DE2522534B2 - Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks im Wasser, einer künstlichen Insel o.dgl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks im Wasser, einer künstlichen Insel o.dglInfo
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- E02D29/00—Independent underground or underwater structures; Retaining walls
- E02D29/06—Constructions, or methods of constructing, in water
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks im Wasser nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Aus der DE-OS 20 36 470 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks im Wasser bekannt, bei
dem das zu errichtende Bauwerk, wie z. B. ein Wellenbrecher, eine Mole, eine künstliche Insel o. dgl.,
bereits in seiner endgültigen Größe, insbesondere in seiner endgültigen Höhe, in besonderen Betonwerkslätten
in einem Trockendock oder auf einer Helling in Form eines Schwimmkastens aus Beton vorgefertigt,
dann auf das Wasserweg zu der Absenkstelle geschleppt und durch Fluten der Innenkammern mit Wasser
abgesenkt wird, wobei an Ort und Stelle zum Ausgleich von Unebenheiten der Gewässersohle nur noch ein
streifenförmiges Fundament aus Beton gegossen werden muß. Dies geschieht dadurch, daß der aus einer
nachgiebigen undurchlässigen Hülle bestehende untere Abschluß von schachtförmigen Behältern, die die
Außenwände des Schwimmkastens bilden und die in etwa der Breite der zu gießenden Fundamente
entsprechen, soweit mit Druckluft kissenförmig aufgebläht wird, bis er auf der Gewässersohle aufliegt. Dann
werden diese so gebildeten luftgefüllten Kissen mit einem körnigen Füllstoff, wie z. B. Kies, aufgefüllt und
schließlich in den körnigen Füllstoff ein Bindemittel, wie Zementmilch, eingespeist.
Da die nach diesem Verfahren hergestellten Bauwerke in ihrer endgültigen Größe an Land vorgefertigt
werden, ist ihre Höhe durch die Tiefe der Fahrrinne begrenzt, durch die sie zu ihrem Standort geschleppt
werden müssen. Dieses Verfahren ist deshalb auf
ίο Bauwerke mit relativ geringer Höhe beschränkt.
Aus der FR-PS 21 93 400 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Unterwasserbauwerks aus Beton
- bekannt, wobei eine im Trockendock cder auf der Helling vorgefertigte Hohlform des zu gießenden
Bauwerks, etwa einer Unterwassertunnelröhre, mit allen Bewehrungsstäben von über der Baustelle
schwimmenden Schifien aus durch Fluten der Hohlform mit flüssigem Ballast auf den Meeresboden abgesenkt
und diese Form mit Beton ausgegossen wird, wobei die eingeflutete Flüssigkeit aus der Hohlform verarängt
wird. Auch dieses Verfahren ist technisch aufwendig und damit kostspielig, da zum Absenken und Ausrichten der
Bauwerks-Hohlform sowie zum Transportieren und Einpumpen des flüssigen Betons in die Hohlform
2) mehrere Spezialschiffe eingesetzt werden müssen.
Ein weiterer Nachteil der vorstehend genannten bekannten Verfahren besteht darin, daß die Bauwerke
aus Beton hergestellt werden, wobei erhebliche Mengen Beton verbaut werden, so daß diese Bauwerke einerseits
so kostspielig und andererseits nur schwer wieder entfernbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks im Wasser zu finden, bei
dem auf die Verwendung großer Mengen kostspieligen
ir> Betons verzichtet werden kann, bei dem sich außerdem
auf Grund eines einfacheren Aufbaus die Herstellungskosten erheblich senken und mit dem sich Bauwerke mit
einer Höhe herstellen lassen, die das mehrfache der zur Verfügung stehenden Fahrrinnentiefe betragen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
41) Verfahrens liegt darin, daß bis auf einen schwimmfähigen
Baukörper von relativ geringer Höhe völlig auf die Verwendung von Beton als Konstruktionsmatarial
verzichtet werden kann. Bei dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bauwerk wird der
w Füllstoff-Körper innerhalb der undurchlässigen Hülle
nach Abziehen des Wassers aus der Hülle allein durch den hydrostatischen Druck des umgebenden Wassers
zusammengehalten und in die Lage versetzt, den Baukörper zu tragen. Ein weiterer Vorteil des
« erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es für
die Errichtung vorübergehender Bauwerke, wie z. B. Bohrinseln od. dgl., geeignet ist, weil der schwimmfähige
massive Baukörper ohne Schwierigkeiten wieder entfernt und der Füllstoff-Körper innerhalb der Hülle
auf einfache Weise abgetragen werden kann.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert;
darin zeigen
Fig. 1 bis 3 verschiedene Stadien in der Herstellung
b5 eines Unterwasserbauwerksund
Fig.4 eine vergrößerte Ansicht eines Details aus
F i g. 2.
Nach der Zeichnung besteht der erste Schritt bei der
Nach der Zeichnung besteht der erste Schritt bei der
Herstellung des Unterwasserbauwerks (vgl. Fig. 1) darin, eine Anordnung, bestehend aus einem Baukörper
10 und aus einer vorfabrizierten, undurchlässigen Hülle 12, an die Stelle zu schleppen, wo das Unterwasserbauwerk
errichtet werden soll; die Hülle 12 ist wasserdicht am unteren Umfang des Baukörpors 10 befestigt und
befindet sich während ihres Transports zu der Baustelle in zusammengefaltetem Zustand. An der Baustelle wird
die Anordnung durch Seeanker in Posmon gehalten. Dann wird Wasser in die Hülle gepumpt, um sie
aufzuweiten und zu erreichen, daß ihr Basisteil auf der Gewässersohle 14 aufliegt. Anschließend werden drei
konzentrische Rohre 16, 18 und 20 fvgl. Fig. 2) durch
eine im Baukörper 10 vorgesehene Öffnung 22 soweit hinabgelassen, bis ihre unteren Enden den Hüllenboden is
berühren. Das innere Rohr 16 ist perforiert, während die zwei äußeren Rohre 18 und 20 nicht perforiert sind. An
der unteren inneren Oberfläche des Rohrs 18 ist eine kreisrunde Dichtung 24 befestigt, die dicht an dem
äußeren Umfang des inneren Rohrs 16 anliegt. _>o Anschließend wird ein Gemisch aus Grobsand und
Wasser durch den Ringspalt 26 zwischen den äußeren Rohren 18 und 20 hinuntergepumpt, um am Hüllenboden
eine Dränageschicht 28 aus Grobsand zu bilden. Wenn die Dränageschicht 28 eine genügende Dicke r.
