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Spannvorrichtung für Werkstücke mit
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zugehörizer Schraubzwinge Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung
für Werkstücke, welche wahlweise als ein von Hand an einem Schraubenspindelhandgriff
zu fassendes Haltewerkzeug oder als ein mit einer Grundplatte auf der Fußplatte
eines Heimwerkerbohrständers festspannbarer Schraubstock oder als eine im Bereich
ihrer festen Spannbacke mittels einer zugehörigen Schraubzwinge an einer Werkbank
in verschiedenen, um ihre Längsachse gedrehten Schräglagen befestigbare Spannvorrichtung
ausgebildet ist.
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Eine derartige als freies Haltewerkzeug oder als am Fuß eines Bohrständers
oder an einer Werkbank festspannbarer Schraubstock verwendbare Spannvorrichtung
ist durch die DE-PS 25 13 319 bekannt. Bei der bekannten Spannvorrichtung
durchsetzen
zwei parallele Führungsstangen für die bewegliche Spannbacke die feste Spannbacke
und bilden an deren Rückseite vorspringende Steckzapfen, denen am Schraubzwingenkörper
Zapfenaufnahielöcher zugeordnet sind, von denen eines im Zentrum und die übrigen
auf einem Bogen eines Kreises liegen. Die bekannte Spannvorrichtung wird in den
Raum frei vorspringend an der Werkbank mittels der Zwinge befestigt, wobei Jeweils
abhängig von dem gewählten Paar von Zapfenaufnahme löchern die Spannvorrichtung
in unterschiedlichen Schräglagen angebracht werden kann. Bei der bekannten Spannvorrichtung
ist Jedoch eine Xnderung der Schräglage nur in Schritten von 450 gezeigt und bei
der dortigen Konstruktionsart ist auch nur in begrenztem Maße eine feinere Schrittabstufung
möglich. Darüber hinaus ist die bekannte Spannvorrichtung fertigungsmäßig verhältnismäßig
aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung samt
Schraubzwinge zu schaffen, die in der Herstellung preiswerter und in der Handhabbarkeit
noch tniverseller ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist der Erfindung zufolge dadurch erreicht,
daß die feste Spannbacke an ihrer Rückseite mit einer zylindrischen Öffnung zur
iornschlüssigen Aufnahme eines am nach oben verlängerten Rückenschenkel der Schraubzwinge
angeformten, nach außen weisenden zylindrischen
Steckzapfen versehen
ist, daß die feste Spannbacke um die Aufnahmeöffnung herum und der Rückenschenkel
um den Steckzapfen herum mit Je einem Hirthverzahnungskranz versehen und mittels
einer das Zentrum der Verzahnungskränze durchsetzenden Spannschraube zusammenspannbar
sind.
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Durch diese Maßnahme wird mit sehr preiswerten Mitteln eine Feinabstutung
zwischen den verschiedenen Schräglagen der Spannvorrichtung erreicht, da Hirthverzahnungskränze
bei der üblichen Größe solcher Spannvorrichtungen ohne weiteres mit einer Abstufung
von beispielsweise 100 auch als Druckgußteil, z. B. Aluminiumgußteil, hergestellt
werden können.
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Die Hauptbelastungskräfte werden bei der Sparuivorrichtung nach der
Erfindung von dem formschlüssig in die Aufnahmeöffnung der festen Spannbacke eingreifenden
Steckzapfen am Schraubzwingenkörper aufgenommen, so daß die Hirthverzabnung im wesentlichen
nur Verdrehungskräfte auf zunehmen hat.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführuhgsform der Erfindung kann vorgesehen
werden, daß die feste Spannbacke einstückig mit dem Widerlagerbock für die Schraubenspindel
und mit den Führungen für die bewegliche Spannbacke aus Druckguß hergestellt ist
und daß die bewegliche Spsnnbacke aus zwei unter Einfassung der Führungen zusammengebauten
Teilen besteht.
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Infolgedessen ist die Spannvorrichtung nach der Erfindung trotz ihrer
vielen Einsatzmöglichkeiten aus nur sehr wenigen Druckgußteilen preiswert herstellbar.
