DE2941043A1 - Sperrwerk - Google Patents

Sperrwerk

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DE2941043A1 DE19792941043 DE2941043A DE2941043A1 DE 2941043 A1 DE2941043 A1 DE 2941043A1 DE 19792941043 DE19792941043 DE 19792941043 DE 2941043 A DE2941043 A DE 2941043A DE 2941043 A1 DE2941043 A1 DE 2941043A1
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    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
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    • E02B7/00Barrages or weirs; Layout, construction, methods of, or devices for, making same
    • E02B7/20Movable barrages; Lock or dry-dock gates
    • E02B7/40Swinging or turning gates
    • E02B7/44Hinged-leaf gates

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Description

  • Sperrwerk Die Erfindung betrifft ein Sperrwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Errichtung eines Sperrwerks.
  • Bekanntlich werden Sperrwerke in zunehmendem Maße eingesetzt, um tiefliegende Landschaftsgebiete in Küstennähe gegen Sturmfluten und Hochwasser zu schützen. Die Küstenstreifen sind schon weitgehend durch Deiche gesichert, die in Küstennähe auf dem Land verlaufen. Von den Sturmfluten sind aber nicht nur die Küstenstreifen betroffen. Vielmehr ergießen sich die Fluten über die großen Flußmündungen und ihre Nebenflüsse bis weit in das Landesinnere. Deshalb müssen auch die Deiche entsprechend weit geführt sein, wodurch sich zwangsläufig lange Deichlinien ergeben.
  • Bei den letzten großen Sturmfluten hat sich gezeigt, daß die langen Deichlinien nachteilig sind, und daß viele Deiche der Flut nicht standgehalten haben. Um deshalb zur Erhöhung der Sicherheit die Deichlinie entlang von ins Land einschneidenden Gewässern zu verkürzen, werden diese Gewässer mündungsnah durch Sperrwerke gesichert, die nur im Sturmflutfall (oder bei starkem Hochwasser) geschlossen werden, während sie im geöffneten Zustand die Strömung des Wassers nicht wesentlich behindern. Im Zusammenhang damit werden die Sperrwerke auch dazu verwendet, die gezeiten- und damit hochwasserabhängigen Wasserläufe an ihrer Mündung abzusichern. Dabei sollen die Sperrwerke nur außergewöhnliches Hochwasser fernhalten, während die Tide normalerweise frei ein- und ausschwingen kann.
  • Es ist erwünscht, daß die Schiffahrt durch das Vorhandensein eines Sperrwerks möglichst nicht behindert wird. Gerade dieser Aspekt ist aber bei den bisher bekanntgewordenen Sperrwerken nicht befriedigend beachtet.
  • Bei einer bekannten Sperrwerkskonstruktion (die in Hamburg z.B. am Ausgang der Billwerder Bucht ausgeführt worden ist) sind mehrere Verschlußkörper nebeneindander vorgesehen, von denen jeder an seinem seitlichen Ende durch jeweils ein Stützbauwerk gehalten wird. Die Stützbauwerke ragen aus dem Wasser hervor, und die Verschlußkörper sind im geöffneten Zustand über der Wasseroberfläche angeordnet. An ihrer oberen Seite sind die Verschlußkörper um eine waagerechte Achse drehbar gelagert, so daß sie im Sturmflutfall von oben heruntergeklappt werden können. In der geöffneten Stellung liegen die Verschlußkörper waagerecht über der Wasseroberfläche. Es sind deshalb nur begrenzte Durchfahrtshöhen für die Schiffahrt möglich. Nachteilig ist auch, daß die zwischen den einzelnen Stützbauwerken angeordneten Verschlußkörper wegen der großen auf sie im geschlossenen Zustand einwirkenden Kräfte nicht beliebig lang sein dürfen, so daß der gegenseitige Abstand der Stützbauwerke relativ gering ist. Daher sind nur begrenzte Durchfahrtsbreiten für die Schiffahrt möglich.
