DE102008036752A1 - Hochwasserbarriere zum Schutz vor Überschwemmungen - Google Patents

Hochwasserbarriere zum Schutz vor Überschwemmungen Download PDF

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    • E02B3/10Dams; Dykes; Sluice ways or other structures for dykes, dams, or the like
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    • E02B7/50Floating gates

Abstract

Die Erfindung richtet sich auf eine Anlage zum Schutz vor Überschwemmungen mit einer für das Hochwasser unüberwindlichen Barriere, die wenigstens eine in vertikaler Richtung zusammenfaltbare Wand aufweist, welche in zusammengefaltetem Zustand in einem Graben versenkt ist.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auf eine Anlage zum Schutz vor Überschwemmungen mit einer für das Hochwasser unüberwindlichen Barriere.
  • Durch den nach wie vor ungebremsten Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre ergibt sich ein immer stärker werdender Treibhauseffekt, der zu weltweit steigenden Temperaturen führt. Daraus folgen eine Vielzahl von Klimakatastrophen, wovon die steigende Anzahl von Wirbelstürmen und ausgedehnten Schlechtwettergebieten nur ein kleiner Ausschnitt ist. Eine unmittelbare Folge der Klimaveränderung sind daher unüblich hohe Niederschlagsmengen in kurzen Zeiträumen, welche immer öfter Bäche, Flüsse und Ströme über die Ufer treten lassen. Die daher in den letzten Jahren weltweit in immer kürzeren Intervallen wiederkehrenden Überschwemmungen erfordern daher effizientere Schutzmaßnahmen als bisher, insbesondere zum Schutz von Gebäuden od. dgl.
  • Bisher werden Anlagen zum Schutz von Gebäuden oder ganzen Landstrichen in der Regel in Form von Dämmen und/oder Deichen gestaltet, die das Durchdringen des Hochwassers auf die solchermaßen abgegrenzten Flächen verhindern sollen. Obwohl Überschwemmungen ein relativ kurzzeitiges Phänomen darstellen, ist man dabei gezwungen, derartige Schutzanlagen stationär zu bauen, um den sicheren Schutz gegen Überschwemmung der Gebäude und Flächen zu gewährleisten. Um im Ernstfall ausreichend stabil zu sein, haben derartige Dämme und/oder Deiche zumeist ein relativ flaches Querschnittsprofil. Sie benötigen daher eine relativ große Grundfläche und machen dort aufgrund ihrer Böschungsneigung eine anderweitige Nutzung dieser Flächen weitgehend unmöglich, wenn man von der Nutzung als Weideland für Schafe einmal absieht.
  • Aus diesen Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, eine gattungsgemäße Anlage zum Schutz vor Überschwemmungen derart weiterzubilden, dass sie eine möglichst geringe Grundfläche beansprucht und zwischen den Überschwemmungsphasen die Nutzung der dafür zu verwendenden sowie angrenzender Bodenflächen so wenig als möglich beeinträchtigt.
  • Die Lösung dieses Problems gelingt durch wenigstens eine in vertikaler Richtung zusammenfaltbare Wand, die in zusammengefaltetem Zustand in einem Graben versenkt oder versenkbar ist.
  • Die vorgeschlagene Schutzanlage dient in entfaltetem Zustand zum sicheren Schutz von Gebäuden und Flächen in der Überschwemmungszeit; andererseits stört sie die Nutzung der zu schützenden Objekte in der restlichen Zeit nicht, weil sie dann unter der Erdoberfläche verdeckt liegt. Wenn – wie die Erfindung weiterhin vorsieht – das Entfalten und/oder das Zusammenfalten der Wand/Wände automatisch erfolgt, insbesondere durch den Pegel des Hochwassers gesteuert, so bedarf die offenbarte Anlage weder spezieller Wartungskräfte noch spezifischer Geräte, welche die Wasserlage kontrollieren.
