DE2948465A1 - Emulsionssprengstoffmischung - Google Patents
EmulsionssprengstoffmischungInfo
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- DE2948465A1 DE2948465A1 DE19792948465 DE2948465A DE2948465A1 DE 2948465 A1 DE2948465 A1 DE 2948465A1 DE 19792948465 DE19792948465 DE 19792948465 DE 2948465 A DE2948465 A DE 2948465A DE 2948465 A1 DE2948465 A1 DE 2948465A1
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Emulsionssprengstoffmischung
vom Wasser-in-Öl-Typ, die eine diskontinuierliche wässrige Phase und eine kontinuierliche ölige oder wasserunlösliche, flüssige organische
Phase besitzt. Die Masse enthält a) getrennte Tröpfchen einer wässrigen Lösung eines anorganischen Oxydationssalzes oder
mehrerer solcher Salze, b) einen mit Wasser nicht mischbaren flüssigen organischen Brennstoff, der die kontinuierliche Phase bildet,
innerhalb deren die Tröpfchen verteilt sind und c) einen Emulgator, der eine Emulsion der Tröpfchen der Oxydationssalzlösung innerhalb
der kontinuierlichen flüssigen organischen Phase erzeugt. Vorzugsweise enthält die Masse ein gleichmäßig verteiltes, die Dichte verminderndes
Mittel, wie kleine Kügelchen aus Glas oder Kunststoff, oder Ballons von Mikrogröße, die die Empfindlichkeit der Masse unter
verhältnismäßig hohem Druck erhöhen. Der Emulgator gemäß vor-
030031/0566 -.·2
BLZ 2ΟΟ8ΟΟΟΟ
-A -
liegender Erfindung ist eine kationische Verbindung und besitzt eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette in seinem lipophilen
Teil. Die synergistische Kombination dieses Emulgators mit besonderen Brennstoffen stellt ein weiteres bemerkenswertes Merkmal
der vorliegenden Erfindung dar.
Es wurde gefunden, daß kationische Emulgatoren, die ungesättigte Kohlenwasserstoffketten in ihrem lipophilen Teil aufweisen,
überlegen sind gegenüber solchen, die in diesem Teil gesättigte Kohlenwasserstoffketten aufweisen. Wie aus den weiter unten mitgeteilten
Beispielen hervorgeht, haben sich Sprengstoffmassen,
die ungesättigte kationische Emulgatoren verwenden, als beständiger erwiesen, wobei sie gleichzeitig eine höhere Empfindlichkeit
aufweisen als Hassen, die gesättigte Verbindungen enthalten.
Es wurde weiterhin gefunden, daß gewisse Kombinationen von ungesättigten
kationischen Emulgatoren mit besonderen, flüssigen organischen Brennstoffen für die Schaffung der Beständigkeit
und Empfindlichkeit der Sprengstof finassen besonders wirksam sind.
Die Massen gemä.i der Erfindung enthalten eine umgekehrte Phase
oder bestehen aus einer Sprengstoff zusammensetzung, bei der V/asser
in öl emulgiert ist. Sie weisen einen mit V/asser nicht mischbaren organischen Brennstoff als kontinuierliche Phase auf, enthalten
eine emulgierte wässrige Lösung eines anorganischen Oxydationssalzes als diskontinuierliche Phase und einen organischen
kationischen Emulgator mit einem hydrophilen und einem lipophilen Teil, wobei der lipophile Teil aus einer ungesättigten Kohlenwasserstoffkette
besteht.
Das Oxydationssalz oder die entsprechenden Salze bestehen aus Ammonium- oder Alkalinitraten oder -perchloraten und Ammoniumoder
Erdalkalinitraten oder -perchloraten. Vorzugsweise stellt das Oxydationssalz Ammoniumnitrat (AiT) allein oder in Kombination
mit Calciumnitrat oder Natriumnitrat (SN) dar, es können jedoch auch Kaliumnitrat oder Perchlorate verwendet werden. Die
.. .3 030031/056G
Menge des angewandten Oxydationssalzes beträgt im allgemeinen 45 bis etwa 94 Gew.-% der Gesamtmischung, vorzugsweise etwa 60
bis etwa 86 %.
