DE4010221C2 - - Google Patents
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02B—HYDRAULIC ENGINEERING
- E02B7/00—Barrages or weirs; Layout, construction, methods of, or devices for, making same
- E02B7/20—Movable barrages; Lock or dry-dock gates
- E02B7/38—Rolling gates or gates moving horizontally in their own plane, e.g. by sliding
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Sturmflutsperrwerke sind Anlagen in Tidewasserläufen,
deren Verschlüsse im allgemeinen geöffnet sind, wodurch
einerseits das ungehinderte Ein- und Ausschwingen
normaler Gezeitenwellen ermöglicht und andererseits die
Passage von Schiffen nicht beeinträchtigt wird. Von der
Großschiffahrt werden an die Durchfahrtsöffnungen der
Sperrwerke unter anderem folgende Anforderungen
gestellt:
Zum einen soll das durchgehende Fahrwasser von mindestens 200 bis 400 m Breite und etwa 12 bis 15 m Tiefe unter mittlerem Niedrigwasser durch das Bauwerk in keiner Weise eingeschränkt werden. Zum anderen soll der Gesamtquerschnitt der Wasserstraße möglichst wenig verändert werden, um schwerwiegende Auswirkungen auf den Tideverlauf zu vermeiden.
Zum einen soll das durchgehende Fahrwasser von mindestens 200 bis 400 m Breite und etwa 12 bis 15 m Tiefe unter mittlerem Niedrigwasser durch das Bauwerk in keiner Weise eingeschränkt werden. Zum anderen soll der Gesamtquerschnitt der Wasserstraße möglichst wenig verändert werden, um schwerwiegende Auswirkungen auf den Tideverlauf zu vermeiden.
Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse z. B.
an der Sohle gelagerte Klappen einzusetzen, die
mittels Ölhydraulik oder durch Einblasen von Druckluft
aufgerichtet werden. Die Klappen besitzen den Nachteil,
daß alle beweglichen Teile ständig unter Wasser liegen
und die Wartung daher schwierig ist. Außer den
hinzukommenden Versandungsproblemen sind bei
Verschlußhöhen von über 20 m große konstruktive
Schwierigkeiten zu überwinden.
Auch schlauchartige elastische Gebilde auf der Sohle,
die durch Füllen mit Wasser einen Staukörper bilden
können und einschwimmbare Verschlußkörper, die sich
durch Fluten und Absenken an einer Sohlschwelle
(Drempel) abstützen, sind unter den im Ernstfall
herrschenden schwierigsten Bedingungen nicht sicher
oder durch ihre großen Dimensionen schlecht
beherrschbar.
Ebenfalls scheiden unter den gewünschten Bedingungen
des breiten Fahrwassers alle die Bauarten aus, bei
denen die Kräfte aus dem Wasserdruck auf seitliche
Pfeiler abgetragen werden, weil deren Standsicherheit
nicht gewährleistet werden kann. Es sind somit nur
solche Konstruktionen geeignet, die die auftretenden
Kräfte möglichst unmittelbar an das Grundbauwerk und in
die Sohle ableiten können. Solche Konstruktionen sind
z. B. Schiebetore, die auf Grundkörpern auf einer
waagerechten Bahn aus dockähnlichen Kammern verfahrbar
sind.
Derartige Tore wurden z. B. für ein Hamburger Sperrwerk
auch mit Anordnung eines sekundären Klappensystems
vorgeschlagen und sind in der Zeitschrift Bauingenieur
61, 86, Seiten 171-180 erwähnt. Mit dreieckförmigem
Querschnitt ist z. B. ein Schiebetor für Schleusen aus
der DE-PS 7 29 333 bekannt. Derartige, als Sperrwerke einsetzbare
Schiebetore, die waagerecht verfahren werden, müssen zu
diesem Zweck eine Kammer haben, die die volle Länge des
zu verschiebenden Tores aufnehmen kann, um den
Durchfluß in seiner ganzen Breite freizugeben. Das
bedeutet einen erheblichen Bauaufwand mit der Folge
hoher Kosten, zumal, auch bedingt durch die rechteckige
Verschlußfläche, das ganze Flußprofil verändert werden
muß und sich infolgedessen die Fließgeschwindigkeit
erhöht. Das wirkt sich wiederum negativ auf den Aufwand
aus, mit dem der Drempel und die Laufschienen
freizuhalten sind, weil durch die erhöhte
Fließgeschwindigkeit mit ständigen Eintreibungen zu
rechnen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Sperrwerk zu schaffen, das auch bei entsprechend großer
Dimensionierung den Anforderungen der Standsicherheit
genügt, ohne nennenswerte Veränderung des
Flußquerschnittes, ohne teure Konstruktion und ohne
großen Aufwand herstellbar ist, einfach gewartet werden
kann und im Ernstfall eine zuverlässige und sichere
Funktion gewährleistet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Das zur Lösung vorgeschlagene Sperrwerk besteht aus auf
geneigten Ebenen zu verfahrenden Verschlußelementen
bzw. -teilen, die die Eigenart aufweisen, sich
teleskopartig ineinanderschieben zu lassen.
