DE2950713A1 - Elektrochemische speicherzelle - Google Patents

Elektrochemische speicherzelle

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DE2950713A1
DE2950713A1 DE19792950713 DE2950713A DE2950713A1 DE 2950713 A1 DE2950713 A1 DE 2950713A1 DE 19792950713 DE19792950713 DE 19792950713 DE 2950713 A DE2950713 A DE 2950713A DE 2950713 A1 DE2950713 A1 DE 2950713A1
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sulfur
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dienophilic
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DE19792950713
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Wilfried Dipl Phys Dr Fischer
Wilhelm Dipl Phys Dr Haar
Herbert Dipl Phy Kleinschmager
Gert Dipl Chem Dr Weddigen
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BBC Brown Boveri France SA
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BBC Brown Boveri France SA
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01MPROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
    • H01M10/00Secondary cells; Manufacture thereof
    • H01M10/36Accumulators not provided for in groups H01M10/05-H01M10/34
    • H01M10/39Accumulators not provided for in groups H01M10/05-H01M10/34 working at high temperature
    • H01M10/3909Sodium-sulfur cells
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
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    • Y02E60/10Energy storage using batteries

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Description

  • Elektrochemische Speicherzelle
  • Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrochemische Speicherzelle oder -Batterie mit mindestens einem mit schmelzflüssigem Alkalimetall als Anolyt gefüllten Anodenraum und mindestens einem mit schwefelhaltiger Katholytsubstanz gefüllten Kathodenraum, die durch einen alkaliionenleitenden Festelektrolyten voneinander getrennt sind.
  • Ein wesentliches Problem solcher Speicherzellen besteht darin, daß sie bei hohen Strömen nur teilweise wieder aufgeladen werden können. Dies hängt z.B. bei einer Na/S-Speicherzelle mit einer hohen Wahrscheinlichkeit damit zusammen, daß der Schwefel (mit kleinen Anteilen von gelöstem Na2S5) und Na2S5 (mit Anteilen gelösten Schwefels) bei der Betriebstemperatur einer Speicherzelle von 300 bis 3500 C zwei nicht mischbare Flüssigkeiten bildet. Wird nämlich eine entladene Na/S-Speicherzelle, die im Kathodenraum Na2S3 enthält, wiederaufgeladen, so bilden sich zunächst schwefelreichere Sulfide, bis im ganzen Kathodenraum oder zumindest lokal Na2 S5 entstanden ist. Beim weiteren Aufladen entsteht dann an den Stellen mit einem hohen elektrochemischen Umsatz flüssiger Schwefel, der als Isolator die elektrochemischen Vorgänge an dieser Stelle blockiert.
  • Bei Speicherzellen mit hohen Stromdichten, wie sie heute vor allem für die Spitzenlastdeckung geplant sind, etwa in Verbindung mit Kernreaktoren, kommt es aber in besonderem Maße auf eine rasche und möglichst weitgehende Wiederaufladung an.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe die Erreichung der vorgenannten Ziele zugrunde, wobei eine Unteraufgabe in der Begrenzung des Innenwiderstandes besteht, was insbesondere wiederum die Verhinderung größerer Ansammlungen von flüssigem Schwefel als Isolator bedeutet. Daneben geht es aber allgemein um eine Mobilisierung der im Ka+thodenraum vorhandenen Phasen.
  • Die gestellte Aufgabe wird bei einer Na/S-Speicherzelle bzw.
  • -Batterie der eingangs geannten Art dadurch gelöst, daß durch einen Zusatz zur Katholytsubstanz, der zur Erzielung einer Elektromigration der Schwefelphase die Schwefelketten in einen elektrisch geladenen Zustand überführt, wobei der Zustand eine Verbindung von Schwefel mit einer dienophilen Substanz ist.