Vorzugsweise ist das gesamte Oxydationssalz während der Herstellung
der Hasse in der wässrigen Salzlösung gelöst. Indessen kann nach der Herstellung und Kühlung der Ilasse auf Zimmertemperatur
ein Teil des Oxydationssalzes aus der Lösung ausfallen. Da die Lösung bei der Masse gemäß der Erfindung in kleinen getrennten
dispergierten Tröpfchen vorliegt, wird ein Kristallwachstum des etwa ausgefallenen Salzes physikalisch verhindert. Dies ist von
Vorteil, da es für eine innigere Mischung des Oxydationsmittels und des Brennstoffes sorgt, was einen der Hauptvorteile einer
Sprengstoffmischung nach Art einer Wasser-in-öl-Emulsion darstellt.
Tatsächlich hat sich ergeben, daß die ungesättigten Emulgatoren gemäß vorliegender Erfindung jedes merkliche Kristallwachstum
verhindern und in dieser Hinsicht bei weitem den entsprechenden gesättigten Verbindungen überlegen sind. Abgesehen
davon, daß sie auf physikalischem Wege ein Kristallwachstum verhindern,
',virken die Fettsäureaminemulgatoren gemäß vorliegender
Erfindung auch als Mittel zur Veränderung der Kristallform, um so die Größe der Kristalle zu regeln und zu begrenzen. Auf diese
Weise wird das Kristallwachstum sowohl durch die Emulsionsnatur der Masse als auch durch die Gegenwart eines Mittels zur Modifikation
der Kristallform verhindert.
Wasser wird in Mengen von 2 bis etwa 50 Gew.-%, berechnet auf
die Gesamtmasse, angewendet. Vorzugsweise werden Mengen von 5 bis etwa 20 %, und am besten von etwa S bis etwa 16 %, benutzt.
Mit Wasser mischbare organische Flüssigkeiten können zum Teil das Wasser als Lösungsmittel für die Salze ersetzen, wobei derartige
Flüssigkeiten gleichzeitig als Brennstoff innerhalb der Masse wirken. Überdies bewirken bestimmte organische Flüssigkeiten
auch eine Herabsetzung des Gefrierpunktes und setzen den Erstarrungspunkt der Oxydationssalze in der Lösung herab. Dies
kann die Empfindlichkeit und Geschmeidigkeit bei niederen Tem-
030031/0566
peraturen "begünstigen. Derartige, mit Wasser mischbare flüssige
Brennstoffe, können aus Alkoholen, wie Methylalkohol, Glykolen,
wie Athylenglykol, Amiden, wie Formamid oder entsprechenden
stickstoffhaltigen Flüssigkeiten bestehen. Wie in der einschlägigen
Technik bekannt, kann die Menge der gesamten verwendeten Flüssigkeit in Abhängigkeit von dem Erstarrungspunkt der Salzlösung
und den gewünschten physikalischen Eigenschaften schwanken.
Der mit Wasser nicht mischbare flüssige organische Brennstoff, aer die kontinuierliche Phase der Masse bildet, ist in Mengen
von etwa 1 bis etwa 10 %, vorzugsweise in Mengen von etwa 3 bis
etwa 7 %, anwesend. Die tatsächlich verwendete Menge kann schwanken in Abhängigkeit von dem betreffenden, wasserunlöslichem
Brennstoff, oder ggf. zusätzlichen Brennstoffen. Wenn
Heizöl oder Mineralöl als einziger Brennstoff benutzt werden, wendet man sie vorzugsweise in Mengen von etwa 4- bis etwa 6
Gew.-70 an. Die mit Wasser nicht mischbaren organischen Brennstoffe
können aliphatischer, alizyklischer und/oder aromatischer Natur sein, es kann sich um gesättigte und/oder ungesättigte
Verbindungen handeln, sofern sie nur bei der Herstellungstemperatur flüssig sind. Bevorzugte Brennstoffe sind Mineralöl,
V/achse, Paraffinöle, Benzol, Toluol, Xylole und Mischungen flüssiger Kohlenwasserstoffe, wie sie im allgemeinen als Erdöldestillate
bezeichnet werden, z.Bspl. Benzin, Leuchtpetroleum und Dieselöl. Besonders bevorzugte flüssige Brennstoffe sind
Mineralöl und Heizöl Jr. 2, man kann auch Tallöl, Fettsäuren und deren Derivate, sowie aliphatisch^ und aromatische Stickstoffverbindungen,
verwenden, dabei kann es sich auch um Mischungen der vorgenannten Brennstoffe handeln. Es ist besonders
vorteilhaft, spezielle Brennstoffe mit speziellen Emulgatoren zu kombinieren, wie dies weiter unten näher beschrieben wird.
