DE2928049C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Die Erfindung betrifft einen eisenmodifizierten Platin-
Hydrierkatalysator, der sich für die Reduktion aromatischer
Nitroverbindungen eignet. Der Katalysator, welcher
eine verbesserte Verteilung der Metallkomponenten auf
einem oleophilen Kohlenstoff- bzw. Rußträger aufweist, wie
die Elektronenspektroskopie zeigt, wird dadurch hergestellt,
daß man eine Platinverbindung auf den Träger bei einer
Temperatur im Bereich von 55 bis 95°C, vorzugsweise 90 bis
95°C, abscheidet und diese Verbindung dann, vorzugsweise
mit Formaldehyd, bei einer Temperatur von weniger als
35°C zu Platinmetall reduziert. Das im Katalysator enthaltene
Eisen wird in Form seines Oxids, Hydroxids oder Carbonates
entweder bei derselben Temperatur wie die Platinverbindung oder
bei einer Temperatur von weniger als 35°C abgeschieden.
Die Hydrierung von aromatischen Nitroverbindungen, wie
chlorsubstituierten Derivaten, zu den entsprechenden Aminen
über die entsprechenden Nitrosoverbindungen und Hydroxylamine
als Zwischenprodukte ist bekannt. Die genannten Zwischenprodukte
kondensieren sich mit den Aminprodukten und mit
sich selbst unter Bildung von Azoxy-, Azo- und Hydrazoderivaten,
welche teerartige Substanzen bilden können. Dies führt
zu einer Ausbeuteverringerung und Verschlechterung der Qualität
des Endprodukts. Außerdem disproportionieren Hydroxylamine
exotherm, und jegliche Erhöhung ihrer Konzentration innerhalb
eines Reaktionssystems stellt eine potentielle Gefahrenquelle
dar. Die Hydrierung chlorsubstituierter Derivate
ist aufgrund von während des Verfahrens stattfindenden
Dechlorierungsreaktionen mit einem anderen Problem behaftet.
Bereits seit vielen Jahren wird versucht, die vorgenannten
Probleme der Dechlorierung (Chlorabspaltung), Teerbildung
und Ausbeuteverminderung zu lösen. Beispiele für Lösungsversuche
sind die Verwendung anderer Katalysatoren (vgl.
z. B. US-PS 28 23 235) und die Anwendung unterschiedlicher
Verfahrensweisen bei der Hydrierung (vgl. z. B. US-PS
34 99 034). Die anstehenden Probleme konnten jedoch auch
mit Hilfe dieser Vorschläge nicht ausgeräumt werden.
Das gilt auch für den Katalysator gemäß US-PS 28 23 235, einen gegebenenfalls
eisenmodifizierten Platinkatalysator auf oleophiler Kohle.
Die Abscheidung des Platins in Form einer oxidischen Verbindung erfolgt
bei 90°C, und die Reduktion zum Metall bei der gleichen Temperatur.
Die Verteilung der Metalle am Träger läßt Wünsche offen, und bei der
Hydrierung aromatischer Nitroverbindungen erfolgen merkliche Dehalogenierungsreaktionen
unter Teerbildung.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und einen
eisenmodifizierten Platinkatalysator für die Hydrierung aromatischer
Nitroverbindungen bereitzustellen, der bei verbesserter Metallverteilung
zu höheren Ausbeuten führt, und Dechlorierungsreaktion und Teerbildung
vermeidet.
Durch die Erfindung wird nunmehr ein Hydrierkatalysator geschaffen,
der aus einem oleophilen Träger
aus Ruß mit einer spezifischen Oberfläche
von 20 bis 100 m²/g besteht, wobei der Träger auf
seiner Oberfläche 1 bis 5 Gew.-% des Trägers an
Platin und Eisen in Form seines Oxids, Hydroxids oder Carbonats
abgelagert enthält, wobei das Molverhältnis des Eisens
zum Platin im Bereich von 4 : 1 bis 8 : 1 liegt und
wobei der Katalysator folgende Merkmale aufweist:
- 1) ein Verhältnis des Platin/Ruß-Intensitätsverhältnisses, gemessen durch Elektronenspektroskopie, zum gesamten Platingehalt, ausgedrückt durch seine gewichtsprozentuale Konzentration/100, von mindestens 2,4 und
- 2) ein Verhältnis des Eisen/Ruß-Intensitätsverhältnisses zum Platin/Ruß-Intensitätsverhältnis, jeweils gemessen durch Elektronenspektroskopie, von mindestens 0,6.