  • In vorteilhafter Weise handelt es sich bei dem Zusatz um einen Ring, bei dem zwei Ringglieder die Kohlenstoffatome der dienophilen Komponente sind und das restliche Ringglied bzw. die restlichen Ringglieder ein Schwefelatom bzw. Schwefelatome sind. Der erfindungsgemäß verwendete Zusatz hat die allgemeine Formel: wobei R gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe F, Cl, Br, CN, SCN, vorzugsweise CN oder F bedeuten und die Anzahl der S-Atome 1 bis 5, vorzugsweise 3 bis 4 beträgt. Ein Zusatz mit 3 oder 4 S-Atomen ist besonders stabil.
  • Die Menge des in den Kathodenraum eingefüllten Zusatzstoffes beträgt 0,1 bis 2 Mol % bezogen auf die imKathodenraum vorhandene Schwefelmenge. Neben der Zugabe von Zusätzen, in den Kathodenraum, die die Elektromigration der Schwefelphase günstig beeinflussen, empfiehlt sich der Zusatz von viskositätssenkenden Mitteln, wobei die Elemente Bor, Phosphor und/oder Jod einzeln oder miteinander besonders gute Ergebnisse liefern. Schließlich ist in diesem Zusammenhang noch der Zusatz von Selen zu nennen, das durch seine die Schwefelketten abbauende Wirkung ebenfalls zur Lösung der gestellten Aufgabe beiträgt.
  • Eine weitere Lösung ist gekennzeichnet, durch den Zusatz einer dienophilen Substanz im Kathodenraum in Mengen von 0,1 bis 2 Mol %, bezogen auf die im Kathodenraum enthaltene Schwefelmenge.
  • Die erfindungsgemäß verwendete dienophile Substanz hat die allgemeine Formel: wobei R gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe F, Cl, Br, CN, SCN bedeuten.
  • In vorteilhafter Weise wird als Zusatz Tetracyanoäthylen verwendet.
  • Gegebenenfalls enthalten die obengenannten Na/S-Speicherzellen im Kathodenraum außer dem Schwefel ein kapillaraktives Medium, insbesondere einen Filz aus Graphit oder Kohle, der den gesamten Raum zwischen Festelektrolyt und kathodischem Stromabnehmer ausfüllt.
  • Dieses Medium hat die Aufgabe, die für die elektrochemische Reaktion notwendige Grenzfläche zwischen Schwefel bzw. dem bei der Entladung entstehenden Alkalipolysulfid und dem kathodischen Stromabnehmer als dessen Verlängerung der Filz angesehen werden kann, zu vergrößern.
  • Außerdem wird auf diese Weise der Abstand zwischen dem Elektrolyt und dem auf diese Weise verlängerten kathodischen Stromabnehmer klein, so daß der Widerstand des Schwefels bzw. des Natriumpolysulfids weniger zum Innenwiderstand der Speicherzelle beiträgt.
  • Im Falle anderer Zusätze sind wiederum andere Auflademechanismen wirksam. Bei der Suche geeigneter Zusatzstoffe wird sich der Fachmann insbesondere an der Elektronenaffinität orientieren, die die Ionisierungsenergie des Schwefels übersteigen muß. Dann entstehen positive Schwefelketten. Dabei müssen als weitere Kriterien Reversibilität und Stabilität bei den gegebenen Verhältnissen gefordert werden. Neben organischen Verbindungen kommen insbesondere auch anorganische Verbindungen in Frage.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und Zeichnungen erläutert und der mit der Erfindung erzielbare Fortschritt dargestellt.
  • Es zeigen: Fig. 1 das Verhalten einer Standardspeicherzelle ohne Zusatz, Fig. 2 das Langzeitverhalten einer Standardzelle mit Zusatz, Fig. 3 das Ladeverhalten einer Speicherzelle mit Zusatz.
  • Fig. 1 zeigt die Wirkung der erzielten Elektromigration bzw.