Ggf. können zusätzlich zu dem mit Wasser nicht mischbaren, flüssigen
organischen Brennstoff auch feste oder andere flüssige Brennstoffe, ggf. auch gemeinsam, in ausgewählten Mengen ange-
030 0 31/056 3
wendet werden. Beispiele fester Brennstoffe, die verwendet v/erden
können, sind fein verteiltes Aluminium, fein verteiltes kohlehaltiges Material wie Gilsonit oder Kohle, fein verteiltes
pflanzliches Korn, zum Beispiel Weizen und Schwefel. Mit V/asser mischbare flüssige Brennstoffe, die auch als flüssige
Streckmittel dienen, sind oben bereits angegeben. Diese zusätzlichen
festen und/oder flüssigen Brennstoffe können im allgemeinen in Mengen bis zu 15 Gew-,j zugesetzt werden. Gewünschtenfalls
kann auch ungelöstes Oxydationssalz, gemeinsam mit irgendwelchen festen oder flüssigen Brennstoffen der Lösung zugesetzt
werden.
Der Emulgator gemäß vorliegender Erfindung ist kationisch und besitzt sowohl hydrophile wie lipophile Teile. Der lipophile
Anteil besteht aus einer ungesättigten Kohlenwasserstoffkette. Der Emulgator kann ein Fettsäureamin oder ein Ammoniumsalz sein,
das eine Kettenlänge von 14 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
von 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, auf v/eist. Die Fettsäureaminemulgatoren
leiten sich vorzugsweise von Tallöl mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen ab. Zusätzlich zur Wirkung eines Vasserin-Öl-Emulgators
bewirkt das Fettsäureamin auch eine Beeinflussung:
der Kristall!"orm des in der Lösung befindlichen Oxydationssalzes. Ein weiteres Beispiel für einen Emulgator ist das substituierte
öxazolin folgender Formel:
In dieser bedeutet 3 eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette,
die von einer ungesättigten Fettsäure, vorzugsweise ölsäure, herrührt. Der Emulgator wird in Mengen von etwa 0,2 bis 5 Gew-%
angewendet, vorzugsweise benutzt man Mengen von etwa 1 bis etwa
3 ϊί'
...6 030031/056 ß
Ein Synergismus ergibt sich, wenn besondere Emulgatoren mit besonderen
flüssigen, organischen Brennstoffen kombiniert werden. So stellen beispielsweise 2-(3-heptadeceiiyl)-/r, 4-' -bis-hydroxymethyl-2-0::azolin
in Kombination mit raffiniertem Mineralöl einen sehr vjirksamen Emulgator und ein vorzügliches flüssiges, organisches
Brennstoffsystem dar. Wie in der. folgenden Beispielen
gezeigt wird, liefert diese Kombination Sprerigstof fmischurigen,
die mit einer Zündkapsel '.ir. 2 zur Explosion gebracht werden
können, wobei der kritische Durchmesser gleich oder unter ^yrvn
liegt. Dabei ist die Empfindlichkeit der blasse auch bei niederer
Temperatur vorhanden, nämlich eine Zündwilligkeit mit einer Sprengkapsel Nr. 4- bei -4-0 G, dabei wurde eine Beständigkeit
von mehreren Monaten gemessen. Es werden hierfür nur verhältnismäßig
geringe Mengen an Emulgator benötigt. Dieser spezielle Emulgator und dieser spezielle Brennstoff haben sich in
anderen Kombinationen als weniger wirksam gezeigt.
Die natürliche Diente von Hassen gemäß der Erfindung von etwa
1,5 g/ccm oder mehr wird auf einen Bereich von etwa 0,>· bis
etwa 1,4 g/ccm erniedrigt. Wie in der Technik bekannt, erhöhn
die Verminderung der Dichte in erheblichem Maße die Empfindlichkeit,
besonders wenn eine solche Verminderung mit einer Dispersion feiner Gasblasen innerhalb der Hasse verbunden ist. ^ine
solche Dispersion läßt sich in verschiedener V/eist; erreichen, so können beim mechanischen Hiscnen der verschiedenen Bestandteile
Gasblasen von der nasse mitgerissen v/erden, ferner kann ein die Dichte auf chemischem Wege verminderndes Mittel zugesetzt
werden. Eine geringe Menge von 0,01 bis etwa 0,-Ei oder
mehr eines gasentwiekelnden Mittels wie !iat "iumnitri t, das sich
unter Bildung von Gasolasen in der· Masse chemisch zersetzt,
kann zur Verminderung der Dichte verwendet werden. Kleine hohle
Teilchen, wie Glas- oder Kunststo Γ: kiu"elchon, lassen sich ebenfalls
als die Dichte vermindernde Mitte L anwenden, und dies sind die bevorzugten Dichteverminderun^smi ttei geriä j vorliegender
Erfindung. Die Verwendung hohler Teilchen ist besonders vorteilhaft,
wenn die Masse verhältnismäßig hohem Druck vor) beisoiels-
D 3 Ü j 3 1 / 0 [. Π ■;
ORIGINAL INSPECTED
weise 1,4 at oder mehr ausgesetzt ist. Da die Teilchen vor der Detonation nicht zusammendrückbar sind, halten sie die geringe
Dichte der Masse aufrecht, was für eine zweckmäßige Empfindlichkeit, und damit Detonierbarkeit, unter hohem Druck notwendig
ist. Zwei oder mehr der oben beschriebenen gasbildenden Mittel können dabei gleichzeitig angewendet werden.
