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Rangiertritt an Eisenbahnwagen
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Die Erfindung betrifft einen Rangiertritt am Eisenbahnwagen für den
Rangier- bzw. Lokrangierführerstand, bestehend aus einem an der Stirnseite in der
Nähe der seitlichen Begrenzung eines Wagens angeordneten und unterhalb der Ladeflächen-Ebene
eines Wagens angeordneten Tritthalters mit hieran sich in horizontaler Ebene erstreckendem
Trittrost.
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Rangiertritte dieser bekannten Art sind so bemessen, daß sie einerseits
für den Rangierer einen ausreichenden und sicheren Stand bieten und andererseits
zwischen zwei - sich mit den Puffern berührenden - Wagen einen ausreichenden freien
Zwischenraum aufweisen, um ein gefahrloses Durchtauchen eines Bediensteten für die
erforderlichen Kupplungsvorgänge unter Zuhilfenahme der Kupplergriffe zu ermöglichen.
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Für die Bewältigung der Aufgaben eines Lokrangierführers im modernen
funkgesteuerten Lokbetrieb sind die bekannten Rangiertritte nicht mehr ausreichend.
Brauchte der Rangierer bisher für seine Tätigkeit nur einen Standplatz und Festhaltegriffe,
um ohne weitere Betätigung sicher mitfahren zu können, so muß für den Lokrangierführer
einer funkgesteuerten Lok jetzt ein größerer Bewegungsraum wegen der erforderlichen
Bedienung des Funkgerätes für den Fahrbetrieb geschaffen werden. Diese Voraussetzung
kann nur durch eine Vergrößerung
des Rangiertrittes bzw. Verlagerung
des Trittes in den freien Raum innerhalb der TE-Begrenzungslinien erfüllt werden.
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Für diesen Zweck wurden bereits klappbare Tritte vorgeschlagen, bei
denen ein Teil des Trittes oder der ganze Tritt zum Wagenaufbau über Drehgelenke
zurückgeklappt werden können. Diese Art von Klapptritten haben sich als unzweckmäßig
erwiesen, da im zurückgeklappten Zustand die Tritte keinen sicheren bzw. überhaupt
keinen Standplatz mehr bieten und die Verletzungsgefahr für den Bediensteten sehr
groß ist. Ferner neigen Drehgelenke zum Festsetzen und gegebenenfalls zum Einrosten,
wenn sie eine längere Zelt nicht mehr betätigt und nicht gewartet werden, da Eisenbahnen
ständig allen Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind. Weiterhin sind Kollisionen
im robusten Eisenbahnbetrieb nicht immer zu vermeiden, die sehr oft zu Verbiegungen
der Tritte führen. Schon bei sehr geringen Verformungen der Tritte sind Drehgelenke
in den meisten Fällen nicht mehr funktionsfähig, so daß die Tritte unbrauchbar sind.
Außerdem besteht bei den Klapptritten sehr oft die Gefahr des Verhakens der Bekleidung
von Bediensteten, z.B. beim Durchtauchen zur Erledigung der Kupplungsarbeiten.
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Aufgabe dieser Erfindung ist es, einen Rangiertritt für Eisenbahnwagen
zu entwickeln, bei dem die vorbeschriebenen Nachteile an den bekannten Rangiertritten
vermieden werden. Darüber hinaus soll der Rangiertritt in der Grundstellung innerhalb
der vorgeschriebenen Abmessungen einen vollwertigen und sicheren Standplatz gemäß
den Bestimmungen bilden, der in einfacher Weise für den Lokrangierdienst funktion.ssicher
verstellbar ist und gleichermaßen einen sicheren Arbeitsplatz für diese Aufgabe
gewährleistet.
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Zur Lösung der Aufgabenstellung wird bei einem Rangiertritt-bzw. Lokrangierführerstand,
bestehend aus einem an der Stirnseite in der Nähe der seitlichen Begrenzung eines
Wagens angeordneten und unterhalb der Ladeflächen-Ebene eines Wagens angeordneten
Tritthalters mit hieran sich in horizontaler Ebene erstreckendem Trittrost, eine
Entwicklung vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß durch folgende Merkmale gekennzeichnet
ist: a) das am Wagen befestigte, sich nach unten erstreckende Hang eisen eines Tritthalters
ist am unteren Ende mit einer sich in horizontaler Ebene erstreckenden Gleitsohle
versehen, die mit einer Anschlag leiste zur vorderen Begrenzung eines auf der Gleitsohle
verschiebbaren Drehbolzens eines in Fahrtrichtung des Wagens ausziehbaren Trittrosthalters
ausgestattet ist und eine hintere Begrenzung durch das Hang eisen aufweist, b) auf
der Anschlagleiste und an dem Hang eisen ist in einem parallelen Abstand zur Gleitsohle
mindestens in Höhe des Bolzendurchmessers eine Deckplatte zur Bildung eines Gleitraumes
für den hierin fliegend gelagerten Drehbolzen eines Trittrostträgers fest angeordnet,
c)
der Trittrostträger besteht aus zwei parallel zueinander stehenden, mittels Distanzeisen
gehaltenen Seitenwangen, die die Gleitsohle bzw. die Deckplatte von außen umfassen
und mittels eines Drehbolzens im Gleitraum gehalten sind, d) die Seitenwangen sind
an der unteren Seite mittels eines Anschlag stücks fest verbunden, welches als Widerlager
die Gleitsohle von unten umfaßt und jeweils in einer vorderen oder einer hinteren
Position gegen Verschiebung im Fahrtrichtung durch ein an der Gleitsohle fest angeordnetes
Arretierungsstück gehalten ist.
