht.
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Hinsichtlich
der Querkraftstäbe kann das erfindungsgemäße
Verfahren durch folgenden vor- und/oder nachgeschalteten weiteren
Verfahrensschritt ergänzt werden:
- – Einbringen
von sich in horizontaler Richtung erstreckenden Öffnungen
in das Gebäudeteil zum Einführen und Fixieren
von in das Gebäudeteil vorstehenden Teilbereichen der Querkraftstäbe.
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Wie
eingangs bereits erwähnt, ist es hinsichtlich der Querkraftstäbe
erforderlich, diese zur Querkraftübertragung im Gebäudeteil
zu verankern, was man beispielsweise durch das Einbringen der genannten Öffnungen
bzw. Bohrlöcher durchführen kann, in die die Querkraftstäbe
mit ihren vorstehenden Teilbereichen eingesteckt werden können
und in denen die Querkraftstäbe beispielsweise mittels
Injektionsverfahren fixiert werden können.
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Zweckmäßigerweise
werden das genannte Druckverteilungselement einerseits und das Querkraftverteilungselement
für die abgebogenen Teilbereiche der Querkraftstäbe
andererseits gleichzeitig und ggf. miteinander verbunden bzw. als
ein gemeinsames kombiniertes Druck- und Querkraftverteilungselement
aus Ortbeton hergestellt. Ebenso ist es aber auch möglich,
beide Verteilungselemente aus separaten Elementen zu bilden, was
beispielsweise zu einer größeren gestalterischen
Flexibilität führt.
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Dabei
kann man diese Ortbetonelemente in ganz einfacher Weise dadurch
herstellen, dass
- – vor dem Auffüllen
mit Ortbeton eine den Abstand zwischen Isolierkörper und
tragendem Gebäudeteil einerseits und/oder zwischen Druckelement und
tragendem Gebäudeteil andererseits seitlich und/oder unterhalb überbrückende
Schalung für den Ortbeton vorgesehen wird.
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Die
eingangs geschilderte Aufgabe wird auch gelöst durch ein
Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen,
das nach Anspruch 6 vor allem dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement
dadurch für den nachträglichen Einbau im Bestand
angepasst ist, dass die Druckelemente an ihrer dem Gebäudeteil
zugewandten Stirnseite ein separates Druckverteilungselement aufweisen,
dass sich das erfindungsgemäße Druckverteilungselement
im Wesentlichen außerhalb des Isolierkörpers erstreckt und
dass das erfindungsgemäße Druckverteilungselement
aus Ortbeton besteht.
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Zwar
wird das erfindungsgemäße Bauelement erst auf
der Baustelle mit dem Anfügen des Druckverteilungselements
aus Ortbeton zum kompletten Erfindungsgegenstand, während
das zur Baustelle gelieferte Bauelement nur erfindungswesentliche
Einzelmerkmale aufweist, jedoch ergeben sich die erfindungsgemäßen
Vorteile eben erst durch das zusätzliche Vorsehen des separaten
Druckverteilungselementes, das für eine toleranzfreie und
positionsgenaue Druckkraftverteilung sowie Druckkraftübertragung
sorgt, indem das Druckverteilungselement und damit auch das zugehörige
Druckelement auch nach dem Anfügen des vorkragenden Außenteils,
also insbesondere des Balkons, und nach dem Be- bzw. Entlasten des
Außenteils im Zuge der Montage keine unvorhergesehene Lageänderung
durchführt.
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Was
die Formulierung „für den nachträglichen
Einbau im Bestand betrifft”, so soll dadurch verdeutlicht
werden, dass das Bauelement zur Wärmedämmung dafür
vorgesehen ist, bei vorhandenen Gebäuden eine Sanierung
der vorhandenen Balkonplatten bzw. ein nachträgliches Anfügen
neuer Balkonplatten zu ermöglichen, ohne dass hierfür
im vorhandenen Gebäudeteil bereits bauliche Maßnahmen für
das nachträgliche Anfügen eines vorkragenden Außenteils
getroffen sein müssten bzw. entsprechende Anschlussmöglichkeiten
vorgesehen wären. Das Anfügen kann somit nahezu
an beliebiger Stelle eines Altbaus erfolgen, was den Erfindungsgegenstand
von den bekannten Lösungen wesentlich unterscheidet.
