DE2949962A1 - Scharnier - Google Patents
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Description
Julius Blum Gesellschaft m.b.H. in Höchst (Österreich)
Scharnier
030029/0567
Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier mit einem von einer Feder beaufschlagten Schließmechanis
mus, wobei ein Scharnierarm und ein Scharniergehäuse mittels zweier Gelenkhebel, die jeweils auf einer
Gelenkhebelachse am Scharnierarm und auf einer Gelenkhebelachse im Scharniergehäuse lagern und mit
diesen ein Gelenkviereck bilden, miteinander verbunden sind und einer der beiden Gelenkhebel
als doppelarmiger Hebel ausgebildet ist.
Derartige Scharniere finden im modernen Möbelbau vielfach Verwendung. Ihre Aufgabe ist es, abgesehen
davon, daß sie die Türflügel gelenkig mit dem Möbelkorpus verbinden, den Türflügel in seiner Schließstellung
am Möbelkorpus zu halten und dadurch die Notwendigkeit des Anbringens eines eigenen Halteteiles,
beispielsweise eines Schnappers, vermeiden.
Vorteilhaft wird verlangt, daß bei einem derartigen Scharnier der Türflügel, wenn er nur unachtsam
geschlossen wurde, also nicht ganz bis in die Schließebene geführt wurde, vom Scharnier selbsttätig
zugezogen wird. Weiters soll bei geöffnetem Türflügel vom Scharnier kein Schließdruck auf
letzteren ausgeübt werden, so daß es weder zu einem unbeabsichtigten Schließen des Türflügels kommen
kann, noch daß beim öffnen der Tür über den ganzen öffnungsbogen einer derartigen Schließkraft entgegengewirkt
werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das äußerst
preisgünstig in seiner Herstellung ist und die vorstehend genannten Aufgaben optimal erfüllt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Arm dieses Gelenkhebels als Teleskoparm ausgebildet
ist, dessen freies, bewegliches Ende sich an einem am Scharnierarm ausgebildeten Zapfen od. dgl.
abstützt und der gegen den Widerstand der Feder zusammendrückbar ist.
Vorteilhaft ist vorgesehen, daß sich das freie Ende des Teleskoparmes an der Gelenkhebelachse des
zweiten Gelenkhebels abstützt, sodaß ein an sich vorhandener Teil des Scharniers als Abstützorgan
ausgenutzt wird.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß der bewegliche Teil des Teleskoparmes eine Aussparung aufweist, in die ein Steg
des gelagerten Teiles des Teleskoparmes ragt, wodurch der erste Teil auf dem zweiten Teil
geführt ist, wodurch die beiden Teile des Teleskoparmes auf einfache Weise ineinander geführt
sind, und daß beim Schließen das auftretende Drehmoment optimal auf den als doppelarmigen
Hebel ausgeführten Gelenkhebel übertragen werden kann.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Feder eine als Schraubenfeder
ausgeführte Druckfeder ist, die sich einerseits am beweglichen Teil des Teleskoparmes und andererseits
an der dem Teleskoparm zugehörigen Gelenkhebelachse abstützt. Die Schraubenfeder läßt sich in
einer zylindrischen Aussparung eines der Teile des als Teleskoparm ausgebildeten Gelenkhebelarmes
unterbringen, wodurch eine äußerst kompakte Konstruktion des Scharnieres erzielt wird.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die Feder eine Schenkelfeder ist, wobei sich ein
Schenkel am beweglichen Teil des Teleskoparmes und der zweite Schenkel am zweiten Arm des
Gelenkhebels abstützt.
Um einen möglichst harmonischen Übergang vom Schließdruck zum Auslassen des Schließdruckes und
umgekehrt zu erzielen, wird vorteilhaft vorgesehen, daß der bewegliche Teil des Teleskoparmes eine
gekrümmte Abstützfläche aufweist, mit der er an der Gelenkhebelachse des anderen Gelenkhebels
anliegt.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen eingehend beschrieben, ohne daß die Erfindung auf diese eingeschränkt sein soll.
