DE69906626T2 - Patronierte energetische Emulsionssprengstoffe - Google Patents

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    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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    • C06B47/14Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase comprising a solid component and an aqueous phase
    • C06B47/145Water in oil emulsion type explosives in which a carbonaceous fuel forms the continuous phase

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das allgemeine Gebiet der gewerblichen Sprengstoffe für zivile Zwecke.
  • Der Gegenstand der Erfindung sind neue patronierte Emulsionssprengstoffe, die für den Abbau von hartem Gestein in Steinbrüchen oder Baustellen besonders geeignet sind.
  • Die patronierten Emulsionssprengstoffe vom Wasser-in-Öl-Typ sind dem Fachmann bekannt.
  • Sie enthalten als Bestandteile:
    • – eine diskontinuierliche wässrige Phase in Form von Tröpfchen einer wässrigen Lösung von anorganischen oxidierenden Salzen,
    • – eine nicht mit Wasser mischbare, kontinuierliche organische Phase, in der die genannten Tröpfchen dispergiert sind,
    • – einen Emulgator, der eine Emulsion der wässrigen Tröpfchen in der gesamten kontinuierlichen organischen Phase bildet, und
    • – eine diskontinuierliche Gasphase, die gleichförmig in der Emulsion dispergiert ist und mit der die Zündempfindlichkeit der Emulsion erhöht werden kann, wobei jede Blase des dispergierten Gases die Rolle eines heißen Punktes übernimmt.
  • Im Vergleich mit herkömmlichen Dynamiten, die 25 bis 45% Nitroglycerin enthalten, weisen die genannten Emulsionssprengstoffe eine deutlich höhere Sicherheit bei der Verwendung und der Herstellung auf. Dagegen sind sie deutlich weniger leistungsfähig und setzen eine geringere Explosionsenergie frei.
  • Der Fachmann ist seit langem auf der Suche nach Emulsionssprengstoffen vom genannten Typ, die die Sicherheit und Zündempfindlichkeit von bekannten patronierten Emulsionssprengstoffen und gleichzeitig die Sprengkraft von Dynamiten aufweisen, d. h. eine unter Einschluss bei einem Durchmesser von 80 mm gemessene Detonationsgeschwindigkeit von 6000 m/s und eine unter Wasser gemessene Gesamtwärme über etwa 1100 cal/g.
  • Bekanntlich kann zur Erhöhung der Detonationsgeschwindigkeit die Dichte der Sprengstoffe erhöht werden. Im Falle von patronierten Emulsionssprengstoffen, die mit einer dispergierten Gasphase sensibilisiert sind, führt die Erhöhung der Dichte zu einer Verminderung des Volumenanteils der Gasphase und daher zu einer geringeren Zündempfindlichkeit.
  • Es ist möglich, die geringere Empfindlichkeit zu kompensieren, indem in die Zusammensetzungen sensibilisierende Moleküle, wie beispielsweise Hydrazinnitrat und organische Nitrate, insbesondere Nitrate von Aminen wie Methylaminnitrat, oder Katalysatoren für die Reaktion, wie Kupferchlorid, oder auch sehr reaktive Sauerstoffträger, wie Chlorate oder Perchlorate, eingearbeitet werden.
  • Die Verwendung von sensibilisierenden Molekülen, Katalysatoren und/oder reaktiven Sauerstoffträgern birgt jedoch ein hohes Risiko hinsichtlich pyrotechnischer Unfälle. Die organischen Nitrate, Chlorate und Perchlorate sind nämlich besonders gefährlich handzuhaben, das Hydrazinhydrat ist instabil und die metallischen Katalysatoren können mit Ammoniumnitrat reagieren, da dieses anorganische oxidierende Salz alleine oder im Gemisch mit anderen oxidierenden Salzen in den Zusammensetzungen praktisch immer eingesetzt wird.
  • In der Patentanmeldung EP 598 115 sind beispielsweise energetische Emulsionssprengstoffe auf der Basis von Ammoniumnitrat beschrieben worden, die ein Aminnitrat und/oder Hydrazinnitrat als Sensibilisierungsmittel enthalten.