  • Den erwähnten Verschlußkörpern, die auch als Klappverschlüsse bezeichnet werden, sind die sogenannten Segmentverschlüsse ähnlich, bei denen der Verschlußkörper im Querschnitt aus einem Kreisabschnitt besteht. Dabei liegt die waagerechte Drehachse im Mittelpunkt des Kreisabschnitts. Auch bei diesen Segmentverschlüssen stellen sich die beschriebenen Nachteile ein.
  • Es ist auch bekannt, zu beiden Seiten des Flusses massive Stützbauwerke vorzusehen, die als Widerlager für einen sich über die gesamte Flußbreite erstreckenden Verschluß dienen. Dieser Verschluß ist schwimmbar ausgebildet und wird im Sturmflutfall in Richtung der Strömung - ggfs. unter Zuhilfenahme von Schleppern - eingeschwommen, so daß er an den beiden Stützbauwerken anliegt. Diese Lösung zeichnet sich aber durch eine geringe Verschlußsicherheit aus. Es ist nämlich äußerst schwierig, den Verschlußkörper bei ungünstigen Strömungsverhältnissen exakt in seine gewünschte Lage zu bringen. Außerdem ist auch hier die Durchfahrtsbreite für die Schiffahrt begrenzt, da der Verschlußkörper nicht in beliebiger Länge hergestellt werden kann.
  • Abgesehen davon, daß nur relativ kleine Schiffe mit geringer Höhe die bekannten Sperrwerke passieren können, besteht bei den geringen Durchfahrtsbreiten noch die Gefahr der Beschädigung der Stützbauwerke durch die passierenden Schiffe. Es ist auch darauf hinzuweisen, daß für die Errichtung der einzelnen Stützbauwerke große Baugruben im Bereich des Gewässers erforderlich sind, die im Betriebszustand zu einer wesentlichen Behinderung für die Schiffahrt führen und der Gefahr durch Hochwasser und Schiffsstoß ausgesetzt sind.
  • Zur Beseitigung der geschilderten Nachteile will die Erfindung den grundlegenden Gedanken aufgreifen, den Verschlußkörper und die Antriebsmittel zu seiner Betätigung unter Wasser anzuordnen. Dieser Uberlegung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich das Problem der Begrenzung der Durchfahrtshöhe gar nicht erst stellt, wenn sich der Verschlußkörper in seiner Ausgangsstellung - also im geöffneten Zustand des Sperrwerks - unter der Wasseroberfläche befindet. Auch könnte man dann auf die hinderlichen Stützbauwerke verzichten - welche bisher die Durchfahrtsbreiten begrenzten - wenn die Antriebsmittel unter Wasser angeordnet sind und zugleich zur Abstützung des Verschlußkörpers herangezogen werden.
  • Bei der Realisierung der voranstehenden Lösung stellt sich bei näherer Betrachtung allerdings ein Problem, welches vor allem die Antriebsmittel betrifft. Wenn diese vollständig unter dem Wasser angeordnet sind, bereitet ihre Pflege und Wartung, auf die aus Sicherheitsgründen nicht verzichtet werden kann, natürlich erhebliche Schwierigkeiten. Hinzu kommt noch, daß die Antriebsmittel ständig dem Einfluß des Wassers unterworfen sind und daß es infolge einer starken Rostbildung zu einem Aussetzen des Antriebs kommen und das Sperrwerk bei einer Sturmflut nicht geschlossen werden kann.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und ein Sperrwerk zu schaffen, dessen Verschlußkörper und Antriebsmittel ohne Beeinträchtigung der sicheren Betriebsweise des Sperrwerks unter Wasser angeordnet werden können. Außerdem soll durch die Erfindung ein solches Verfahren zur Herstellung eines Sperrwerks angegeben werden, bei dem die Behinderung der Schiffahrt während der Errichtung des Sperrwerks auf ein Minimum beschränkt ist.
  • Die Lösung der Aufgabe erfolgt bei dem eingangs vorausgesetzten Sperrwerk dadurch, daß der Verschlußkörper auf einem unter Wasser befindlichen Fundamentkörper in Höhe der Gewässersohle angeordnet ist, daß der Fundamentkörper mindestens eine begehbare und wasserdichte Hohlkammer aufweist, und daß das Antriebsmittel als den Verschlußkörper abstützende Hubeinrichtung ausgebildet und in der Hohlkammer untergebracht ist.