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Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß
der Rückenschenkel der Schraubzwinge an seiner Innenseite mit einem weiteren, formschlüssig
in die Öffnung der Festspannbacke einsteckbaren Steckzapfen versehen ist und daß
die Spannvorrichtung unterhalb der festen Spannbacke mit einer Ausnehmung zur Aufnahme
des Tischauflageschenkels der Schraubzwinge versehen ist. Hierbei weisen zweckmäßigerweise
die Unterseite der Spannvorrichtung und die Unterseite des Tischauflageschenkels
der Schraubzwinge Jeweils den gleichen Abstand zur Achse der Hirthverzshnungskränze
bzw. der Steckzapfen auf. Infolge dieser Ausgestaltung kann die Spannvorrichtung
nach der Erfindung auch auf der Werkbank aufliegend mittels der Schraubzwinge an
die Werkbankkante angeschraubt werden, was sich beispielsweise von besonderem Vorteil
erweist, wenn ein von der Spannvorrichtung gehaltenes Werkstück mit Hanerschlägen
bearbeitet werden soll.
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Schließlich kann der Erfindung zufolge bei einer Spannvorrichtung,
bei welcher die Schraubenspindel zwecks Schnellverstellung durch Niederdrücken eines
im Widerlagerbock angeordneten Stößels von ihrem Gegengewinde entkoppelbar ist,
vorgesehen werden, daß der Stößel parallel zur Grundplatte der Spannvorrichtung
im Widerlagerbock gelagert ist. Diese seitliche Anordnung des Betätigungsstößels
erlaubt einer seits die Entkoppelung der Schraubenspindel mit derselben Hand, die
den Schraubenspindelgriff hält. Andrerseits ist
der Stößel durch
eine solche seitliche Anordnung gegen ein versehentliches Niederdrücken durch ein
langes Werkstück oder dgl. weitgehend geschützt.
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Die Spannvorrichtung nach der Erfindung wird im folgenden anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 in Drauisicht die Spannvorrichtung nach der Erfindung in Verbindung mit der
Fußplatte oder dem Spanntisch eines Bohrständers, Fig. 2 einen Vertikalschnitt gemäß
der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine im Widerlagerbock der Spannvorrichtung angeordnete
Schnellverstelleinrichtung, teils im Schnitt, teils in Richtung des Pfeiles III
in Fig. 1 gesehen, Fig. 4 in Seitenansicht die der Spannvorrichtung zugeordnete
Schraubzwinge für eine Befestigung an einer Werkbank oder dgl., Fig. 5 in Seitenansicht
die an einer Werkbank mittels der Schraubzwinge befestigte Spannvorrichtung welche
hier in den Raum frei hineinragt,
Fig. 6 eine Ansicht auf die Schraubzwinge
in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 1, wobei Jedoch die Spannvorrichtung in einer
Schräglage an der Schraubzwinge befestigt ist, und Fig. 7 in Seitenansicht die Spannvorrichtung
in einer Einbaulage, in welcher sie auf der Werkbank aufliegt.
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Die Spannvorrichtung besteht aus einer beweglichen Spannbacke 1, einer
festen Spannbacke 2, einem Widerlagerbock 3 und aus zwei parallelen, im Quersehnitt
L-förmigen Führungen 4, 5 für die bewegliche Spannbacke 1. Die Führungen 4, 5, die
feste Spannbacke 2, der Widerlagerbock 3 und eine Grundplatte 6 sind einstückig
aus einem metallischen Gußwerkstoff, z. B. einer Aluminiumlegierung, hergestellt.
Ferner besitzt die Spannvorrichtung eine den Widerlagerbock 3 mit Spiel durchsetzende
Spindel 7, deren Arbeitsende an der beweglichen Spannbacke 1 gefesselt ist und deren
anderes Ende mit einem HanBgriii 8 versehen ist.
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Im Widerlagerbock 3 ist eine parallel zur Grundplatte 6 sich erstreckende
Sacklochbohrung vorgesehen, welche etwa hälftig die glattwandige Durchgangsbohrung
des Bockes 3 für die »urchführung der Spindel 7 schneidet. In dieser Sacklochbohrung
9 sitzt ein Stößel 10, an dem ein Gewindeabschnitt 11
ausgebildet
ist, welcher durch eine im Grunde der Sacklochbohrung angeordnete Druckfeder 12
in Eingriff mit dem Gewinde der Schraubenspindel 7 gedrückt wird, so daß die Spindel
7 durch Drehen ihres Griffes 8 vor und zurück bewegt werden kann. Zur Schnellverstellung
wird der Stößel 10 gegen die Kraft der Feder 12 einwärts gedrückt, wonach eine am
Stößelschaft vorgesehene Ausnehmung 13 die Spindel 7 spielfrei aufnimmt, so daß
die Spindel zwecks Schnellverstellung frei durch den Widerlagerbock hindurch geschoben
werden kann.