Obwohl Verdickungs- und Vernetzungsmittel für die Haltbarkeit und Wasserbeständigkeit der Wasser-in-öl-Emulsion nicht erforderlich
sind, können solche Mittel gewünschtenfalls zugesetzt
werden. Die wässrige Lösung der Masse kann durch Zusatz von einem oder mehreren Verdickungsmitteln von der Art und in der
Menge, wie sie gewöhnlich in der einschlägigen Technik verwendet werden, viskos gemacht werden.
Die Masse gemäß vorliegender Erfindung wird in der Weise hergestellt,
daß zunächst vorzugsweise das Oxydationssalz oder die Salze in Wasser oder einer "wässrigen Lösung mit mischbarem
flüssigen Brennstoff bei erhöhter Temperatur zwischen etwa 25 und etwa 110 J gelöst werden, was von dem Erstarrungspunkt der
Salzlösung abhängt. Der Emulgator und der nicht mischbare flüssige, organische Brennstoff werden dann der wässrigen Losung,
vorzugsweise bei der gleichen erhöhten Temperatur wie die Salzlösung, zugesetzt, '.vorauf die erhaltene Mischung mit genügender
Energie gerührt wird, um die Phasen umzukehren und eine Emulsion der wässrigen Lösung in der kontinuierlichen flüssigen
Kohlenwasserstoff-Brennstoffphase zu erzielen. Für gewöhnlich
kann dies im wesentlichen augenblicklich durch rasches
Rühren erreicht werden. Die Hassen können auch durch Zusatz der wässrigen Lösung zu der organischen Flüssigkeit hergestellt
werden. Die Stärke den Rührens, die zur Phasenumkehr notwendig
ist, kanu durch routinemäßige Versuche bei einer gegebenen Masse
festgestellt werden. Das Rühren soll so lange fortgesetzt werdet1., bis die ffnsse gloichinäßig ist, dann können feste Verbindungen,
wie i'iikroballons oder ggf. fester Brennstoff, zugesefc;sG
und mit dem Vorhandenen verrührt werden. Die folgenden
0 3 0 3 3 1 / 0 Γ. f. Γ» JNSPECTSD
2 S 4 8 /--■ S 5
Beispiele geben spezielle Erläuterungen hinsichtlich der Stärke
des Rührens.
Es hat sich als besonders vorteilhart erv/iesen. den Emulgator
vor den Zusatz des organischen Brennstoffs zur wässrigen Lösung
in dem flüssigen organischen Brennstoff zu lösen. Vorzugsweise können der Brennstoff und der darin gelöste Emulgator der wässrigen
Lösung etwa bei der Temperatur der Lösung zugesetzt werden. Dieses Verfahren gestattet eine schnelle Herstellung der
Emulsion mit sehr geringem Rühraufwand.
Die Empfindlichkeit und Beständigkeit der Massen lassen sich
dadurch verbessern, daJ man sie durch ein stark wirkendes Schersystem
hindurch schickt, um die disperse Phase in noch kleinere Tröpfchen zu zerteilen. Dieser zusätzliche Schritt unter Anwendung
einer Kolloidmühle bedeutet eine Verbesserung der Fließeigenschaft
en und der Wirkungsweise. Die Detonationsergebnisse
vor und nach dem Hindurchschicken durch eine Kolloidmühle sind in Tabelle 1 gezeigt. Die nühle besai einen Elektromotor von
15 FS, der mit einer Geschwindigkeit von ;<^-pO rom umlief und
einen veränderlichen radialen Zwischenraum von 0,?5 bis 6 mm
aufwies. Die gläsernen ?;ikroballo:is wurde:: erst nach dieser
Raffination zugerui seilt.
