-
Beschreibung:
-
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum Anbringen
von im wesentlichen folienhaften Dekor-, Bild-, Schrift- od. dgl. Elementen, an
lackierten Kfz-Karosserieflächen mittels einer Klebeverbindung.
-
Es ist bekannt, an Kfz-Karosserieflächen Folien als dekorative Verzierungselemente,
z.B. Rallyestreifen, oder als Werbeträger durch Aufkleben auf die äußere Lackschicht
anzubringen. Zu diesem Zweck sind derartige Folien in der Regel rückseitig mit einer
Klebschicht versehen, so daß das hauptsächlich gebräuchliche bekannte Verfahren
zum Anbringen solcher folienhaften Elemente an lackierten Kfz-Karosserieflächen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 darin besteht, nach Freilegung der rückseitigen
Klebeschicht der folienhaften Elemente letztere auf die äußere, lediglich gresäuberte,
Decklackschicht eines Karosserieteils zu kl eben. Dieses bekannte Verfahren zeichnet
sich zwar in vorteilhaften Weise dadurch aus, daß zu seiner Durchführung nur relativ
wenige Handgriffe erforderlich sind und daß demzufolge das Anbringen solcher folienhaften
Elemente auch von Laien rasch durchgeführt werden kann Di esen Vorteilen stehen
aber erhebliche Nacht eile des Verfahrenserzeugnisses gegen über. Derart aufgeklebte
folienhafte Elemente neigen nämlich dazu, sich insbesondere an lick- und Kantenbereichen
vom Untergrund zu lösen, wodurch sie einem raschen Verfall preisgegeben sind. Unbefugte
Personnen können die folienhaften Elemente in zerstörerischer Absicht mühelos entfernen,
zumindest aber beschädigen. Witterungseinflü s@ sowie die Behandlung solcher Kfz-Karosserieflächen
in @@@ hi
nellen Waschanlagen führen ebenfalls zu einer raschen
Beschädigung der folienhaften Dekor-, Bild-, Schrift- od. dgl.
-
Elemente, die den Ihnen zugewiesenen Zweck der Verzierung oder Werbung
dann schon nach kurzer Zeit nicht mehr erfüllen können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 vorausgesetzten Art im Hinblick auf die Beständigkeit der
Elemente und der Dauerhaftigkeit der Verbindung der Elemente mit der entsprechenden
Kfz-Karosseriefläche erheblich zu verbessern und eine lackierte Kfz-Karosseriefläche
mit einem daraii angebrachten Element verfügbar zu machen, dessen Lebensdauer wenigstens
derjenigen der äußeren Lackschicht entspricht.
-
Ein diese Aufgabe lösendes Verfahren besteht erfindungsgemäß nach
dem Kennzeichen des Anspruchs 1 darin, daß auf die Pückseite des folienhaften Elementes
einerseits und großflächig auf den Deck- oder Basislack der Karosseriefläche andererseits
je welligstelis eine Schicht aus einem Klarlack, insbesondere auf Acrylbasis, als
Klebverbindungsschicht aufget ragen wird, daß nach Antrocknenlassen dieser Schichten
das folienhafte Element auf die Karossriefläche aufgelegt und angedrückt w i rd
und daß nach beendeter Trocknung über tlas folienhafte Element und über daran angrenzende
Bereiche der Karosserie fläche wenigstens eine Klarlackschicht, insbesondere auf
Polyesterbasis, aufgetragen wird.
