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Führungsvorrichtung für Schweißbrenner von Schweiß-
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gerSten geräten Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Es sind nach Art von Wagen ausgestaltete Führungsvorrichtungen für
Schweißbrenner bekannt, die in Schweißanlagen bzw. Schweißautomaten integriert sind,
in denen diese Wagen in den beiden Koordinatenrichtungen einer horizontalen Ebene
- gegebenenfalls numerisch gesteuert - verfahren werden können.
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Winklig gegeneinanderstehende Werkstücke müssen in der Praxis mittels
von Hand geführter Schweißbrenner zusammengeschweißt werden, und zwar unabhängig
davon, ob sie mittels einer Innen-Schweißnaht oder einer Außen-Schweißnaht miteinander
verbunden werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine manuell handhabbare
Führungsvorrichtung für Schweißbrenner zu schaffen, mittels derer winklig zueinander
angeordnete Werkstücke miteinander verschweißt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Führungsräder
an dem die Halteeinrichtung für den Schweißbrenner tragenden kleinen Gehäuse ist
es möglich, die Führungsvorrichtung von außen auf zwei unter einem Winkel größer
1800 zueinander angeordneten Werkstücken, die mittels einer Außen-Schweißnaht miteinander
zu verbinden sind, aufzusetzen. In diesem Fall liegen die vier Innenseiten der Führungsräder
an den beiden Werkstücken an. Gleichermaßen ist es aber auch möglich, die Führungsräder
auf den einander zugewandten Seiten zweier Werkstücke, die in diesem Bereich einen
Winkel kleiner 1800 einschließen, anzusetzen. In diesem Fall werden die beiden Werkstücke
mit einer Innen-Schweißnaht miteinander verbunden.
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Mittels des Handgriffs wird die Führungsvorrichtung gehalten und gegebenenfalls
auch verschoben. Letzteres wird bei einer Ausgestaltung nach Anspruch 2 von dem
Antriebsmotor übernommen. Mittels des Ein-Aus-Schalters nach Anspruch 3 kann nicht
nur der Antriebsmotor der Führungsvorrichtung ein- und ausgeschaltet werden, sondern
auch der Schweißbrenner selber. Mit der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung werden
also Schweißbrenner bzw. Schutzgas-Schweißbrenner, die üblicherweise nur von Hand
geführt werden können, maschinell geführt, wodurch Schweißnähte deutlich besserer
Qualität und Sauberkeit in kürzerer Zeit erzeugt werden können.
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Damit die Führungsräder nicht durch das zwangsweise spritzende Schweißgut
beschädigt werden, sind die Maßnahmen nach dem Anspruch 4 vorgesehen, für die im
Anspruch 5 eine besonders günstige Ausgestaltung angegeben ist.
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Durch die Merkmale des Anspruches 6 wird ein einwandfrei schlupffreier
Antrieb zwischen Führungsrädern und Werkstück
sichergestellt. Durch
die Maßnahmen nach Anspruch 7 wird sichergestellt, daß auch bei stark wechselnden
Winkeln der miteinander zu verschweißenden Werkstücke eine einwandfreie Anlage der
Führungsräder an den Werkstücken gegeben ist.
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Durch die Maßnahmen nach den Ansprüchen 8 bis 10 wird erreicht, daß
auch bei ungewöhnlichen Lagen der zu erzeugenden Schweißnaht relativ zur Führungsvorrichtung
selber eine einwandfreie Einstellung des Schweißbrenners möglich ist. Dem gleichen
Zweck wie die Maßnahmen nach dem Anspruch 7 dienen auch die Maßnahmen nach dem Anspruch
11. Um eine genaue Einstellung der gewünschten Schweiß-Vorschubgeschwindigkeit vornehmen
zu können, sind die Maßnahmen nach dem Anspruch 12 zweckmäßig.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine
Führungsvorrichtung nach der Erfindung mit Schweißbrenner beim Einsatz zwischen
zwei mittels einer Innen-Schweißnaht zu verbindenden Blechen, Fig. 2 die Führungsvorrichtung
nach Fig. 1 beim Einsatz an zwei mittels einer Außen-Schweißnaht miteinander zu
verbindenden Blechen und Fig. 3 eine Draufsicht auf das Gehäuse der Führungsvorrichtung
nach den Fig. 1 und 2 in geöffnetem Zustand.
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Die in der Zeichnung dargestellte Führungsvorrichtung weist ein Gehäuse
1 auf das an seiner Oberseite mit einem sich in Längsrichtung des Gehäuses erstreckenden
Handgriff 2 versehen ist. An der vorderen Stirnseite 3 des Gehäuses 1 ist eine Halteeinrichtung
4 für einen Schweißbrenner eines Schweißgerätes mit einer selbsttätig nachgeführten
Schweißelektrode 5 und einem Schutzgas-Zuführungsrohr 6 angebracht. Die Schweißelektrode
5 wird konzentrisch durch das Schutzgas-Zuführungsrohr 6 zugeführt. Die Halteeinrichtung
4 weist beispielsweise einen mittels einer Spindel 7 in der Höhe verstellbaren Lagerbock
8 auf. An dem Lagerbock 8 ist um eine sich in Längsrichtung der Führungsvorrichtung
erstreckende Achse 9 schwenkbar ein Schwenklager 10 angebracht. An dem Schwenklager
10 wiederum ist parallel zur Achse 9 aber im Abstand von dieser ein Rohrhalter 11
schwenkbar um eine Achse 12 angebracht, mittels dessen das Schutzgas-Zuführrohr
6 und damit auch die Schweißelektrode 5 fest mit der Führungsvorrichtung verbunden
werden kann.