  • In dem Patent US 4 371 408 sind Emulsionssprengstoffe auf der Basis von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat beschrieben, die mit einem Aminnitrat sensibilisiert sind und CuCl2 als Detonationskatalysator enthalten.
  • Es ist auch bekannt, Aluminium in Emulsionssprengstoffe einzubringen, um ihre Energie zu erhöhen. Die Erhöhung des Aluminiumgehalts wird in der Praxis jedoch durch die Tatsache beschränkt, dass die Energieausbeute, die das Verhältnis von gemessener Energie und theoretisch berechneter Energie ist, stark sinkt.
  • Es ist auch bekannt, dass die Detonationsgeschwindigkeit verringert wird, wenn der Aluminiumgehalt steigt, da der Massegehalt der gasförmigen Produkte in den Zersetzungsprodukten sinkt.
  • Auf der Basis dieser Lehre und dieser Feststellungen erschien es dem Fachmann unmöglich, Emulsionen herzustellen, die alle genannten gewünschten Eigenschaften und Charakteristiken aufweisen.
  • Diesem Vorurteil wurde jetzt abgeholfen.
  • Es hat sich vollkommen überraschend herausgestellt, dass durch die Kombination von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat in ganz speziellen Gewichtsanteilen bei Fehlen von weiteren anorganischen Salzen, sensibilisierenden Molekülen vom Typ der organischen Nitrate oder Hydrazinnitrat und von Metallkatalysatoren und indem die Art und der Gewichtsanteil der weiteren Bestandteile, insbesondere der Gehalt an Wasser und Aluminium, in vernünftiger Weise gewählt wird, Emulsionssprengstoffe hergestellt werden können, die die Zündempfindlichkeit und die Sicherheit beim Gebrauch und bei der Herstellung von herkömmlichen patronierten Emulsionssprengstoffen aufweisen und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit von herkömmlichen Dynamiten haben, d. h. eine unter Einschluss bei einem Durchmesser von 80 mm gemessene Detonationsgeschwindigkeit in der Gegend von 6000 m/ s und eine unter Wasser bestimmte Gesamtwärme über 1100 cal/g, die sogar 1200 cal/g übersteigen kann, mit einer Energieausbeute über 80%.
  • Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher neue patronierte Emulsionssprengstoffe vom Wasser-in-Öl-Typ, die mit einer dispergierten Gasphase sensibilisiert wurden und die Ammonium nitrat, Natriumnitrat, Wasser, einen brennbaren Kohlenwasserstoff, einen Emulgator und Aluminium enthalten.
  • Diese neuen Emulsionssprengstoffe sind dadurch gekennzeichnet, dass:
    • – der Gewichtsanteil des Ammoniumnitrat im Bereich von 60 bis 70% liegt,
    • – der Gewichtsanteil des Natriumnitrat im Bereich von 8 bis 14% liegt,
    • – der Gewichtsanteil des Wassers im Bereich von 4 bis 7% liegt,
    • – der Gewichtsanteil des brennbaren Kohlenwasserstoffs im Bereich von 0, 5 bis 5% liegt,
    • – der Gewichtsanteil des Emulgators im Bereich von 0, 5 bis 5% liegt,
    • – der Gewichtsanteil des Aluminium im Bereich von 12 bis 18% liegt,
    • – die Summe der Gewichtsanteile von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat im Bereich von 70 bis 80% liegt, und
    • – die Summe der Gewichtsanteile von Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Wasser, brennbarem Kohlenwasserstoff, Emulgator und Aluminium im Bereich von 95 bis 100%, vorzugsweise 99 bis 100 % und besser 99 bis 100% liegt.
  • Die genannten Gewichtsanteile wurden bezogen auf den sensibilisierten Emulsionssprengstoff ausgedrückt; sie liegen in den angegebenen Bereichen, wobei die Grenzen eingeschlossen sind.
