DE294960C

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Publication number: DE294960C
Application number: DENDAT294960D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 12/. GRUPPE

Die bekannten großen Behälter zur Aufspeicherung von unter Druck stehenden Gasen und Flüssigkeiten bekommen, wenn der Druck einigermaßen beträchtlich ist, infolge der erforderlichen großen Wandstärke ein totes Gewicht, dessen Größe das der Nutzlast um das Vielfache überschreitet. Um z. B. Wasserstoff von ioo Atm. Druck auf der Bahn zu befördern, hat man ein totes Gewicht zu verladen,

•ίο welches ungefähr 200 mal so groß ist als die Nutzlast.

Ein möglichst günstiges Verhältnis von toter Last zu Nutzlast versucht man dadurch zu erhalten, daß man zylindrische Behälter verwendet, da diese hinsichtlich des geometrischen Flächenverhältnisses der Querschnitte und der Beanspruchung durch den Innendruck die günstigsten Bedingungen liefern. Bei gleichem Druck wird das Flächenverhältnis: Ringquer-

ao schnitt der Behälterwand zum nutzbaren Kreisquerschnitt um so günstiger im Sinne der Gewichtsersparnis, je größer der Behälterdurchmesser gewählt wird. Zur Herstellung von Behältern mit sehr großem Durchmesser versagt aber das Zieh- oder Walzverfahren, das besonders günstige; d. h. geringe Wandstärken zuläßt. Andererseits besitzen die bekannten nahtlosen Behälter den Nachteil, daß sie für die gleiche Menge Inhalt mehr Armatur erfordern als die großen, z. B. geschweißten Behälter, da ja an Stelle eines solchen großen Behälters eine ganze Reihe nahtloser Behälter erforderlich sind.

Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufspeichern unter Druck stehender Gase und Flüssigkeiten, der den Vorteil der nahtlosen Bomben, nämlich das günstige Verhältnis zwischen totem Gewicht und Nutzlast, mit dem Vorteil größerer Behälter beliebiger anderer Art, nämlich der Verringerung der Armatür, in sich vereinigt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der Zeichnung schematisch dargestellt.

Es ist ersichtlich, daß, wenn man ein in sich geschlossenes Rohr, wie es Fig. 1 in Ansieht und Fig. 2 im Querschnitt veranschaulicht, dadurch herstellt, daß man ein nähtloses Rohr mit einer dem gewünschten Innendruck entsprechenden Wandstärke zusam-menbiegt und an der Stoßstelle verschweißt, man ein Gefäß erhält, das die beiden angegebenen Vorteile in sich vereinigt.

Erhöht wird der Wert dieser Ausführung noch dadurch, daß hierbei auch die beiden Stirnwände fortfallen.

Den in der Praxis, besonders für die abnehmbare oder feste Anordnung auf Lastwagen oder Eisenbahnwagen, auf sogenannten Gas-Transportwagen, durch die äußeren Verhältnisse gegebenen räumlichen Beschränkungen trägt man dadurch Rechnung, daß man das Gefäß in mehreren Windungen übereinander ausführt, wie es z. B. in Fig. 3 in Ansicht und in Fig. 4 im Grundriß veranschaulicht ist.

In diesem Falle" wird das günstige Gewichts-Verhältnis nicht wesentlich beeinflußt, wenn man, wie in Fig. 5 in Ansicht und in Fig. 6 im Grundriß, Stirnböden verwendet.

Der Grundriß der Schraubenform kann natürlich außer rund auch oval, abgerundet, quadratisch oder in anderer Form gewählt werden. Auch kann man die Windungen in

anderer Weise, ζ. B. als ebene oder körperliche Spirale, ausführen.

Die Behälter können beliebig gelagert werden, z. B. mit wagerechter oder mit senkrechter Mittelachse. Bezüglich der Art der Lagerung wird man den Eigenschaften der Füllung Rechnung tragen, und zwar im allgemeinen derart, daß eine Flüssigkeit, die schwerer ist als Luft, vollständig durch ein

ίο an der tiefsten Stelle des Gefäßes angebrachtes Abflußorgan entnommen werden kann, während man zum Ableiten eines Gases, das leichter ist als Luft, die Ableitung in üblicher Weise an der höchsten Stelle anbringen und dabei das Gefäß so lagern kann, daß nichts von dem Inhalt in den Windungen zurückgehalten wird.

Besonders vorteilhaft ist die angegebene Form für solche Behälter, deren Füllung zur Bildung eines Kondensates Veranlassung gibt, das aus dem Gefäße entfernt werden soll.

Wenn das Gefäß z. B. Wasserstoff enthält, der das vom Herstellungsverfahren zurückbleibende Wasser an den Wandungen absetzt, so macht sich die lange schräge Bahn, auf der den abgesetzten Wassertröpfchen Gelegenheit geboten wird, andere Wassertröpfchen mitzunehmen, dadurch vorteilhaft geltend, daß auf diese Weise ganz selbsttätig eine Entwässerung des Wasserstoffes eintritt. Das Kondensat wird an der tiefsten Stelle durch einen besonderen Hahn entfernt, oder man verbindet die tiefste Stelle mehrerer nebeneinander angeordneter Behälter mit einem gemeinsamen geneigten Abflußrohr, das dann allein einen Entwässerungshahn enthält.

Claims

Patent-Anspruch:

Gefäß zum Aufspeichern unter Druck stehender Gase und Flüssigkeiten, bestehend aus einem in einer oder in mehreren Ebenen gewundenen, geschlossenen Rohr.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.