  • verbesserten Beweglichkeit der Schwefelphase. Auf der Abszisse ist jeweils die relative Kapazität der Speicherzelle C/CO aufgetragen. Unter dieser wird das Verhältnis von gemessener Kapazität C zur theoretischen Kapazität CO verstanden. Die theoretische Kapazität ist diejenige, die sich ergibt, wenn sich die pauschale Stöchiometrie im Kathodenraum bei der Entladung von reinem Schwefel bis Na2S3 ändert. Die Versuche wurden in Na/S-Speicherzellen mit 5 cm langen, unter geschlossenen Beta-Aluminiumoxid-Röhrchen mit einem Außendurchmesser von 11 und einem Innendurchmesser von 9 mm durchgeführt. Die Röhrchen waren oben an Glas angeschmolzen. Sie befanden sich in einem eingegiasten Graphitbecher, der als kathodischer Stromabnehmer diente. Der 4 mm breite Spalt zwischen Stromabnehmer und Elektrolytrohr war mit Graphitfilz (Faserdurchmesser 20 m, Porosität ca. 95 %) ausgefüllt. In das Innere des Elektrolytrohres wurde Natrium, in den Außenraum Schwefel eingefüllt. Die Versuche wurden bei 3000 C durchgeführt. Oberhalb der Schmelzen befand sich reiner Stickstoff.
  • In Fig. 1 entspricht Kurve 1 der vorgeschriebenen Standardzelle ohne Zusatz. Die Speicherzelle besitzt eine theoretische Kapazität von 10 Ah (entspricht 18 gr Schwefel). Im Falle der Kurve 2 wurden 0,8 Mol % Tetracyanoäthylen, bezogen auf die im Kathodenraum vorhandene Schwefelmenge, hinzugefügt.
  • Die Erhöhung der Leitfähigkeit zeigt sich in einer starken Verringerung der Überspannung i 1 2-Phasen-Gebiet S/Na2S5 (ab 40 % Aufladekapazität), wo Kurve 2 im wesentlichen noch waagrecht verläuft. Neben einer Senkung des Innenwiderstandes läßt sich die Kapazität von 40 auf 70 % erhöhen.
  • In Fig. 2 ist das Langzeitverhalten der vorbeschriebenen Standardzelle dargestellt, wobei diese einen Zusatz von wiederum 0,8 Mol % Tetracyanoäthylen enthält. Auf der Abszisse ist wiederum die oben definierte relative Kapazität der Speicherzelle aufgetragen.
  • Kurve 1 zeigt den ersten Ladezyklus, Kurve 2 den fünften, Kurve 3 den zehnten Zyklus an. Die Werte liegen innerhalb der Fehlergrenze, d.h., der gewünschte Effekt der Verbesserung der Wiederaufladbarkeit hält voll an. Der Versuch wurde bis zum fünfzehnten Zyklus fortgesetzt, ohne daß sich an der erheblichen Kapazitätsverbesserung etwas geändert hätte.
  • Die Wirkung des als Zusatzstoff verwendeten Tetracyanoäthylen wird anhand nachfolgenden Beispiels erläutert: Die S-S-Bindungen in Ketten und Ringen sind weder als Einfachbindungen noch als Doppelbindungen anzusehen. Analog zur C-C-Bindung in Aromaten läßt sich folgende Grenzstruktur formulieren Dienophile Substanzen, die mit Dienen eine Diels Alder Addition durchführen, können bei Vorhandensein von sehr starken dienophilen Eigenschaften wie sie bei Tetracyanoäthylen vorliegen, auch mit Aromaten eine Diels Alder Reaktion abgeben.
  • Diese ist bei höheren Temperaturen reversibel. Analog ist zwischen Schwefel und Tetracyanoäthylen eine Reaktion festgestellt worden.
  • Durch den induktiven Effekt der 4 Cyanogruppen entstehen bei den beiden Kohlenstoffatomen partielle positive Ladungen.
  • Analog sind die zwischen Aromaten und Tetracyanoäthylen be- obachteten Charge transfer Komplexe (R. L. Fluory J. Phys.
  • Chem. Band 69, S. 1927 - 33 (1965) auch zwischen Tetracyanoäthylen und Schwefel anzunehmen wie folgt: Auf diese Weise gelingt es, einen Teil des Schwefels im negativ geladenen charge transfer Komplex unterzubringen und einen anderen Teil in eine positiv geladene Kette überzuführen.