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Soweit bisher beschrieben worden ist, kann die Spannvorrichtung als
ein Halte~Handwerkßzeug für ein zwischen den Spannbacken 1 und 2 eingespanntes Werkstück
benutzt werden, wobei die Spannvorrichtung am Griff 8 der Schraubenspindel gehalten
wird.
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Die Grundplatte 6 ist beidseits der Führungen 4, 5 mit Längsnuten
14, 15 versehen, die zur Aufnahme von Befestigung6~ schrauben 16, 17 dienen, mittels
derer die Spannvorrichtung an der Fußplatte bzw. dem Tisch 18 eines Bohr ständers
für Heiswerkor-Bohreaschinen festgespannt werden kann.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht die bewegliche
Spannbacke 1 aus einem oberen, eigentlichen Spannbackenteil und eines die Führungen
4, 5 unterfassenden zweiten Teil 19, und diese beiden Teile sind mittels der Schrauben
20, 21 zusammengehalten0
Fig. 4 zeigt eine der Spannvorrichtung
nach den Fig. 1 bis 3 sugeordnete Schraubzwinge 22, deren nach oben hin verlängerter
Rückenschenkel 23 an beiden Seiten seiner Verlängerung Jeweils mit einem zylindrischen
Steckzapfen 24, 25 versehen ist, denen an der Außenseite der feststehenden Spannbacke
2 eine formschlüssige Aufnahmebohrung 26 zugeordnet ist. Die Aufnahmebohrung 26
und der nach außen weisende Steckzapfen 24 sind Jeweils mit einem Hirthverzahnungskranz
27, 28 umgeben.
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Mittels einer eine zentrale Bohrung 29 der Steckzapfen 24, 25 und
des Rückenschenkels 23 durchsetzenden und in eine Gevindebohrung 30 der festen Spannbacke
2 einschraubbaren Griffschraube 31 kann die Spannvorrichtung nach Fig. 1 an der
Schraubzwinge festgespannt und mittels der Schraubzwinge an einer Werkbank befestigt
werden.
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Fig. 5 zeigt eine erste Befestiguhgsart an einer Werkbank 32.
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Die Spannvorrichtung ist hier mit ihrer Hirthverzahnung 27 in die
Hirthverzahnung 28 der Schraubzwinge eingefügt und ragt bei dieser Befestigungsart
von der Werkbank 32 frei ab in den Raum. beh Lösen der Schraube 31 kann die Spannvorrichtung
entsprechend der Zahnteilung der Hirthverzahnungen 27, 28 verstellt und in einer
beliebigen Schräglage wieder an der Schraubzwinge festgespannt werden, wie in Fig.
6 veranschaulicht ist.
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Alternativ kann die Spannvorrichtung Jedoch auch an der Innenseite
auf den Zapfen 25 der Schraubzwinge aufgesteckt werden und kann die Griffschraube
31 von der gegenüberliegenden Seite her durch die Bohrung 29 gesteckt und in die
ewindebohrung 30 eingeschraubt werden. Bei dieser Anbringungsart liegt die Spannvorrichtung
mit ihrer Grundplatte 6 auf der Werkbank 32 auf. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich
ist, ist die Spannvorrichtung zwischen ihren Führungen 4,5 ausgenommen, so daß sie
bei der Anbringungsart nach Fig. 7 den Tischauflageschenkel 33 der Schraubzwinge
22 aufnehmen kann.
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Der Abstand der Unterseite des Tischauflageschenkels 33 und der Abstand
der Unterseite der Grundplatte 6 von Jeweils dem Zentrum der Hirthverzahnungen bzv.
der Achsen der Steckzapfen 24, 25 sind Jeweils gleich. Hierdurch ist bei einer Anbringungsart
nach Fig. 7 eine vollflächige Auflage der Grundplatte 6 auf einer ebenen Werkbank
gewährleistet.
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Alternativ zum Ausführungsbeispiel kann der Rückenschenkel 23 der
Schraubzwinge 22 auch auf der Gegenseite mit einem den Zapfen 25 konzentrisch umschließenden
Hirth-Verzahnungskranz 34 versehen sein, wie strichpunktiert in Fig. 4 angedeutet
ist. Bei der Anbringungsart nach Fig. 7 erbringt dieser Verzahnungskranz 34 im Zusammenwirken
mit dem gleichartigen Hirth-Verzahnungskranz 27 an der festen Backe 30 einen sicheren
Verdrehungsschutz für die Spannvorrichtung.