  • Die Erfindung zeichnet sich weiterhin aus durch zwei etwa parallele, zusammenfaltbare Wände. Die Verwendung von zwei hintereinander liegender sowie etwa paralleler Wände bietet den Vorteil, dass die zuströmende Flüssigkeit von der ersten Wand gefiltert werden kann, ohne dass sie dort bereits komplett zurückgehalten würde. Insbesondere größere Teile wie Äste, Baumstämme, Steine, Scherben und Splitter werden von der ersten, vorgelagerten Wand ferngehalten. Solche Teile können daher die Anlage selbst nicht beschädigen. Vorzugsweise sind beide bzw. alle zusammenfaltbaren Element im selben Graben installiert.
  • Es hat sich als günstig erwiesen, dass die beiden zueinander parallelen, zusammenfaltbaren Wände einen gegenseitigen Abstand aufweisen. Sollte daher die in Richtung der Hochwasserbedrohung vorgelagerte Wand lokal beschädigt werden, bspw. verbogen, so bleibt die hintere, dem zu schützenden Objekt zugewandte Wand unbeschädigt und damit dicht.
  • Die Erfindung empfiehlt, dass wenigstens eine zusammenfaltbare Wand aus gelenkig miteinander verbundenen Lamellen besteht. Solche Lamellen lassen sich nach Art eines Faltenbalgs zusammenfalten, also unter Ausbildung eines zick-zack-förmigen Querschnitts, wobei zwei einander benachbarte Lamellen abwechselnd mit ihren der Hochwasserbedrohung zugewandten Außenseiten aneinanderliegen, dann wiederum mit ihren dem zu schützenden Objekt zugekehrten Innenseiten, etc.
  • Die Lamellen sollten aus einem steifen, insbesondere wasserunempfindlichen Material bestehen, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff, denn sie müssen in der Lage sein, der (horizontalen) Druckkraft des vor der Schutzbarriere aufgestauten Hochwassers dauerhaft zu widerstehen.
  • Aus eben diesem Grund sieht die Erfindung weiterhin vor, dass die Lamellen auch in entfaltetem Zustand der Wand zusammengenommen einen zick-zack-förmigen Querschnitt aufweisen, also nicht zu einer gerade gestreckten Wand auseinandergefaltet werden.
  • Bevorzugt sind die Neigungswinkel der einzelnen Lamellen oder Streifen gegenüber der Horizontalen selbst im aufgefalteten Zustand nicht größer, sondern vorzugsweise kleiner als 45°, insbesondere sogar kleiner als 35°.
  • Um dies zu gewährleisten, können zwei benachbarte Lamellen – vorzugsweise zwischen ihren der gemeinsamen Kante abgewandten Kanten miteinander verbunden sein, bspw. durch ein Zugseil od. dgl., dessen Aufgabe darin besteht, beginnend von der obersten, zuerst angehobenen Lamelle den maximalen Neigungswinkel von Lamelle zu Lamelle weiterzugeben. Bewährt haben sich für diesen Zweck reißfeste Stahldrähte aus einem korrosionsbeständigen Material, bspw. Edelstahl.
  • Andererseits könnte auch eine Einrichtung vorgesehen zur Einhaltung etwa gleicher Neigungswinkel aller Lamellen.
  • Wenigstens eine zusammenfaltbare Wand sollte eine zusätzliche, wasserfeste Schicht aufweisen. Gerade im Bereich der Gelenkverbindungen zwischen zwei benachbarten Lamellen besteht die Gefahr von Wassereinbrüchen, da Gelenke kaum wasserdicht zu machen sind. Daher könnte eine Wand ohne eine derartige Dichtungsschicht allenfalls zum Filtern des Wassers verwendet werden, nicht jedoch zur dauerhaften Zurückhaltung desselben.