  • Dies führt dazu, daB der Ortswechsel des Schwefels mit Hilfe von Elektromigaration in beiden Richtungen beträchtlich gefördert wird. Letzteres trägt dazu bei, die gefährliche lokale Anhäufung von isolierenden Schwefelschichten zu vermeiden.
  • Die folgende Tabelle zeigt noch den Einfluß der Zusatzmenge auf die Verbesserung der relativen Kapazität der Zelle im Falle von Tetracyanoäthylen.
  • Tabelle
    Zusatz von
    Tetracyanoäthylen O 0,1 0,2 0,4 0,8 1,2 1,6 2,4
    in Mol .
    C/CO 42 58 70 75 77 76 78 77
    Dieser Tabelle ist zu entnehmen, daß im vorliegenden Fall sich der gewünschte Effekt bereits ab 0,2 Mol % voll auswirkt. Bei anderen Verhältnissen können größere Konzentrationen aber noch von Vorteil sein, insbesondere in Bezug auf das Langzeitverhalten.
  • Eine noch wesentlich bessere Wirkung bezüglich der Wiederaufladbarkeit von Na/S-Speicherzellen als reine dienophile Substanzen haben Verbindungen von Schwefel mit einer dienophilen Substanz gezeigt, die als Zusätze in den Kathodenraum der Na/S-Speicherzelle eingefüllt wurden Solche Verbindungen von Schwefel mit einer dienophilen Substanz werden außerhalb der Speicherzelle hergestellt und erst anschließend in den Kathodenraum derselben eingefüllt. Eine solche Verbindung läßt sich durch die folgende Strukturformel darstellen.
  • In der Formel steht R stellvertretend für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe F, C1, Br, CN, SCN. Vorzugsweise werden solche Verbindungen von Schwefel mit einer dienophilen Substanz gewählt, bei denen R stellvertretend für CN oder F steht. Die Anzahl der S-Atome kann bei einer solchen Verbindungen 1 bis 5 betragen. Vorzugsweise wird eine solche Verbindung gewählt, die 3 oder 4 S-Atome aufweist, da diese Verbindung besonders stabil ist.
  • Tetracyanoäthylen mit einer Schwefelkette von 4 bis 5 Atom (C6N4S4 bzw. C6N4S5) hat folgende Strukturformel: Nachfolgend wird das Herstellungsverfahren eines solchen erfindungsgemäßen Zusatzes beschrieben, bei dem es sich vorzugsweise um die Verbindung von Schwefel mit Tetracyanoäthylen handelt. Die Herstellung der Verbindung erfolgt durch Addition von Tetracyanoäthylen <c6N4) und Schwefel in der Gasphase.
  • In einem 1 Liter Reaktionsgefäß aus Glas werden je 2,8 gr C6N4 und 2,8 gr Schwefel eingefüllt, das Gefäß mit Stickstoff gespült, anschließend evakuiert und zugeschmolzen. Das zugeschmolzene Reaktionsgefäß wird dannn 24 Stunden unter Lichtabschluß in einen auf 4500 C erhitzten Ofen gestellt.
  • Nach dieser Versuchszeit wird das Reaktionsgefäß ebenfalls im Dunkeln langsam auf Raumtemperatur abgekühlt. Das bei diesem Verfahren erzeugte Produkt, Tetracyanoäthylenschwefel, ist eine braune erdähnliche Substanz, die bei 130° C verflüssigt. Die Ausbeute beträgt bei diesem Verfahren 80 %.
  • Durch Elementaranalyse ist festzustellen, daß die Zusammensetzung C6N4S3,8 betrug. Hieraus ergibt sich der Schluß, daß es sich um eine Mischung von C6N4S3 und C6N4S4 handelt. Im Infrarotspektrum dieses Produktes taucht gegenüber dem Spektrum von reinem Tetracyanoäthylen bei 670 cm 1 ein neuer Peak auf. Dieser ist typisch für Kohlenstoff/Schwefel-Einfachbindungen und wegen der Strukturen der Tetracyanoschwefelringe sind Kohlenstoff/SchwefelEinfachverbindungen typisch für solche Ringverbindungen auf der Basis von Tetracyanoäthylen und Schwefel.
