DE2932332C2 - Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von MagnesiumhydroxidInfo
- Publication number
- DE2932332C2 DE2932332C2 DE19792932332 DE2932332A DE2932332C2 DE 2932332 C2 DE2932332 C2 DE 2932332C2 DE 19792932332 DE19792932332 DE 19792932332 DE 2932332 A DE2932332 A DE 2932332A DE 2932332 C2 DE2932332 C2 DE 2932332C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- magnesium
- magnesium hydroxide
- magnesium sulfate
- weight
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B9/00—Magnesium cements or similar cements
- C04B9/04—Magnesium cements containing sulfates, nitrates, phosphates or fluorides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)
Description
Bekanntlich ist die sogenannte kaustische Magnesia (MgO), die auch als Magnesia-Kauster bezeichnet und
aus Magnesiumverbindungen, wie beispielsweise aus Magnesiumcarbonat, erbrannt wird, Grundstoff eines
Bindemittels, das erhebliche Mengen ananorganischen oder organischen Füllstoffen zu binden vermag. Hierzu
wird die kaustische Magnesia mit wäßrigen Magnesiumsalzlösungen und den Füllstoffen zu einem streichfähigen
Brei vermischt, der nach Formgebung zu einem harten Festprodukt erstarrt. Die Bindungseigenschaften
dieser breiartigen Massen beruht dabei im wesentlichen darauf, daß sich aus dem Magnesiumoxid und den damit
in gelöster Form vermischten Magnesiumsalzen Oxidverbindungen bilden. Die diesbezügliche Wirksamkeit
der Magnesiumsalze nimmt dabei in der Reihenfolge Chlorid, Bromid, Sulfat und Nitrat ab. Aufgrund dieser
Wirkungsunterschiede sind die Lösungen der genannten Magnesiumsalze zusammen mit Magnesiumoxid zur
Lösung unterschiedlicher technischer Probleme eingesetzt worden.
So wird gemeinsam mit Magnesiumoxid, beispielsweise Magnesiumchloridlösung, zur Erzeugung von Magnesiaestrichen
bzw. -mörteln eingesetzt, während Magnesiumsulfat vorzugsweise zur intermediären Verfestigung
von Magnesiumoxid verwendet wird, das nach Formgebung zu Sinter gebrannt wird. Ebenso wird
Magnesiumsulfatlösung im Gemisch mit Magnesiumoxid und imprägnierter Holzwolle als Ausgangsmaterial
für Erzeugung von wärme- und schalldämmenden Leichtbauplatten eingesetzt, die bei Temperaturen von
etwa 600C auf vollautomatischen Bandformmaschinen ausgeformt und anschließend nachgehärtet werden.
Diese Platten sind schwerer entflammbar, feuchtigkeitsunempfindlich und nicht anfällig gegenüber Schädlingen,
jedoch nicht wasserresistent.
Das Gemisch aus Magnesiumoxid und Magnesiumsulfatlösung ist auch bereits als Bindemittel für Holzspanplatten
beschrieben.
