DE10296384B4 - Verfahren zum Beschichten von Oberflächen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Oberflächen in Form eines Fliesenbelags, einer Bodenfläche oder einer Holz-, Metall- oder Putzoberfläche durch Aufbringen einer Folienbahn. Die bekannten Verfahren lassen sich nur schwer auf schlecht vorbereitete Untergründe anwenden, was die Erfindung vermeiden soll. Hierzu wird als Folienbahn eine geknitterte und wieder glatt gestrichene Folie, insbesondere eine Aluminiumfolie verwendet, die über einen flexiblen Klebstoff auf den Untergrund aufgebracht wird. Der Klebstoff besteht aus Acrylkunststoff-Dichtstoff, der mit Wasser und Silikon vermischt wird. Die mit diesem Klebstoff aufgebrachte Folienbahn wird dann mit einer oder mehreren Farbschichten sowie mit einer Kunststoffversiegelung versehen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Oberflächen in Form eines Fliesenbelags, einer Bodenfläche oder einer Holz-, Metall- oder Putzoberfläche durch Aufkleben einer Strukturfolie auf die Oberfläche, wobei der Untergrund flächig mit einem Klebstoff bestrichen und anschließend die Strukturfolie aufgebracht wird, die durch Knittern einer glattflächigen Folienbahn hergestellt wird.
- Bisher war es bekannt, Oberflächen entweder mit Tapeten, Folienbahnen oder auch mit Lackschichten zu versehen. Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, dass die Untergründe für derartige Beschichtungsverfahren sorgfältig vorbereitet werden müssen, was insbesondere bei verwitterten Untergründen im Außenbereich zu erheblichen Mühen und damit zu erheblichen Kosten für den die Arbeiten durchführenden Dienstleister führte. Ferner haben die Verfahren den Nachteil, dass im Untergrund vorhandene Konturen nur schwer beschichtet werden können. Dies stellt eine besondere Schwierigkeit dann dar, wenn als Beschichtungsmaterial eine strukturierte Folie vorgesehen werden soll, um der Oberfläche eine weniger monotone und abwechslungsreichere Optik zu verleihen.
- Aus der
DE 29 23 251 A1 ist ein Verfahren zum Beschichten einer Oberfläche bekannt, bei dem zu Erhöhung der Absorption innerhalb einer Anlage zur Genehmigung von elektrischer Energie aus Sonnenstrahlung als Strahlungsfalle eine geknitterte Aluminiumfolie verwendet wird. Diese Folie wird auf eine lichtdurchlässige Folie oder ein lichtdurchlässiges Trägergewebe aufgezogen. Zuvor wird die Folie in einer Beschichtungsanlage zur Erhöhung der Absorption beschichtet. - Bei diesem Verfahren wird zwar die Oberfläche innerhalb des, die Solarenergie umwandelnden Gehäuses mit der Aluminiumfolie beschichtet, jedoch eignet sich dieses Verfahren aus verschiedenen Gründen nicht zur Beschichtung von Oberflächen im Rahmen von Renovierungsarbeiten oder ähnlichen Arbeiten zur verschönernden Verkleidung der Oberfläche. Insbesondere hinterlässt das Aufkleben der geknitterten Folie einen groben, optisch nicht sehr ansprechenden Eindruck, der im Falle der Solaranlage gewünscht ist, für Renovierungsarbeiten aber nicht das gewünschte Ergebnis herbeiführt.
- Aus der
WO 93/15159 A1 - Aus der
CH 461 081 A - Das oben beschriebene Verfahren zur Herstellung der lichtstreuende Platte dient zur Herstellung von Streuscheiben, wie sie zum Beispiel für die Herstellung von Rücklichtern für Pkws benötigt werden. Mit diesem Verfahren lassen sich aber keine Oberflächen der gattungsgemäßen Art insbesondere nachträglich veredeln.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, das mit möglichst wenig Vorarbeiten eine Beschichtung einer Oberfläche ermöglicht, die optisch ansprechend und möglichst kostengering ist
- Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Strukturfolie durch teilweises Glattziehen nach dem Knittern der Folienbahn hergestellt wird, die auf dem Untergrund aufgeklebte Folie mit einer Haftgrundierung grundiert wird und auf die so veredelte Oberfläche eine oder mehrere Farbschichten aufgebracht werden.
