DE293919C

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Publication number: DE293919C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

-JVe 293919 KLASSE 47g. GRUPPE

FRITZ von AU in BAUDACH b. SOMMERFELD.

Mischventil. Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. März 1914 ab.

Es sind Mischventile mit einem Handgriff bekannt, auf dessen Welle Steuerscheiben sitzen, die je die Ventile der Wannen- und Brausenleitung oder der Kalt- und Warmwasserleitung steuern. Bei diesen Anordnungen kommt es darauf an, einerseits den Ventilkörper nicht zu groß zu machen und doch einen möglichst großen Innenraum zu gewinnen, in welchem bereits eine Mischung des kalten und warmen

ίο Wassers auf bestimmte Temperaturen erzielt werden kann, und andererseits für einen raschen Abfluß des Wassers entweder nach der Wanne oder nach der Brause zu sorgen, damit das aus der Kaltwasserleitung austretende Wasser, das in gewissen Fällen einen größeren Druck besitzt, den Zufluß des warmen Wassers nicht stört. Diesen Bedingungen wird das in der Zeichnung dargestellte Mischventil gerecht.

Fig. ι zeigt den Erfindungsgegenstand im Schnitt bei geschlossenen Ventilen,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B von Fig. ι;

Fig. 3 zeigt einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, bei dem die Teile sich in der für die Abgabe von Kaltwasser in die Wanne erforderlichen Stellung befinden,

Fig. 4 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, bei dem die Teile sich in der für die Abgabe von Kaltwasser in die Brause erforderlichen Stellung befinden.

Sämtliche Ventile, das Kaltwasserventil a, das Warmwasserventil b, das Wannenventil c und das Brauseventil d, liegen in derselben Ebene. Die Ventile α und b sind Kegel-, die beiden Ventile c und d Klappenventile. Sämtliche vier Ventile a, b, c, d werden je von einer auf der Welle 2 des Griffes ι sitzenden Scheibe 3 bzw. 4 gesteuert, und zwar liegen die Ventile α und δ kraftschlüssig am Umfang der Scheibe 3 an, während die Ventile c und d zwangläufig von der Scheibe 4 mitgenommen werden. Die Kegelventile a, b liegen in den Rohrstutzen 5, 6 und werden mittels Rollen am Umfang der Scheibe 3 geführt und durch Federn 7, 8 auf ihren Sitz bzw. gegen die Rollen gedrückt. Die Ventile c, d sind mit Armen 9, 10 versehen, mittels deren sie durch die Scheibe 4 in die Offenstellung und in die Schlußstellung gebracht werden können. Zu diesem Zweck besitzt die Scheibe 4 zwei halbkreis- bzw. halbzylinderförmige Arbeitsflächen von verschieden großem Durchmesser, von denen die kleinere (4") am Ende des Armes 9 bzw. 10 angreift und ihn während der vollständigen Drehung um 135 ° in der umgelegten Stellung des Ventils hält, während die größere Arbeitsfläche der Scheibe 4 am Fuße des Armes 9, 10 angreift und das zugehörige Ventil in die Schlußlage bringt.
Die Gebrauchsweise ist folgende:

Dreht man den Griff 1 aus der senkrechten Stellung um 45 ° in die Stellung gemäß Fig. 3, so wird zunächst das Wannenventil c und nach Eröffnung dieses das Kaltwasserventil a geöffnet. Ebenso wird bei Drehung des Griffes 1 in die Lage gemäß Fig. 4 zunächst das Brauseventil d und dann das Kaltwasserventil α geöffnet. In beiden Fällen kann also das Kaltwasser sofort mit vermindertem Druck in die Wanne oder Brause laufen, ohne Gelegenheit zu haben, den Zufluß des Warmwassers zu beeinträchtigen. Das Wannenventil c bzw. das Brauseventil d bleibt während der weiteren Drehung des Griffes 1 aus der Stellung

Claims

gemäß Fig. 3 im Uhrzeigersinne bzw. aus der Stellung gemäß Fig. 4 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinne offen. Die Scheibe 3 steuert während der Drehung um weitere 45 ° zu^- nächst das Kaltwasserventil α und das Warmwasserventil b so, daß ersteres sich allmählich bis zur Hälfte schließt und letzteres sich bis zur Hälfte öffnet, so daß beide Ventile α und b am Schlüsse dieses Teiles der Drehbewegung des Griffes 1 zur Hälfte offen sind. Während des nächsten Teiles der Drehung des Griffes 1 um 45° wird das Kaltwasserventil α allmählich ganz geschlossen und das Warmwasserventil b ganz geöffnet.

P/. tent-An Spruch:

Mischventil mit durch einen Griff drehbaren Steuerscheiben für die Einstellung der Ventile der Wannen- oder Brausenleitung einerseits und der Kalt- und Warmwasserleitung andererseits, dadurch gekennzeichnet, daß alle Ventile in einer Ebene liegen, von denen die Ventile (a, V) für die Kalt- und Warmwasserleitung aus Kegelventilen bestehen, während die Ventile (c, d) für die Wannen- und Brausenleitung als Klappenventile ausgebildet sind, die durch zwei halbkreisförmige Scheiben (4^, 4) von verschiedenem Radius dadurch zwangläufig gesteuert werden, daß die eine (4") das Ventil (c oder d) durch Angriff an einem am Ventil angeordneten Arm (9 bzw. 10) öffnet und in der Offenstellung hält, während die andere (4) bei entgegengesetzter Drehrichtung den Schluß des Ventils dadurch herbeiführt, daß sie den Arm an einem anderen Punkte angreift. .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.