Zur weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung zeigen die Beispiele A, B und G der Tabelle 2 Zusammensetzungen und Detonationsergebnisse
bevorzugter !"lassen gemäli vorliegender Erfindung.
Die drei beispielsweisen Zusammensetzungen wurden nach
dem oben beschriebenen Verfahren einschließlich der Verwendung einer Kolloidmühle hergestellt. Sie erläutern die Wirksamkeit
einer Kombination von Mineralöl und substituiertem Oxazolin,
wie oben beschrieben. Beispiel D entspricht Beispiel C, mit dem Unterschied, da", dc-r Emulgator bei D gesättigt ist. Die Detonationsergebnisse
zeigen, da3 der ungesättigte Emulgator erheblich überlegen ist.
Die Beispiele A, 3 und L in Tabelle 3 wurden nach dem oben be-
030031/0 5 6G ... 9
2948*65 -jf-
schriebenen Verfahren hergestellt, mit dem Unterschied, daß der
Emulgator in der organischen Flüssigkeit nicht gelöst war. Bei den Beispielen C, D, E und F-K war dagegen der Emulgator in
der organischen Flüssigkeit gelöst. Diese Beispiele erläutern die Verwendung eines Emulgators aus einem Fettsäureamin in Massen,
die mit Zündkapseln nicht zur Detonation zu bringen sind. In allgemeinen wurden 10 kg Mischungen (etwa 10 1} in einem Behälter
von etwa 20 1 Fassungsvermögen gemischt und mit einem Propellerrührer von 5>1 bis 6,4 cm Durchmesser verrührt, der
mit einem Luftdruckmotor von 2 PS mit einem Druck von et\va 6,3 bis 7 atü angetrieben wurde. Einige Massen wurden jedoch in
einem offenen Kessel von 95 1 Fassungsvermögen hergestellt und mit einem Propellerrührer von 7,6 bis 10,2 cm Durchmesser verrührt,
der durch den gleichen Luftdruckmotor angetrieben wurde. Diese Massen wurden nicht durch eine Kolloidmühle hindurchgeschicktDie
Detonationsergebnisse wurden durch Zündung der Massen bei den angegebenen Ladungsdurchmessern mit Pentolitzündern
im Gewicht von 5 bis 40 g oder mehr erzielt. Die Ergebnisse zeigen augenscheinlich eine hohe Empfindlichkeit bei
geringen Durchmessern und niedrigen Temperaturen, ohne Notwendigkeit , teure metallische oder selbstexplosive Sensibilisatoren
verwenden zu müssen.
Die Tabelle 4 gibt einen Vergleich der Detonationsergebnisse bei 5 C zwischen Massen, die einen Fettsäureaminemulgator mit
gesättigtem lipophilen Anteil aufweisen.und im wesentlichen identischen Massen, die einen Emulgator in ungesättigter Form
enthalten $ obgleich die Differenz nicht dramatisch zu bezeichnen
ist, weisen die Massen A bis D unter Verwendung des gesättigten Emulgators größere kritische Durchmesser auf und
waren somit weniger empfindlich als die Masen E bis G, die den ungesättigten Emulgator gemäß vorliegender Erfindung enthielten.
All diese Massen waren durch eine Zündkapsel Nr. S nicht zur Entzündung zu bringen.
Die in den Massen der Tabelle 4 verwendeten Mengen an Emulgator wurden zur Einstellung der ge^·;ünschten Viskosität optimal
030031/0566 ...10
- ya -
bemessen. 2 c/b des gesättigten Emulgators sorgen für etwa die
gleiche Viskosität wie 3 % des ungesättigten Emulgators.
Von größerer Bedeutung als die Detonationsergebnisse war der
Unterschied in den physikalischen Eigenschaften der Massen nach Tabelle 4. Seim Kühlen lieferten die Massen mit gesättigtem
Emulator eine erheolicn stärkere Auskristallisation des Salzes
als die Massen mit ungesättigtem Emulgator. Eine solche Kristallisation
wirkt in der Richtung einer verminderten Sensibilität und Beständigkeit der Masse. Bei 3 C oder darunter kristallisieren
die Massen mit gesättigtem Emulgator rasch, wenn man sie rührt oder knetet, und bilden dann eine feste Masse. Die Massen
mit ungesättigtem Emulgator ertragen ein bedeutend intensiveres Rühren bevor eine Kristallisation erfolgt, und selbst dann
haften die Kristalle nicht aneinander. Die Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 4 bei den Lagerungsresultaten
angegeben, die zeigen, da3 die hassen mit ungesättigtem Emulgator bedeutend beständiger sind.