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Zweckmäßigerweise
ist das separate Druckverteilungselement mehreren Druckelementen gleichzeitig
zugeordnet und beaufschlagt die Stirnseiten dieser mehreren Druckelemente,
wobei es ebenso möglich ist, sich das Druckverteilungselement über
die gesamte Länge eines erfindungsgemäßen
Bauelements zur Wärmedämmung entlang der Fuge
zwischen Gebäudeteil und Außenteil erstrecken
zu lassen. Das separate Druckverteilungselement kann zusammen mit
herkömmlichen Druckelementen verwendet werden, wie sie
für Neubauten eingesetzt werden, indem es sich aufgrund
der Herstellung durch Ortbeton an beliebige Druckelementformen anpassen
lässt. Zwar ist das Druckverteilungselement letztendlich
dem Bauelement zur Wärmedämmung zugeordnet, jedoch
bildet es mehr oder weniger nichts anderes als eine definierte Druckkrafteinleitungsfläche
des Gebäudeteils, an die sich die Druckelemente des Bauelements
zur Wärmedämmung in vorgegebener Art und Weise
positionsgenau anlegen können.
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Wenn
das Bauelement zur Wärmedämmung Bewehrungselemente
in Form von Querkraftstäben aufweist, die innerhalb des
Isolierkörpers in zueinander parallelen Vertikalebenen
im Wesentlichen geneigt verlaufen und die zum Anschluss an die beiden Bauteile
an ihrem oberen, dem tragenden Gebäudeteil zugeordneten
Verlauf und an ihrem unteren, dem getragenen Bauteil zugeordneten
Verlauf derart abgebogen sind, dass sie in den genannten Vertikalebenen
auf unterschiedlichen Höhen horizontal vom Isolierkörper
vorstehen, lässt sich die erfindungsgemäße
Aufgabe (auch) dadurch erfüllen, dass das Bauelement dadurch
für den nachträglichen Einbau im Bestand angepasst
ist, dass es im Austrittsbereich der Querkraftstäbe aus
dem Isolierkörper auf der dem Gebäudeteil zugewandten
Seite des Isolierkörpers ein separates Querkraftverteilungselement
aufweist, dass sich das Querkraftverteilungselement im Wesentlichen
außerhalb des Isolierkörpers erstreckt und dass
das Querkraftverteilungselement aus Ortbeton besteht.
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Vor
allem soll dabei das Querkraftverteilungselement die abgebogenen
Teilbereiche der in das Gebäudeteil vorstehende Querkraftstäbe
aufnehmen und so für eine statische Abstützung
in diesem kritischen Querkraftstabbereich sorgen.
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Hierbei
ist es besonders zweckmäßig, wenn sich das separate
Druckverteilungselement zumindest von der unteren Druckzone des
Isolierkörpers entlang des Isolierkörpers bis
in den Bereich des Querkraftverteilungselements, also des oberen,
dem tragenden Gebäudeteil zugeordneten Verlaufs eines oder
mehrerer Querkraftstäbe erstreckt, so dass Querkraftverteilungselement
und Druckverteilungselement miteinander verbunden oder unabhängig
voneinander einstückig hergestellt werden können.
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Es
ist des Weiteren von Vorteil, wenn das Bauelement zur Wärmedämmung
Schalungselemente für das aus Ortbeton bestehende Druckverteilungselement
und/oder das aus Ortbeton bestehende Querkraftverteilungselement
aufweist und wenn die Schalungselemente dazu dienen, das Druckverteilungselement
oder das Querkraftverteilungselement seitlich und/oder auf dessen
Unterseite zu begrenzen. Denn dann kann das Bauelement zur Wärmedämmung
in einfacher Weise an das Gebäudeteil angelegt und der
Ortbeton eingefüllt werden, wodurch man bereits das erfindungsgemäße
Druckverteilungselement und/oder das erfindungsgemäße Querkraftverteilungselement
erhält.