Ebenso sollen die in den nachfolgenden Patentansprüchen angeführten Bezugszeichen keine Einschränkung
bedeuten, sie dienen lediglich dem erleichterten Auffinden bezogener Teile in den
Figuren der Zeichnung.
Die Fig. 1 zeigt einen schematisch gehaltenen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Scharnier
in der Schließstellung,
die Fig. 2 zeigt einen gleichen Schnitt in der Offenstellung des Scharnieres, und
die Fig. 3 und 4 zeigen je ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Scharnieres im Schnitt und in der Schließstellung.
Das erfindungsgemäße Scharnier weist einen Scharnier
arm 1 auf, der mittels einer Grundplatte 9 an der
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Möbelseitenwand 10 befestigt ist. Der Scharnierarm
wird von einer Schraube 11 auf der Grundplatte 9 gehalten. Die Schraube 11 sitzt in einem Muttergewinde
12 der Grundplatte und ragt durch ein Langloch 13. über die Länge des
Langloches 13 ist eine Verstellung des Scharnierarmes 1 in der Tiefe des Möbels möglich.
Turflügelseitig ist eine Verstellschraube 14 für die
Fugenverstellung vorgesehen, die in einem Muttergewinde 15 des Scharnierarmes 1 lagert und die sich
an der Grundplatte 9 abstützt.
Der Scharnierarm 1 ist mittels zweier Gelenkhebel 6, 7 mit dem Scharniergehäuse 8 verbunden, welches
in einer Bohrung 16 des Türflügels 17 sitzt. Die Gelenkhebel 6, 7 lagern auf Gelenkhebelachsen
18, 19, 20, 21, wovon die Gelenkhebelachsen 18 und
am Scharnierarm und die Gelenkhebelachsen 19 und im Scharniergehäuse 8 angeordnet sind.
Der Gelenkhebel 7 ist als doppelarmiger Hebel ausgebildet, wobei ein Arm die Gelenkhebelachsen 21,
miteinander verbindet und ein zweiter Arm frei über die Gelenkhebelachse 21 zum Scharnierarm 1
gewendet hinausragt und als Teleskoparm 5 ausgebildet ist. Wie aus den Figuren der Zeichnung
ersichtlich, stützt sich das freie Ende 3 des Teleskoparmes 5 im Ausführungsbeispiel nach den
Figuren 1 und 2 an einem Zapfen 2 des Scharnierarmes 1 ab, und zwar wird das freie Ende 3 von einer
Feder 4, die in diesem Ausführungsbeispiel eine Schraubenfeder ist, an den Zapfen 2 gedrückt. Die
Feder 4 stützt sich dabei einmal am freien Ende 3 des Teleskoparmes 5 und einmal an der Gelenkhebel-
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achse 21 ab.
Zur besseren Halterung der Feder 4 ist im freien Ende 3 des Teleskoparmes 5 eine zylindrische
Aussparung 22 vorgesehen, in der die Feder 4 angeordnet ist.
Das freie Ende 3 des Teleskoparmes 5 ist mit einer kurvenförmigen Steuerfläche oder Kante 23 versehen,
mittels der es am Zapfen 2 anliegt.
Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ist die das freie Ende 3 des Teleskoparmes 5 beaufschlagende
Feder eine Schenkelfeder 26, die sich mit einem Schenkel 26" an eben diesem freien Ende 3 und mit
dem anderen Schenkel 26" am Gelenkhebel 7 abstützt. Die Feder 26 ist um die Gelenkhebelachse 21 gewunden
und dadurch fest am Scharnierarm 1 gehalten.
Zur besseren Führung des freien Endes 3 des Teleskoparmes 5 ist dieses mit einer schlitzartigen Aussparung
24 versehen, in die ein Steg 25 des anderen Teiles des Teleskoparmes ragt.