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Aufgrund der geschilderten Verstellmöglichkeiten kann der Rohrhalter
11 und damit auch das Schutzgas-Zuführungsrohr 6 mit Schweißelektrode 5 relativ
zu der Führungsvorrichtung in der Höhe, seitlich zu dieser und im Schwenkwinkel
zu dieser verstellt werden.
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An der Unterseite des Gehäuses 1 sind achsparallel zueinander vier
Führungsräder 13, 14, 15, 16 vorgesehen, die an ihrem Außenumfang mit einer Rändelung
17 versehen sind.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist im Gehäuse 1 ein als Gleichstrommotor
ausgebildeter Antriebsmotor 18 angeordnet, der über ein Zwischengetriebe 19 die
Wellen 20, 21 der beiden vorderen Führungsräder 13, 14 gegensinnig entsprechend
den Drehrichtungspfeilen 22, 23 antreibt.
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Die Wellen 24, 25 der beiden hinteren Führungsräder 15, 16 sind jeweils
seitengleich mit der zugeordneten vorderen Welle 20 bzw. 21 über einen Riementrieb
26, 27 gekoppelt, so daß alle vier Führungsräder 13, 14, 15, 16 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit,
d. h. bei gleichem Durchmesser auch mit gleicher Drehzahl, angetrieben werden, so
daß die Führungsvorrichtung - bei Drehrichtung der Führungsräder 13 bis 16 entsprechend
den Drehrichtungspfeilen 22 bzw. 23 - völlig gleichmäßig in Vorwärtsrichtung angetrieben
werden. Falls eine Drehrichtungsumschaltbarkeit für den Antriebsmotor 18 vorgesehen
ist, dann kann der Antrieb auch rückwärts erfolgen.
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Im Handgriff 2 ist ein Schalter 28 für den Antriebsmotor 18 vorgesehen,
mittels dessen letzterer ein- und ausgeschaltet wird. Gleichzeitig kann auch der
Schweißvorgang hiermit ein- und ausgeschaltet werden. Außerdem kann im Handgriff
noch ein nicht dargestellter Schalter zur stufenlosen Drehzahlregelung des Gleichstrom-Antriebsmotors
18 vorgesehen sein, so daß also auch eine stufenlose Geschwindigkeitsveränderung
für die Führungsvorrichtung gegeben sein kann.
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Wie den Fig. 1 und 2 entnehmbar ist, sind die Führungsräder 13 bis
16 einschließlich ihrer Wellen 20, 21, 24, 25 in kastenartigen, sich nach unten
zu verjüngenden Abdeckungen 29 angeordnet, die beidseitig mit Schlitzen 30, 31 versehen
sind, durch die die Führungsräder 13 bis 16 jeweils geringfügig herausragen. Die
durch die äußeren Schlitze 30 herausragenden Bereiche der Führungsräder 13 bis 16
kommen somit mit den einander zugewandten Seiten zweier winklig zueinander stehender
Bleche 32, 33 in Eingriff, die mittels einer Innen-Schweißnaht 34 miteinander verbunden
werden sollen. Von einer Innen-Schweißnaht 34 spricht man, wenn die Schweißnaht
auf
einer Seite der beiden Bleche 32, 33 angebracht wird, auf der
sie einen Winkel miteinander einschließen, der kleiner 1800 ist. Diese Stellung
ist in Fig. 1 dargestellt.
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Die aus den inneren Schlitzen 31 herausragenden Bereiche der Führungsräder
13 bis 16 kommen mit den voneinander abgewandten Außenseiten zweier Bleche 35, 36
in Eingriff, die mittels einer sogenannten Außen-Schweißnaht 37 miteinander verbunden
werden sollen. Von einer solchen Außen-Schweißnaht spricht man, wenn der Winkel
/3 zwischen den beiden Blechen 35, 36 auf der Seite, auf der die Außen-Schweißnaht
37 angebracht wird, größer 1800 ist. Die inneren Schlitze 31 liegen sich also jeweils
gegenüber, während die äußeren Schlitze 30 um 1800 hiergegen versetzt angeordnet
sind.
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Der Zweck der Abdeckungen 29 ist es, die Führungsräder 13 bis 16 möglichst
vollständig gegen spritzendes Schweißgut zu schützen.
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Wie erkennbar ist, ist die gesamte Führungsvorrichtung sehr handlich;
ihre Länge beträgt 20 bis 30 cm und ihre Breite 1o bis 15 cm.