  • Das erfindungsgemäße Sperrwerk schafft die Möglichkeit, die Antriebsmittel jederzeit inspizieren zu können und ihre wesentlichen Teile dem schädlichen Einfluß durch das Wasser fernzuhalten, obwohl sich die Antriebsmittel zusammen mit dem Verschlußkörper unter der Wasseroberfläche befinden. Die Voraussetzung hierfür wird vor allem dadurch geschaffen, daß die Antriebsmittel in einem tunnelartigen begehbaren Hohlraum untergebracht sind. Da sich auch der Verschlußkörper unter Wasser befindet, sind die Antriebsmittel außerdem als Hubeinrichtung zum Hochklappen des Verschlußkörpers ausgebildet, um das Sperrwerk schließen zu können.
  • Die Erfindung schafft also die Voraussetzungen dafür, den Verschlußkörper und die Antriebsmittel unter der Wasseroberfläche anzuordnen. Beide werden durch einen gemeinsamen Fundamentkörper getragen, der auf dem Grund des Gewässers verankert ist, und der auch den erwähnten Hohlraum aufweist. Bei dem neuartigen Sperrwerk befindet sich der Verschlußkörper im geöffneten Zustand etwa in Höhe der Gewässersohle, so daß das bisherige Problem der Begrenzung der Durchfahrtshöhe durch die bei den bekannten Sperrwerken oberhalb der Wasseroberfläche angeordneten Verschlußkörper vollständig entfällt. Ferner entfallen auch die bisherigen Schwierigkeiten der durch die Stützbauwerke bei den bekannten Sperrwerken verursachten geringen Durchfahrtsbreiten. Bei der Erfindung sind nämlich solche Stützbauwerke, die aus dem Wasser hervorragen, nicht mehr erforderlich. Die zur Betätigung des Verschlußkörpers vorgesehene Hubeinrichtung übernimmt nämlich zugleich die Funktion der Abstützung des Verschlußkörpers in dessen aufgerichteter Position.
  • Es lassen sich auch ohne weiteres sehr breite Flüsse absichern, indem mehrere Fundamentkörper mit je einem Verschlußkörper und dem zugehörigen Antriebsmittel nebeneinander auf dem Grund über die gesamte Breite des Flusses angeordnet werden. Jeder Verschlußkörper wird durch die zugeordnete Hubeinrichtung abgestützt, und diese Hubeinrichtung befindet sich im geöffneten Zustand des Sperrwerks vollständig unter der Wasseroberfläche, so daß die bisher erforderlichen und aus dem Wasser hervorragenden Stützbauwerke nicht mehr vorgesehen zu werden brauchen. Das erfindungsgemäße Sperrwerk ist somit in seiner geöffneten Stellung vollständig unter der Wasseroberfläche angeordnet und führt zu keiner Behinderung für die Schiffahrt.
  • Die Aufgabe zur Schaffung eines einfachen Verfahrens zum Errichten eines Sperrwerks löst die Erfindung dadurch, daß außerhalb der Betriebsposisition ein imgelenzten Zustand zumindest annähernd schwimmfähiger Fundamentkörper mit Hohlkammern hergestellt wird, der den mindestens einen Verschlußkörper und eine Hubeinrichtung trägt, und daß der fertige Fundamentkörper zusammen mit dem Verschlußkörper und der Hubeinrichtung auf dem Gewässer zu seiner Betriebsposition verholt und abgesenkt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren schafft also die Möglichkeit, die Fundamentkörper außerhalb des Schiffahrtsweges z.B.
  • in einem Baudock herzustellen und dann den Verschlußkörper und den Antrieb auf dem Fundamentkörper zu montieren. In vorteilhafter Weise sind die Fundamentkörper als Stahlbeton-Hohlkörper ausgebildet, die wegen der Hohlkörper zumindest annähernd schwimmfähig sind. Der fertige Fundamentkörper wird - wie vom Tunnelbau her an sich bekannt - seitlich an den Hohlräumen abgedichtet und es können dann mehrere Fundamentkörper nebeneinander eingeschwommen und auf eine vorbereitete Sohle oder eine ausgebaggerte Rinne im Gewässerquerschnitt abgesenkt werden.