Der Katalysator ist dadurch erhältlich,
daß man
- a) auf oleophile Rußteilchen mit einer spezifischen Oberfläche von weniger als 20 bis 100 m²/g bei einer Temperatur von 55 bis 95°C ein Oxid, Hydroxid oder Carbonat von Platin ablagert, wobei die Konzentration des Platins im Bereich von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Rußes, liegt,
- b) ein Oxid, Hydroxid oder Carbonat von Eisen auf die Rußteilchen in einer solchen Menge ablagert, daß ein Molverhältnis des Eisens zum Platin im Bereich von 4 : 1 bis 8 : 1 erzielt wird, und
- c) das Platinoxid, -hydroxid oder -carbonat bei einer Temperatur von weniger als 35°C zu Platinmetall reduziert.
Außerdem wird durch die Erfindung ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung eines aromatischen Amins durch Hydrierung
der entsprechenden Nitroverbindung in Gegenwart eines
Edelmetallkatalysators geschaffen.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Platin-
und Eisenverteilung auf einem nicht-porösen Rußträger verbessert
werden und dadurch ein verbesserter Hydrierkatalysator
für die Reduktion aromatischer Nitroverbindungen geschaffen
werden können. Ein solcher eisenmodifizierter
Platinkatalysator eignet sich insbesondere für die Reduktion
aromatischer Chlornitroverbindungen zu den entsprechenden
Aminen. Es wurde gefunden, daß die Kombination
von Eisen mit Platin und die Herstellungsmethode einen
wirksamen Katalysator ergeben.
Das Platin und Eisen werden auf Teilchen eines nicht-porösen
oder oleophilen Rußträger abgeschieden. Ein solcher
Rußträger ist in der vorgenannten US-PS 28 23 235 beschrieben
und generell als Acetylenruß oder leitfähiger
Ofenruß bekannt.
Im allgemeinen
hat dieser Träger eine spezifische Oberfläche, gemessen
durch Stickstoffabsorption nach herkömmlichen Methoden,
von 20 bis
100 m²/g. Die Teilchengröße und Dichte sind anscheinend
nicht ausschlaggebend; im allgemeinen haben diese Rußarten
jedoch eine Dichte von etwa 0,08 bis 0,19 g/cm³
und eine sehr feine Teilchengröße,
d. h. 70 Gew.-% haben eine Teilchengröße von weniger als
1 µm.
Die Platinkomponente des Katalysators wird am Rußträger
in einer Gesamtkonzentration von
1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Rußgewicht,
abgelagert. Eisen ist in Form seines Carbonats,
Oxids und/oder Hydroxids vorhanden, wobei das Molverhältnis
des Eisens zum Platin im Bereich von
4 : 1 bis 8 : 1 liegt. Im Falle eines
solchen Molverhältnisses von mehr als 8 : 1 wird bei Reduktionen
anscheinend kein entsprechend höherer Vorteil erzielt,
während ein Molverhältnis von weniger als 4 : 1
zu einer Verminderung der Katalysatoraktivität und damit zu einer
längeren Hydrierzeit führt. Ferner vermindert sich anscheinend
die Katalysatorwirksamkeit mit ansteigendem Platingehalt,
d. h., beim selben Nitroverbindung/Platin-Verhältnis
erhöht sich die Reaktionszeit bei der Hydrierung. Die
Anwendung von Platingehalten von mehr als 5% bringt somit
anscheinend nur einen geringen Vorteil mit sich.
Der erfindungsgemäße Katalysator ist dadurch
charakterisiert, daß er einen höheren Anteil seiner Metallkomponente
an der Trägeroberfläche verteilt enthält,
so daß ein höherer Anteil dieser Metallkomponente für den
Kontakt mit einer aromatischen Nitroverbindung und Wasserstoff
während der Reduktion zur Verfügung steht. Gegenüber
ähnlichen Katalysatoren zeigt der erfindungsgemäße
Katalysator bei Reduktionen zahlreiche Vorteile, welche
nachstehend näher erläutert werden.