  • Die Herstellung einer Verbindung aus Schwefel mit einer dienophilen Substanz ist auch im Lösungsmittel möglich. Hierfür wurden im Versuch 1,5 gr Schwefel in 120 ml o-Toluolnitril im Dreihalskolben unter Rühren auf 600 C erhitzt. Nach 50 Minuten war der gesamte Schwefel mit gelb-grüner Farbe gelöst, der elektrische Leitwert betrug 1,3 . 10-5 Siemens. Im Anschluß daran wurde eine grün-braun gefärbte Lösung von 1,5 gr C6N4 in 80 ml o-Toluolnitril zugegeben, was einen sprunghaften Anstieg der Leitfähigkeit der Lösung auf 1,2 . 10 4 Siemens zur Folge hatte. Mit zunehmender Versuchszeit stieg auch der Leitwert, bis er nach 2 Tagen bei 3,2 . 10-3 Siemens konstant blieb, die Reaktionslösung war nun dunkelbraun gefärbt. Das Lösungsmittel wurde im Rotationsverdampfer bei 95 e C und 10 Torr abdestilliert. Das Lösungsmittel, zu Versuchsbeginn farblos, war jetzt weingelb gefärbt.
  • Der Rückstand war eine schwarz-braune Substanz. Mit Hilfe eines Tontellers wurde diese Substanz getrocknet. Der Schmelzpunkt betrug 133' C. Die Elementaranalyse ergab einen Zusammensetzung von C6N#S413. Im Infrarot-Spektrum tauchte ebenfalls bei 670 cm der für Kohlenstoff/Schwefel-Einfachbindungen typische Peak auf. Für andere dienophile Ausgangsstoffe wird entsprechend vorgegangen.
  • Die Vorteile einer Zugabe von Tetracyanoäthylenschwefelverbindung in den Kathodenraum der Na/S--Speicherzelle anstelle von Tetracyanoäthylen ist zum einen in einer höheren Anfangskapazität und zum anderen in der besseren Konstanz der Kapazität der Speicherzelle zu sehen. Ursachen für diese beiden Tatsachen sind darin zu sehen, daß e; bei der Zugabe von Tetracyanoäthylen in Pulverform zu dem Schwefelpulver im Kathodenraum der Alkali/Schwefel-Speicherzellen vorkommen kann, daß - durch Sauerstoffspuren katalytisch gefördert - Tetracyanoäthylen polymerisiert und dami#t nicht mehr für die gewünschte Reaktion mit dem Schwefel zur Verfügung steht. Hierdurch entstehen weniger Tetracyanoschwefelverbindungen als es theoretisch möglich wäre und der Anteil dieser Tetracyanoschwefelverbindungen im Schwefel ist daher verringert. Hierdurch wird weder die theoretisch mögliche Zellkapazität noch die theoretisch mögliche Verringerung des Innenwiderstandes erreicht.
  • Werden dagegen die vorgenannten Tetracyanoschwefelverbindungen dem im Kathodenraum befindlichen Schwefel zugegeben, so treten diese Nachteile nicht auf. Die Versuche, die diese Ergebnisse lieferten, wurden in Na/S-Speicherzellen mit 5 cm langen, unten geschlossenen Beta-A12O3-Röhrchen mit einem Außendurchmesser von 11 und einem Innendurchmesser von 9 mm durchgeführt. Die Röhrchen waren oben an Glas angeschmolzen. Sie befanden sich in einem Glasgefäß mit becherförmigem kathodischen Graphitstromabnehmer. Der 4 mm breite Spalt zwischen Stromabnehmer und Elektrolytrohr war mit Graphifilz (Faserdurchmesser 20 um, Porosität ca. 95 %) ausgefüllt. In das Innere des Elektrolytrohres wurden Natrium, in den Außenraum Schwefel eingefüllt.
  • Die Versuche wurden bei 300° C durchgeführt. Oberhalb der Schmelzen befand sich reiner Stickstoff.