  • Die genannten erfindungsgemäßen neuen Emulsionssprengstoffe enthalten insbesondere keine Chlorate und Perchlorate, beispielsweise von Ammonium, Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen, keine sensibilisierenden Moleküle vom Typ der organischen Nitrate, beispielsweise Nitrate von Alkylaminen und Nitrate von Alkanolaminen, oder vom Typ der Hydrazinnitrate, beispielsweise Hydrazinnitrat und Methylhydrazinnitrat, und keine Metallkatalysatoren für die Reaktion, wie Kupferchlorid.
  • Bei dem brennbaren Kohlenwasserstoff kann es sich im Übrigen um ein Gemisch aus mehreren brennbaren Kohlenwasserstoffen und bei dem Emulgator um ein Gemisch von mehreren Emulgatoren handeln.
  • Der brennbare Kohlenwasserstoff kann aliphatisch, cycloaliphatisch, aromatisch, gesättigt oder ungesättigt sein. Es sind beispielsweise Toluol, die Xylole, Benzin, Kerosin, Heizöl, Paraffine, Öle und insbesondere Paraffinöle oder naphthenische Öle, Fettsäuren und deren Derivate, Wachse und ihre Gemische zu nennen, d. h. alle Gemische aus mindestens zwei der genannten Verbindungen.
  • Der brennbare Kohlenwasserstoff ist vorzugsweise unter den Ölen, Wachsen, Paraffinen und deren Gemischen ausgewählt.
  • Der Emulgator kann ein beliebiger, dem Fachmann bekannter Emulgator sein, der die physikalische Stabilität der Wasser-in-Öl-Emulsionen begünstigt, indem die Oberflächenspannung zwischen den beiden Phasen der Emulsion vermindert wird.
  • Der Emulgator wird vorzugsweise unter den polymeren Emulgatoren ausgewählt, die gleichzeitig hydrophile Ketten und hydrophobe Ketten enthalten, wie beispielsweise Derivate von Polyisobutylen und Bernsteinsäureanhydrid, Amine, beispielsweise Amine mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, Fettsäureester, wie Sorbitanmonooleat, Sorbitanlaurat, Sorbitanpalmitat und Sorbitanstearat, Alkylarylsulfonate und deren Gemische.
  • Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Aluminium ist fein verteilt und liegt vorzugsweise pulverförmig vor.
  • Seine Korngröße liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 250 μm und noch besser im Bereich von 0,5 bis 150 μm.
  • Die erfindungsgemäßen Emulsionssprengstoffe wurden nach einem dem Fachmann wohlbekannten Verfahren mit einer dispergierten Gasphase sensibilisiert.
  • Von den bekanntesten Verfahren zum Einbringen einer Gasphase in Emulsionssprengstoffe können das mechanische Mischen, die Gasentwicklung in situ mit chemischen Stoffen und das Einbringen eines porösen Materials mit geschlossenen Zellen, beispielsweise Mikrokugeln aus Glas oder einem Kunststoff, Styrolschaumperlen, oder von Flugasche angegeben werden. Es können auch verschiedene Methoden miteinander kombiniert werden, beispielsweise können gleichzeitig ein chemischer Stoff und Mikrokugeln verwendet werden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Gasentwicklung in situ mit chemischen Stoffen bevorzugt, insbesondere die Verwendung von Nitriten, wie beispielsweise Natriumnitrit, die durch Reaktion mit den Ammoniumionen des Ammoniumnitrat zur Bildung von Stickstoff in situ führen. Diese Reaktion kann durch Temperaturerhöhung und/oder durch einen Katalysator vom Harnstoff-, Thioharnstoff- oder Thiocyanat-Typ beschleunigt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Emulsionssprengstoffe enthalten ganz besonders bevorzugt 13 bis 17 Vol.-% dispergierte Gasphase und noch besser 14 bis 16 Vol.-%.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Summe der Gewichtsanteile an Ammoniumnitrat und Natriumnitrat im Bereich von 73 bis 77% und noch besser im Bereich von 74 bis 76%.
  • Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform liegt der Gewichtsanteil von Ammoniumnitrat im Bereich von 61 bis 67% und noch besser im Bereich von 62 bis 65%.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt der Gewichtsanteil des Wassers im Bereich von 4,5 bis 6,5% und noch besser im Bereich von 5 bis 6%.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt der Gewichtsanteil des Aluminium im Bereich von 13 bis 17%, besser im Bereich von 13,5 bis 16,5% und noch besser im Bereich von 14 bis 16%.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt der Gewichtsanteil des Emulgators im Bereich von 1,5 bis 4% und noch besser 2 bis 3,5%.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt der Gewichtsanteil des brennbaren Kohlenwasserstoffs im Bereich von 0,7 bis 4%, besser 0,8 bis 3% und noch besser 1 bis 2%.
  • Die Dichte der erfindungsgemäßen Emulsionssprengstoffe liegt im Übrigen vorzugsweise im Bereich von 1,26 bis 1,40 und noch besser im Bereich von 1,28 bis 1,37, ihre unter Einschluss bei einem Durchmesser von 80 mm gemessene Detonationsgeschwindigkeit im Bereich von 5500 bis 6300 m/s und noch besser im Bereich von 5750 bis 6300 m/s und ihre unter Wasser gemessene tatsächliche Gesamtwärme im Bereich von 1100 bis 1400 cal/g und noch besser im Bereich von 1200 bis 1400 cal/g.
  • Die erfindungsgemäßen Emulsionssprengstoffe können durch analoge Anwendung beliebiger bereits bekannter Verfahren zur Herstellung von Emulsionssprengstoffen vom Wasser-in-Öl-Typ, die mit einer dispergierten Gasphase sensibilisiert wurden und die Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Wasser, einen brennbaren Kohlenwasserstoff, einen Emulgator und Aluminium enthalten, hergestellt werden.
  • Es kann beispielsweise in einem ersten Schritt:
    • 1) eine wässrige Phase hergestellt werden, indem Ammoniumnitrat und Natriumnitrat bei einer Temperatur beispielsweise im Bereich von 100 bis 105°C in einem Behälter, der mit einem System zum Erwärmen und einem System zum Rühren versehen ist, gelöst werden. Im Falle von chemischer Gasbildung kann Gewünschtenfalls in diesem Stadium der oben genannte Katalysator vom Typ Harnstoff, Thioharnstoff oder Thiocyanat eingearbeitet werden.
    • 2. und eine Fettphase, die aus dem brennbaren Kohlenwasserstoff und im Allgemeinen dem Emulgator besteht, beispielsweise in einem mit einem Heizsystem und Rührsystem ausgestatteten Behälter durch Mischen der Bestandteile bei einer Temperatur beispielsweise in der Gegend von etwa 95°C hergestellt werden.
  • Es ist auch möglich, den Emulgator nicht in diesem Schritt zu dem brennbaren Kohlenwasserstoff zu geben.
  • Dann wird in einem zweiten Schritt die Wasser-in-Öl-Emulsion entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich gebildet.
  • In einem diskontinuierlichen Verfahren kann die Emulsion, nachdem die erforderlichen Mengen der wässrigen Phase, der Fettphase und des Emulgators, falls dieser nicht in die Fettphase eingearbeitet wurde, in ein Mischwerk gegeben werden, mithilfe eines Rührwerks hergestellt und gleichzeitig beispielsweise mithilfe eines Vierblattpropellers homogenisiert werden.
  • Nach einem kontinuierlich geführten Verfahren werden die beiden Phasen und der Emulgator, falls dieser nicht in die Fettphase eingearbeitet wurde, mithilfe von Dosierpumpen in die Zuleitungen einer Emulgiervorrichtung gepumpt.
  • Dann werden in einem dritten Schritt die verschiedenen verwendeten Zusatzstoffe, d. h. das Aluminium, der Stoff, der auf chemischem Weg das Gas bildet, und/oder die Mikrokugeln, in die erhaltene Emulsion eingebracht.
  • Nach dem diskontinuierlich geführten Verfahren werden das Aluminium, die Mikrokugeln und/oder der Stoff, der chemisch Gas bildet, vorzugsweise durch Kneten in die Emulsion in dem Kneter eingebracht, der zur Herstellung der Emulsion dient, oder in einem Kneter mit Planetenrührwerk.