In diesem Ausführungsbeispiel stützt sich das freie Ende 3 des Teleskoparmes 5 nicht an einem eigenen
Zapfen 2 des Scharnierarmes 1 ab, sondern direkt an der Gelenkhebelachse 18 des Gelenkhebels 6 und des
Scharnierarmes 1.
Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 ist gewissermaßen
eine Kombination der beiden vorhergehend beschriebenen, und zwar stützt sich das freie Ende
des Teleskoparmes 5 in diesem Ausführungsbeispiel wiederum an der Gelenkhebelachse 18 ab. Pie Feder ist
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-3-
jedoch eine Schraubenfeder 4, die sich einmal am
freien Ende 3 und einmal an der Gelenkhebelachse abstützt.
Das freie Ende 3 des Teleskoparmes 5 ist wiederum mit einer schlitzförmigen Aussparung 24 versehen, in die
ein Steg 25 des anderen Teiles des Teleskoparmes ragt. Die Schraubenfeder 4 lagert wie beim zuerst beschriebenen
Ausführungsbeispiel in einer zylindrischen Aussparung 22.
Die Funktionsweise des Scharnieres ist bei sämtlichen drei dargestellten Ausführungsbeispielen dieselbe.
Wird der Türflügel 17 über einen gewissen Winkel geöffnet, wird durch die Lage des Zapfens 2 oder der
Gelenkhebelachse 18 an der Steuerfläche oder Kante des beweglichen Teiles 3 des Teleskoparmes 5 das
Drehmoment, das die Feder 4, 26 bei geschlossenem Scharnier auf den Gelenkhebel 7 ausübt, aufgehoben.
Der Türflügel 17 kann dadurch frei verschwenkt werden. Bei der Länge des Hebelarmes, den der Türflügel
17 darstellt, kann der Reibungsschluß zwischen Zapfen 2 bzw. Gelenkhebelachse 18 und dem freien
Ende 3 des Teleskoparmes 5 vernachlässigt werden.
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Claims (6)
- Patentansprüche :Scharnier mit einem von einer Feder beaufschlagten Schließmechanismus, wobei ein Scharnierarm und ein Scharniergehäuse mittels zweier Gelenkhebel, die jeweils auf einer Gelenkhebelachse am Scharnierarm und auf einer Gelenkhebelachse im Scharniergehäuse lagemund mit diesen ein Gelenkviereck bilden, miteinander verbunden sind und einer der beiden Gelenkhebel als doppelarmiger Hebel ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arm dieses Gelenkhebels (7) als Teleskoparm (5) ausgebildet ist, dessen freies, bewegliches Ende (3) sich an einem am Scharnierarm (1) ausgebildeten Zapfen (3) od. dgl. abstützt und der gegen den Widerstand der Feder (4, 26) zusammendrückbar ist.
- 2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil, d.h. das freie Ende (3) des Teleskoparmes (5), eine Aussparung (24) aufweist, in die ein Steg (25) des gelagerten Teiles des Teleskoparmes (5) ragt, wodurch der erste Teil auf den zweiten Teil geführt ist.
- 3. Scharnier nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine als Schraubenfeder (4) ausgeführte Druckfeder ist, die sich einerseits am beweglichen Teil (3) des Teleskoparmes (5) und andererseits an der dem Teleskoparm (5) zugehörigen Gelenkhebelachse (21) abstützt.
- 4. Scharnier nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine Schenkelfeder (26)030029/0567ist, wobei sich ein Schenkel (26') am freien Ende (3) des Teleskoparmes (5) und der zweite Schenkel (26") am zweiten Arm des Gelenkhebels (7) abstützt.
- 5. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das freie Ende (3) des Teleskoparmes (5) an der Gelenkhebelachse (18) des zweiten Gelenkhebels (6) abstützt.
- 6. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (3) des Teleskoparmes (5) eine gekrümmte Abstützfläche (23) aufweist, mit der er an der Gelenkhebelachse (18) des anderen Gelenkhebels (6) oder am Zapfen (2) des Scharnierarmes (1) anliegt.030029/0567
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