AT513576B1 - Wandschalungssystem sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Wandschnitts mit einer Isolierschalung - Google Patents

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wandschalungssystem sowie dessen Verwendung und ein Verfahren zum Herstellen eines Wandschnitts mit einer Isolierschalung, wobei ein derartiges Wandschalungssystem bzw. Verfahren im Bereich des Bauwesens eingesetzt wird, um beispielsweise bei Kellergeschossen einen betonierten Wandabschnitt mit einer Perimeterdämmung oder Ähnlichem zu versehen.

Description

Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wandschalungssystem sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Wandschnitts mit einer Isolierschalung. Ein derartiges Wandschalungssystem bzw. Verfahren wird im Bereich des Bauwesens eingesetzt, um beispielsweise bei Kellergeschossen einen betonierten Wandabschnitt mit einer Perimeterdämmung oder Ähnlichem zu versehen.

STAND DER TECHNIK

[0002] Bei Herstellung bspw. eines Kellergeschosses in konventioneller Bauweise wird im Bereich der Bodenplatte eine Wandschalung aufgesetzt. Diese besteht aus einer Innenschalung sowie einer Außenschalung, die voneinander beabstandet angeordnet sind und mit Schalungsankern verbunden werden. Zwischen die Innen- und Außenschalung werden Armierungen oder Verankerungen eingebracht, die mit dem in die Wandschalung einzufüllenden Beton vergossen werden.

[0003] Nachdem der Beton ausgehärtet ist, wird der entsprechende Wandabschnitt ausgeschalt, und anschließend wird eine Isolierschicht, bspw. eine Perimeterdämmung, auf die Wandaußenseite aufgebracht, insbesondere aufgeklebt. Als äußerste Schicht wird beispielsweise eine Plastikfolie auf der Isolierschicht vorgesehen, um das Eindringen von Feuchtigkeit und mechanische Einwirkungen durch das Erdreich auf die Isolierung zu verhindern.

[0004] Diese konventionelle Vorgehensweise hat jedoch den Nachteil, dass das Vergießen des Betons innerhalb der Wandschalung sowie das Äufbringen der Isolierschicht voneinander getrennt durchgeführt werden müssen, sodass eine relativ lange Zeitdauer zur Herstellung des Wandabschnitts erforderlich ist. Insbesondere muss zuerst der Beton aushärten, um anschließend den Wandabschnitt ausschalen zu können. Erst nach dem Ausschalen des Wandabschnitts kann die Isolierschicht aufgebracht werden.

[0005] Als ein druckschriftlicher Stand der Technik betrifft die US 6,314,694 B1 eine einseitig isolierte Schalung, die beim Bau von Wänden aus beispielsweise Beton zum Einsatz kommt. In einer Ausführungsform dieser Schrift ist ein abnehmbares Wandpaneel gezeigt, das mit einer Schraube an einem Verbinderstück eines Ankers angebracht ist. Der Anker wiederum ist mit einem Isolierpaneel verbunden. Allerdings verbleibt der Anker nach Entfernen der Wandschalung innerhalb der ausgehärteten Wand. Ein grundsätzlich ähnliches Vorgehen lehrt die CA 3,265,135 A1.

[0006] Als weiterer Stand der Technik ist die EP 2 058 446 A1 bekannt. Gemäß dieser Schrift wird ein erstes Paneel bereitgestellt, das aus einem Isoliermaterial besteht, wobei eine Innenseite des ersten Paneels zum Inneren des Gebäudes weist, und eine Außenseite des ersten Paneels zu einer Außenseite des Gebäudes weist. Ferner wird ein zweites Paneel (beispielsweise eine Sperrholzplatte) bereitgestellt.

[0007] Ein erster Verbinder eines Ankers ist mit dem ersten Paneel verbunden, und ein zweiter Verbinder des Ankers wird beispielsweise mittels einer mechanischen Verbindung mit dem zweiten Paneel verbunden. In einem zwischen dem ersten und zweiten Paneel vorgesehenen Zwischenabschnitt wird anschließend Beton verfüllt. Während das zweite Paneel (Sperrholzplatte) abgenommen werden kann, bleibt das erste Paneel mittels des in der Betonwand vergossenen Ankers an dieser fixiert.