Die verbesserte Metallverteilung an der Ruß- bzw. Kohlenstoffoberfläche
wird durch ESCA (Elektronenspektroskopie
für die chemische Analyse) veranschaulicht. ESCA mißt das
Intensitätsverhältnis von Platin/Ruß und Eisen/Ruß und
ist ein Maß für die Verteilung dieser Metalle über die
Oberfläche des Rußträgers. Höhere ESCA-Werte zeigen eine
günstigere Metallverteilung an. Für den erfindungsgemäßen
Katalysator wurde ferner gefunden, daß das ESCA-Intensitätsverhältnis
mit sinkendem Gesamtmetallgehalt abnimmt. Die
Charakterisierung von Katalysatoren mit Hilfe von ESCA-
Spektren wird von J. S. Brinen in "Applying Electron Spectroscopy
for Chemical Analysis to Industrial Catalysis",
Acc. Chem. Res., Band 9 (1976), Seiten 86 bis 92, und in
der US-PS 40 35 260 beschrieben; auf die ESCA betreffenden
Teile dieser Veröffentlichungen wird hier ausdrücklich Bezug
genommen.
Die Verteilung der Metalle am Katalysatorträger wird
charakterisiert durch ein Platin/Ruß-ESCA-Intensitätsverhältnis,
genormt auf 1 g Pt:
und ein Verhältnis des Eisen/Ruß-ESCA-Intensitätsverhältnisses
zum Platin/Ruß-ESCA-Intensitätsverhältnis:
worin Pt/C und Fe/C die ESCA-Intensitäten von Pt und Fe relativ
zum Ruß sind. Der erfindungsgemäße Katalysator hat
ein genormtes bzw. normalisiertes Platin/Ruß-Intensitätsverhältnis
von mindestens 2,4 und ein Verhältnis der
Eisen/Ruß-Intensität zur Platin/Ruß-Intensität von mindestens
0,6, vorzugsweise 1,0.
Der erfindungsgemäße Katalysator wird unter Anwendung
an sich bekannter Katalysatorherstellungsmethoden erzeugt,
wobei man zwei wichtige Bedingungen zu beachten hat:
- 1) Die Platinkomponente des Katalysators wird auf der Oberfläche des Rußträgers in Form ihres Oxids, Hydroxids oder Carbonats (vorzugsweise des Oxids und/oder Hydroxids) bei einer Temperatur im Bereich von 55 bis 95°C (vorzugsweise 90 bis 95°C) abgelagert und
- 2) die vorgenannte Platinverbindung wird bei einer Temperatur unterhalb 35°C (vorzugsweise bei Raumtemperatur) mit Hilfe eines beliebigen herkömmlichen Reduktionsmittels (wie Wasserstoff, Formaldehyd oder Natriumborhydrid, vorzugsweise Formaldehyd) zu Platinmetall reduziert.
Typischerweise wird die Katalysatorherstellung in einem
wäßrigen Medium durchgeführt, wobei man von einer wäßrigen
Aufschlämmung der nicht-porösen Rußteilchen ausgeht,
welche man in beliebiger Reihenfolge mit einer wasserlöslichen
Platinverbindung (z. B. Chloroplatinsäure) und einer
wasserlöslichen Eisenverbindung (z. B. Eisen(III)-chlorid,
Eisen(III)-nitrat, Eisen(III)-sulfat oder Eisen(III)-acetat,
wobei das Chlorid bevorzugt wird) versetzt. Man kann z. B.
beide wasserlösliche Verbindungen der Rußaufschlämmung
gleichzeitig bei der vorstehend definierten Temperatur einverleiben
und dann eine Base zusetzen, um ein Oxid, Hydroxid
oder Carbonat von Platin und Eisen abzuscheiden. Als
Base verwendet man vorzugsweise ein Alkalimetallhydroxid,
-carbonat oder -bicarbonat; die Carbonate, wie Natriumcarbonat,
werden bevorzugt. Nach der Ablagerung liegen beide
Metalle typischerweise in Form des Oxids, Hydroxids oder
eines Gemisches davon vor. Wahlweise kann man die wasserlösliche
Platinverbindung bei der erforderlichen Temperatur
zur Rußaufschlämmung geben und danach Platinmetall durch
Basenzugabe in der vorgenannten Weise abscheiden. Die dabei
erhaltene Aufschlämmung kann abgekühlt und bei einer Temperatur
von weniger als 35°C mit der wasserlöslichen Eisenverbindung
versetzt werden, wonach das Eisen durch Basenzugabe
in der vorgenannten Weise abgeschieden wird.
Bevorzugte Methoden, welche Katalysatoren mit höherer Aktivität
ergeben, umfassen die stufenweise Zugabe der wasserlöslichen
Metallverbindungen und Abscheidung der Metalle
durch die Basenzugabe bei den erforderlichen Temperaturen.