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Die
Schalungselemente können beispielsweise an den Isolierkörper
angefügt sein oder ihn zumindest in Teilbereichen seitlich
und/oder auf dessen Unterseite umgeben und gegenüber dem
Isolierkörper in Horizontalrichtung vorstehen. Ebenso ist
es aber auch möglich, dass die Schalungselemente aus dem
Isolierkörpermaterial bestehen und in Horizontalrichtung
vorstehen und dass dadurch der Isolierkörper vielmehr eine
horizontale Aussparung oder einen horizontalen Rücksprung
zur Erstellung der Druckkraftverteilungselemente aus Ortbeton aufweist.
Mit anderen Worten wäre im letztgenannten Fall der Isolierkörper
insgesamt dicker als herkömmliche Isolierkörper
ausgeführt und hätte einen Teilbereich der Dicke,
der vom Druckverteilungselement ausgefüllt wäre.
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Was
das Druckverteilungselement und/oder das Querkraftverteilungselement
betrifft, so empfiehlt es sich, diese mit einer Dicke im Zentimeterbereich und
insbesondere in der Größenordnung von zwischen
etwa 3 cm und 5 cm auszubilden, wodurch sie eine ausreichende Stabilität
erhalten können, insbesondere wenn als Ortbeton ein Beton
der Größenordnung C40 bis C100 besteht.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen; hierbei zeigen
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1 ein
erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung
in geschnittener Seitenansicht; und
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2 das
erfindungsgemäße Bauelement aus 1 in
Draufsicht.
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In 1 ist
ein Bauelement zur Wärmedämmung 1 dargestellt,
das zwischen einem Gebäudeteil 2, insbesondere
einer Gebäudedecke, und einem vorkragenden Außenteil 3,
insbesondere einer Balkonplatte angeordnet ist. Das Bauelement zur
Wärmedämmung 1 besteht insbesondere aus
einem zur Anordnung im Bereich zwischen Gebäudeteil 2 und Außenteil 3 vorgesehenen
Isolierkörper 10 mit diesen durchquerenden und
an beide Bauteile anschließbaren Bewehrungselementen 4, 5, 8.
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Als
Bewehrungselemente sind zum einen horizontale Zugstäbe 4 vorgesehen,
die den Isolierkörper 10 durchqueren und beidseits
des Isolierkörpers horizontal vorstehen, wobei diese horizontal vorstehenden
Bereiche 4a und 4b dazu vorgesehen sind, an das
Gebäudeteil 2 bzw. die Balkonplatte 3 angeschlossen
zu werden.
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Zum
anderen weist das Bauelement zur Wärmedämmung 1 Querkraftstäbe 5 auf,
die innerhalb des Isolierkörpers in zueinander parallelen
Vertikalebenen im Wesentlichen geneigt in einem Abschnitt 5a verlaufen
und die zum Anschluss an die beiden Bauteile 2, 3 an
ihrem oberen, dem tragenden Gebäudeteil 2 zugeordneten
Abschnitt 5b und an ihrem unteren, dem getragenen Bauteil 3 zugeordneten
Abschnitt 5c derart abgebogen sind, dass sie in den genannten
Vertikalebenen auf unterschiedlichen Höhen im Wesentlichen
horizontal vom Isolierkörper vorstehen, wobei die Querkraftstäbe 5 aber
im Bereich des getragenen Balkonbauteils 3 von dem Abschnitt 5c in
einen vertikalen Verlauf 5d übergehen und sich – im
gezeigten Ausführungsbeispiel – bis zur oberen
Zugzone, d. h. bis auf das Höhenniveau der Zugstäbe 4 erstrecken,
wo sie wiederum in einen weiteren horizontalen Verlauf 5e abgebogen
sind. Zwischen dem geneigten Verlauf 5a und dem oberen, dem
tragenden Gebäudeteil 2 zugeordneten Verlauf 5b weisen
die Querkraftstäbe 5 einen abgebogenen Teilbereich 5f auf.
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Schließlich
sind auch noch Druckelemente 8 vorgesehen, die sich horizontal
durch den Isolierkörper 10 erstrecken und im gezeigten
Beispiel bündig mit den Stirnseiten 10a und 10b des
Isolierkörpers 10 abschließen.
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Das
Gebäudeteil 2 besteht im dargestellten Beispiel
aus einer Gebäudedecke eines zu sanierenden (hier nicht
weiter dargestellten) Gebäudes, welches im vorgesehenen
Anschlussbereich für die Balkonplatte 3 zuvor
noch keine konstruktiven Anschlussmöglichkeiten besaß.