[0008] Die US 5,107,648 A offenbart eine isolierte Wand-Konstruktion mit zwei parallelen, gegenüberliegenden geschäumten Plattenabschnitten, zwischen welchen Stützelemente vorgesehen sind. Zur Sicherung der Wand-Konstruktion kann an der Außenseite ein vertikales, an einer Bodenhalterung befestigtes, Stützelement angeordnet sein. Nachdem die Wand-Konstruktion mit Beton gefüllt wurde, können an den Außenflächen der Stützplatten Abdeckun gen angebracht werden. Sowohl Plattenabschnitte als auch Stützelemente verbleiben nach dem Ausgießen an bzw. in der fertigen Wand.

[0009] Die US 4,726,560 A offenbart eine Stützanordnung für einen Schalungskörper, welche einen Spanndraht zwischen zwei Schalungsplatten aufweist.

[0010] Die DE 14 59 922 A1 offenbart ein Verfahren und einen Schalungskörper zur Erstellung von Bauwerken in Schalenbetonbauweise. Dabei werden Schalungsplatten in Doppelreihen angeordnet, wobei der dazwischenliegende Hohlraum mit Beton ausgegossen wird. Um die Schalungselemente in ihrer Position zu halten, sind klotzförmige Abstandshalter zwischen den Doppelreihen angeordnet. Zur Stabilisierung des Schalungskörpers sind an der Außen- und Innenseite vertikale Stangen angeordnet, wobei jeweils ein paar gegenüberliegender Stangen mittels einer Abstandslasche verbunden wird. Zur Stabilisierung ist ein Stützelement angeordnet, welches den Schalungskörper gegenüber dem Boden abstützt.

[0011] Die DE 85 26 281 U1 offenbart eine Stützvorrichtung für Betonschalungen mit Schalungswänden, mittels Stützvorrichtungen gegen den Druck des zwischen die Schalungswände eingefüllten Betons abgestützt werden. Die Stützvorrichtungen weisen Schalungsanker mit Halteenden und Einführenden auf, wobei der Ankerschaft in Richtung des Einführendes verjüngt ist. Die Schalungsanker werden mittels Keilen und Knebelmuttern befestigt. Nachdem der Zwischenraum zwischen den Schalungswänden mit Beton ausgegossen wurde, können die Schalungsanker wieder aus der Betonwand entfernt und erneut verwendet werden.

[0012] Die DE 3140287 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Herstellung geschoßhoher Betonwände mit Schalungselementen, die mittels einer Bodenhalterung am Boden befestigt werden, wobei jeweils zwei benachbarte Schalungselemente an der Außenseite mit Flacheisen verbunden werden. Die Schalungselemente weisen jeweils zwei gegenüberliegende Schalungswände auf, die mittels Abstandshaltern verbunden sind, welche mit einem Innengewinde versehen und mittels Schrauben von der Innen- und Außenseite des Schalungselements befestigbar sind.

[0013] Die US 3,927,857 A offenbart schließlich ein wiederverwendbares Verbindungselement für Schalungskörper. Dabei sind zwei Schalungselemente mittels einer Verbindungsstange verbunden, auf welcher zwischen eine Spreizvorrichtung angeordnet ist. Die Spreizvorrichtung weist eine um die Verbindungsstange 12 herum angeordnete elastische Hülse, einen damit verbundenen Kegelstumpf mit Innengewinde und einen Kegelstumpf mit Innengewinde auf. Nachdem der Zwischenraum zwischen den Schalungselementen mit Beton ausgegossen wurde, können die Schalungselemente und das Verbindungselement wieder entfernt werden.

GEGENSTAND DER ERFINDUNG

[0014] Die vorliegende Erfindung wurde durchgeführt, um ein Wandschalungssystem sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Wandabschnitts mit einer Isolierschalung bereitzustellen, mit denen die Herstellungszeit verkürzt, der Gesamtaufwand reduziert und die Herstellungskosten gesenkt werden können.

[0015] Die vorliegende Erfindung stellt hierfür ein Wandschalungssystem gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zum Herstellen eines Wandabschnitts mit einer Isolierschalung gemäß Anspruch 8 sowie eine Verwendung des Wandschalungssystems gemäß Anspruch 12 bereit.

[0016] Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es, die Verfahrensschritte zum Herstellen des Betonwandabschnitts und des Aufbringens der Isolierschalung zu vereinen. Hierzu soll statt einer Schalungswand die Isolierschalung bereitgestellt werden, sodass anschließend der Bereich zwischen einer ersten, bspw. konventionellen Schalungswand und der Isolierschalung mit Beton verfällt werden kann.