Diese geneigten Ebenen verlaufen jeweils beginnend von
Punkten oberhalb der Flußufer aus bis zum tiefsten
Punkt, der sich etwa in der Mitte des Flußlaufes
befindet. Sie bestehen aus Grundkörpern, die
vorteilhafterweise an den natürlichen
Flußbettquerschnitt angepaßt eingebaut werden. Dadurch
wird der Flußquerschnitt kaum verändert, so daß
1. Auswirkungen auf den Tideverlauf ausbleiben und
2. die Breite der Fahrstraße nicht eingeengt wird,
wodurch keine Behinderungen des Schiffsverkehrs
entstehen.
Die zu wählende Fahrbahnneigung richtet sich nicht nur
nach der möglichst guten Anpassung der geradlinigen
schrägen Bahn an das unregelmäßige Flußprofil. Da die
Breite und Höhe der Schiffahrtsrinne nicht
eingeschränkt werden soll, stellt die Solltiefe des
Hauptfahrwassers an seiner seitlichen Begrenzung einen
Zwangspunkt für die Höhenlage der schiefen Ebenen für
die Verschlußteile dar. Der Tiefpunkt unter der
Fahrwassermitte liegt dann einige Meter unter der
Sollsohle für die Schiffahrt, wodurch die Fahrstraße
auch bei Niedrigwasser in jedem Fall einen ausreichenden
für den Tiefgang großer Schiffe erforderlichen
Wasserstand hat. In Abhängigkeit von der
Fahrbahnneigung und der gewünschten Breite des
Fahrwassers läßt sich die Größe dieser Übertiefe
tabellarisch wie folgt angeben:
Das Ineinanderschieben der Verschlußteile in der
Ruhestellung verkleinert den Platzbedarf der Elemente
bei Nichtbenutzung. Durch die Länge der die geneigten
Ebenen bildenden Grundkörper lassen sich die
Verschlußteile vollständig aus dem Wasser herausfahren
und zumindest oberhalb des mittleren Hochwasserpegels
zusammenschieben. Zu diesem Zweck haben die
Verschlußteile Einzelantrieb und sind unabhängig
voneinander verfahrbar. Vorteilhaft ist hier die
Lagerung der Verschlußteile in ihrer Ruhestellung
außerhalb des Wassers. Dadurch wird wie bei den
Grundkörpern der Tideverlauf nicht beeinträchtigt und
eine schonende und wartungsfreundliche Lagerung jedes
einzelnen Verschlußteiles erreicht.
Auf den Grundkörpern laufen die Verschlußelemente in
Fahrbahnen, wobei jedes Verschlußteil in eigenen
seeseitigen und binnenseitigen Fahrbahnen fährt. Die
Fahrbahnen sind in den Grundkörper muldenförmig
eingesenkt und weisen schräge Flanken auf, so daß die
Verschlußteile während der Schließ- bzw. Öffnungsfahrt
durch die Flankenschrägen zwangszentriert werden. Diese
Maßnahme trägt den erhöhten Anforderungen an die
Standsicherheit jedes Elementes Rechnung, da besonders
beim Schließen des Sperrwerkes wegen der beim Verfahren
der Verschlußelemente gleichzeitig auftretenden
Auftriebs- und Querkräfte eine sichere Führung
notwendig ist und eine sichere Lagerung in der
endgültigen Schließstelle erfolgt, so daß die Kräfte
aus dem Wasserdruck gut in das Grundbauwerk bzw. die
Sohle abgeleitet werden können. Hilfsweise kann dem
beim Schließen des Sperrwerks vermehrt auftretenden
Strömungsdruck dadurch entgegen gewirkt werden, daß die
Verschlußelemente zur Entlastung Durchflußöffnungen in
den Stauwänden erhalten. Je nach Bauhöhe der Elemente
kommen verschiedene Vorrichtungen in Betracht, die z. B.
auch die Höhe der Oberkante der Verschlußelemente
veränderbar machen können.