- Als Folienbahn wird eine strukturierte Folie verwendet, die vielfältige Möglichkeiten zur Nachbearbeitung durch Farbschichten oder auch durch Abschleifen ermöglicht. Eine derartige strukturierte Folie kann etwa dadurch hergestellt werden, dass eine knitterfähige glatte Folie zerknittert und anschließend teilweise glattgestrichen wird. Besonders geeignet für dieses Verfahren ist eine Alufolie, die in vielen Dicken und Breiten bereits handelsüblich verfügbar ist. Nach Aufkleben der glattgestrichenen Folie kann durch Aufbringen von Farbschichten und einer Oberflächenversiegelung eine homogene strukturierte Beschichtung hergestellt werden.
- Das Verfahren wird im Einzelnen wie folgt durchgeführt: zunächst wird der Untergrund von losen Teilen sowie Ölen und Fetten befreit, um ein sicheres Haften des Klebstoffs zu gewährleisten. Auf die so präparierte Oberfläche können optional nun weitere Anbauteile angebracht werden, um der späteren veredelten Oberfläche eine neue Struktur zu geben. Dies können etwa Profilhölzer in den Eckenbereichen oder auch Sprossen auf einer größeren Fläche sein. Auch sonstige Verzierungen können auf diese Weise einfach auf den Untergrund aufgebracht werden. In Frage hierfür kommen etwa runde Ornamente oder quer über die Oberfläche verlaufende Profilstäbe.
- Die so präparierte Oberfläche wird nun mit der Folie versehen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird hierzu zunächst eine Aluminiumfolie durch Knittern der Folie und anschließendes teilweises Glattstreichen präpariert. Durch Intensität des Knitterns bzw. durch den Grad der Rückgängigmachung durch das anschließende Glattstreichen kann nun die Oberfläche weitgehend nach den Wünschen des Kunden strukturiert werden. Um die Folie auf die Oberfläche aufzukleben wird zunächst ein Klebstoff, der bevorzugt im Außenbereich wasserfest ist und eine möglichst große Elastizität aufweist, damit Untergrundspannungen ohne Riss der Folie aufgenommen werden können, aufgebracht. Es ist sowohl möglich, den Klebstoff unmittelbar auf die Folie aufzubringen, wie es etwa vom Tapezieren her bekannt ist, oder auch bevorzugt den Klebstoff auf die zu beschichtende Oberfläche aufzutragen. Bei elastischer Ausgestaltung des Klebstoffs können sowohl Holz- als auch Metall- oder Putzoberflächen veredelt werden. Auch verschiedenste Arten von Oberflächen können in einem Arbeitsgang miteinander kombiniert werden.
- Die geknitterte und teilweise glattgestrichene Folie wird nun auf den Klebstoff aufgebracht, wobei bevorzugt einzelne Folienbahnen überlappend nebeneinander angeordnet werden, die anschließend mit einem Messer längs der Überlappung vollständig durchtrennt werden. Die rechts und links des so eingebrachten Schnitts liegenden äußeren Randstreifen können dann abgezogen werden, so dass die beiden Folienbahnen auf Stoß geklebt sind. Im oberen und unteren Bereich wird die Folie maßgenau abgetrennt. Um die erforderliche Strukturierung zu erzielen, kann beispielsweise eine Alufolie 20 cm bis 30 cm Länge als die zu beschichtende Bahn zu geschnitten werden, wobei dieses Übermaß anschließend durch die Krempelung bzw. Knitterung wieder aufgehoben wird.