[0017] Das erfindungsgemäße Wandschalungssystem umfasst demnach bevorzugt vertikale Systemstützschienen, einen wiederverwendbaren Ankerstab sowie eine Ankermutter zur lösbaren Aufnahme des Ankerstabs, die an einer der Systemstützschienen angebracht werden kann. Ferner umfasst das Wandschalungssystem ein an einer Systemstützschiene anbringbares Haltemittel zum Halten von Isolierpaneelen an einer Seitenfläche der Systemstützschienen.

[0018] Das erfindungsgemäße Wandschalungssystem hat den Vorteil, dass alle Elemente - mit der Ausnahme der Isolierpaneele - wiederverwendbar sind, also beispielsweise in das Mietgeschäft eines Unternehmens einfließen können. Ferner können die grundsätzlichen Verfahrensschritte zum Herstellen eines isolierten Wandabschnitts, also Herstellen der (Beton-) Wand sowie Isolieren dieser Wand, gewissermaßen zu einem Verfahrensschritt vereint werden. Die zur Isolierung verwendeten Isolierpaneele übernehmen die Aufgabe einer Schalungswand, so dass zur Herstellung des Wandabschnitts lediglich eine konventionelle Schalungswand bereitgestellt werden muss. Hierdurch wird die Anzahl zur Herstellung eines isolierten Wandabschnitts notwendigen Bauteile reduziert, was letztlich auch zu einer Reduzierung der Herstellungskosten führt.

[0019] Primär ist die vorliegende Erfindung darauf gerichtet, dass die durch Isolierpaneele gebildete Schalungswand eine Außenwand des Wandabschnitts darstellt. Allerdings ist es grundsätzlich ebenfalls denkbar, dass die Isolierpaneele an einer Innenwand des Wandabschnitts angebracht werden. Ferner könnte in einer weiteren Zielrichtung der vorliegenden Erfindung als „erste Schalungswand" auch eine solche gemeint sein, die sich aus einer Vielzahl von Isolierpaneelen zusammensetzt, sodass ein sowohl innen als auch außen gedämmter Wandabschnitt hergestellt wird.

[0020] Mit dem Begriff „vertikale Systemstützschiene" sind Bauteile gemeint, die im Einsatz üblicherweise im Wesentlichen vertikal aufgestellt werden. Demnach umfasst der Begriff „vertikale Systemstützschiene" im Sinne dieser Anmeldung auch im Einsatz schräg ausgerichtete Systemstützschienen, oder sich abschnittsweise verzweigende Systemstützschienen.

[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Systemstützschienen in Längsrichtung beabstandete Öffnungen. Auf diese Weise wird ein Raster bereitgestellt, über das andere Bauteile mit den Systemstützschienen verbunden werden können, beispielsweise die Ankermutter. Auf diese Weise lässt sich das erfindungsgemäße Wandschalungssystem vor Ort an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.

[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Wandschalungssystem dadurch gekennzeichnet, dass das Wandschalungssystem eine Fußplatte mit einem Positionszapfen aufweist, mit dem die Systemstützschienen mit einer Bodenplatte verbunden werden können. Auf diese Weise ist eine relativ zügige und einfache Installation der Systemstützschienen möglich.

[0023] Ferner kann die Ankermutter eine Öffnung an einem Flügelelement aufweisen. Über das Flügelelement wird die Ankermutter bspw. gegenüber einer Systemstützschiene abgestützt, und kann durch ein durch die Öffnung geführtes Verbindungselement mit der Systemstützschiene verbunden werden.

[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an den Systemstützschienen zumindest eine Querschiene angebracht, die die Systemstützschienen miteinander verbindet und somit eine stabile Abstützung der Systemstützschienen ermöglicht.

[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Haltemittel zum Halten von Isolierpaneelen einer Seitenfläche der Systemstützschienen ein Profil auf, welches Profil mit mindestens einer Öffnung versehen ist. Auf diese Weise kann das Haltemittel mit einem durch die Öffnung des Profils geführten Verbindungselements mit einer Systemstützschiene verbunden werden.