Die Massen gemä.i vorliegender Erfindung können in üblicher ".-/eise
verwendet werden, beispielsweise können sie in Form zylindrischer Würste verpackt werden oder unmittelbar zum _>aden der
Bohrlöcher verwendet werden. Je nach dem Verhältnis cer wässrigen und der Ul-Pnase sind die Massen mit den üblichen Vorrichtungen
auspressbar und/oder pumpbar. Das Verhalten bei niedriger TemDoratur, die EmDfindlichkeit bei kleinen Durchmessern
und die ihnen innewohnende V/asserunempfindlicnkeit machen die
Massen vielfältig anwendbar und wirtschaftlich vorteilhaft bei den meisten Verwendungen.
Obwohl die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte erläuternde Beispiele und bevorzugte Ausführungsformen beschrieben
ist, können, wie für Fachleute offensichtlich, verschiedene
Veränderungen vorgenommen werden,und solche Ausführungsformen liegen innerhalo des Bereichs der Erfindung, wie
sie durch die folgenden Ansprüche definiert ist.
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2348^65
Zusammensetzung in Gexvichtsteilen
Ammonitrat 67·6
Natriumnitrat 15·5
Wasser 11.4
Emulgator 1.0
Mineralöl 4.4
gläserne liikroballons 2.1
Dichte in g/ccm 1.24
Raffination: Detonationsergebnisse bei 5 C
13 mm
19 mm
25 mm
32 mm
53 mm
Kleinste Zündladung (Kapsel) (detoniert oder versagt)
Detonationsergebnisse bei -20 G nach zwei Wochen, Durchmesser 32 mm
Kleinste Zündladung (Kapsel) (detoniert oder versagt)
vor | nach | 5 |
F | 5. | 5 |
5-9 | 4. | 9 |
- | 4. | 7 |
5.1 | 4. | |
5.1 | _ |
5/4 -/8
4/3
5/4
Erklärung:
a 2-(8-Heptadecenvl)-4, 4'-bis Hydroxymethyl -2-Oxazolin
b Die Dezimalzahl bedeutet die Detonationsgesch'.vindigkeit
in km/sek, F = versagt, D = Detonation
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Zusammensetzung in Gericht steilen
Ammonitrat Natriumnitrat Wasser Emulgator
Mineralöl gläserne Mikroballons gaserzeugendes Mittel0
Dichte (g/ccm) Detonationsergebnisse
50G | 13 | mm |
19 | mm | |
25 | mm | |
28 | mm | |
32 | mm | |
50 | mm | |
64 | mm | |
-2O0C | 13 | mm |
19 | mm | |
25 | mm | |
32 | mm | |
-400G | 32 | mm |
Kleinste Zündladung (Kapsel) (detoniert / versagt) 5°G
-200C -400C
Kritischer Durchmesser in mm
1.05
3-8
4.2
4.5
4.0 4.0 4.4 4.3 4.2
3/2 3/2 4/τ
C-, " | ,8 | 65.0 | 67.7 | 66.7 |
13 | 13-0 | 13.5 | 15.2 | |
11 | • < | 11.0 | 11.5 | 11.3 |
2 | ,-a O |
^i a | 1.0a | 1.0 |
4 | ■ ί— | 4.3 | 4.7 | 4.6 |
3 | .0 | 4.0 | 1.5 | 3.1 |
0 | ρ | _ | _ |
1.04
4-
2/-
3/2
4.2 4.9
3/2
.25 1.05
F F
030031/056
2S48465
Erläuterung:
a gleiche Bedeutung wie bei Tabelle b 2-Heptadecyl-4,4·'-bis Hydroxymethyl-S-Oxazolin
c Toluolsulfonylhydrazid
d Die Dezimalzahl ist die Detonationsgeschwindigkeit in km/sek. F bedeutet versagt, die 50 mm
Ladung versagte mit einer 170 g starken Pentolitzündladung und die Ladung mit 64- mm Durchmesser
versagte sogar mit einer Zündladung von 370 g.