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Ein mit diesen Merkmalen ausgestatteter Rangiertritt bietet dem Benutzer
sowohl in der Grundstellung als auch in der vorgezogenen Stellung einen sicheren
Standplatz, der jeweils in beiden Endstellungen nach allen Richtungen in der horizontalen
Ebene unverrückbar arretiert ist und sehr einfach und schnell ohne Verletzungsgefahr
verstellt werden kann.
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Diese und weitere Merkmale der Erfindung sollen nun anhand der beigefügten
Zeichnungen beispielsweise näher erläutert werden.
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Diese zeigen: Fig. 1 - den Rangiertritt In seiner Grundstellung und
seine Verstellbarkelt; Fig. 2 - zinke DraufsIcht auf den Trittrosthaltor;
Fig.
3 - den Rangiertritt in ausgezogener Endstellung; Fig. 4 - eine Draufsicht gemäß
Fig. 3.
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Die Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Rangiertritt in der Grundstellung
und seine Verstellbarkeit, während die Fig. 3 die ausgezogene Position für den Lokrangierdienst
darstellt.
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Das Hang eisen 1 ist mittels Schrauben oder Nieten durch die Bohrungen
in an sich bekannter Weise am Wagen befestigt und am unteren Ende mit einer daran
verschweißten Gleitsohle 3 versehen. Die Gleitsohle 3 erstreckt sich in einer etwa
horizontalen Ebene. Die Verbindung zwischen der Gleitsohle 3 und dem Hang eisen
1 ist durch ein eingeschweißtes Knotenblech 4 verstärkt. Die Gleitsohle 3 ist mit
einer über die Gleitsohlenoberfläche hinausreichenden Anschlagleiste 5 für die fliegende
Lagerung des Drehbolzens 9 versehen. Der Anschlag an der gegenüberliegenden Seite
wird durch das Hang eisen 1 gebildet. Oberhalb der Gleitsohle 3 ist mindestens in
Höhe des Drehbolzendurchmessers auf der Anschlagleiste 5 und an dem Hang eisen 1
eine Deckplatte 6 befestigt, so daß zwischen der Gleitsohle 3 und der Deckplatte
6 ein Gleitraum für den Drehbolzen 9 des Trittrostträgers 10, 11, 12 gebildet wird.
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Der Trittrostträger besteht aus zwei parallel zueinander stehenden
Seitenwangen 10, die mittels Distanzeisen 12 in einem solchen freien Abstand gehalten
werden, daß sie die Deckplatte 6,gegebenenfalls auch die Gleitsohle 3, mit einer
verhältnismäßig geringen Tderanz etwa parallel zur Fahrtrichtung seitlich umfassen.
Der so gebildete Trittrostträger wird mittels eines durch die Seitenwangen 10 durchgeführten
Drehbolzens 9 gehalten, der fliegend im Gleitraum 8 gelagert ist.
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In der Grundstellung gemäß Fig. 1 befindet sich der Drehbolzen 9 im
Gleitraum 8 vor dem Hang eisen 1, der den Anschlag für den Drehbolzen 9 bildet und
die Bewegung des Trittrostträgers in Richtung zum Hang eisens 1 begrenzt. Die um
den Drehbolzen 9 wirkende Belastung des Trittrostträgers wird mittels eines Anschlag
stücks 11 aufgefangen, welches an der unteren Seite mit den Seitenwangen 10 verschweißt
ist. In der Grundstellung rastet das Anschlagstück 11 hinter einem an der Unterseite
der Gleitsohle 3 angeordneten Arretierungsstück 7 ein. Dadurch ist der Trittrostträger
9, 10, 11, 12, in Fahrtrichtung gesehen, in beiden Bewegungsrichtungen durch den
Drehbolzen 9 und das Anschlagstück 11 blockiert, während die Seitenwangen 10 den
Tritthalter 3, 6 gemäß Fig. 2 seitlich umfassen und den Trittrostträger 9, 10, 11,
12 in beiden Bewegungsrichtungen, quer zur Fahrtrichtung gesehen, arretieren. In
dieser Grundstellung kann ein Bediensteter gefahrlos - wie an sich bekannt - bei
Benutzung des Kupplergriffes 16 durch den freien Raum 14 zur Begrenzungslinie 15
zum Kuppeln der Wagen durchtauchen.
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Zur Verstellung des Trittrostträgers braucht dieser nur in die Position
17 angehoben werden, wobei das hinter dem Arretierungsstück 7 liegende Anschlag
stück 11 vorgeschwenkt und freigegeben wird. Der Trittrostträger kann dann in die
vordere Position 18 vorgezogen werden, wobei der fliegend gelagerte Drehbolzen 9
auf der Gleitsohle 3 bis zur Anschlagleiste 5 vorgleitet. Nach dem Absenken des
Trittrostträgers 9, 10, 11, 12 legt sich das Anschlußstück 11 vor das Arretierungsstück
7, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. In dieser Position ist der Trittrostträger
9, 10, 11, 12 wiederum in allen Bewegungsrichtungen blockiert und bietet dem Lokrangierführer
einen sicheren Standplatz mit der für seine Arbeit erforderlichen Bewegungsfreiheit.
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Der Trittrostträger 9, 10, 11, 12 kann mit einem üblichen Gitterrost
13 versehen werden, der zweckmäßig mit den Distanzeisen 12 z.B.
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