  • Zweckmäßigerweise werden sie zunächst auf Hilfsfundamente abgesetzt, dann mit Sand unterspült und seitlich verfüllt. Um den erforderlichen Untertrieb zu erhalten, werden die Fundamentkörper in ihrer endgültigen Lage ballastiert. Ein solches Bauverfahren ist sowohl bei einer Flächengründung als auch bei einer Pfahlgründung anwendbar.
  • Neben der Tatsache, daß bei dem erfindungsgemäßen Bauverfahren die Schiffahrt wegen der Erstellung des Sperrwerks außerhalb des Schiffahrtsweges nicht behindert wird, ergibt sich noch der Vorteil, daß die Fertigstellung des kompletten Sperrwerks insgesamt erheblich verkürzt werden kann. Während in einem Baudock außerhalb des Schiffahrtsweges die Fundamentkörper erstellt und ausgerüstet werden, kann bereits die Sohle im Fluß lauf vorbereitet werden. Die fertigen schwimmfähigen Fundamentkörper werden dann vom Baudock aus zu ihrer Betriebsposition verholt und abgesenkt.
  • Von besonderem Vorteil ist auch der Umstand, daß die einzelnen nebeneinander abgesenkten Fundamentkörper jeweils mit mehreren Hohlkammern versehen sein können, so daß sich längs der nebeneinander verlegten Fundamentkörper Tunnel in ihnen bilden lassen. Diese Tunnel können z.B. zur Aufnahme von Verkehrswegen dienen. In jedem Fall ist der eine Tunnel dafür vorgesehen, den Antrieb für die Verschlußkörper jederzeit inspizieren zu können.
  • Andere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Querschnittsansicht eines Sperrwerks mit zwei unterschiedlichen Stellungen des Verschlußkörpers, und Fig. 2 eine Querschnittsansicht entsprechend gemäß Fig. 1, wobei jedoch zur besseren Uebersicht die Antriebsmittel nicht eingezeichnet sind.
  • Das dargestellte Sperrwerk umfaßt einen Verschlußkörper 1, der von unten her durch eine Hubeinrichtung 8 betätigt werden kann, wie dies durch den Pfeil A und die gestrichelt gezeichnete Zwischenstellung des Verschlußkörpers 1 angedeutet ist. In seiner aufgerichteten Stellung hält der Verschlußkörper 1 das Hochwasser 3 ab, so daß sich hinter dem Verschlußkörper 1 die niedrigere Wasseroberfläche 4 einstellt.
  • Etwa auf der Höhe der Gewässersohle 5 befindet sich die Deckenwand 7 eines Fundamentkörpers 12. Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist der Fundamentkörperl2 eine Hohlkammer 9 auf, in der die Hubeinrichtung 8 über eine drehbare Lagerung 10 untergebracht ist. Die drehbare Lagerung 10 ist erforderlich, weil sich in unterschiedlichen Stellungen das Verschlußkörpers 1 auch unterschiedlich geneigte Stellungen der Hubeinrichtung 8 ergeben. Im übrigen ist die Hubeinrichtung 8 mit ihren teleskopartigen und biegesteifen Abschnitten wasserdicht in der Hohlkammer 9 untergebracht. Außerdem ist dafür Sorge getragen, daß - was in der Zeichnung nicht dargestellt ist - die Hohlkammer 9 begehbar ist, so daß die Hubeinrichtung 8 jederzeit durch eine Person inspiziert werden kann.
  • Auf der der Hohlkammer 9 gegenüberliegenden Seite des Fundamentkörpers 12 ist auf der Deckenwand eine Achse 2 angeordnet, um die der Verschlußkörper 1 verschwenkbar ist. Die Hubeinrichtung 8 ist so ausgebildet, daß auch Zwischenstellungen des VerschluSkörpers 1 möglich sind. Das Sperrwerk kann somit in vorteilhafter Weise auch als eine Überlaufschwelle zur Energievernichtung eingesetzt werden, wenn der Verschlußkörper nicht vollständig in seine Endstellung aufgerichtet wird.