[0026] Ferner kann das Haltemittel eine Halteplatte mit einer Buchse aufweisen, durch welche Buchse ein Verbindungsmittel, wie ein Nagel, geführt werden kann. In einem konkreten Anwendungsfall wird somit die Halteplatte auf einer Oberseite eines Isolierpaneels aufliegen, ein Verbindungsmittel, wie ein Nagel oder Ähnliches, kann durch die Buchse getrieben werden und mit dem Isolierpaneel in Eingriff kommen. Auf diese Weise kann das Isolierpaneel sicher an einer Seitenfläche der Systemstützschienen gehalten werden, wobei gleichzeitig die Lösbarkeit des Haltemittels von den Isolierpaneelen nach Fertigstellen des Wandabschnitts sichergestellt ist. Indem das Haltemittel mit einer Halteplatte sowie einer hieran angebrachten Buchse versehen ist, kann ein Arbeiter beim Fixieren der Isolierpaneele relativ leicht ein Verbindungsmittel ein bringen, was den Verfahrensablauf weiter beschleunigt. Gleiches gilt für die Möglichkeit, das Haltemittel wieder vom Isolierpaneel zu lösen.

[0027] Die vorliegende Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zum Herstellen eines Wandabschnitts mit einer Isolierschalung gerichtet, welches Verfahrens die nachfolgend genannten Schritte umfasst: [0028] Bereitstellen einer ersten Schalungswand, Bereitstellen eines Wandschalungsabschnitts in einem Abstand zur ersten Schalungswand, wobei das Wandschalungssystem bevorzugt vertikale Systemstützschienen aufweist, Bereitstellen von Isolierpaneelen entlang der Systemstützschienen und Halten der Isolierpaneele mit einem Haltemittel an einer Seitenfläche der Systemstützschienen, sowie Verbinden der ersten Schalungswand sowie des Wandschalungssystems durch mindestens einen Ankerstab, der bevorzugt an einer der bevorzugt vertikalen Systemstützschienen des Wandschalungssystem angebrachten Ankermutter eingreift.

[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform nimmt das Haltemittel abschnittsweise ein Verbindungsmittel auf, das an einem und/oder in ein Isolierpaneel eingreift. Auf diese Weise kann relativ einfach und zügig eine Verbindung zwischen dem Wandschalungssystem und den Isolierpaneelen hergestellt werden, die nach Fertigstellung des Wandabschnitts wieder gelöst werden können.

[0030] Ferner kann ein Isolierpaneel durchbohrt werden, um den Ankerstab durch das Isolierpaneel zu führen. Auf diese Weise ist es möglich, an erster Stelle das Wandschalungssystem mit den Isolierpaneelen zu errichten, und anschließend eine Verbindung mit der ersten Schalungswand herzustellen. Hierdurch kann recht flexibel auf die vor Ort vorliegenden Gegebenheiten reagiert werden.

[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Ankermutter an einer der Systemstützschienen des Wandschalungssystems ausgerichtet, und diese anschließend mit einem mit der ersten Wandschalung in Verbindung stehenden Ankerstab verbunden.

[0032] Kurze Beschreibung der Zeichnungen [0033] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

[0034] Fig. 2a zeigt eine Detailansicht einer Fußplatte mit hieran angebrachten Systemstütz schienen.

[0035] Fig. 2b ist eine perspektivische Ansicht der in Fig. 2a dargestellten Fußplatte.

[0036] Fig. 3a zeigt eine Ankermutter, die zwischen zwei Systemstützschienen eingefügt ist.

[0037] Fig. 3b ist eine perspektivische Ansicht der in Fig. 3a dargestellten Ankermutter.

[0038] Fig. 4a zeigt ein Haltemittel zum Halten der Isolierpaneele an den Systemstützschie nen.

[0039] Fig. 4b ist eine perspektivische Ansicht des in Fig. 4a dargestellten Haltemittels.

[0040] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Einzelne in diesem Zusammenhang erwähnte Modifikationen können miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen auszubilden.

[0041] Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Aufbaus zur Herstellung eines Wandabschnitts. Auf einer Bodenplatte B wird eine erste Schalungswand 100 bereitgestellt, bei der es sich in der vorliegenden Darstellung um eine konventionelle Schalungswand handelt. Diese dient zur Abstützung des auszubildenden Wandabschnitts gegenüber einer Innenseite des Gebäudes. In einem gewissen Abstand der ersten Schalungswand 100 wird ein Wandschalungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.