  • Gemäß dem kontinuierlichen Verfahren werden die Zusatzstoffe vorzugsweise kontinuierlich beispielsweise mithilfe von Endlosschnecken in einen Kneter eingebracht, in den auch die Wasser-in-Öl-Emulsion aus der Emulgiervorrichtung geleitet wird.
  • Der auf diese Weise hergestellte sensibilisierte Emulsionssprengstoff wird dann gegebenenfalls zunächst abgekühlt und dann manuell oder automatisch mithilfe einer Anlage zum Patronieren, die dem Fachmann bekannt ist, in Patronen beispielsweise aus Papier oder Kunststoff patroniert.
  • Im Allgemeinen werden anschließend die erhaltenen Patronen in Abhängigkeit von der Art der Patrone beispielsweise mit kaltem Wasser oder kalter Luft abgekühlt, um die erhaltene fertige Emulsion zu stabilisieren.
  • Die folgenden nicht einschränkenden Beispiele erläutern die Erfindung und ihre Vorteile.
  • Beispiele 1 und 2: Erfindungsgemäße Emulsionssprengstoffe
  • Es werden Emulsionssprengstoffe mit den folgenden massebezogenen Zusammensetzungen hergestellt:
    Figure 00120001
  • Beispiel 1
  • a) Herstellung der wässrigen Phase
  • In einem mit einem Heizsystem und einem Rührsystem ausgestatteten Behälter werden bei einer Temperatur von 100 bis 105°C 74,3 Gewichtsteile Ammoniumnitrat, 13,8 Gewichtsteile Natriumnitrat und 0,04 Gewichtsteile Thioharnstoff in 6,6 Gewichtsteilen Wasser gelöst.
  • b) Herstellung der Fettphase
  • In einem anderen Behälter, der ebenfalls mit einem Heizsystem und einem Rührsystem ausgestattet ist, wird bei 95°C ein Gemisch aus den folgenden Bestandteilen homogenisiert:
    • – 3,7 Gewichtsteile Emulgator, der aus einem Gemisch (40/60 Gew.-%) von Sorbitanmonooleat bzw. einem Polymer besteht, welches aus Polyisobutylenketten mit hydrophilen Endgruppen besteht, welche über Bernsteinsäureanhydridgruppen verbunden sind,
    • – 1,6 Gewichtsteile brennbarer Kohlenwasserstoff, der aus einem Gemisch (10 /35/20/35 Gew.-%) aus einem naphthenischen Mineralöl mit einem Flammpunkt über 100°C, einem festen Paraffin mit einem Schmelzpunkt über 50°C, einem flüssigen Paraffin mit einem Flammpunkt über 150°C und einem mikrokristallinen Wachs mit einem Schmelzpunkt über 50°C besteht.
  • c) Herstellung der Emulsion und Zugabe der Zusatzstoffe
  • Die wässrige Phase a) und die Fettphase b) werden dann in einen Kneter gegeben, worauf die Emulsion mit einem Rührwerk gebildet und das Gemisch gleichzeitig mit einem Vierblattpropeller homogenisiert wird. Die Temperatur bleibt in dem Kneter selbst im Bereich von 105 bis 110°C.
  • Nach Herstellung einer homogenen und stabilen Emulsion werden 17,7 Gewichtsteile Aluminium in Pulverform in einer Korngröße von 0 bis 150 μm (mittlerer Durchmesser etwa 80 μm) gegeben, wobei weiterhin gerührt und die Temperatur gehalten wird, worauf unmittelbar vor dem Patronieren 0,09 Gewichtsteile Natriumnitrit eingearbeitet werden.
  • e) Patronieren des Emulsionssprengstoffs
  • Anschließend wird der in Schritt c) erhaltene Emulsionssprengstoff, dessen Temperatur konstant gehalten wird, in Patronen aus Kunststoff patroniert, die dann an beiden Enden umgebogen werden, wodurch etwa zylindrische Patronen mit einer Länge beispielsweise von etwa 320 mm und einem Durchmesser von etwa 80 mm erhalten werden.