  • Wenn die wasserfeste Schicht flexibel ausgebildet ist, bspw. aus Gummi oder aus einem gummiartigen Material besteht, so kann sie sich beim Zusammenlegen des Lamellenvorhangs ebenfalls zick-zack-förmig zusammenfalten oder -legen, ohne Risse, Knicke oder sonstige Beschädigungen davonzutragen.
  • Wie die Erfindung weiterhin vorsieht, kann die wasserfeste Schicht als Folie ausgebildet sein. Eine einstückig hergestellte oder aus miteinander verbundenen, insbesondere verschweißten Bahnen gebildete Folie kann vollkommen, d. h. hermetisch dicht ausgeführt sein, so dass im Bereich dieser Folie keinerlei Wasser hincurchsickert.
  • Damit eine solche Folie weder beim Zusammenfalten noch beim Entfalten zu reißen droht, kann ein vollständiges Zusammenlegen der Lamellen bzw. Streifen im zusammengefalteten Zustand vermieden werden, so dass die Folie zwischen den Lamellen nicht eingeklemmt wird. Dies kann bspw. durch Abstandstücke zwischen benachbarten Lamellen vermieden werden, bspw. Abstandsklötze oder -leisten.
  • Die Unterkante einer oder beider Wände, insbesondere die unterste Lamelle, sollte am Boden des Grabens befestigt sein. Insbesondere an der abgedichteten Wand sollte der Übergang zwischen der Dichtungsschicht und dem Boden des Grabens besonders gut abgedichtet sein, bspw. durch dauerhaftes, festes Aneinanderpressen, ggf. mit einer zwischen den aneinanderliegenden Flächen eingebrachten Dichtungspaste.
  • Andererseits sollte die Oberkante einer oder beider Wände, insbesondere die oberste Lamelle, an einem Schwimmerkörper befestigt sein. Diesem obliegt es, bei steigendem Hochwasserpegel stets auf der Wasseroberfläche zu schwimmen und dabei die betreffende(n) Faltwand(-wände) mit nach oben zu heben. Dadurch reagiert die Anlage automatisch auf eine steigende Wasserhöhe und blockiert selbständig die potentiellen Eindringwege des Wassers zu den zu schützenden Flächen. Sobald das Wasser eine bestimmte Höhe überschreitet, sorgt dieses selbst für den Schutz des betreffenden Territoriums. Die Schutzanlage erhebt sich zusammen mit dem steigenden Wasser, da ein Bereich im Inneren der Anlage, d. h. in dem Graben, insbesondere in dem Bereich zwischen zwei Wänden, mit der Außenmenge des Wassers kommuniziert, bspw. durch eigens dafür vorgesehene Öffnungen und/oder durch die nicht vollkommen abgedichteten Gelenkbereiche zwischen benachbarten Lamellen einer vorderen bzw. der Hochwassergefährdung zugewandten Wand. Der obere Teil der Schutzanlage befindet sich infolge des Schwimmerkörpers stets oberhalb des Wasserspiegels und verhindert damit das Durchdringen des Wassers in das Schutzgebiet.
  • Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der Erfindung ist, dass der Schwimmerkörper in vertikaler Richtung verstellbar geführt ist. Durch eine solche Führung ist sichergestellt, dass er unter dem (horizontalen) Druck des Wassers nicht ausweicht, sondern seine (horizontale) Position unabhängig von seiner Hubhöhe stets einhält. Dies ist besonders bei einem geraden, in horizontaler Richtung nicht gewölbten Verlauf einer Wand erforderlich, um eine Durchbiegung der Wand unter dem (horizontalen) Druck der aufgestauten Wassermassen zu vermeiden. Auch ein Verklemmen der Hubeinrichtung bzw. des Schwimmerkörpers, insbesondere innerhalb des Grabens, aber auch oberhalb desselben, ist dadurch vermieden.