Während die Möglichkeit bereits bekannt ist, daß bei Einsatz von Magnesiumchlorid-Lösung zur Erzeugung
von Magnesia-Mörteln das Magnesiumoxid durch Magnesiumhydroxid ersetzt werden kann, so ist bisher
die Verfestigung einer Mischung aus Magnesiumhydroxid und Magnesiumsulfatlösung noch nicht beschrieben,
da sich nach »Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie«, 8. Auflage, Band 27 B (1937), Seite 277,
trockenes Magnesiumhydroxid nur in so geringem Maß in Magnesiumsulfatlösung löst, daß sich auch bei langer
Berührungsdauer kein basisches Sulfat bildet
Es wurde daher nach Möglichkeiten gesucht, aus Magnesiumhydroxid und Magnesiumsulfat ein Bindemittel
zu erzeugen.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid
gefunden. Danach werden gepulvertes Magnesiumhydroxid, eine geringe Menge gepulvertes aktives
Magnesiumoxid mit einer Jodzahl von >50, festes Magnesiumsulfat und Wasser innig vermischt, wobei das
Verhältnis der Gewichtsmengen des im Magnesiumhydroxid enthaltenen und des aktiven Magnesiumoxids zu
Magnesiumsulfat, als wasserfreies Salz gerechnet, zwischen 0,6 und 3,5 liegt
Zur Durchführung des erfindungsgeniäßen Verfahrens werden zunächst gepulvertes Magnesiumhydroxid,
eine geringe Menge gepulvertes aktives Magnesiumoxid mit einer Jodzahl von >50 und festes Magnesium-
sulfat ebenfalls in gepulverter Form, vermischt
Das Magnesiumsulfat kann hierbei vorteilhaft als wasserfreies Salz oder in Form der kristallwasserhaltigen
Salze, wie beispielsweise Bittersalz oder als Mischung der beiden, eingesetzt werden. Das mit den
kristallwasserhaltigen Magnesiumsulfaten eingebrachte Wasser muß der zur Verarbeitung des erfindungsgemäßen
Bindemittels notwendigen Wassermenge zugerechnet werden. Die aus diesen Ausgangsmaterialien
erhaltene Trockenmischung ist in Silos oder in Kunststoffsäcken verpackt, lagerfähig und bleibt unter
diesen Voraussetzungen auch nach längerer Lagerung rieselfähig. Zur Verarbeitung wird diese Trockenmischung
mit Wasser vermischt, wobei die einzusetzende Wassermenge etwa 25 bis 55 Gew.-% des Gewichts der
Durch die Menge des in der Trockenmischung enthaltenen aktiven Magnesiumoxids kann die Zeit vom
Anmachen der Trockenmischung mit Wasser bis zum Erstarrungsbeginn, wie er in dem Entwurf der
DIN-Vorschrift 273, Teil 1, vom Februar 1977 definiert und seine Bestimmung beschrieben ist, dergestalt
variiert werden, daß mit abnehmender Menge an aktivem Magnesiumoxid die Zeit zwischen dem
Anmachen und dem Erstarrungsbeginn verlängert wird,
so und zwar von 10 Minuten bis 3 Stunden.
Nach dem Anmnachen einer definierten Trockenmischung
mit jeweils gleichen Wassermengen endet der Abbindevorgang reproduzierbar im stets gleichbleibenden
Zeitabstand, vom Anmachen an gerechnet. Dabei entstehen Produkte von gleichen mechanischen und
physikalischen Eigenschaften.
Es besteht auch die Möglichkeit, einen Teil der für die Trockenmischung einzusetzenden Menge an Magnesiumsulfat
durch eine hinsichtlich ihres MgO-Gehaltes gleiche Menge an Magnesiumchlorid zu ersetzen.
Zusammen mit der Trockenmischung können auch Magerungssubstanzen, wie beispielsweise Holzspäne,
Sand, Steine, Glasscherben, Autoreifenschnitzel, in die Anmach-Mischung eingebracht werden. Hierbei ist die
Wasseraufnahmefähigkeit dieser Magerungssubstanzen zu berücksichtigen und gegebenenfalls beim Anmachen
eine entsprechend größere Wassermenge einzusetzen.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene
Sir· Ei h
breiförmige Mischung muß vor dem Erstarrungsbeginn in die gewünschte Form gebracht werden. Der nach
dem Abbinden erhaltene Formkörper hat das gleiche Volumen v.'ie die ausgeformte breifömiige Masse. Das
erfindungsgemäße Verfahren eröffnet die Möglichkeit, aus handelsüblichen Ausgangsmaterialien ein hinsichtlich
seiner Zusammensetzung eindeutig definiertes Bindemittel zu erzeugen, das in vorbestimmten Zeiten
zu einem ausblühungsfreien Produkt von konstantem Volumen und vorzüglichen mechanischen und physikalischen
Eigenschaften abbindet
Beispiel 1
In einem Mischer werden
In einem Mischer werden
370 Gew.-Teile Magnesiumhydroxidpulver,
530 Gew.-Teile Bittersalz,
530 Gew.-Teile Bittersalz,
100 Gew.-Teile aktives Magnesiumoxid mit der Jodzahl
100
für die Dauer von 2 min innig gemischt Das Gewichtsverhältnis MgO: MgSO4 beträgt in diesem
Gemisch 1,4. 1000 Gew.-Teile dieser Mischung werden mit 250 Gew.-Teilen Wasser zu einem Brei verrührt, der
in Formen gestrichen wird.