Zu diesem Zwecke werden in die Gebäudedecke 2 mehrere
sich in Horizontalrichtung erstreckende Öffnungen 6,
also insbesondere Bohrungen eingebracht, um gegenüber dem Isolierkörper 10 horizontal
in Richtung des Gebäudeteils 2 vorstehende Bewehrungselemente
des Bauelements zur Wärmedämmung 1, nämlich
Zugstäbe 4 und Querkraftstäbe 5 aufzunehmen.
Hierbei werden in die Öffnungen 6 die Zugstäbe 4 und
die Querkraftstäbe 5 eingesteckt und mittels Injektionsmörtel 7
festgelegt.
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Da
sich die Druckelemente 8 des Bauelements zur Wärmedämmung 1 an
der Gebäudedecke 2 abstützen müssen,
die Gebäudedecke 2 aber im dargestellten Beispiel
eine unregelmäßige dem Druckelement zugewandte
Stirnseite 2a aufweist, ist offensichtlich, dass das Abstützen
des Druckelements 8 an dieser Stirnseite 2a nicht
zu einer gleichmäßigen Druckkrafteinleitung über
die gesamte Kontaktfläche führen kann, sondern
dass es Teilbereiche mit hoher Druckkraft- und Teilbereiche ohne
Druckkrafteinleitung geben wird.
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Um
nun in der erfindungsgemäßen Art und Weise das
nachträgliche Anordnen des Bauelements zur Wärmedämmung 1 mitsamt
der Balkonplatte 3 an die Gebäudeplatte 2 zu
ermöglichen, wird das Bauelement zur Wärmedämmung
so positioniert, dass ein horizontaler Abstand a zwischen dem Gebäudeteil 2 zugewandter
Stirnseite 8a des Druckelements 8 und der Stirnseite 2a des
tragenden Gebäudeteils belassen wird, woraufhin dieser
Abstandsbereich zwischen Druckelement 8 und tragendem Gebäudeteil 2 durch
Ortbeton zur Herstellung eines Druckverteilungselementes 9 aufgefüllt
wird.
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Gleichzeitig
wird in der erfindungsgemäßen Art und Weise das
nachträgliche Anordnen des Bauelements zur Wärmedämmung 1 mitsamt
der Balkonplatte 3 an die Gebäudeplatte 2 dadurch
ermöglicht, dass das Bauelement zur Wärmedämmung
so positioniert wird, dass ein horizontaler Abstand b zwischen der
dem Gebäudeteil 2 zugewandten Stirnseite 10a des
Isolierkörpers 10 im Austrittsbereich 5f der Querkraftstäbe 5 und
der Stirnseite 2a des tragenden Gebäudeteils 2 belassen
wird, woraufhin dieser Abstandsbereich zwischen Isolierkörper 10 und
tragendem Gebäudeteil 2 durch Ortbeton zur Herstellung eines
Querkraftverteilungselementes 9 aufgefüllt wird.
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Im
in den 1 und 2 gezeigten Beispiel sind Druckverteilungselement 9 und
Querkraftverteilungselement 9 einstückig als kombiniertes Druck-
und Querkraftverteilungselement 9 ausgebildet.
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Somit
reicht für das nachträgliche Anbringen von Querkraftstäben
einfachere Bohrungen aus, wobei dann die Querkraftstäbe
in ihren abgebogenen Teilbereichen 5f vom Betonmaterial
des Druckverteilungselementes 9 abgestützt werden,
so dass die Querkraftstäbe 5 im Bereich ihres
geneigten Verlaufs 5a rein auf Zug beansprucht werden.
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Zusammenfassend
bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, mit einfachen Mitteln
das nachträgliche Anbringen von vorkragenden Außenteilen wie
insbesondere Balkonplatten unter Zwischenfügung eines Bauelements
zur Wärmedämmung zu ermöglichen, ohne
dass es hierfür Maßnahmen bedarf, die Auswirkungen
auf die Gebäudeinnenseite haben oder sonst mit unverhältnismäßig
großem Aufwand verbunden sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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