DE2946736C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rundwebmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine solche aus der DE-AS 24 62 121 bekannte Rundwebmaschine, be­ sitzt einen Rundriet, in dem eine Mehrzahl von Webschützen um­ läuft, die sich über Rollen an Führungsmitteln abstützen, um einen Schußfaden in das von Kettfäden gebildete Fach einzutragen. Mit der bekannten Maschine sind der Verarbeitung von Kunstfasern je­ doch enge Grenzen gesetzt. An den Kettfäden entsteht mit zunehmen­ der Umlaufgeschwindigkeit der die Kettfäden "überfahrenden" Web­ schützen eine so hohe Reibungswärme, daß die Kunstfasern in den Bereich ihrer Fließgrenze gelangen, wodurch die Webgeschwindigkeit begrenzt wird. Zudem entstehen mit der Reibung zwischen den Web­ schützen und den Kunstfaser-Kettfäden an letzteren hohe statische Aufladungen, die nicht nur nachteilig sind, sondern auch gefähr­ lich sein können.

Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, die gattungsge­ mäße Rundwebmaschine so zu verbessern, daß sowohl der Wärmeanstieg als auch statische Aufladungen in Grenzen gehalten werden.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Maschine erfindungsge­ mäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausfüh­ rungsbeispiele der Maschine.

Bei der erfindungsgemäßen Maschine wird durch die über den ganzen Umfang des Rundrietes auf die Kettfäden wirkende Kühl- und Benet­ zungseinrichtung eine wirksame Kühlung der Kettfäden erreicht, und statische Aufladungen werden weitgehend reduziert. Dadurch werden wesentliche höhere Webgeschwindigkeiten ermöglicht.

Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 im Seitenriß, in schematischer Darstellung eine Rundwebmaschine;

Fig. 2 die Webmaschine gemäß Fig. 1 in Draufsicht;

Fig. 3 in schaubildlicher Darstellung das Rundriet der Ma­ schine gemäß den Fig. 1 und 2 mit einer Mehrzahl umlaufen­ der Webschützen;

Fig. 4 in schaubildlicher Darstellung und in größerem Maß­ stab einen Abschnitt des Rundrietes mit einem Webschützen und

Fig. 5 und 6 je eine Ausführungsvariante der Rietanordnung mit einer Kühl- bzw. Benetzungseinrichtung, im Querschnitt.

Die Rundwebmaschine gemäß den Fig. 1 und 2 ruht in üblicher Weise auf einem Maschinen-Grundgestell 1, an dem sich ein kreisförmiger Rahmenträger 2 abstützt, der einen Rundriet 3, einen Ein- und Austastschalter 4 für die Maschine und Rah­ menteile 5 für die Abstützung von Teilschäften 6 und 7 trägt. Diese Teilschäfte 6 und 7 sind hier kreisförmig in zwei Rei­ hen um die Hauptwelle 8 der Maschine herum angeordnet, wobei diese äußere Teilschäfte 6 und innere Teilschäfte 7 bilden. Im weiteren stützt sich am Grundgestell 1 der Träger 9 für die Gewebeabzugsvorrichtung ab, welche u. a. den Antrieb 10 für den Gewebeabzug, ferner Gewebe-Abzugsrollen 11 und 12 und den Gewebeballen 13 umfaßt. Im Abzugsbereich ist zudem ein Gewebe-Breithalter 14 wirksam. Weiter sind an der gezeig­ ten Webmaschine die Einzugswalze 15 für die Kettfäden links und die Einzugswalze 16 für die Kettfäden rechts und zudem die Überlaufrollen 17 für die Kettbändchen sichtbar. Soweit kann der Aufbau der gezeigten Rundwebmaschine dem bekannten Stand der Technik entsprechen, so daß sich eine weitergehen­ de Erläuterung einer solchen Maschine erübrigt.

Gemäß Fig. 3 laufen im Betrieb der Rundwebmaschine eine Mehrzahl Webschützen 40 im Rundriet 3 um.

Bei der ausschnittweisen Darstellung des Rundriets 3 gemäß Fig. 4 ist zu erkennen, daß das Rundriet 3 einen kreisför­ migen Oberrahmen 101 und einen von diesem distanzierten Un­ terrahmen 102 umfaßt, welche Rahmen zwischen sich vertikale Rietstäbe 103 halten. Am innenseitigen Randbereich weisen der Oberrahmen 101 und der Unterrahmen 102 je eine Führungs­ rille 41 bzw. 42 auf, die jeweils konkav ausgestaltet ist.