  • Die Masse des Emulsionssprengstoffs, der jeweils in die Patrone gegeben wird, ergibt sich natürlich aus dem Volumen der gewünschten Patrone, der Dichte des Emulsionssprengstoffs, der vor der Patronierung und der Zugabe von Natriumnitrit gemessen wird, und von der gewünschten Volumenmenge der Gaspha se (etwa 15%) .
  • Wenn der in der Patrone enthaltene Emulsionssprengstoff das gesamte in der Patrone zur Verfügung stehende Volumen einnimmt, ist das gewünschte Volumen der Gasphase erreicht und die chemische Stickstoffbildung wird gestoppt, indem die Temperatur der Emulsion plötzlich abgesenkt wird; dieser plötzliche Temperaturabfall ist leicht zu realisieren, indem kaltes Wasser auf die Patronen gesprüht wird.
  • Beispiel 2
  • Es wird gemäß Beispiel 1 verfahren, jedoch mit den folgenden Unterschieden:
  • a) Herstellung der wässrigen Phase
  • Es werden 74,9 Gewichtsteile Ammoniumnitrat (anstelle von 74,3), 13,9 Gewichtsteile Natriumnitrat (anstelle von 13,8) und 6,7 Gewichtsteile Wasser (anstelle von 6,6) verwendet.
  • b) Herstellung, der Fettphase
  • Es werden 3,2 Gewichtsteile Emulgator (anstelle von 3,7 Gewichtsteilen) und 1,3 Gewichtsteile brennbarer Kohlenwasserstoff (anstelle von 1,6) verwendet.
  • Die physikalischen Eigenschaften und Detonationseigenschaften der Emulsionssprengstoffe, die nach herkömmlichen, dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt wurden, sind die folgenden:
    Figure 00160001

Claims (10)

  1. Patronierter Emulsionssprengstoff vom Wasser-in-Öl-Typ, der mit einer dispergierten Gasphase sensibilisiert wurde und der Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Wasser, einen brennbaren Kohlenwasserstoff, einen Emulgator und Aluminium enthält, dadurch gekennzeichnet, dass – der Gewichtsanteil des Ammoniumnitrat im Bereich von 60 bis 70% liegt, – der Gewichtsanteil des Natriumnitrat im Bereich von 8 bis 14% liegt, – der Gewichtsanteil des Wassers im Bereich von 4 bis 7% liegt, – der Gewichtsanteil des brennbaren Kohlenwasserstoffs im Bereich von 0, 5 bis 5% liegt, – der Gewichtsanteil des Emulgators im Bereich von 0,5 bis 5% liegt, – der Gewichtsanteil des Aluminium im Bereich von 12 bis 18% liegt, – die Summe der Gewichtsanteile von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat im Bereich von 70 bis 80% liegt, und – die Summe der Gewichtsanteile von Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Wasser, brennbarem Kohlenwasserstoff, Emulgator und Aluminium im Bereich von 95 bis 100% liegt.
  2. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Wassers im Bereich von 5 bis 6% liegt,
  3. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Aluminium im Bereich von 13,5 bis 16,5% liegt.
  4. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Gewichtsanteile von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat im Bereich von 73 bis 77% liegt.
  5. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seine Dichte im Bereich von 1,26 bis 1,40 liegt.
  6. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seine unter Einschluss bei einem Durchmesser von 80 mm gemessene Detonationsgeschwindigkeit im Bereich von 5500 bis 6300 m/ s liegt.
  7. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seine unter Wasser bestimmte effektive Gesamtwärme im Bereich von 1100 bis 1400 cal/g liegt.
  8. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenanteil der dispergierten Gasphase im Bereich von 13 bis 17% liegt.
  9. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der brennbare Kohlenwasserstoff unter den Ölen, Wachsen, Paraffinen und deren Gemischen ausgewählt ist.
  10. Emulsionssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator unter den Aminen, Fettsäureestern, Alkylarylsulfonaten, Polymeren, die hydrophile Ketten und gleichzeitig hydrophobe Ketten enthalten, und deren Gemischen ausgewählt ist.
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