  • Die Führungseinrichtung für den Schwimmerkörper kann bspw. mittels vertikal ausfahrbarer Teleskopstangen oder -rohre realisiert sein. Eine solche Führungseinrichtung hat bspw. gegenüber einer anderen, durchaus möglichen Ausführungsform mit vertikalen Pfosten, welche Ausnehmungen eines Schwimmerkörpers durchgreifen, den Vorteil, dass die Führungseinrichtung in zusammengefaltetem Zustand vollständig in den Graben versenkt werden kann und die Nutzung des zu schützenden Objektes nicht beeinträchtigt.
  • Bevorzugt ist das jeweils unterste Teleskopelement als Rohr ausgebildet, worin ein oder mehrere, obere Teleskopelemente einschiebbar ist/sind. Da hier bei einer horizontalen Belastung die größten Biegemomente auftreten, sollte die Führungseinrichtung an dieser Stelle besonders stabil ausgebildet sein. Die Teleskopelemente mit dem größten Radius haben die höchste Stabilität und sollten sich deshalb am unteren Ende der Teleskopeinrichtung befinden.
  • Die Erfindung läßt sich dahingehend weiterbilden, dass das jeweils unterste Teleskopelement im Boden es Grabens verankert, insbesondere einbetoniert ist. Damit werden die ggf. auftretenden Biegebeanspruchungen zuverlässig in das Fundament abgeleitet.
  • Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass sich jeweils eine Reihe von Stütz- und/oder Führungsmitteln, insbesondere Teleskopelementen, von dem Überschwemmungsgebiet her gesehen hinter einer zusammenfaltbaren Wand befindet. Hinter einer zusammenfaltbaren Wand bilden diese Teleskopelemente Fixpunkte, woran sich die unmittelbar davor installierte Wand ggf. abstützen kann, falls die (horizontale) Druckbeanspruchung von dieser anderweitig nicht aufgefangen werden kann.
  • Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
  • 1a einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Anlage zum Schutz vor Überschwemmungen in zusammengefaltetem, in einem Graben versenkten Zustand;
  • 1b einen Horizontalschnitt durch die 1a entlang der Linie B-B;
  • 1c einen Vertikalschnitt durch die 1a entlang der Linie C-C;
  • 1d das Detail D aus 1a in einer größeren Darstellung;
  • 2a die Anlage zum Schutz vor Überschwemmungen aus 1 in entfaltetem Zustand, in einer der 1a entsprechende Darstellung; sowie
  • 2b einen Vertikalschnitt durch die 2a entlang der Linie C1-C1.
  • Eine erfindungsgemäße Anlage 1 zum Schutz vor Überschwemmungen ist in 1 wiedergegeben, zu einer Zeit, wenn es kein Hochwasser gibt, in einer Position unter der Erdoberfläche; 2 zeigt dieselbe Anlage 1 während einer Überschwemmung.
  • Die vorgeschlagene Anlage 1 umfaßt einen Graben 12, der entlang des Umfangs eines zu schützenden Gebäudes oder Geländes läuft, und eine wasserfeste Oberfläche hat, z. B. aus Beton. Der Graben 12 ist mit einem Abfluß zur Regenkanalisation ausgestattet, zum Wegleiten des Regenwassers. In dem Graben 12 befindet sich das eigentliche Schutzsystem, welches aus zwei Wänden besteht, nämlich einer äußeren Wand 2, und einer inneren Wand 3.
  • Jede Wand 2, 3 besteht aus einer Reihe von Lamellen 4 oder Streifen aus Metall oder aus einem Kunststoff, dessen mechanische Stabilität der eines Metalls entspricht. Benachbarte Lamellen 4 oder Streifen sind nach Art eines Rolladens oder Lamellenvorhangs miteinander verbunden, vorzugsweise über bewegliche Gelenke 5 oder Scharniere und haben daher die Möglichkeit, sich gegenüber den jeweils benachbarten Lamellen 4 frei zu drehen. Bei Verwendung von Kunststofflamellen könnten die Gelenke 5 bspw. nach Art von Filmscharnieren ausgebildet sein.