-
Das er f indungsgemäße Verfahren benötigt zwar umfangreichere Arbeitsschritte
als das bekannte Verfahren, doch eiitsteiit ein völlig neuartiges Verfahrcnserzeugllis,
welches
im Hinblick auf den mit der Aufgabenstellung erstrebten
Zweck über erhebliche Vorteile verfügt. Die aus einem auf die Karosseriefläche und
die Riickseite des folienhaften Elements aufgetragenen Klarlack gewonnene Klebverbindungsschicht
eignet sich zur dauerhaften Befestigung des Elements in besonders vorteilhafter
Weise, weil diese Klebverbindungsschicht zugleich einer Versiegelung des Deck- oder
Basislacks der Karosseriefläche dient. Außerdem lassen sich auch solche folienhaften
Elemente an der Karosseriefläche anbringen, die nicht zuvor mit einer rückseitigen
Klebebeschichtung versehen sind. Dadurch, daß die Klebverbindungsschicht aus einem
insbesondere auf Acrylbasis aufgebauten Klarlack besteht, können in hervorragender
Weise auch großflächige folienhafte Elemente vollflächig eben auf die Kfz-Karosseriefläche
aufgebracht werden, ohne daß an den Rändern hervorquellende Klebstoffpartikel auftreten,
was geschehen könnte, wenn ein üblicher Zwe ikomponentenkleber verwendet wird Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, das folienhafte Element auf die Karosseriefläche
aufzulegen und anzudrücken, sobald die der Kiebverbindung dienenden Klarlackschichten
so weit angetrocknet sind, daß sie Fäden zu zichen beginnen. In diesem Stadium besitzen
die Lackscliiclcten ei.riu hervorragende Klebewirkung, wobei noch gewis:;e Ausr
ichtkorrekturen durch Versciiiehen des Elements auf der Karossriefläche möglich
sind. Das auftragen der Klarlackschicht auf die Rückseite des folienhaften Elements
hat insbesondere dann weitere Vorteile, wenn das folienhafte Element aus Papier
oder Karton besteht, z.B. also eine Fotografie ist.
-
Während des Antrocknenlassens bewirkt die rückwärtige Klarlackschicht
eine gewisse Durchfeuchtung des Papiers oder Kartons, so daß sich dieses besonders
leicht und glattflächig auf die Karosseriefläche aufbringen läßt.
-
Die nach beendeter Trocknung und damit bewirkter fester Verbindung
des folienhaften Elements mit der Karosseriefläche über das folienhaftige Element
und über daran angrenzende Bereiche der Karosseriefläche wenigstens eine aufgetragene
Klarlackschicht bewirkt eine Versiegelung gegen nahezu alle äußeren Einwirkungen
auf das im wesentlichen folienhafte Element. Um insbesondere bei Verwendung von
Fotografien, farbigen Drucken od. dgl. als folienhaftes Element dessen Ausbleichen
zu verhindern, schlägt die Erfindung gemäß einem weiteren Verfahrensmerkmal vor,
eine durchsichtige, UV-Strahlung filternde, Versiegelungslackschicht auf die äußere
Klarlackschicht aufzutragen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich in erster Linie gegentiher
dem erwähnten bisher bekannten Verfahren dadurch aus, daß die folienhaften Elemente,
ringsum von Lackschichten umgeben, gewissermaßen organischer Bestandteil der Karosseriefl
ächen-Lackierung sind. Ein derart in die Lackierung eingebettetes Element ist der
(;efahr entzogen, mutwillig entfernt zu werden und ist im übrigen ebenso beständig
und dauerhaft wie die Karosserieflächen-Lackierung selbst. Das erfindungsgemäße
Verfahren macht es darüber hinaus erstmals möglich, auch solche folienhaften Dekor-,
Bild-, Schriftod. dgl. Elemente anbringen zu können, die - im Gegensatz zu bisher
verwendeten Kunststoffolien - von Haus aus keine derartige Eignung bessen haben,
weil sie - wenn sie z.B., aus Papier oder Pappe bestehen - in Keiner Weise gegen
Feuchtigkeit resistant sind. Das erfindungsgemäße Verfahren @röffent damit auch
weitere Möglich@ iten in der Gestaltung @ mit solchen Elementen verschenen Karosserieflächen.
-
kann insbesondere eine Fotografie als besonders aussagekräftige
und
gefällige Werbetafel verwendet werden. Soll nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein folienhaftes Element auf einer Motorhaube oder einer Tiire angebracht werden,
so empfiehlt sich die verfahrensgemäße Behandlung der gesamten blotorhauben- oder
Türfläche nach dem Verfahren mit Klarlack als Klebverbindungsschicht und dem die
äußere Versiegelung bewirkenden Klarlack.
-
Modifizierungen des im Patentanspruch 1 gekennzeichneten erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen und unterscheiden zwischen restaurat
ionsbediirftigen und nicht zu restaurierenden Decklackierungen ilnd zwischen Einfarben-
und Zweischicht-Metallic-Lackierungen.
-
Im einzelnen sicht die Erfindung vor, daß eilte nicht restaurationsbedürftige
Einfarben-Decklackschicht bzw.