- Nachdem die Folie auf das Klebebett aufgebracht wurde, kann sie mit den Händen eingedrückt werden sowie anschließend mit einer elastischen Walze, etwa einer Moosgummiwalze, festgerollt werden. Die aufgeklebte Folie kann dann mit kleinen Schnitten versehen werden, um Luftblasen ausdrücken zu können. Alternativ kann auch eine Nagelwalze versehen werden, um eine regelmäßige Durchlöcherung der Folie zu erreichen. Nach dem Aushärten der so aufgeklebten Folie kann mit dem endgültigen Beschichten und Versiegeln begonnen werden.
- Insbesondere bei Verwendung einer Aluminiumfolie entsteht so eine hochglänzende Silberfolie, die bereits durch Klarlackierung einen optisch sehr interessanten Effekt bietet. Zusätzlich kann die Folie jedoch auch mit einer oder mehreren Farbschichten versehen werden, um weitere optische Effekte zu erzielen. Bevorzugt wird daher zunächst die ausgehärtete Folie vollständig mit einer Lackschicht versehen werden. Hierzu bietet sich beispielsweise ein Acryllack oder eine Latexfarbe an. Durch Zumischen von Farbstoff bzw. durch Verwendung von bereits gefärbten Lacken können verschiedenste Farbtöne aufgebracht werden.
- Sollen die rechtwinklig zur Oberfläche hervorspringenden Knicke betont werden, kann nach Aufbringen dieser ersten Schicht oder auch, sofern das natürliche Material der Folie weiter in Erscheinung treten soll, unmittelbar eine Lackschicht aufgebracht werden, die nur die Erhebungen, nicht jedoch die Vertiefungen der Strukturfolie abgedeckt. Hierzu kann eine harte Walze verwendet werden, die mit mäßigem Druck ein Aufbringen dieser Lackschicht ermöglicht. Während des Abrollens der Falten wird bevorzugt diagonal gearbeitet, so dass die Farbe nicht in die Vertiefungen eindringen kann. Um Ansätze und Überlappstellen zu vermeiden, wird stückweise gearbeitet, d. h. die Oberfläche wird in einzelne Bereiche untergliedert, die nach und nach mit Farbe versehen werden. Sollte bei diesem Verfahren wider Erwarten dennoch Farbe in die Vertiefungen eindringen, kann bei einer Untergrundfarbe, dies dadurch rückgängig gemacht werden, dass mit der Untergrundfarbe erneut gestrichen wird und anschließend das Verfahren zur Beschichtung der Erhebungen wiederholt wird. Wird dagegen eine silberne Alufolie ohne Untergrundfarbe beschichtet, kann etwa durch Verwendung eines Felgensprays oder eines Überlacks in diesem Bereich eine Reparatur erfolgen.
- Nachdem so die Oberfläche endgültig veredelt wurde, kann als Endbeschichtung ein Klarlack aufgebracht werden. Dessen Oberfläche kann matt, seidenglänzend oder auch hochglänzend sein, wobei der Klarlack in mehreren, bevorzugt zwei Schichten aufgebracht werden kann. Für den Fall, dass das Beschichtungsverfahren für Bodenflächen eingesetzt wird, kann die Klarlackschicht auch so aufgebracht werden, dass trotz der Erhebungen eine ebene Bodenfläche entsteht, wobei geringere Strukturrest durchaus erwünscht sein können, sofern die Trittfestigkeit gewährleistet bleibt. Wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Beschichten von alten Fliesenbelägen verwendet, kann das ursprüngliche Fugenmuster dadurch wieder hergestellt werden, dass mit einem Finger entlang der Fugen verfahren wird, so dass bei entsprechendem Druck das alte Fugenbild wieder hergestellt werden kann.