  • Die unterste Lamelle 4 bzw. der unterste Streifen jeder Wand 2, 3 ist an dem Boden 6 des Grabens 1 befestigt, vorzugsweise ebenfalls um ein Gelenk 5 verdrehbar. Die oberste Lamelle 4 bzw. der oberste Streifen jeder Wand 2, 3 ist an einem schwimmfähigen Körper 7 befestigt, der den Graben 12 von oben bedeckt, vorzugsweise ebenfalls um ein Gelenk 5 verdrehbar. Im zusammengefalteten Zustand der Wände 2, 3 kann der schwimmfähige Körper 7 bspw. auf einer den Graben 12 im Bereich von dessen Oberkante randseitig umlaufenden Auskehlung aufsitzen, so dass bei einer vertikalen Beanspruchung infolge der üblichen Benutzung des Areals Vertikalkräfte von den zusammengefalteten Lamellen 4 ferngehalten werden.
  • Derjenige Teil des Körpers 7, der sich in einer Richtung von dem zu schützenden Objekts weg erstreckt, verfügt über wenigstens eine etwa vertikal durchgehende Öffnung 8, welche zum Durchströmen und ggf. zum Filtrieren von Regenwasser und Hochwasser dient. Bei einem Hochwasserpegel füllt sich daher der Raum zwischen den beiden Wänden 2, 3 mit Wasser.
  • Der Körper 7 ist leichter als Wasser und dient als Schwimmer. Er kann bspw. eine Tragkonstruktion aus metallischen Trägern oder sonstigen Profilen aufweisen und von einem Metallblech vollständig umschlossen sein, so dass er aufgrund des Hohlvolumens leichter ist als die von der bspw. kastenförmigen Außenhülle verdrängbare Wassermenge; andererseits kann der vollständig abgesenkte, ggf. auf einer Tragkonstruktion ruhende Körper 7 derart stabil genug ausgebildet sein, so dass bspw. Fahrzeuge bedenkenlos darüber hinweg fahren können.
  • An der/den dem zu schützenden Objekt oder Territorium zugewandten Innenseite(n) der Wände 2, 3 befinden sich Stützen 9. Diese Stützen 9 sind als teleskopisch ausfahrbare Konstruktionen gestaltet, die aus mehreren Teilen bestehen und ineinander passen, so dass sie teleskopisch ineinander schiebbar sind. Das untere Ende des untersten Teleskopelements 10 jeder Stütze 9 ist auf dem Boden 6 des Grabens 12 festgelegt. Der obere Teil des am weitesten nach oben ausfahrbaren Teleskopelements 10 ist an dem schwimmfähigen Körper 7 befestigt, insbesondere an dessen Unterseite. Das unterste Teleskopelement 10 jeder Stütze 9 ist rohrförmig ausgestaltet und dicker als die oberen Teleskopelemente 10; das schlankeste ist das jeweils oberste Teleskopelement 10.
  • Die Innenwand 3 hat eine flexible, wasserfeste Beschichtung 11, die aus Gummi oder aus einem synthetischen Stoff gestaltet ist und die Wand 3 gegenüber einem evtl. Wasserdurchtritt hermetisch abdichtet, so dass auch bei Hochwasserpegel kein Wasser hinter die innere Wand 3 dringen kann.
  • Die Anlage 1 funktioniert in folgender Weise:
    In Phasen, wenn der Wasserpegel kein Hochwasserniveau aufweist, ist die Schutzanlage 1 vollständig in dem Graben 12 unter der Erdoberfläche versenkt, und der Graben 12 wird von dem plattenförmigen Körper 7 bedeckt und ggf. verschlossen. Damit gibt es einen freien Durchgang und eine freie Durchfahrt zu dem geschützten Gebiet, so dass die betreffenden Objekte, insbesondere Flächen und Gebäude, ungehindert erreicht und genutzt werden können.