Der Querschnitt der Verschlußelemente hat eine
Dreiecksform, wobei die Seeseite die Stauwand trägt und
die Binnenseite vorwiegend die Stützkräfte aufnimmt.
Ein rechter Winkel an der Spitze oben führt z. B. zu
der günstigen Bauform eines gleichschenkligen Dreiecks
mit dem Kräftesystem, die Stauwandseite als Träger auf
zwei Stützen anzusehen, der unten in der Fahrbahn und
oben auf der rückseitigen Stützkonstruktion ruht.
Selbstverständlich sind zwischen den Schenkeln der
Verschlußelemente auch andere Winkel möglich, die sich
durch entsprechende Berechnungen der Rahmensteifigkeit
nach den örtlichen Gegebenheiten und Planungen ergeben
können. Hierbei müssen unter anderem Kippsicherheit und
der für das teleskopartige Ineinanderschieben
erforderliche Spielraum, z. B. für die Dichtungen,
berücksichtigt werden.
Die Kanten der Verschlußelemente verlaufen senkrecht,
so daß die Elemente beim Aufeinanderzufahren in der
Flußmitte schließen können. Die Oberkante der Elemente
verläuft in etwa parallel zur Neigung der schiefen
Ebene, aber nicht steiler als diese, so daß die
Oberkante jeweils uferseitig auch beeinflußt von
Einzellänge und Fahrbahnneigung höher als auf der
Stromseite liegt. Zwischen zwei Elementen besteht somit
eine Höhendifferenz, wobei das näher zum Ufer gelegene
Verschlußteil um diese Höhendifferenz niedriger ist als
das näher zur Flußmitte gelegene.
Von der Bauhöhe abhängig ist auch der Abstand der
beiden Fahrbahnen, der mit abnehmender Bauhöhe geringer
wird, so daß sich die Elemente jeweils einer Seite beim
Hochfahren teleskopartig ineinanderschieben lassen. In
der Ansicht des geschlossenen Sperrwerks ergibt sich
somit eine schwach sägezahnartige Kontur. Die tiefsten
Punkte der Oberkante liegen in der Höhe des höchsten
abzuwehrenden Sturmflutwasserstandes, wobei ein
gelegentlicher Wellenüberschlag hingenommen wird.
Oberhalb des Ufers im obersten Bereich des zu
verschließenden dreieckförmigen Sturmflutquerschnittes,
der sich etwa an die Deichlinie anschließt und bis an
die Linie des mittleren Hochwassers oder etwas darüber
reicht schließt eine horizontale massive Mauer an die
Verschlußelemente an, deren Krone auf der Höhe des
maximalen Sturmflutwasserstandes liegt. In der
Ruhestellung werden die Segmente über dieser Mauer
ineinander geschoben.
In der Schließlage dichten alle Elemente gegeneinander
und gegen die Sohle ab. Dichtungen zwischen den
Einzelelementen als auch an der Sohle sind so
angeordnet, daß sie erst in der endgültigen Schließlage
voll anliegen. In den Zwischenstellungen und in der
Ruheposition dagegen geben sie einen Durchflußspalt
frei, was durch geeignete Formgebung der Flächen
erreicht wird, an denen die Dichtungen anliegen. Auch
eine Tieferlegung der Fahrbahnen für die
Schließstellung jedes Verschlußelementes kann die
wirksame Abdichtung unterstützen.
Die Zwischendichtungen sind auf der Innenseite jedes
Segmentes an der dem Ufer zugewandten Kante angebracht.
Sie werden in der Schließstellung gegen wulstförmige
Anlageflächen auf der Stauwand des nächsthöheren
Elementes gedrückt.
Die Sohldichtung wird bewirkt durch vor die Stauwand
ragende Federbleche, die an ihrer Unterseite
Gummiprofile tragen, die längs der Stauwand verlaufen.
Diese Bleche sind an der Unterkante der Elemente
angebracht und dichten, indem sie der Wasserdruck gegen
entsprechende Anlageflächen preßt. Die Anlageflächen
befinden sich vor der vorderen Laufbahn des jeweiligen
Verschlußteiles auf dem Grundkörper.