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Zusammensetzung in Gewichtsteilen (Erläuterung siehe folgende Seite
BCDEFGHIJK
Ammonitrat | cO.O | d | 51 -5 | d | 4 0.0 | 3O.O | 35-2 | 38.0 | 38.0 | 38.0 | 38.0 | 40.0 | 38.0 | 5 | - | |
Calciumnitrat8 | 30.0 | e | 20.0 | £ | 40.0 | 50.0 | 37.0 | 40.0 | 40.0 | 40.0 | 40.0 | 40.0 | 40.0 | 54 | - | |
Natriumnitrat | - | i | - | •j | - | - | - | - | - | - | - | - | - | 18 | .0 | |
SPb | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | 1 | .8 | |||
O | V/asser | _ | 10.0 | 2.0 | 5.0 | 9.3 | 10.0 | 10.0 | 10.0 | 10.0 | 9.0 | 9.0 | 3 | .2 | ||
O O |
Emulgator | 2.0 | 2.0 | 2.0d | i.5d | 1.7d | 3.0d | 3.0d | 3.0 | 3 · 0 | 5.9d | 2.5d | 3 | ~d .0 |
||
Organische Flüssigkeit | 3.0 | Λ I |
2 - 'y | p | 3.0d | 2.5e | 2.8e | 2.0e | 5,5f | 5.5s | 5,5h | 4.0e | 4.0e | 15 | .oe | |
C | Dichte verminderndes riittel | 1.5 | 4. 0 | 0.51 | 4.0^ | 0.3k | 4.O1 | 4.0^ | 4.Q^ | 2.O1 | 2.O1 | .0J | ||||
O | flüssiges Streckmittel | 101 | — | — | 10. 0m | — | — | — | _ | _ | _ | _ | .on | |||
cn | anderer Brennstoff | - | - | 10.0° | - | 10.0P | 2.5q | - | — | — | - | 5-0r | - | |||
Herstellungstemperatur G | 101 | iG | 80 | 40 | 70 | 70 | 60 | 60 | 60 | 70 | 70 | 50 | ||||
Dichte in g/ccm bei 5°G | 1.2 | 1. | 6 1.28 | 1.41 | 1.27 | 1.10 | 1.29 | 1.26 | 1.26 | 1.19 | 1.22 | 1.30 | ||||
Detonationsergebnisse bei 5 | °CC: | |||||||||||||||
.Ladungsdurchmesser 76 mm | - | - | - | - | - | - | ·- | - | - | - | - | - | ||||
63.5 Qffl | - | - | - | - | - | - | - | D | 4.6 | D | D | - | ||||
51 mm | - | - | 5.0 | 4.9 | - | - | 4.2 | 4.6 | 4.6 | 5.0 | 4.7 | - | ||||
33 mm | 5.1 | 4.4 | 4.6 | F | 3.8 | 5.0 | F | F | F | 4.5 | 4.5 | |||||
25.4 mm | - | F | 4.3 | - | F | - | - | - | - | F | 4.2 | |||||
19 mm | _ | _ | F | — | _ | _ | _ | _ | _ | _ | F | — | ||||
Erläuterungen:
a. Düngerqualität bestehend aus 81 Teilen Calciumnitrat, 14- Teilen Wasser
und 5 Teilen Ammonitrat
b. Natriumperchlorat
c. Die Dezimalzahl ist die Detonationsgeschwindigkeit in km/sek, F bedeutet
versagt, D bedeutet detoniert
d. Alkylammoniumacetat, ungesättigte Moleküle mit einer Kettenlänge von 16 bis
° 18 Kohlenstoffatomen, Warenzeichen "Armak" und "Arinak T". Der größere Teil
ο ■
to der Verbindung ist ungesättigt. _s,
_* OQ
N^, e. Heizöl ITr. 2
° f. Benzol
<*> g. Toluol
h. Xylol
i. Kunststoff-Mikroballons der Firma Dow, Warenzeichen "Saran"
j. Glas-Mikroballons der Firma 3-H» V/arenzeichen "E22X"
k. Chemisches, schaumbildendes Mittel
1. Formamid
m. Methanol *^
n. Athylenglycol ^.