Es ergeben sich folgende Meßwerte:
Erstarrungsbeginn:
50 min nach dem Anmachen Erstarrungsende:120 min nach dem Anmachen
Beispiel 2 Gemäß den Angaben in Beispie! 1 werden
540 Gew.-Teile Magnesiumhydroxidpulver, 430 Gew.-Teile KJeserit,
30 Gew.-Teile aktives Magnesiumoxid mit der Jodzahl 130
30 Gew.-Teile aktives Magnesiumoxid mit der Jodzahl 130
innig vermischt Das Gewichtsverhältnis MgO : MgSO4
is beträgt in diesem Gemisch 1,1. 1000 Gewichtsteile dieser Mischung werden mit 530 Gew -Teilen Wasser zu
einem Brei verrührt, der in Formen gestrichen wird. Es ergeben sich folgende Meßwerte:
Erstarrungsbeginn:
80 min
Erstarrungsende:
300 min
300 min
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid, dadurch
gekennzeichnet, daß gepulvertes Magnesiumhydroxid, eine geringe Menge gepulvertes
aktives Magnesiumoxid mit einer Jodzahl >50, festes Magnesiumsulfat und Wasser innig vermischt
werden, wobei das Verhältnis der Gewichtsmengen des im Magnesiumhydroxid enthaltenen und des
aktiven Magnesiumoxids zu Magnesiumsulfat, als wasserfreies Salz gerechnet, zwischen 0,6 und 3,5
liegt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnesiumsulfat als wasserfreies bzw. kristallwasserhaltiges Salz eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle einer Teilmenge des
Magnesiumsulfats eine ihrem MgO-Gehalt entsprechende Menge an Magnesiumchlorid eingesetzt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792932332 DE2932332C2 (de) | 1979-08-09 | 1979-08-09 | Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792932332 DE2932332C2 (de) | 1979-08-09 | 1979-08-09 | Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2932332B1 DE2932332B1 (de) | 1981-02-26 |
DE2932332C2 true DE2932332C2 (de) | 1982-02-11 |
Family
ID=6078053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792932332 Expired DE2932332C2 (de) | 1979-08-09 | 1979-08-09 | Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2932332C2 (de) |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4444594A (en) * | 1982-12-09 | 1984-04-24 | Armstrong World Industries, Inc. | Acid cured inorganic binder compositions which are compatible with mineral wool |
FR2622570B1 (fr) * | 1987-11-02 | 1992-09-18 | Scient Tech Batimen Centre | Ciments magnesiens comprenant un sel de magnesium partiellement hydrate, et une magnesie tres reactive, liants magnesiens a prise acceleree et a tenue a l'eau amelioree obtenus a partir de tels ciments, et materiau obtenu avec un tel liant magnesien, non expanse ou expanse |
BE1002728A5 (fr) * | 1989-01-05 | 1991-05-21 | Ct Scient Tech Batiment Cstb | Ciments magnesiens comprenant un sel de magnesium partiellement deshydrate et une magnesie tres reactive, liants magnesiens a prise acceleree et a tenue a l'eau amelioree obtenus a partir de tels ciments et materiau obtenu avec un tel liant magnesien, non expanse ou expanse. |
GR890100077A (el) * | 1989-02-07 | 1991-06-28 | Centre Scient Tech Batiment | Τσιμεντα μαγνησιου περιλαμβανοντα ενα μερικως αφυδατωμενο αλας μαγνησιου & πολυ αντιδραστικη μαγνησια,συνδετικες υλες μαγνησιου με επιταχυνομενη σταθεροποιηση & βελτιωμενη αντοχη στο νερο,αποκτωμενες απο τετοια τσιμεντα και μη διαστελλομενο η διαστελλομε |