Zur Führung in den Lauf- oder Fahrbahnen haben die
Verschlußelemente Rollen und für deren Versagen
hilfsweise Kufen, die auch als Radbruchstützen
fungieren können. Die Rollen sind unter den Schenkeln
der Verschlußelemente so angebracht, daß Längs- und
Querkräfte gut in den Grundkörper übertragen werden
können, z. B. bei rechtwinkliger Anordnung der Rollen
zueinander. Aus Gründen der Selbstzentrierung laufen
die Rollen auf den Flanken der muldenförmigen
Fahrbahnen, die für diesen Zweck verstärkt sind
und/oder entsprechende Einbauten als Auflager
aufweisen. Die Rollen sind elastisch gelagert, was für
verbesserte Laufruhe bei Erschütterungen sorgt.
Problematisch ist hier der durch Ablagerungen auf den
Fahrbahnen unter Umständen stark erhöhte
Rollwiderstand. Durch an den Unterkanten der
Verschlußteile angebrachte Räumelemente, insbesondere
vor und hinter den Rollen bzw. Kufen montierte Bleche,
können grobe und feine Hindernisse einfach beseitigt,
z. B. wie mit Räumpflügen zur Seite geschoben werden.
Sand und etwaige andere Eintreibungen lassen sich mit
an den Grundkörpern befindlichen Spüldüsen über
Druckwasserrohre freispülen, wobei eine besonders
vorteilhafte Anordnung darin liegt, die Düsen und Rohre
unmittelbar in die muldenförmigen Fahrbahnen zu
verlegen bzw. die Düsen in die Fahrbahnen hinein
auszurichten. Denkbar wäre auch, die Verschlußkörper
mit Spüldüsen auszustatten und von in die Konstruktion
eingebauten Pumpen versorgen zu lassen.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels mit prinzipiellen Zeichnungen, die
ohne Maßstab sind, erläutert.
Es zeigt,
Fig. 1 eine stark überhöhte Seitenansicht des halben
Sperrwerks in Schließstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Grundkörper mit den
Verschlußelementen in Ruhestellung,
Fig. 4 einen teilweisen Querschnitt durch eine Fahrbahn
und eine darin laufende Stauwand und
Fig. 5 eine Darstellung des halben Sperrwerks bei
verschiedenen Betriebsstellungen.
Ein Tidewasserlauf 4 hat teilweise z. B. die in Fig. 1
strichpunktiert angedeutete Sohle 41. Diese Flußsohle
41 verläuft zum Ufer 42 hin steiler und ist in der
Mitte abgeflacht. Am Sperrwerk besteht der Boden 21 des
Wasserlaufes 4, der in Fig. 2 angedeutet ist, aus einem
Grundkörper 2, der eine schiefe Ebene 22 bildet. Durch
den Grundkörper 2 wird der Querschnitt des
Tidewasserlaufes 4 gering verändert und daher kaum
beeinflußt. Im Uferbereich 42 verläuft der Boden 21
flacher und ist in der Mitte des Flußlaufes 4 tiefer
als die ursprüngliche Sohle 41. Diese Eigenheit kommt
dem in der Flußmitte liegenden Fahrwasser 43 zugute.
Aus Fig. 2 sind die Fahrbahnen 23 der Stauwände 11 und
der Stützwände 12 auf dem Grundkörper 2 erkenntlich.
Eine Stauwand 11 und eine Stützwand 12 bilden zusammen
jeweils ein Verschlußelement 1a bis 1d. Die Stützwände
12 verfügen über keine Abdeckungen und weisen zwischen
ihren Trägern Öffnungen auf.
Die Stauwände 11 können flach, wie in Fig. 3
dargestellt, oder gewölbt sein, womit eine günstigere
Einleitung der auftretenden Kräfte in den Grundkörper 2
verbunden sein kann.
Fig. 1 stellt die seeseitige Ansicht des halben
Sperrwerks in Schließstellung dar. Mit 44 ist der
mittlere Hochwasserstand angegeben und mit 45 der
maximale.
In der Schließstellung ist dargestellt, wie sich die
Verschlußelemente 1a bis 1d an ihren senkrechten
Stirnkanten 14 untereinander überlappen und an den
Überlappungsstellen der Stauwände Dichtungen 15
aufweisen, die auf nicht dargestellten wulstförmigen
Auflageflächen des nächsthöheren Elementes aufliegen.