o. Zucker °°
p. Aluminiumteilchen (J)
q. Paraffin 0^
r. Schwefel
- Ίο _
1 j
in | TABI | C | D | 57 | E | F | 38 | G | |
Zusammensetzung | A | iLLE 4 | 38 | 38 | 39 | .8 | 37-5 | 40 | .2 |
38 | Gewichtsteilen | 40 | 40 | 9 | .8 | 39-4 | 10 | . 2 | |
Ammonitrat | 40 | B | 10 | 10 | 3 | Q • j |
9.8 | 3 | .1 |
Calciumnitrat | 10 | 58 | 2D | pb | 5 | C | 3C | 5 | C |
Wasser | 40 | 6 | 6 | 4 | . p | 5.5 | 3 | .5 | |
Emulgator | 6 | 10 | Ll | 4 | 5 | ||||
Heizöl | 4 | ) pb | |||||||
Mikroballons | 6 | ||||||||
4 |
Dichte in g/ccm 1.21 1.23 1.22 1.22 1.22 1.17 1.28
Kritischer Durchmesser in mm 25/18 32/25 18/12 32/25 18/12 18/12 32/25
(detoniert/versagt)
Detonationsgeschwindigkeit in m/sek bei gegebenem Durchmesser
18mm - - -
25mm 4100 - 4700
28mm -
32mm - 48 >0
38mm 4900
50mm - - 5040 Lagerungsresultate.
Zahl der Lagertage/ Detonationsergebnisse
18mm -
25mm -
52mm -
38mm
50mm 74/vers.56/vers. -
65mm 7Vdet.
4180
43ΟΟ
D
477Ο
474Ο
5/430C
63/4030 45/vers.- 300/4380 -
Erläuterung.
a Düngemittelqualität
b Das gleiche wie die folgende Erläuterung "c'
mit Ausschluß von gesättigtem (Warenzeichen
"Armak" und "Armak HT") c Das gleiche wie "d" in Tabelle 3
030031/0566 « *
Claims (8)
1. Sprengstoffmasse in Form einer Vasser-in-Gl-iniulsion
bestehend aus einen nit V/asser nicht mischbarem flüssigen,
organischen Brennstoff als kontinuierlicher Phase, einer emulgierten wässrigen, anorganischen
Oxydationssalzlösung als diskontinuierlicher Phase und einem Emulgator, dadurch gekennzeichnet, da2 der
Emulgator eine organische kationische Verbindung mit einem hydrophilen und einem lipophilen Anteil darstellt,
wobei der lipophile Anteil aus einer ungesättigten Kohlenwasserstoffkette besteht.
2. Sprengstoffmasse nach Anspruch 1, dadurcn gekennzeichnet,
daß der Emulgator ein substituiertes Oxazolin der Formel
enthält, in der R eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette
bedeutet, die sich von einer ungesättigten Fettsäure ableitet.
3. Sprengstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, da3 der Rest R einen ülsäurerest darstellt.
4-, Sprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
da3 der flüssige organische Brennstoff aus Mineralöl oder Benzol oder Toluol oder Xylol oder Erdölde-
030031/0566
stillaten wie Benzin, Leuchtpetroleum und Dieselölen
besteht.
5. Sprengstoff nach Anspruch 3? dadurch gekennzeichnet,
daß der organische Brennstoff aus Mineralöl besteht.
6. Sprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ein die Dichte verminderndes Mittel in genügender
Menge enthält, um die Dichte der Masse auf etwa 0,9 bis etwa 1,4- g/ccm zu vermindern.
7· Sprengstoff nach Anspruch 6, dadruch gekennzeichnet,
da3 das die Dichte vermindernde Mittel aus kleinen, fein verteilten Glas- oder Hanststoffkügelchen oder
Mikroballons oder einem chemischen, schäumenden oder gasentwickelnden Mittel oder einer Kombination dieser
Stoffe besteht.
8. Sprengstoffzusammensetzung in Form einer Wasser-inöl-Emulsion
bestehend aus einem mit Wasser nicht mischbaren flüssigen, organischen Brennstoff als
kontinuierlicher Phase in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtmasse, einer emulgierten
wässrigen, anorganischen Oxydationssalzlösung, die Wasser in einer Menge von 5 bis 20 % und
ein anorganisches Oxydationssalz in Mengen von 60 bis 94· % aufweist, sowie einem Emulgator in Mengen
von 0,2 bis 5,0 %, dadurch gekennzeichnet, da3 der
Emulgator einen organischen kationischen Emulgator mit einem hydrophilen und einem lipophilen Teil darstellt,
wobei der lipophile Anteil eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette ist.
9· Sprengstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
030031/0566
daß die Oxydationssalzlösung zusätzlich Λ bis IO %
eines mit V/asser mischbaren organischen, flüssigen Brennstoffs enthält.
O 3 O O 3 1 / O
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