DE294632C - - Google Patents

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DE294632C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/66Arsenic compounds
    • C07F9/70Organo-arsenic compounds
    • C07F9/74Aromatic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 294632 KLASSE 12 o. GRUPPE
Dr. HERMANN THOMS in BERLIN-STEGLITZ.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1914 ab.
Es ist bekannt, daß Allylverbindungen spezifische Wirkung auf gewisse Gewebsarten, besonders auf das Bindegewebe, auszuüben vermögen, indem sie dieses in eine leicht resorbierbare Form überführen. Es ist versucht worden, diese Eigenschaft der Allylverbindungen unter anderem zur Bekämpfung von Krebstumoren nutzbar zu machen.
Die dieser Erfindung zugrunde liegenden
ίο Versuche zielten nun dahin, Substanzen herzustellen, welche obige Eigenschaft der Einwirkung auf das Bindegewebe von Tumoren besaßen, ferner jedoch auf diese selbst zerstörend einwirkten. Es wurde nun gefunden, daß die durch Einwirkung von AUylsenföl auf Arsanilsäure, deren Homologen und Derivate entstehenden Verbindungen Eigenschaften besitzen, welche sie für obigen Zweck geeignet erscheinen lassen. Der Gedanke, Allylverbindüngen mit Arsen so zu verknüpfen, daß eine Kombinationswirkung beider in Erscheinung tritt, ohne daß die Giftwirkung des Arsens störend wirkt, ist neu.
Zwar ist nach Patent 213155 bekannt, daß man durch Einwirkung von Rhodanwasserstoffsäure auf Arsanilsäure eine Thiocarbaminoarsanilsäure gewinnen kann, jedoch wurde diese in ganz anderer Absicht hergestellt und zeigt dementsprechend auch eine ganz andere Wirkung. Wie die Patentschrift selbst sagt, hat die Verbindung die Wirkung der Arsanilsäure, nur ist ihre Giftigkeit dieser gegenüber vermindert. Dagegen ist die Wirkung der Verbindung aus AUylsenföl und Arsanilsäure, wie ausgeführt, wesentlich verschieden von der Wirkung der Präparate des Patents 213155.
Die Darstellung der Verbindung erfolgt durch Zusammenbringen von AUylsenföl und Arsanilsäure, am zweckmäßigsten unter Verwendung eines Lösungsmittels, wie Methylalkohol. Der Reaktionsverlauf ist dann ein glatter; er war nicht ohne weiteres vorauszusehen, da, wie bekannt, AUylsenföl reaktionsträger ist als Rhodanwasserstoffsäure und die Mehrzahl der Senföle und mithin nicht vorausgesehen werden konnte, daß es mit einer so schwach basischen Aminogruppe, wie sie in der Arsanilsäure enthalten ist, in Reaktion treten würde.
Auch lag im vorliegenden Falle ein abweichender Verlauf der Umsetzung im Bereich der Möglichkeit, wobei beispielsweise an eine Verdrängung der Allylgruppe durch den aromatischen Rest gedacht werden konnte. Daß ein derartiger Eintritt eines aromatischen Restes in bereits fertig vorgebildete Harnstoffverbindungen stattfinden kann, ist wiederholt beobachtet worden.
So haben neuere Versuche über die Einwirkung von AUylsenföl auf aromatische Aminoverbindungen zu dem Ergebnis geführt, daß die Allylgruppe glatt durch aromatische Reste ersetzt wird (aus AUylsenföl und Toluidin entsteht Ditolylthioharnstoff statt Allyltolylthioharnstoff), während die Reaktion zwischen
.;X I:
AUylsenföl und Anthranilsäure in komplizierter Weise zum Nitrophtalanilid führt (s. Gaz. chim. ital.44, 265 [1914]).
Die Allylthioharnstoffverbindung der Arsanilsäure wird hingegen glatt erhalten, wenn man wie folgt verfährt:
Beispiel:
100 g Arsanilsäure werden in 600 ecm Methylalkohol gelöst, mit 60 g AUylsenföl versetzt und das Gemisch unter Einhaltung einer Temperatur von 30 bis 35 ° der freiwilligen Verdunstung überlassen. Durch geeignete Wahl des Reaktionsgefäßes sorgt man dafür, daß in 24 Stunden etwa 150 bis 200 ecm verdunsten.
Unter diesen Verhältnissen scheidet sich die Verbindung in schönen, schwachgelblichen Nadeln und in guter Ausbeute ab. Zur-Reinigung wird sie in Alkali gelöst und mit Schwefelsäure ausgefällt. Die Verbindung bildet in reinem Zustande schneeweiße Nadeln und Blättchen, die bei 185 °' unter Zersetzung schmelzen. Sie ist fast unlöslich in Wasser und Äthylalkohol, schwer löslich in Methylalkohol.
Ganz analog lassen sich auch erhalten die Allylthioharnstoffverbindung der Methylarsanilsäure (aus o-Methylarsanilsäure und AUylsenföl), sowie die Allylthioharnstoffverbindung der Chlorärsanilsäure (aus o-Chlorarsanilsäure und AUylsenföl). Erstere bläht sich beim Erhitzen bei 170° auf unter Dunkelfärbung; die Allylthioharnstoffverbindung der Chlorärsanilsäure zersetzt sich beim Erhitzen unter Dunkelfärbung, ohne zu schmelzen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Thioharnstoffverbindungen der Arsanilsäure, ihrer Homologen und Derivate, dadurch gekennzeichnet, daß man Arsanilsäure, ihre Homologen und Derivate mit AUylsenföl behandelt.
DENDAT294632D Expired DE294632C (de)

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