  • Während eines Regens dient der Graben 12 zum Ableiten des Regenwassers in die Kanalisation; dabei strömt das Regenwasser durch Öffnungen 8 in dem plattenfömigen Körper 7.
  • Während einer Überschwemmung gelangt das Oberflächenwasser ebenfalls durch diese Öffnungen 8 in dem plattenförmigen Körper 7 in den Graben 12 und füllt diesen allmählich an, wenn die Menge des zufließenden Wassers die Kapazität des an den Graben 12 angeschlossenen Abflußsystems übertrifft.
  • Das Wasserniveau in dem Graben 12 steigt, bis es sich dem Wasserstand in dem Hochwassergebiet wie bei kommunizierenden Gefäßen angeglichen hat. Weil die Außenwand 2 wasserdurchlässig ist und das Wasser auch gleichzeitig filtert, und die Innenwand 3 wasserdicht ist, bildet sich zwischen den beiden Wänden 2, 3 eine Wasserschicht. Die Wasserhöhe zwischen den beiden Wänden 2, 3 entspricht dem Wasserstand in dem Hochwassergebiet. Indem das Wasser steigt, hebt es gleichzeitig die Deckplatte 7, die leichter ist als Wasser und wie ein Schwimmer fungiert. Zusammen mit der Deckplatte 7 werden auch die oberen Teleskopholme 10 der Stützen 9 und die Wände 2 und 3 angehoben, da die oberen Lamellen 4 bzw. Streifen der Wände 2 und 3 an der Deckplatte 7 befestigt sind.
  • Da die äußere Wand 2 nicht wasserdicht ist, so dass der Wasserpegel und damit auch der Wasserdruck zu beiden Seiten der äußeren Wand 2 gleich groß ist, unterliegt dieselbe im statischen Zustand keiner nennenswerten Horizontalbelastung.
  • Anders verhält es sich mit dem Wasserdruck an der inneren Wand 3. Da diese infolge der wasserdichten Folie 11 das Wasser nicht hindurchläßt, gibt es an der Innenseite keine Wassersäule, und der von dem Wasser in dem Bereich zwischen den Wänden 2, 3 hervorgerufene Wasserdruck erfährt kein Pendant an der Innenseite der Wand 3. Diese unterliegt daher einer horizontalen Druckbeanspruchung, die infolge des von dem äußeren Wasserspiegel nach unten zunehmenden Wasserdrucks im Bereich des Bodens 6 des Grabens 12 maximal ist. Die daraus resultierende Horizontalbeanspruchung wird einerseits durch die miteinander verbundenen und infolge ihrer zick-zack-förmigen Anordnung sich gegenseitig stützenden Lamellen 4 aufgefangen, sowie ggf. durch die Stützen 9 an der Innenseite der Wand 2, woran jene sich ggf. anlehnen und abstützen können. Die Stützkonstruktion 9 und deren Form erlaubt, den nötigen Wasserdruck auszuhalten.
  • Die Wasserschicht zwischen den Wänden 2, 3 ist durch die äußere Wand 2 strömungsmäßig beruhigt und dient zum Kompensieren von Wasserschwankungen und -wellen im Hochwassergebiet. Die Stützen 9, deren untere Enden bzw. Teleskoprohre 10 in dem Boden 6 des Grabens 12 verankert, bspw. einbetoniert sind, und deren obere Enden bzw. Teleskoprohre 10 an der Deckplatte 7 festgelegt sind, stellen ein Gerüst dar, an das sich die Wände 2, 3 ggf. anlehnen können und deshalb die Belastung des Wasserdrucks ertragen. Die Deckplatte 7 befindet sich bei jedem Wasserstand stets oberhalb des Wasserspiegels und verhindert das Durchdringen des Wassers auf das zu schützende Territorium.