-
äußere Klarlackschicht eines Zweischicht-Metallic-Lacks durch Anschleifen
für die Aufnahme der als Klebverbi ndungsschlicht dienenden Klarlackschicht vorbereitet
wird, weil, wie sich herausgestellt hat, die polierte äußerste Fläche einer bestehenden
Lackierung eine Acryl-Lackschicht nicht ohne weiteres annimmt.
-
Im Zuge einer We i terontwi ck lung des e rfindungsgemäßen Verfahrens
lassen sich in den Fällen Arbeitsschritte einsparen, in denen die Karosseriefläche,
die mit einem folienitaften Element versehen werden soll , bezüglich ihrer Lackierung
zu renovieren ist. Diesbezüglich sicht eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vor, daß bei einer zu restaurierenden Einfarben-Decklackschicht nach
Vorarbeiten bis zur Grundierung auf diese eine Schicht eines durch Zusatz eines
Additivs auf Nitrocellulosebasis in einen
Nitro-Kombilack umgewandelten
Einfarben-Decklacks aufgetragen wird. Unter "infarben-Decklackschicht" im Sinne
der Erfindung wird jede Kfz-Decklackschicht einer Nichtmetallic-Lackierung verstanden.
Der genannte Verfahrensschritt erübrigt es, zunächst die zu restaurierende Karosseriefläche
vollständig neu zu lackieren und sie sodann durch Anschleifen zur Aufnahme der Acryl-Lackschicht
vorzubereiten. Vielmehr wird durch Umwandlung des zu verwendenden Einfarben-Decklacks
in einen Nitro-Kombilack der Decklack unmittelbar und unter Einsparung weiterer
Vorarbeiten zur Aufnahme bzw.
-
Anhaften der Klar-Lackschicht vorbereitet. Ein geeignetes Additiv
zur Unwandlung eines Einfarben-Decklacks in einen -u diesem Zweck geeigneten Nitro-Kombilack
wird von der Firma Dr. Kurt Herberts, 5b()O Wuppertal, unter der Bezeichnung "STANDOX
ADDITIV 16616" vertrieben.
-
Bei einer zu restaurierenden 7weischicht-Atetallic-Lakkierung sieht
eine Modifizierung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß die auf den deckend
aufgetragenen Basislack aufzubringende Klarlackschicht zugleich als Klebeverbindungsschicht
verwendet wird. Es wird also zunächst der die Farbpigmente und Metallpartikel enthaltende
Basislack aufgetragen und dessen zweite Schicht, die Klarlackschicht, zugleich zur
Einbettung des folienhaften Elements benutzt.
-
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin das Verfahrenserzeugnis, nämlich
eine lackierte Kfz-Karosseriefläche mit einem daran mittels einer Klebeverbindung
angebrachten im wesentlichen folienhaften Dekor-, Bild-, Schrift- od. dgl.
-
Element. Dieses ist gekennzeichnet durch folgenden Schichtaufbau:
a)
Deck- oder Basislack, b) Klarlack, insbesondere auf Acrylbasis, c) folienhaftes
Element, d) wenigstens eine Schicht Klarlack, insbesondere auf Polyesterbasis, und
ggf.
-
e) wenigstens eine Schicht eines UV-filternden Klarlacks.
-
Die Vorteile dieses Verfahrenserzeugnisses wurdnbereits eingangs
ausführlich geschildert.
-
Im nachfolgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels einer lackierten,
mit einem im wesentlichen folienhaften Element versehene Kfz-Karosseriefläche die
Erfindung im einzelnen erläutert werden. In der Zeichnung ist in schemttischer Weise
ein Schnitt durch ein Verfahrenserzeugnis dargestellt, wobei darauf hingewiesen
werde soll, daß die Dicken der einzelnen Schichten und ihr Verhältnis zueiiiander
rein willkürlich dargestellt sind.