[0042] Dieses Wandschalungssystem umfasst mehrere vertikale Systemstützschienen, die mittels einer horizontal angeordneten Querschiene 60 miteinander verbunden sind. An Halteköpfen 50, 51, die an zumindest einer Systemstützschiene 10 montiert sind, sind jeweils Stütz streben 12, 13 angebracht, die in der vorliegenden Ausführungsform an einem gemeinsamen Abstützelement 14 angreifen und das Wandschalungssystem gegenüber der späteren Außenseite des Wandabschnitts abstützen.

[0043] In der vorliegenden Ausführungsform werden hierbei die Systemstützschienen 10 paarweise mittels einer Fußplatte 20 gegenüber der Bodenplatte B verankert und ausgerichtet. Da das Wandschalungssystem in der vorliegenden Ausführungsform mehr als zwei Systemstützschienen aufweist, genügt es, mindestens ein, bevorzugt jedoch mindestens zwei Systemstütz-schienen-Paare mit der Fußplatte 20 gegenüber der Bodenplatte B zu verankern.

[0044] Die Fußplatte 20 ist im Detail in den Figuren 2a und 2b dargestellt. Sie umfasst einen Positionszapfen 21, der in eine in die Bodenplatte B eingebrachte Bohrung eindringen kann, sowie einen Auflageabschnitt 22, der auf einer Seite der Bodenplatte B aufliegt. Ausgehend vom Auflageabschnitt 22 erstrecken sich zwei Verbindungsabschnitte 23 mit Öffnungen 24. Die Verbindungsabschnitte 23 können, wie in Fig. 2a dargestellt, in die vertikalen Systemstützschienen 10 eindringen. Durch die Öffnungen 24 der Fußplatte 20 sowie die Öffnungen 11' der Systemstützschienen 10 kann ein Verbindungselement geführt werden, und die Fußplatte 20 mit der jeweiligen Systemstützschiene 10 verbinden.

[0045] Zwischen den Verbindungsabschnitten 23, die plattenförmig ausgebildet sind, erstreckt sich ein Rohr 25. Das Rohr 25 nimmt den Positionszapfen 21 abschnittsweise auf, an dessen Ende eine Abstützplatte 26 fixiert, insbesondere angeschweißt ist. Schmalseiten dieser Abstützplatte 26 können mit Seitenflächen der jeweiligen Systemstützschiene 10 in Kontakt gebracht werden, um die jeweilige Systemstützschiene 10 mit der Fußplatte 20 in Anlage zu bringen (siehe Fig. 2a). Ferner wird durch die Beweglichkeit der Einheit aus Positionszapfen 21 und Abstützplatte 26 innerhalb des Rohrs 25 gewährleistet, dass die Abstützplatte 26 entlang den Systemstützschienen 10 verschiebbar ist. Der Positionszapfen 21 könnte gegenüber dem Rohr 25 arretierbar sein.

[0046] In dem zwischen dem Systemstützschienen-Paar vorgesehenen Zwischenraum kann die in Figs. 3a und 3b im Detail dargestellte Ankermutter 30 eingebracht werden. Die Ankermutter 30 umfasst einen Gewindeabschnitt 31, der ein Innengewinde zur Verbindung mit einem Ankerstab 110 aufweist. In der vorliegenden Ausführungsform sind beidseitig vom Gewindeabschnitt 31 Trägerplatten 32 vorgesehen die jeweils Quervorsprünge 32' aufweisen. Mittels der Quervorsprünge 32' wird verhindert, dass die Ankermutter 30 zu weit zwischen die Systemstützschienen 10 eingeschoben wird. Ferner wird eine Abstützung gegenüber dem Ankerstab 110 bereitgestellt.

[0047] Ausgehend von der jeweiligen Trägerplatte 32 erstrecken sich Flügelelemente 33, die jeweils mit Längsöffnungen 34 versehen sind. Durch diese Längsöffnungen 34 kann ein Verbindungsmittel geführt werden, das ferner durch eine der Öffnungen 11 einer Systemstützschiene 10 dringt und auf diese Weise eine Verbindung zwischen der jeweiligen Systemstützschiene 10 und der Ankermutter 30 herstellt.

[0048] Wie in Fig. 1 dargestellt, können an den Systemstützschienen 10 jeweils mehrere Ankermuttern 30 ausgerichtet werden. Die Anzahl der Ankerstäbe 110 sowie Ankermuttern 30 richtet sich nach der Höhe des Wandabschnitts sowie dem vorliegenden Lastfall.