  • Nach dem Ende einer Überschwemmung sinkt das Wasserniveau zwischen den Wänden 2, 3 genauso wie der Wasserstand in dem Hochwasserbiet. Die Wasserreste werden aus dem Graben 12 durch die Regenkanalisation abgeleitet, und der schwimmfähige Körper 7 sinkt langsam in seine Ausgangsposition zurück, bis er auf seiner Halterung aufliegt; die Anlage 1 ist in ihren Ausgangszustand in ihrem Graben 12 zurückgekehrt und bereit für ein weiteres Hochwasser.
  • Abhängig von dem höchstmöglichen Wasserstand wählt man die Stoffwiderstandsfähigkeit in der Schutzanlage 1, die Größe des zusammenfaltbaren Elements aus Wänden 2, 3 und Stützen 9, die Abstände zwischen den Stützen 9, welche das tragende Gerüst der Schutzanlage 1 bilden, und auch die Tiefe und Breite des Grabens 12. Je höher die berücksichtigte Höhe der Überschwemmung, um so größer sollte die Ausgangstiefe des Grabens 12 sein, und um so größer kann auch die Zahl der zusammenfaltbaren Lamellen- bzw. Streifenelemente 4 sein, und/oder die Breite der Schutzanlage 1.
  • 1
    Anlage
    2
    Außenwand
    3
    Innenwand
    4
    Lamelle
    5
    Gelenk
    6
    Boden
    7
    Körper
    8
    Öffnung
    9
    Stütze
    10
    Teleskoprohr
    11
    Beschichtung
    12
    Graben

Claims (15)

  1. Anlage (1) zum Schutz vor Überschwemmungen mit einer für das Hochwasser unüberwindlichen Barriere, dadurch gekennzeichnet, dass die für das Hochwasser unüberwindliche Barriere wenigstens eine in vertikaler Richtung zusammenfaltbare Wand (2, 3) umfaßt, die in zusammengefaltetem Zustand in einem Graben (12) versenkt oder versenkbar ist.
  2. Anlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei etwa parallele, zusammenfaltbare Wände (2, 3).
  3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden zueinander parallelen, zusammenfaltbaren Wände (2, 3) einen gegenseitigen Abstand aufweisen.
  4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine zusammenfaltbare Wand (2, 3) aus beweglich, vorzugsweise gelenkig, miteinander verbundenen Lamellen (4) besteht.
  5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (4) aus einem steifen, insbesondere wasserunempfindlichen Material bestehen, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff.
  6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine zusammenfaltbare Wand (2, 3) eine zusätzliche, wasserfeste Schicht (11) aufweist.
  7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserfeste Schicht (11) flexibel ausgebildet ist, bspw. aus Gummi oder aus einem gummiartigen Material.
  8. Anlage nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserfeste Schicht (11) als Folie ausgebildet ist.
  9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante einer oder vorzugsweise beider Wände (2, 3), insbesondere die unterste Lamelle (4), am Boden (6) des Grabens (12) befestigt ist.
  10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante einer oder vorzugsweise beider Wände (2, 3), insbesondere die oberste Lamelle (4), an einem schwimmfähigen Körper (7) befestigt ist.
  11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der schwimmfähige Körper (7) in vertikaler Richtung verstellbar geführt ist.
  12. Anlage nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der schwimmfähige Körper (7) mittels vertikal gegeneinander verfahrbarer Teleskopelemente (10) geführt ist.
  13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils unterste Teleskopelement (10) als Rohr ausgebildet ist, worin ein oder mehrere, obere Teleskopelemente (10) einschiebbar ist/sind.
  14. Anlage nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils unterste Teleskopelement (10) im Boden (6) es Grabens (12) verankert ist, insbesondere einbetoniert.
  15. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich jeweils eine Reihe von Stütz- und/oder Führungsmitteln (9), insbesondere von Teleskopelementen (10), von dem Überschwemmungsgebiet her gesehen hinter einer zusammenfaltbaren Wand (2, 3) befindet.
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