  • Es wurden auf den Schwefel bezogen 0,2 Mol % der Tetracyanoschwefelverbindung (Tetracyanotetrathian) zugegeben. Bei einem weiteren Versuch wurde 0,5 Mol %, bei einem dritten Versuch 0,8 Mol % und bei einem vierten Versuch 1,6 Mol % der Tetracyanoschwefelverbindung zugesetzt. Im Vergleich zu Versuchen, wo nur die entsprechenden Molprozente Tetracyanoäthylen zugegeben wurden, ist eine Verbesserung der Kapazität erreicht worden.
  • Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt:
    Zusatz in Relative Kapazität
    Mol % der Zelle C/Co (%)
    0,2 C6N4 70
    0,2 C6N4S4 74
    0,4 C6N4 75
    0'4 C6N4S4 80
    0,8 C6N4 77
    0,8 C6N4S4 82
    1,6 C6N4 78
    1,6 C6N4S4 81
    kein Zusatz 42
    Die Kurve 4 in Fig. 3 zeigt das Ladeverhalten einer Speicherzelle, die im Kathodenraum einen Zusatz von 0,4 Mol % C6N4 als Zusatz enthält. Die Kurve 5 in der gleichen Figur zeigt das Ladeverhalten einer Speicherzelle, deren Kathodenraum einen Zusatz von 0,4 Mol % C6N4S4 als Zusatz beinhaltet.
  • Leerseite

Claims (10)

  1. Ansprüche Elektrochemische Speicherzelle oder -Batterie mit mindestens einem mit schmelzflüssigem Alkalimetall als Anolyt gefüllten Anodenraum und mindestens einem mit schwefelhaltiger Katholytsubstanz gefüllten Kathodenraum, die durch einen alkaliionenleitenden Festelektrolyten voneinander getrennt sind gekennzeichnet durch einen Zusatz zurKatholytsubstanz, der zur Erzielung einer Elektromigration der Schwefelphase die Schwefelketten in einen elektrisch geladenen Zustand überführt, wobei der Zusatz eine Verbindung von Schwefel mit einer dienophilen Substanz ist.
  2. 2. Speicherzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz ein Ring ist, bei dem zwei Ringglieder die Kohlenstoffatome der dienophilen Komponente sind und das restliche Ringglied bzw. die restlichen Ringglieder ein Schwefelatom bzw. Schwefelatome sind.
  3. 3. Speicherzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz die Formel aufweist, wobei R gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe F, Cl, Br, CN, SCN, vorzugsweise CN oder F bedeuten und die Anzahl der S-Atome 1 bis 5, vorzugsweise 3 bis 4 beträgt.
  4. 4. Speicherzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen viskositätssenkenden Zusatz.
  5. 5. Speicherzelle nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Zusatz an Bor, Phosphor und/oder Jod.
  6. 6. Speicherzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Selen.
  7. 7. Speicherzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Kathodenraum gefüllte Menge an Zusatz einer Verbindung von Schwefel mit einer dienophilen Substanz 0,1 bis 2 Mol % beträgt, bezogen auf die im Kathodenraum vorhandene Schwefelmenge.
  8. 8. Elektrochemische Speicherzelle oder -Batterie mit mindestens einem mit schmelzflüssigem Alkalimetall als Anolyt gefüllten Anodenraum und mindestens einem mit schwefelhaltiger Katholytsubstanz gefüllten Kathodenraum, die durch einen alkaliionenleitenden Festelektrolyten voneinander getrennt sind, gekennzeichnet durch den Zusatz einer dienophilen Substanz im Kathodenraum in Mengen von 0,1 bis 0,2 Mol %, bezogen auf die im Kathodenraum enthaltene Schwefelmenge.
  9. 9. Speicherzelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die dienophile Substanz eine Verbindung der allgemeinen Formel ist, wobei R gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe F, Cl, Br, CN, SCN bedeuten.
  10. 10. Speicherzelle nach Anspruch 8 und 9, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Tetracyanoäthylen.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2633455A1 (de) * 1976-07-24 1978-01-26 Bbc Brown Boveri & Cie Elektrochemische speicherzelle
DE2633456A1 (de) * 1976-07-24 1978-01-26 Bbc Brown Boveri & Cie Elektrochemische speicherzelle

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