erreicht hat, wird der Grobsand in dem eingepumpten Sand-Wasser-Gemisch durch einen feineren Sand
ersetzt, welcher eine Sandschicht 30 über der Dränageschicht 28 ausbildet. Es werden dann weiterhin
abwechselnde Schichten 28 bzw. 30 aus Grobsand und j»
feinem Sand abgelagert, bis die Hülle M zur gewünschten Höhe angefüllt ist. Während des Pumpvorgangs
wird das aus den Sandschichten durch die perforierten Wände in das Rohr 16 ablaufende Wasser
innerhalb dieses Rohrs durch eine Pumpensaugleitung r>
32 nach oben und aus dem aufgeschütteten Sandkörper abgezogen. In dem gleichen Maße wie das obere Niveau
dieses Füllstoff-Körpers ansteigt, werden die äußeren zwei Rohre i8 und 20 angehoben, wobei sie mit ihren
unteren Enden nahe dem oberen Sandniveau gehalten 4«
werden.
Wenn die Hülle 12 bis zu dem erwünschten Niveau angefüllt ist, sitzt der Baukörper 10 auf dem
Füllstoff-Körper auf (vgl. Fig. 3). Die äußeren Rohre 18
und 20 werden dann aus dem Füllstoff-Körper herausgezogen, während das innere Rohr 16 sowie das
Pumpensaugrohr 32 zur weiteren Entwässerung des Füllstoff-Körpers in ihren Positionen .'erbleiben. Die in
verschiedenen Höhen im Füllstoff-Körper vorgesehenen Dränageschichten 28 unterstützen diese Entwässerung.
Durch das Abziehen des Wassers aus dem von der Hülle 12 umgebenen Füllstoff-Körper wird die Ausbildung
eines Porenwasserdrucks in der Sandschüttung verhindert, während der auf der Außenseite der Hülle 12
wirkende hydrostatische Druck den teilweise entwässerten Füllstoff-Körper zusammenpreßt, so daß er den
Baukörper 10 tragen kann. Auf diese Weise läßt sich entweder vorübergehend oder auf Dauer eine künstliche
Insel mit einer Oberwasser-Arbeitsbühne, eine Mole, ein Wellenbrecher od. dgl. schaffen.
Es ist offensichtlich, daß an Stelle von Sand auch andere geeignete Füllstoffe verwendet werden können,
und daß ein oder mehrere perforierte Rohre vorgesehen sein können, um den Füllstoff-Körper zu entwässern.
Obwohl in der Zeichnung eine konisch geformte Hülle dargestellt worden ist, können auch andere
Formen, wie z. B. zylindrische oder hyperbolische Formen verwendet werden.
Der Baukörper 10 kann auch zur Verwendung als ölbohrinsel vorgesehen werden, wobei er dann mit
Mannschaftsräumen, Werkstätten, Bohrgerätschaften und -leitungen sowie Lagerräumen für Frischwasser und
möglicherweise auch öl ausgestattet sein kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Errichtung von Bauwerken im Wasser für Wassertiefen
bis etwa 150 Meter, gegebenenfalls auch bis etwa 300 Meter möglich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks im Wasser, einer künstlichen Insel od. dgl., bei dem ein
schwimmfähiger Baukörper, der unten längs seines Umfangs mit einer undurchlässigen Hülle zur
Aufnahme eines körnigen Füllstoffs versehen ist, an die Einbaustelle geschleppt wird, worauf die Hülle
bis zur Berührung mit der Gewässersohle aufgeweitet und mit dem körnigen Füllstoff derart gefüllt
wird, daß der Baukörper sich darauf abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Baukörper
(10) an der Wasseroberfläche schwimmend gehalten und die Hülle (12) durch Einfüllen von
Wasser aufgeweitet wird, daß danach ein Gemisch aus Wasser und dem körnigen Füllstoff in die Hülle
(12) eingefüllt und schließlich das Wasser aus der Hülle gepumpt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff- Körper innerhalb der
Hülle (12) abwechselnd aus Schichten eines feinkörnigen (30) und eines grobkörnigen (28) Materials
aufgebaut wird, wobei die Schichten aus grobkörnigem Material (28) als Dränageschichten des
Füllstoff-Körpers dienen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei konzentrische Rohre (16,
18, 20) in die mit Wasser aufgeweitete Hülle (12) hinabgelassen werden und das Gemisch aus
körnigem Füllstoff und Wasser durch den Ringraum zwischen den beiden äußeren Rohren (18, 20) in die
Hülle (12) eingefüllt wird, wobei diese beiden äußeren Rohre (18, 20) entsprechend dem Füllstand
angehoben werden, während das Wasser über ein innerhalb der beiden äußeren Rohre (18, 20)
angeordnetes perforiertes Rohr (16) abgesaugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser im perforierten Rohr (16) über eine innerhalb dieses Rohrs angeordnete
Pumpenansaugleitung (32) nach oben gefördert wird.
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