Vorzugsweise wird zuerst das Eisen und dann das Platin abgelagert.
Die Reduktion des Platinoxids, -hydroxids oder -carbonats
zum Platinmetall wird stets bei einer Temperatur von
weniger als 35°C durchgeführt. Wenn man die Reduktion
bei der Temperatur der Platinablagerung durchführt, erhält
man - aus welchen Gründen auch immer - einen Katalysator mit
einem geringeren Anteil der Metallkomponente an der Rußoberfläche
(wie ESCA zeigt) und somit einer Aktivität, welche
geringer ist als jene eines erfindungsgemäßen Katalysators.
Obwohl der erfindungsgemäße Katalysator ein
Eisen/Platin-Molverhältnis von mindestens 4 : 1 aufweist,
können nach dem angegebenen Verfahren auch
Katalysatoren mit einem geringeren Fe/Pt-Molverhältnis
(z. B. von nur 1 : 1 oder noch geringer) erzeugt werden. Ein
Katalysator mit einem solchen niedrigeren Molverhältnis kann
eine geringere Aktivität für die Hydrierung von Chlorbenzolen
aufweisen, jedoch einen brauchbaren Katalysator für Hydrierungen
anderer Nitroverbindungen darstellen.
Der erfindungsgemäße Katalysator ist besonders aktiv
für die Hydrierung von aromatischen Nitroverbindungen
zu den entsprechenden Aminen. Eisenmodifizierte
Platinkatalysatoren eignen sich besonders gut für die
Hydrierung halogensubstituierter (vorzugsweise chlorsubstituierter)
aromatischer Nitroverbindungen zu den entsprechenden
halogensubstituierten aromatischen Aminen. Obwohl
diese Katalysatoren besondere Vorteile bei diskontinuierlichen
Hydrierverfahren zeigen - die Dehalogenierung wird auf ein
Minimum herabgesetzt, die Reaktionszeit ist gut und
die Hydroxylaminansammlung wird ebenfalls auf ein Minimum herabgesetzt -,
können auch halbkontinuierliche oder kontinuierliche
Verfahren mit Hilfe dieser Katalysatoren durchgeführt
werden. Bei kontinuierlichen Prozessen sind die
eisenmodifizierten Platinkatalysatoren bei höheren, die Dehalogenierung
fördernden Temperaturen weniger wasserempfindlich
als ähnliche bekannte Katalysatoren.
Aromatische Nitroverbindungen, welche bei der Verwendung des erfindungsgemäßen
Katalysators als Ausgangsverbindungen dienen können,
haben die allgemeine Formel
in der
A ein Benzol- oder Naphthalinring, vorzugsweise ein Benzolring,
X ein Chlor-, Fluor- oder Bromatom, vorzugsweise ein Chloratom,
a 0 bis 2,
b 1 oder 2 und
c 0 oder 1 sind.
A ein Benzol- oder Naphthalinring, vorzugsweise ein Benzolring,
X ein Chlor-, Fluor- oder Bromatom, vorzugsweise ein Chloratom,
a 0 bis 2,
b 1 oder 2 und
c 0 oder 1 sind.
Wenn a 0 ist, werden die betreffenden, nicht-halogenierten
Nitroverbindungen in Gegenwart des erfindungsgemäßen Katalysators
unter minimaler Ringreduktion hydriert. Wenn a
1 oder 2 ist, wird der eisenmodifizierte Platinkatalysator
für die Hydrierung der betreffenden Verbindungen aufgrund
der herabgesetzten Dehalogenierung bevorzugt verwendet. In
sämtlichen Fällen ermöglicht der Katalysator die Durchführung
einer kontinuierlichen Hydrierung bei höheren Temperaturen
(d. h. von etwa 120 bis 180°C). Natürlich kann man auch
bei niedrigeren Temperaturen, d. h. bis hinab zu etwa 80°C,
arbeiten. Spezielle Beispiele für geeignete aromatische
Nitroverbindungen sind:
2-Chlornitrobenzol, 3-Chlornitrobenzol, 4-Chlornitrobenzol, 2-Bromnitrobenzol, 3-Bromnitrobenzol, 4-Bromnitrobenzol, 2-Chlor-4-nitrotoluol, 2-Brom-4-nitrotoluol, 4-Chlor-2-nitrotoluol, 4-Brom-2-nitrotoluol, 1-Chlor-8-nitronaphthalin, 6-Chlor-2-nitrotoluol, 4-Chlor-3-nitrotoluol, 2,4-Dichlornitrobenzol, 2,4-Dibromnitrobenzol, 3,4-Dichlornitrobenzol, 3,4-Dibromnitrobenzol, 3,5-Dichlornitrobenzol, 2,5-Dichlornitrobenzol, 2,3-Dichlornitrobenzol, Nitrobenzol, o-, m- und p-Dinitrobenzol, o-, m- und p-Nitrotoluol, die Dinitrotoluole und die Nitronaphthaline.