DE10136535B4 (de) * | 2001-07-26 | 2004-08-26 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Einlagerung von flüssigen und/oder pastösen und/oder rieselfähigen Abfällen in Bergwerkshohlräume |
EP2468698A1 (de) | 2010-12-24 | 2012-06-27 | Sika Technology AG | Magnesiumzement |
-
1979
- 1979-08-09 DE DE19792932332 patent/DE2932332C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2932332B1 (de) | 1981-02-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
CH644337A5 (de) | Sorelzementprodukt, verfahren zu dessen herstellung und mischung zur durchfuehrung dieses verfahrens. | |
DE2932332C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels auf der Basis von Magnesiumhydroxid | |
DE2949390A1 (de) | Zusammensetzung zur bildung eines anorganischen gehaerteten produkts und verfahren zur herstellung von gehaerteten produkten daraus | |
DE1285677B (de) | Formstoffmischung zum Herstellen von Giessformen | |
DE2921245C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Mörteltrockenmasse auf der Basis von Magnesiumhydroxid und -chlorid | |
DE860496C (de) | Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat | |
DE2748220A1 (de) | Verfahren zum granulieren von kalisalzen | |
DE2115630C3 (de) | Aus Ammoniumnitrat bestehendes oder solches enthaltendes granuliertes Düngemittel | |
DE1592749B1 (de) | Kontinuierliches Zweistufenverfahren zur Herstellung eines Ammoniumphosphat enthaltenden festen Duengemittels | |
DE940985C (de) | Verfahren zur Verbesserung der Lagerbestaendigkeit von Duengemitteln | |
DE1646276B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines dichten wasserbestaendigen Sprengstoffes auf der Basis von anorganischen Nitraten | |
DE3405521C2 (de) | Düngerstäbchen aus Pflanzennährstoffen und wasserlöslichen thermoplastischen Bindemitteln | |
DE2439660A1 (de) | Verfahren zur herstellung von pressplatten auf holzbasis | |
DE743092C (de) | Bindemittel aus Sulfitablauge | |
DE595925C (de) | Verfahren zur Herstellung einer poroesen Gipsmasse | |
DE659012C (de) | Verfahren zur Gewinnung eines ammonnitrathaltigen Duengemittels | |
DE555881C (de) | Verfahren zum Herstellen eines lagerfaehigen Futtermittels aus durch Hydrolyse cellulosehaltiger Futterstoffe gewonnenen Kohlehydraten und Kartoffeltrocknungsprodukten | |
DE766146C (de) | Verfahren zur Herstellung von zur Abtrennung und Gewinnung von Kohlensaeure aus Gasmischungen geeigneten Massen | |
DE1646276C (de) | Verfahren zur Herstellung eines dichten, wasserbeständigen Sprengstoffes auf der Basis von anorganischen Nitraten | |
DE1592749C (de) | Kontinuierliches Zweistufenverfahren zur Herstellung eines Ammoniumphosphat ent haltenden festen Dungemitteis | |
DE855438C (de) | Verfahren zur Herstellung von Anstrichmassen | |
DE461889C (de) | Verfahren zur Herstellung einer vorwiegend aus Gips bestehenden Waermeschutzmasse | |
AT137212B (de) | Rasierseife. | |
DE2110058C3 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von abgebundenem Gips | |
DE1471171C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gasbeton |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8330 | Complete disclaimer |