Die Verschlußelemente 1a bis 1d sind in ihrer Form
gleich, aber von unterschiedlicher Größe. Ihre
Oberkante 13 ist entsprechend der schiefen Ebene 22
geneigt, kann aber auch anders als abgebildet
verlaufen, z. B. flacher. Die Elemente 1a bis 1d sind
von der Flußmitte zum Ufer hin kleiner werdend, mit den
Buchstaben a bis d gekennzeichnet. In der Darstellung
der Fig. 1 z. B. sind sie stark überhöht abgebildet.
In der Praxis bilden z. B. ca. 3 bis 5 Elemente eine
Sperrwerkseite, wobei die Bauhöhe des größten Elementes
25 bis 30 m und deren jeweilige Länge zwischen 100 und
200 m betragen können. Die Überlappungen für die
Zwischendichtungen 15 sind dabei beispielsweise 1 bis
3 m lang. Für die Dichtungen des obersten beweglichen
Verschlußelementes 1d ist auf dem oberen Teil der
schiefen Ebene 22 eine Mauer 5 mit entsprechender
Anlagefläche 51 gebaut. Diese Mauer 5 schließt das
Sperrwerk zum Ufer hin ab und über ihr werden die
Verschlußelemente 1a bis 1d oberhalb des mittleren
Hochwasserstandes 44 teleskopartig ineinandergeschoben,
wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet.
Zum Verfahren der Verschlußelemente 1a bis 1d kommen
unter anderem Triebstöcke bzw. Zahnstangen zum Einsatz,
auch an eine Unterstützung der Öffnungsbewegung durch
mit Winden angetriebenen Zugmittel ist gedacht. Die
erforderlichen Antriebsmaschinen sind in dem
Maschinenhaus 6 untergebracht.
In Fig. 3 ist der Grundkörper 2, der aus Beton
hergestellt ist, im Schnitt dargestellt. Er enthält
unter anderem nicht gezeichnete Kabelkanäle und
Betriebsgänge 28 von denen hier einer, in der Mitte des
Grundkörpers 2 befindlich, beispielhaft abgebildet ist.
Unter der Stauwandseite der Verschlußelemente 1a bis 1d
ist der Grundkörper 2 durch eine zusätzliche
Dichtungswand 29 im Untergrund beziehungsweise Boden
des Wasserlaufes 21 verankert und gegen Unterspülung
geschützt.
Auf den Grundkörper 2 befinden sich die Fahrbahnen 23
für die Stützwände 12 und Stauwände 11. Diese
Fahrbahnen 23 sind für beide Stau- und Stützwände 11,
12 gleich gestaltet und haben muldenförmigen
Querschnitt 25 mit schrägen Flanken 26. In den
Fahrbahnen 23 lagern die bei allen Verschlußelementen
1a bis 1d gleich gestalteten Unterkanten 3 mit Rollen
31 auf den Flanken 26 der muldenförmigen Fahrbahn 23.
Die Flanken 26 haben Winkel von 45° und die Rollen 31
der Verschlußelemente 1a bis 1d sind entsprechend im
rechten Winkel zueinander angeordnet. Die Anordnung der
Rollen 31 bzw. die Neigung der Flanken 26 soll eine
günstige Abstützung der Stau- und Stützwände 11, 12
ermöglichen. Als weitere Ausgestaltung ist denkbar, die
Fahrbahnen 23 mit senkrechten Flanken auszustatten und
die Rollen 31 horizontal anzuordnen; zusätzlich müßten
dann Rollen auf dem Fahrbahnboden ablaufen. Auch eine
Kombination beider Führungsmöglichkeiten in jeweils
einer Fahrbahn und/oder die Veränderung von nur einer
Fahrbahngruppe 23 unter jeweils der Stau- oder Stützwand
11, 12 ist hierbei möglich.
Die Verschlußelemente 1a bis 1d sind in ihrer Ruhestellung
zusammengeschoben über der Mauer 5 dargestellt. Nicht
abgebildet ist die an ihrer jeweiligen Innenseite 16
an den Stirnkanten 14 vorhandene Dichtung 15 (siehe
Fig. 1 und 2). Auf den Stauwänden 11 sind deren Platten
18 schraffiert gekennzeichnet.
Fig. 4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der
Unterkante 3 in einer Fahrbahn 23. Die Fahrbahnflanken
26 enthalten eingebettete Verstärkungen 24, z. B.