2-Chlornitrobenzol, 3-Chlornitrobenzol, 4-Chlornitrobenzol, 2-Bromnitrobenzol, 3-Bromnitrobenzol, 4-Bromnitrobenzol, 2-Chlor-4-nitrotoluol, 2-Brom-4-nitrotoluol, 4-Chlor-2-nitrotoluol, 4-Brom-2-nitrotoluol, 1-Chlor-8-nitronaphthalin, 6-Chlor-2-nitrotoluol, 4-Chlor-3-nitrotoluol, 2,4-Dichlornitrobenzol, 2,4-Dibromnitrobenzol, 3,4-Dichlornitrobenzol, 3,4-Dibromnitrobenzol, 3,5-Dichlornitrobenzol, 2,5-Dichlornitrobenzol, 2,3-Dichlornitrobenzol, Nitrobenzol, o-, m- und p-Dinitrobenzol, o-, m- und p-Nitrotoluol, die Dinitrotoluole und die Nitronaphthaline.
Bevorzugte aromatische Verbindungen sind Nitrobenzol, o-
und p-Nitrotoluol, α-Nitronaphthalin, 3,4-Dichlornitrobenzol,
2-Chlornitrobenzol, 4-Chlornitrobenzol, 2,5-Dichlornitrobenzol und 2,3-Dichlornitrobenzol.
Die für die Hydrierung aromatischer Nitroverbindungen anzuwendenden
Methoden und Bedingungen sind an sich bekannt;
vgl. die US-PS 28 23 235, 34 99 034 und 31 45 231.
Im allgemeinen wird die Hydrierung bei
kontinuierlicher Arbeitsweise im Temperaturbereich von
etwa 80 bis 180°C, vorzugsweise 120 bis 150°C, durchgeführt.
Bei Temperaturen von weniger als etwa 80°C ist die
Reaktionsgeschwindigkeit zu gering, so daß das Verfahren
unwirtschaftlich wird; Temperaturen von mehr als etwa
180°C verstärken andererseits die Dehalogenierung im Falle
halogensubstituierter Nitroverbindungen und können eine
Ringreduktion im Falle unsubstituierter Nitroverbindungen
sowie eine unerwünschte Zersetzung der Nitroverbindung und
des daraus resultierenden Amins hervorrufen.
Der Hydrierdruck, welcher durch Wasserstoffzufuhr von den
genannten Drücken erzeugt wird, liegt gewöhnlich im Bereich
von etwa 790 bis 7000 kPa. Der
bevorzugte Wasserstoffdruck beträgt etwa 790 bis 4240 kPa,
insbesondere etwa 790 bis 3550 kPa.
Bei einem Wasserstoffdruck von weniger
als etwa 790 kPa wird die Reaktionsgeschwindigkeit
vermindert, während Drücke von mehr als etwa
7000 kPa mechanische Probleme hervorrufen,
welche die durch den erhöhten Druck erzielten Vorteile
überkompensieren können.
Es ist vorteilhaft, dem bei der Hydrierung verwendeten Reaktionsmedium
eine cycloaliphatische Stickstoffbase, wie
Morpholin oder eine andere in der US-PS 31 45 231 beschriebene
Base, in einer Menge einzuverleiben, welche einem Molverhältnis
der cycloaliphatischen Base zur halogensubstituierten
Nitroverbindung von etwa 0,01 : 1 bis 1,5 : 1 entspricht.
Eine cycloaliphatische Stickstoffbase unterstützt
nicht nur die Unterdrückung der Dehalogenierung, sondern
hemmt auch die Korrosion, indem sie das Auftreten von Acidität
bei der Hydrierung der halogensubstituierten aromatischen
Nitroverbindung verhindert. Gewünschtenfalls kann man
die cycloaliphatische Base vom Aminprodukt durch Auswaschen
mit Wasser abtrennen. Man kann auch andere bekannte Dehalogenierungsinhibitoren
verwenden.