In diesen Führungsrillen 41 und 42 laufen am Webschützen 40 paarweise oben und unten angeordnete Rollen 45, wie dies Fig. 4 deutlich erkennen läßt.

Die Schnittzeichnung gemäß Fig. 5 zeigt dabei, daß die Rollenachsen bei dieser Ausführungsform senkrecht zu den Rietstäben 103 ausgerichtet sind. Ferner ist aus Fig. 5 ersichtlich, daß die Laufflächen der Rollen 45 konvex ent­ sprechend der Querschnittsform der Führungsrillen 41 und 42 ausgebildet sind. Der Verlauf der Kettfäden 29 ist hierbei durch strichpunktierte Linien angedeutet.

Durch diese Maßnahmen ist es verglichen mit dem Stand der Technik möglich, den Webschütz sowohl in den Richtungen zum Mittelpunkt des Rundrietes als auch von diesem Mittelpunkt weg zu führen.

Die Anordnung gemäß Fig. 6 macht deutlich, daß sich die Rollenanordnungen am Webschützen nicht auf die vorgenannte Aus­ führungsform beschränkt. So ist es gemäß Fig. 6 möglich, die Rollen 45 am Webschützen 40 so anzuordnen, daß die Rol­ lenachsen gegeneinander geneigt mit den Rietstäben 103 ei­ nen um 90° abweichenden Winkel einschließen.

Ebenso ist es denkbar, am Webschützen mittig etwa zwei Rollen mit zu den Rietstäben parallelen Achsen vorzusehen, welche Rollen dann mit ihren bombierten Laufflächen in einer durch entsprechende Ausformung der Rietstäbe gebildete Führungs­ rille laufen (nicht gezeigt). In Ruhelage stützt sich dabei der Webschützen auf dem Unterrahmen ab.

Wie die Fig. 4, 5 und 6 erkennen lassen, ist an der An­ ordnung eine Kühl- bzw. Benetzungseinrichtung vorgesehen.

Gemäß Fig. 4 und 6 umfaßt eine solche Einrichtung ein das Rundriet 3 im Bereich des Oberrahmens 101 umgebendes Sprüh­ rohr 22 mit einer Mehrzahl nach dem Rietzentrum gerichteter Düsen 23, welches, wie Fig. 6 deutlich zeigt, der Benetzung der Kettfäden 29 dient. Die versprühte Flüssigkeit wird von einer Wanne 30 aufgefangen und über eine Rezirkulations­ anlage mit einer Umwälzpumpe 60 und einer Steigleitung 27 zum Sprührohr 22 zurückgeführt.

Eine Variante der Kühl- bzw. Benetzungseinrichtung macht Fig. 5 deutlich, wo die Steigleitung 27 nicht zu einem Sprüh­ rohr führt, sondern in einen Ringkanal 111 im Oberrahmen 101 mündet, wobei das Benetzungs- bzw. Kühlmedium über eine Mehr­ zahl Bohrungen 112 zu den Kettfäden 29 gelangt.

Claims (3)

1. Rundwebmaschine, insbesondere für die Verarbeitung von Kunstfasern, mit einem Rundriet, in dem eine Mehrzahl Webschützen umlaufen, die sich über Rollen an Führungs­ mitteln abstützen, um einen Schußfaden in das von den Kettfäden gebildete Fach einzutragen, gekennzeichnet durch eine, am Rundriet (3) angeordnete und über dessen ganzen Umfang auf die Kettfäden (29) wirkende Kühl- und Benetzungseinrichtung, deren Medium dem Abführen der durch das Umlaufen der Webschützen (40) an den Kett­ fäden (29) entstehenden Reibungswärme sowie dem Ver­ meiden einer statischen Aufladung dient.

2. Rundwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kühl- bzw. Benetzungseinrich­ tung ein das Rundriet (3) im Bereich dessen Ober­ rahmen (101) umgebendes Sprührohr (22) umfaßt, das mit einer Rezirkulationsanlage (30, 60, 27) ver­ bunden ist.

3. Rundwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kühl- bzw. Benetzungseinrich­ tung einen im Oberrahmen (101) des Rundrietes (3) vorgesehenen Sprühkanal (111) umfaßt, der mit einer Rezirkulationsanlage (30, 60, 27) ver­ bunden ist.