- Im Innenbereich muss der verwendete Klebstoff nicht unbedingt wasserfest fest sein. Hier können als Klebstoff Acryl-Urethankleber verwendet werden, die durch Zugabe von Wasser streichfähig aber dennoch pastös, etwa wie vom Tapetenkleister bekannt, eingestellt werden können. Wird dagegen ein problematischer Untergrund oder auch der Außenbereich beschichtet, wird eine hohe Flexibilität oder eine Wasserfestigkeit des Klebers gewünscht werden. Ein bevorzugter Klebstoff zur Durchführung dieses Verfahrens besteht aus Acryl-Kunststoff-Dichtstoff, Wasser und Silikon. Diese Materialien sind handelsüblich in jedem Baumarkt preiswert zu beziehen und können auf leichte Weise zu dem gewünschten Klebstoff gemischt werden. Hierzu werden beispielsweise zwei bis sieben Acryl-Kunststoff-Dichtstoff mit 0,5 bis 3 Teilen Wasser zu einer streichfähigen, pastösen Masse vermischt.
- Anschließend können 0,1 bis 1 Teil Silikon hinzugegeben werden, wobei durch sorgfältiges Vermischen der gewünschte Klebstoff hergestellt werden kann. Das Silikon kann transparent oder auch farbig sein, da es ohnehin an nicht sichtbarer Stelle verwendet wird, sollte die Farbe des Klebstoffs kaum eine Rolle spielen. Nur dann, wenn als Strukturfolie eine durchscheinende Folie verwendet wird, kann ein optisch neutraler Klebstofffarbton eingestellt werden. Besonders bevorzugt ist ein Mischungsverhältnis von 5 Teilen Acryl-Kunststoff-Dichtstoff mit einem 1 bis 1,5 Teilen Wasser, dem dann nach Vermischen 0,2 bis 0,5 Teile transparentes Silikon hinzugefügt werden. Mit diesem Klebstoff können verschiedenste Untergründe, wie etwa Holz, Kunststoff, kunststoffbeschichtete Flächen, Glas, Keramik, Eisen, Alumini um, gestrichene und lackierte Untergründe sowie PVC und Gusseisen beschichtet werden.
- Weitere Merkmale der Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Claims (8)
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen in Form eines Fliesenbelags, einer Bodenfläche oder einer Holz-, Metall- oder Putzoberfläche durch Aufkleben einer Strukturfolie auf die Oberfläche, wobei der Untergrund flächig mit einem Klebstoff bestrichen und anschließend die Strukturfolie aufgebracht wird, die durch Knittern einer glattflächigen Folienbahn hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturfolie durch teilweises Glattziehen nach dem Knittern der Folienbahn hergestellt wird, die auf dem Untergrund aufgeklebte Folie mit einer Haftgrundierung grundiert wird und auf die so veredelte Oberfläche eine oder mehrere Farbschichten aufgebracht werden.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen durch Aufkleben einer Strukturfolie auf die Oberfläche, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie eine Aluminiumfolie ist.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Haftgrundierung zunächst eine vollständige Farbschicht aufgebracht wird und anschließend die Erhebungen der durch Knittern strukturierten Folie mit einer anderen Farbe beschichtet werden, wobei diese zweite Farbschicht nur auf die Erhebungen und nicht in die Vertiefungen der Strukturfolie aufgebracht wird.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche eine transparente Abdeckschicht, insbesondere durch Aufbringen eines Klarlacks zur Versiegelung aufgebracht wird.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahnen nebeneinander, einander überlappend aufgeklebt werden und nach dem Aufbringen auf die Oberfläche im Bereich der Überlappung mit einem Messer durchtrennt werden, wobei anschließend die neben der Folienbahn angeordneten, durch den Schnitt von dieser getrennten Randstreifen wieder abgezogen werden, so dass die Folie auf Stoß geklebt ist.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klebstoff zur Durchführung des Verfahrens verwendet wird, der aus einer Mischung von Kunststoff-Dichtstoff, Wasser und Silikon besteht.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff zwei bis sieben Teile Acrylkunststoff-Dichtstoff, 0,5 bis 2 Teile Wasser sowie 0,1 bis 1 Teil Silikon enthält.
- Verfahren zum Beschichten von Oberflächen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischungsverhältnis des Klebstoffs 5 Teile Acrylkunststoff, 1 bis 1,5 Teile Wasser sowie 0,2 bis 0,5 Teile Silikon beträgt.
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