  • Wenn sehr breite Gewässerquerschnitte vorliegen, können in einfacher Weise mehrere Fundamentkörper nebeneinander längs der gesamten Breite angeordnet werden. Die Hohlkammern 9 der einzelnen Fundamentkörper 12 werden dann miteinander verbunden, so daß ein begehbarer Tunnel entsteht und die Hubeinrichtungen 8 jederzeit vom Anfang oder auch vom Ende des Tunnels her (oder auch von beiden Seiten her) zugänglich sind. Da jeder der mehreren Fundamentkörper 12 mit einem Verschlußkörper 1 versehen ist, läßt sich bei Betätigung aller Verschlußkörper 1 der gesamte Gewässerquerschnitt absperren.
  • Selbst bei Ausfall eines einzelnen Verschlußkörpers ist immer noch ein verminderter Hochwasserschutz gewährleistet. Im übrigen können statt einer völligen Schließung aller Verschlußkörper auch nur einzelne Verschlußkörper in die Verschlußstellung gehoben werden, um so durch Behinderung der Strömung Energie zu vernichten und hinter dem Sperrwerk den Hochwasserstand zu reduzieren. In ihrer Verschlußstellung bilden die Verschlußkörper 1 vorzugsweise einen Winkel von etwa 700 mit der Waagerechten.
  • Wie in Fig. 1 dargestellt ist, kann der Fundamentkörper 12 neben der Hohlkammer 9 noch mit weiteren Kammern 13 versehen sein. Wenn in der zuvor beschriebenen Weise mehrere Fundamentkörper 12 nebeneinander längs der gesamten Flußbreite angeordnet werden, entstehen dadurch weitere Tunnel, und es ist möglich, einen solchen Tunnel zur Aufnahme von Verkehrswegen auszubilden. Einige oder auch mehrere der Kammern 13 lassen sich darüberhinaus in vorteilhafter Weise als Ballasträume verwenden, die mit Ballast 11 gefüllt werden können. Dies ist bei dem weiter unten noch zu beschreibenden Verfahren zur Errichtung eines Sperrwerks von Bedeutung.
  • In der Darstellung gemäß Fig. 2, welche zum Zwecke einer besseren Übersicht die Hubeinrichtung 8 nicht zeigt, befindet sich der Verschlußkörper 1 in einer waagerechten Stellung.
  • Die Deckenwand 7 des Fundamentkörpers 12 ist an ihren beiden äußeren Enden schräg nach oben verlaufend ausgebildet, so daß sich zwischen der Deckenwand 7 und dem waagerechten Verschlußkörper 1 ein Hohlraum 14 bildet. Der Verschlußkörper 1 liegt wasserdicht auf der Schräge der Deckenwand 7 auf, so daß der Hohlraum 14 - nachdem das Wasser abgepumpt worden ist - über einen wasserdicht verschließbaren Durchstieg 15 zugänglich ist.
  • Dadurch besteht die Möglichkeit, auch die Unterseite des Verschlußkörpers 1 jederzeit inspizieren zu können.
  • Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die Hubeinrichtung 8 bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 in vorteilhafter Weise nicht direkt am oberen Ende des Verschlußkörpers 1 über das Gelenk 6, sondern etwas weiter unten angreift, damit der Verschlußkörper 1 in jedem Fall in seiner waagerechten Stellung den wasserdichten Hohlraum 14 zusammen mit der Deckenwand 7 bilden kann.
  • Damit der Hohlraum 14 wirklich wasserdicht ist, muß selbstverständlich dafür Sorge getragen werden, daß auch seine in der Zeichenebene liegenden Seitenwände für eine Abdichtung sorgen.
  • Dies kann bei Verwendung eines einzelnen Fundamentkörpers dadurch erfolgen, daß seine Seitenwände entsprechend weit hochgezogen werden, so daß der Verschlußkörper sich in der in Fig. 2 gezeigten Position zwischen diesen beiden Seitenwänden befindet. Bei mehreren nebeneinander angeordneten Fundamentkörpern 12 werden die einzelnen Verschlußkörper so ausgebildet, daß sie dicht aneinander liegen, so daß die einzelnen Hohlräume 14 ebenfalls eine Art Tunnel bilden.