Doppel-T-Träger auf denen die Rollen 31 ablaufen; die
Flanken 26 bzw. Verstärkungen 24 können auch ein
Schienenprofil aufweisen. Beidseitig, dicht neben den
Rollen 31, sind Kufen 32 angedeutet, auf denen ein
Verschlußelement 1 ersatzweise für die Rollen gleiten
kann.
Vor die teilweise im Schnitt dargestellte Stauwand 11
eines Verschlußelementes 1 ragt an ihrer Unterkante 3
ein Blech 33, an dessen Unterseite 34 ein Gummiprofil
35 befestigt ist. Dieses Profil 35, welches längs der
Unterkante 3 verläuft, legt sich in eine Anlagefläche
27, die rinnenartig vor der Fahrbahn 23 verläuft, durch
den Wasserdruck dichtend an und verhindert so das
Eindringen von Seewasser unter den Stauwänden 11.
Fig. 5 zeigt verschieden Betriebsstellungen a bis e des
halben Sperrwerks.
In Position a befinden sich alle Verschlußelemente 1a
bis 1d in der Ruhestellung über der Mauer 5.
In Position b ist ein Element, z. B. für
Wartungsarbeiten vor die anderen herausgefahren worden.
Bei mittlerem Niedrigwasserstand 46 steht es völlig
außerhalb des Wassers bei mittlerem Hochwasserstand 44
teilweise darin.
Die Positionen c und d zeigen Stellungen der
Bereitschaft c und der erhöhten Bereitschaft d bei
einer zu erwartenden Sturmflut.
Da sich bei zunehmender Verengung des Querschnittes die
Strömungsgeschwindigkeit außerordentlich beschleunigt
und sich ebenfalls ein zunehmendes Gefälle aufbaut, das
zu einer wachsenden Belastung der Verschlußelemente 1a
bis 1d führt, dürfte es problematisch sein, diese zügig
nacheinander in die Schließlage einfahren zu lassen.
Durch den Einzelantrieb und die von einander
unabhängige Verfahrbarkeit der Elemente 1a bis 1d ist
es möglich, den Querschnitt teilweise zu verbauen und
im Ernstfall zu einer kürzeren Schließzeit zu kommen,
wobei gleichzeitig das Hauptfahrwasser 43 sehr lange
offengehalten werden kann (Position d). Entsprechend
kann auch schnell geöffnet werden, wodurch sich die
Sperrzeit für den Schiffsverkehr verkürzt.
Die Position e zeigt das Sperrwerk in Schließstellung
mit angedeutetem maximalen Hochwasserstand 45.
Da der Strömungsdruck des auflaufenden Wassers
erhebliche Zusatzkräfte auf die einfahrenden
Verschlußelemente 1a bis 1d ausübt, ist es günstig, in
den Stauwänden 11 der einzelnen Elemente 1a bis 1d zur
Entlastung Durchflußöffnungen vorzusehen, die erst nach
dem Einfahren in die endgültige Schließlage geschlossen
werden. Im Hinblick auf die Bauhöhe der Elemente 1a bis
1d kommen dafür z. B. Rollschütze auf geneigten Bahnen
oder Jalousie-Verschlüsse in Betracht.
Die größten der Verschlußelemente 1a bis 1d bieten hier
einen größeren Spielraum, so daß auch eine Konstruktion
mit hängenden Klappen in einer Rahmenstruktur möglich
ist.
Die der Fahrbahnneigung entsprechende schräge Oberkante
müßte durch eine horizontale Tragkonstruktion für die
Lagerung der Stauklappen ersetzt werden. Die während
des Einfahrens der Elemente etwa waagerecht gehaltenen
Klappen werden erst zum endgültigen Schließen in die
Schräglage abgesenkt, die der Neigung der Stauwand der
übrigen Verschlußelemente entspricht.