[0049] An einer zur ersten Schalungswand 100 weisenden Seite der Systemstützschienen 10 sind mehrere Isolierpaneele P angeordnet. Diese Isolierpaneele P werden zueinander über ein Nut-Feder-System gehalten. An einer Oberseite des obersten Isolierpaneels P greift ein Haltemittel 40 an, das eine Verbindung zwischen Isolierpaneelen P und zumindest einer Systemstützschiene 10 herstellt.

[0050] Das Haltemittel 40 wird im Detail in Figuren 4a und 4b dargestellt, und umfasst die Auflageplatte 41 sowie ein Profil 43. Beidseitig des Profils 43 sind an der Auflageplatte 41 Buchsen 42 angebracht. Das Profil 43 wiederum weist mehrere Öffnungen 44 auf, durch die ein Verbindungsmittel dringen kann, das ebenfalls durch eine der Öffnungen 11 einer Systemstützschiene 10 gelangt und auf diese Weise eine Verbindung zwischen einer Systemstützschiene 10 und dem Haltemittel 40 herstellt. Das Profil 43 weist eine solche Breite auf, dass es zwischen ein Systemstützschienen-Paar geschoben werden kann, bis eine Schmalseite der Auflageplatte 41 mit einer Seitenfläche der Systemstützschienen 10 in Kontakt kommt.

[0051] Zur Herstellung eines Wandabschnitts ist im Rahmen der vorliegenden Ausführungsform das nachfolgend beschriebene Vorgehen bevorzugt.

[0052] Die vertikalen Systemstützschienen 10 werden mittels der Fußplatte 20 gegenüber der Bodenplatte B ausgerichtet und bspw. mittels Stützstreben 12, 13 gegenüber einer Außenseite des herzustellenden Wandabschnitts abgestützt. Die Stützstreben 12, 13 greifen hierbei an den Halteköpfen 50, 51 an.

[0053] In einem Abstand zu den Systemstützschienen 10 wird eine erste Schalungswand angeordnet. Der Abstand zwischen der ersten Schalungswand 100 und einer zur ersten Schalungswand 100 weisenden Seite der Systemstützschienen 10 definiert die Gesamtdicke des herzustellenden Wandabschnitts inklusive der Isolierung. Beispielsweise wird eine Betonwand mit 24 cm mit einer Perimeterdämmung von 16 cm hergestellt.

[0054] An der zur ersten Schalungswand 100 weisenden Seite der vertikalen Systemstützschienen 10 sind die Isolierpaneele P angeordnet. Damit die Isolierpaneele P gesichert in dieser Ausrichtung verbleiben, wird das Haltemittel 40 an dem Systemstützschienen-Paar 10 ausgerichtet und fixiert, und anschließend Nägel durch die Buchsen 42 getrieben. Diese Nägel dringen in das oberste Isolierpaneel P ein, sichern somit die Isolierpaneele P an einer Seitenfläche der Systemstützschienen 10.

[0055] Einige der Isolierpaneele P werden mit Bohrungen versehen, damit die Ankerstäbe 110 diese durchdringen können. Bei den Ankerstäben 110 handelt es sich um konventionelle Ankerstäbe, die in dem Bereich, in dem Beton zwischen die Isolierpaneele und die erste Schalungswand 100 verfüllt werden soll, mit einem Kunststoffrohr 111 sowie mit jeweils zwei Dichtkonen 112 versehen sind. Nachdem die Ankerstäbe 110 jeweils ausgerichtet und durch die Bohrungen der Isolierpaneele P geführt wurden, kann die jeweilige Ankermutter 30 an den Systemstützschienen 10 ausgerichtet und fixiert werden. Anschließend wird der jeweilige Ankerstab 110 mit der entsprechenden Mutter 30 verschraubt.

[0056] In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird der zwischen der ersten Schalungswand 100 und den Isolierpaneelen P verbleibende Raum mit Beton verfüllt, um somit den herzustellenden Wandabschnitt auszubilden. Nachdem der Beton ausgehärtet ist, werden die Ankerstäbe 110 von den Ankermuttern 30 gelöst, und die erste Schalungswand 100 kann vom fertigen Wandabschnitt entfernt werden. Ferner werden die Haltemittele 40 gelöst, und die Stützstreben 12, 13, die Querschiene 60 sowie die Halteköpfe 50, 51 entfernt, sodass schließlich auch die Systemstützschienen 10 sowie die Fußplatte 20 abgenommen werden können. Es verbleibt somit der Wandabschnitt, der den Betonabschnitt sowie die aus den Isolierpaneelen P hergestellte Isolierschicht/Perimeterdämmung umfasst.