  • In der aufgerichteten Stellung wird auf den Verschlußkörper 1 eine Horizontallast aus dem Wasserüberdruck ausgeübt, die auf den Fundamentkörper 12 übertragen wird. Diese Horizontallast wird bei einer Flächengründung durch Reibung in der Sohlfuge des Fundamentkörpers 12 und ggfs. durch Erdwiderstand vor den Fundamentkörper 12 abgetragen. Es können in zweckmäßiger Weise auch sogenannte Pfahlgründungen gewählt werden, wobei der Fundamentkörper 12 (bzw. die Fundamentkörper) auf in das Erdreich getriebenen Pfählen (nicht dargestellt) gelagert ist (bzw.
  • sind), durch welche die Kräfte abgetragen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Errichtung eines Sperrwerks sieht vor, daß der bzw. die Fundamentkörper 12 außerhalb ihrer Betriebsposition hergestellt werden, z.B. in einem Baudock.
  • In vorteilhafter Weise lassen sich für den Fundamentkörper 12 Stahlbeton-Hohlkörper mit den Hohlkammern 9 bzw. 13 verwenden.
  • Auf den Fundamentkörper wird dann der um die Achse 2 verschwenkbare Verschlußkörper 1 angebracht und über das Gelenk 6 mit der in der Hohlkammer 9 befindlichen Hubeinrichtung 8 verbunden.
  • Der so fertiggestellte Fundamentkörper 12 mit den Kammern 9 und 13 ist so bemessen, daß er im gelenzten Zustand schwimmfähig ist.
  • Nach dem Fluten und öffnen des Baudocks kann der fertige Fundamentkörper 12 schwimmend zur Betriebsposition verholt, ballastiert und abgesenkt werden. Für breite Gewässer werden mehrere solcher Fundamente 12 nebeneinander angeordnet, und zwar in einer vom Tunnelbau her an sich bekannten Weise. Die einzelnen Hohlkammern 9 bzw. 13 werden seitlich abgedichtet und, nachdem alle Fundamentkörper 12 nebeneinander angeordnet sind, werden diese seitlichen Abdichtungen wieder entfernt, so daß die einzelnen Hohlkammern nunmehr jeweils einen durchgehenden Tunnel bilden. Ein solcher Tunnel läßt sich in vorteilhafter Weise zur Aufnahme von Verkehrswegen, z. B. für Kraftfahrzeuge, ausbilden.
  • Die durch das erfindungsgemäße Verfahren geschaffene Möglichkeit der Fertigstellung des Fundamentkörpers 12 in einem Baudock führt dazu, daß die Schiffahrt während der Bauzeit nur noch während der Ausbaggerung der Rinne oder bei der Vorbereitung der Sohle im Gewässerquerschnitt sowie während der kurzen Einschwimm- und Absenkarbeiten behindert wird.

Claims (17)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 0 Sperrwerk zum Schutz gegen Hochwasser, mit mindestens einem Verschlußkörper, der das Wasser im geschlossenen Zustand absperrt und im geöffneten Zustand passieren läßt, und mit mindestens einem Antriebsmittel zum Verschwenken des Verschlußkörpers um seine untere Längsseite, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (1) auf einem unter Wasser befindlichen Fundamentkörper (12) in Höhe der Gewässersohle (5) angeordnet ist, daß der Fundamentkörper (12) mindestens eine begehbare und wasserdichte Hohlkammer (9) aufweist, und daß das Antriebsmittel als den Verschlußkörper (1) abstützende Hubeinrichtung (8) ausgebildet und in der Hohlkammer ( 9 ) untergebracht ist.
  2. 2. Sperrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fundamentkörper (12) mit mindestens einer Kammer (13) versehen ist, die mit Ballast (11) füllbar ist.
  3. 3. Sperrwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fundamentkörper (12) mindestens eine Kammer (13) zur Aufnahme von Verkehrswegen aufweist.
  4. 4. Sperrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Fundamentkörper nebeneinander angeordnet sind, so daß deren Kammern (9, 13) jeweils einen zusammenhängenden begehbaren Tunnel bilden.