Claims (14)
1. Sperrwerk für die Absperrung eines Tidewasserlaufes
bei Sturmflut mit einem Sperrwerk von etwa
dreieckiger Querschnittsform, dessen eine geneigte
Wand eine Stauwand (11) und dessen andere Wand eine
Stützwand (12) bilden, die über eine gemeinsame
Oberkante (13) miteinander verbunden sind, und das
auf einem Grundkörper (2) zwischen einer
Ruhestellung am Rand des Wasserlaufes und einer
Schließstellung in dem Wasserlauf verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrwerk mehrere
verfahrbare Verschlußelemente (1a, 1b, 1c, 1d)
umfaßt, daß der Grundkörper (2) dem Boden des
Wasserlaufes (21) angepaßte schiefe Ebenen (22)
bildet, auf denen die Verschlußelemente (1a, 1b,
1c, 1d) verschiebbar sind, daß alle
Verschlußelemente (1a, 1b, 1c, 1d) eine geometrisch
ähnliche Querschnittsform aufweisen, aber
entsprechend ihrer Position in der Schließstellung
verschieden groß und so ausgebildet und angeordnet
sind, daß sie in der Ruhestellung am Rand,
vorzugsweise am Ufer, des Wasserlaufes
teleskopartig ineinandergeschoben und in der
Schließstellung bis zum tiefsten Punkt des
Wasserlaufes der Größe nach herausgefahren sind
und daß an den Stirnkanten (14) der Stauwände (11)
elastische Dichtungen (15) angeordnet sind, die in
der Schließstellung jeweils den Spalt zwischen
zwei sich überlappenden Verschlußelementen (1a, 1b,
1c, 1d) abdichten.
2. Sperrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stau- und die Stützwand (11, 12) der
Verschlußelemente (1a, 1b, 1c, 1d) lotrechte
Stirnkanten (14) aufweisen.
3. Sperrwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Stauwand (11) gewölbt
ausgebildet ist.
4. Sperrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützwand (12) rahmenartig
ausgebildet ist.
5. Sperrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2) parallele
Fahrbahnen (23) enthält, die Fahrbahnen (23) längs
der schiefen Ebene (22) verlaufen und
muldenförmigen Querschnitt (25) haben, wobei der
Querschnitt (25) schräge Flanken (26) aufweist.
6. Sperrwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußelemente (1a, 1b, 1c, 1d) jeweils
in einer Fahrbahn (23) unter der Stauwand (11) und
einer Fahrbahn (23) unter der Stützwand (12)
geführt und sich dabei mindestens auf den Flanken
(26) des muldenförmigen Querschnitts (25)
abstützen, wobei sie sich selbst zentrieren.
7. Sperrwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß Roll- und/oder
Gleitvorrichtungen an den Unterkanten (3) der
Verschlußelemente (1a, 1b, 1c, 1d) montiert und
elastisch gelagert sind, die sich mindestens auf
den Flanken (26) der Fahrbahnen (23) abstützen.
8. Sperrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß Räumelemente an den Unterkanten
(3) der Verschlußelemente (1a, 1b, 1c, 1d)
angebracht sind.
9. Sperrwerk nach Anspruch 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Räumelemente wenigstens
teilweise aus Blechen vor und hinter jeder Roll-
und/oder Gleitvorrichtung (31, 32) bestehen.
10. Sperrwerk nach Anspruch 5 und gegebenenfalls einem
der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an dem Grundkörper (2) Wasserrohre befinden,
die Düsen aufweisen, aus denen Druckwasser austritt,
und daß die Fahrbahnen (23) von dem Druckwasser
freispülbar sind.
11. Sperrwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasserrohre mit den Düsen in den Fahrbahnen
(23, 24) angeordnet sind.
12. Sperrwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen (15) an
den Stirnkanten (14) der Stauwände (11) auf der
uferseitigen Innenseite (16) der Verschlußelemente
(1a, 1b, 1c, 1d) angebracht sind, daß sich
Auflagerflächen (17) mit einer wulstartigen Form
auf der Stauwand (11) an der flußseitigen
Stirnkante (14) befinden und daß die Dichtungen
(15) durch Wasserdruck gegen die wulstförmigen
Auflagerflächen (17) des nächsthöheren
Verschlußelements (1b, 1c, 1d) drückbar sind.
13. Sperrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Unterkanten (3)
der Stauwände (11) durchgehend Bleche (33)
angebracht sind, die vor die Stauwände (11) ragen
und an ihrer Unterseite (34) ein Gummiprofil (35)
tragen, das längs der Unterkanten (3) der Stauwände
(11) verläuft, und daß sich Anlageflächen (27) auf
dem Grundkörper (2) vor der Stauwand (11) befinden,
wobei die Bleche (33) durch den Wasserdruck gegen
die Anlageflächen (27) preßbar sind.
14. Sperrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente
(1a, 1b, 1c, 1d) in ihrer Stauwand (11) schließbare
Öffnungen aufweisen, durch die ein Druckausgleich
während des Ausfahrens in die Schließstellung
ermöglicht wird.
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