-
In der Zeichnung ist mit 1 ein Karosserieblech bezeicit net, auf
dessen äußerer Oberfläche la eine mehrschichtige Lackanordnung 2 einschließlich
einer üblichen Grundierung aufgebracht sein soll. Mit 3 ist eine Lackschicht bezeichnet,
die bei einer Einfarbenlackierung (Nichtmetalliclackierung) dem Einfarben-Decklack
entspricht und bei einer Metallic-Lackierung die die Farbpigmente und Metallpartikel
enthaltende Basislackschicht ist. Die Bezugsziffer 4 veranschaulicht bei einem Metalliclack
die äußerste Klarlackdeckschicht, während bei einem Einfarben-Decklack diese mit
4 bezeichnete Schicht die erste dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende
Schicht wäre. Mit 5 ist die auf die Unterfläche 6a
eines im wesentlichen
folienhaften Elementes 6 aufgetragene Klarlackschicht bezeichnet. 7 und 8 sind zwei
Siegelungsschichten aus einem Klarlack insbesondere auf Polyesterbasis, während
die äußerste Schicht 9 eine Kalrckschicht sein soll, die filternde Wirkung fiir
UV-Strahlung besitzt.
-
Soll ein folienhaftes Element 6, z.B. eine Fotografie auf ein Karosserieteil
aufgebracht wenden, welches mit einer nicht rcstaurati onsbediirftigen Einfarben-Decklackschicht
3 versehen ist, werden im einzelnen folgende Schritte durchgeführt: Zunächst wird
die äußere Oberfläche 3a der Decklackschicht 3 gereinigt und angeschliffen. Nach
Ausmessen und Anzeichnen der Klebefläche für das folienhafte Element ( werden 1
1/2 Kreuzgänge eines Zweikomponenten-Acrylklarlacks aufgetragen, wodurch die Schicht
4 entsteht. Mit demselben Lack wird die rückseitige Fläche ()a des Elements 6 eingenebelt,
welches so die Klebschicht 5 erhält. Die Schichten 4 und 5 läßt man getrennt antrocknen,
bis der Lack Fäden zu ziehen beginnt. Dann wird das folienhafte Element 6 auf die
bestimmungsgemäße Zone aufgelegt, glattgestrichen und mit geringen Druck zur Erzielung
einer flächigen Auflage und zur Verhinderung von Blasenbildung gegen die Karosseriefläche
belastet, bis die Schichten 4 und 5, z.B. über Nacht, vollständig getrocknet sind.
Danach wird ein Zweikomponenten-Dickschicht-Klarlack (Polyesterklarlack) über die
gesamte Fläche des betreffenden Karosserieteils in zwei Kreuzgängen aufgetragen.
Die äußere Oberfläche 7a der so entstandenen Schicht 7 wird nach Trocknung mit einem
sehr feinkörnigen Schleifpapier behandelt, und anschließend wird die zweite Polyesterklarlack@@hieht
8 aufgebracht, die eine glatte und ebene Oberfläche @a bereitstellt. Insbesondere
bei Verwendung
von ausbleichfähigen Farbfotografien kann auf die
Außenfläche dieser Schicht 8 noch eine UV-Strahlung filternde Schicht 9 aufgetragen
werden.
-
Liegt ein nicht restaurations-bedürftiger Zweischicht-Metallic-Lack
vor, sind die Arbeitsgänge im wesentlichen die gleichen, lediglich mit dem Unterschied,
daß die zweite Schicht dieses Lacks, nämlich die Schicht 4, angeschliffen wird und
auf die verbleibende Restschicht 41 dann die zugleich die Klebschicht bildende Klarlackschicht
4" aufgetragen wird. Die anschließenden Arbeitsgänge sind die gleichen.
-
Soll ein im wesentlichen flächenhaftes Element 6 an einer Karosseriefläche
angebracht werden, die zugleich einer neuen Lackierung bedarf, wird die entsprechende
Karosseriefläche zunächst soweit vorbereitet, daß ihre äußerste Schicht die Grundierung
(2a) ist. Dann wird als Schicht 3 ei.n Nitro-Kombilack oder der Basislack einer
Zweischicht-Metallic-Lackierung aufgetragen. Sobald die Schicht 3 hinreichend getrocknet
und gehärtet ist, führt man anschließend die oben bereits geschilderten Arbeitsschritte
aus.
-
Außer den bereits erwähnten Vorteilen insbesondere des Verfahrenserzeugnisses
sei noch angeführt, daß die das folienhafte Element 6 versiegelnden Schichten 7
und 8 sowie gegebenenfalls 9 ein glänzendes, leuchtendes und daher sehr prägnantes
Aussehen der äußeren Ansichtsfläche des Elements 6 und der angrenzenden Karosserieflächen
hervorrufen.