  5. 5. Sperrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (1) im geöffneten Zustand des Sperrwerks den zugeordneten Fundamentkörper (12) zumindest überwiegend überdeckt.
  6. 6. Sperrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Gründungsart für den Fundamentkörper (12) eine Flächengründung vorgesehen ist.
  7. 7. Sperrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 -4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gründungsart für den Fundamentkörper (12) eine Pfahlgründung vorgesehen ist.
  8. 8. Sperrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (8) mit teleskopartigen biegesteifen Abschnitten versehen und pneumatisch oder hydraulisch betrieben ist.
  9. 9. Sperrwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (8) verschwenkbar (10) in der Hohlkammer (9) gelagert und mit ihrem oberen Ende über ein Gelenk (6) mit dem Verschlußkörper (1) verbunden ist.
  10. 10. Sperrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenwand (7) des Fundamentkörpers (12) an ihren zwei gegenüberliegenden Seiten schräg nach oben verläuft, und daß am Ende der einen Schräge eine Achse (2) angeordnet ist, um die der Verschlußkörper (1) mit seiner unteren Längsseite verschwenkbar ist.
  11. 11. Sperrwerk nach Aspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Längsseite des verschlußkörpers (1) im geöffneten Zustand des Sperrwerks auf dem Ende der anderen Schräge dicht aufliegt, so daß zwischen der Deckenwand (7) des Fundamentkörpers (12) und dem Verschlußkörper (1) eine wasserdichter Hohlraum (14) entsteht.
  12. 12. Sperrwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Deckenwand (7) des Fundamentkörpers (1) ein wasserdicht verschließbarer Durchstieg (15) vorgesehen ist.
  13. 13. Verfahren zum Errichten eines Sperrwerks nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb der Betriebsposition ein im gelenzten Zustand zumindest annähernd schwimmfähiger Fundamentkörper (12) mit Hohlkammern (9, 13) hergestellt wird, der den mindestens einen Verschlußkörper und eine Hubeinrichtung trägt, und daß der fertige Fundamentkörper zusammen mit dem Verschlußkörper und der Hubeinrichtung auf dem Gewässer zu seiner Betriebsposition verholt und abgesenkt wird.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Fundamentkörper (12) auf eine vorbereitete Sohle oder in eine ausgebaggerte Rinne auf der Gewässersohle (5) abgesenkt wird.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Fundamentkörper (12) zunächst auf ein Hilfsfundament abgesenkt und danach mit Sand unterspült und seitlich verfüllt wird.
  16. 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Fundamentkörper (12) in seiner endgültigen Lage ballastiert wird.
  17. 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Fundamentkörper (12) Stahlbetbn-Hohlkörper verwendet werden, daß mehrere solcher Stahlbeton-Hohlkörper in einer vom Tunnelbau her an sich bekannten Weise für den Einschwimmvorgang seitlich abgedichtet und nebeneinander abgesenkt worden, und daß danach die seitlichen Abdichtungen durchbrochen werden, so daß die einzelnen Hohlkammern (9, 13) einen Tunnel bilden.
    -Beschreibung-
DE19792941043 1979-10-10 1979-10-10 Sperrwerk Withdrawn DE2941043A1 (de)

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Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3401010A1 (de) * 1984-01-13 1985-07-18 Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia, 4670 Lünen Wasserschutzdamm
FR2570728A1 (fr) * 1984-09-21 1986-03-28 Aubert J Montage de verin oscillant pour clapets de barrage
EP0443096A1 (de) * 1990-02-21 1991-08-28 Leningradsky Fil. Gosudarstv. Proektno-Izyskatels. I Nauchno-Issl. Inst. Morskogo Transp. Sojuzmorniiproekt - Lenmorniiproekt Hydrotechnisches Staubauwerk
DE19919290B4 (de) * 1999-04-28 2008-03-20 Brombach, Hansjörg, Prof. Dr.-Ing. habil Klappenwehr
NL1037027C2 (nl) * 2009-06-09 2010-12-13 Jan Joost Schager Sluis- en/of brughoofd als casco.
CN112460297A (zh) * 2020-12-08 2021-03-09 扬州大学 一种双级拍门及其运行方法

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