[0057] Es ist ersichtlich, dass einzelne Verfahrensschritte nicht in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden müssen. Ferner können bestimmte Bauteile bzw. Baugruppen vormontiert errichtet werden, beispielsweise die Fußplatte 20, die Systemstützschienen 10 sowie die Querschiene 60. Da die Isolierpaneele P eine betondichte Stoßverbindung bereitstellen und mit einem oberen Überstand bemessen sind, der der Deckenstärke entspricht, kann der äußere Überstand einer Deckenrandabschalung ersetzt werden, und es besteht keine Gefahr für Kältebrücken. Folglich kann eine eventuelle Isolierung der darüberliegenden Geschosswände direkt aufgesetzt werden.

Claims (12)

1. Patentansprüche 1. Wandschalungssystem, umfassend: - bevorzugt vertikale Systemstützschienen (10), - einen wiederverwendbaren Ankerstab (110), - eine Ankermutter (30) zur lösbaren Aufnahme des Ankerstabs (110), die an einer der Systemstützschienen (10) angebracht werden kann, sowie ein an einer der Systemstützschienen (10) anbringbares Haltemittel (40) zum Halten von Isolierpaneelen (P) an einer Seitenfläche der Systemstützschienen (10).
2. 2. Wandschalungssystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bevorzugt vertikalen Systemstützschienen (10) in Längsrichtung beabstandete Öffnungen (11) aufweisen.
3. 3. Wandschalungssystem gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandschalungssystem eine Fußplatte (20) mit einem Positionszapfen (21) aufweist, mit dem die bevorzugt vertikalen Systemstützschienen (10) mit einer Bodenplatte verbunden werden können.
4. 4. Wandschalungssystem gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankermutter (30) eine Öffnung (34) an einem Flügelelement (33) aufweist.
5. 5. Wandschalungssystem gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den bevorzugt vertikalen Systemstützschienen zumindest eine Querschiene (60) angebracht ist, die die Systemstützschienen (10) miteinander verbindet.
6. 6. Wandschalungssystem gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (40) ein Profil (43) aufweist, das mit mindestens einer Öffnung (44) versehen ist.
7. 7. Wandschalungssystem gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (40) eine Halteplatte (41) mit einer Buchse (42) aufweist, durch welche Buchse (42) ein Verbindungsmittel, wie ein Nagel, geführt werden kann.
8. 8. Verfahren zum Herstellen eines Wandabschnitts mit einer Isolierschalung, welches Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen einer ersten Schalungswand (100) Bereitstellen eines Wandschalungssystems in einem Abstand zur ersten Schalungswand (100), wobei das Wandschalungssystem bevorzugt vertikale Systemstützschienen (10) aufweist, Bereitstellen von Isolierpaneelen entlang einer Seitenfläche der Systemstützschienen (10), und Halten der Isolierpaneele (P) mit einem Haltemittel (40) an der Seitenfläche der Systemstützschienen (10) Verbinden der ersten Schalungswand (100) sowie des Wandschalungssystems durch mindestens einen wiederverwendbaren Ankerstab, der bevorzugt an einer der Systemstützschienen (10) des Wandschalungssystems angebrachten Ankermutter eingreift.
9. 9. Verfahren gemäß Anspruch 8, bei dem das Haltemittel (40) ein Verbindungsmittel abschnittsweise aufnimmt, das an einem und/oder in ein Isolierpaneel (P) eingreift.
10. 10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8-9, bei dem ein Isolierpaneel (P) durchbohrt wird, um den Ankerstab durch das Isolierpaneel (P) zu führen.
11. 11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8-10, bei dem eine Ankermutter (30) an einer der Systemstützschiene (10) des Wandschalungssystems ausgerichtet wird, und anschließend mit dem mit der ersten Wandschalung (100) in Verbindung stehenden Ankerstab verbunden wird.
12. 12. Verwendung des Wandschalungssystems nach einem der Ansprüche 1-7 zur Herstellung eines Wandabschnitts. Hierzu 7 Blatt Zeichnungen