In den nachstehenden Methoden
und Beispielen beziehen sich die Teil- und Prozentangaben
auf das Gewicht, sofern es
nicht anders angegeben ist. Der Katalysator wurde nach folgenden
Methoden hergestellt:
1 Liter entionisiertes Wasser, 35,8 g Eisen(III)-chloridhexahydrat
(0,132 Mol, 7,4 g Fe) und 62,5 g
Acetylenruß mit einer spezifischen Oberfläche
von 35 m²/g, mit einer Teilchengröße von 70% unterhalb 1 µm
und mit einer Dichte von 0,16 g/cm³ werden in
einen mit einem Rührer ausgerüsteten Dreiliter-Rundkolben
gegeben. Die erhaltene Aufschlämmung wird auf 90°C erhitzt,
während 1 Std. bei 90°C mit einer Lösung von 21,3 g
(0,201 Mol) Natriumcarbonat in 210 ml entionisiertem Wasser
versetzt und eine weitere Stunde bei 90°C gerührt.
Dann werden 31,6 ml einer wäßrigen Lösung von 10%iger
Chloroplatinsäure (3,16 g Pt, 0,016 Mol Pt) innerhalb von
15 Minuten bei 90°C zugetropft. Genügend Natriumcarbonat
aus einer Lösung von 23,2 g Na₂CO₃ in 210 ml entionisiertem
Wasser werden innerhalb von 30 Min. so zugegeben, daß
ein positiver Test mit Brilliantgelb-pH-Papier (das Papier
schlägt bei 50 bis 60 ml nach orange um) erzielt wird. Die
Aufschlämmung wird eine weitere Stunde bei 90°C gerührt,
wobei ein positiver Test mit dem pH-Papier beibehalten
wird. Nach Abkühlung auf 25°C wird ein 500-ml-Anteil der
Aufschlämmung filtriert. Man wäscht dreimal mit jeweils
150 ml entionsiertem Wasser und füllt den erhaltenen,
nicht-reduzierten nassen Katalysator in eine Flasche für die
spätere Reduktion ab. Die verbleibende Aufschlämmung wird
während 30 Minuten bei 25°C mit dem Rest der vorgenannten
Natriumcarbonatlösung versetzt. Anschließend fügt man eine
Lösung von 16 ml 37%igem Formaldehyd in 100 ml Wasser während
30 Minuten bei 25°C hinzu. Man rührt den Ansatz eine
weitere Stunde bei derselben Temperatur. Dann wird der
erhaltene vorreduzierte Katalysator abfiltriert, dreimal
mit jeweils 300 ml entionisiertem Wasser ausgewaschen und
in einer verschlossenen Flasche aufbewahrt.
Der erhaltene Katalysator hat einen Gehalt
an Pt von 4% (5%, bezogen auf Ruß) und ein Fe/Pt-
Molverhältnis von 8 : 1. Nach der eben beschriebenen Methode
werden andere Katalysatoren mit unterschiedlichen Pt-
Gehalten und/oder Fe/Pt-Molverhältnissen unter Anwendung
unterschiedlicher Fäll- und Reduktionstemperaturen erzeugt.
Die Katalysatoren, welche Temperatureffekte zeigen, sind
in Tabelle I zusammengestellt, während Tabelle II Katalysatoren
mit unterschiedlichen Zusammensetzungen veranschaulicht.
Ein Liter entionisiertes Wasser und 62,5 g des bei der Methode A eingesetzten Acetylenrußes
werden in einen mit einem Rührer ausgerüsteten Dreiliter-
Rundkolben gegeben. Die erhaltene Aufschlämmung wird auf 90°C
erhitzt. Dann fügt man 31,6 ml einer wäßrigen Lösung von
10%iger Chloroplatinsäure (3,16 g Pt, 0,016 Mol Pt) auf
einmal hinzu. Dann wird genügend Natriumcarbonat aus einer
Lösung von 23,2 g Na₂CO₃ in 210 ml entionisiertem Wasser
während 15 Minuten bei 90°C zugegeben, daß ein positiver
Test mit Brilliantgelb-pH-Papier (das Papier schlägt nach
50 bis 60 ml nach orange um) erzielt wird. Man setzt das
Rühren weitere 15 Minuten bei derselben Temperatur fort,
wobei ein positiver Test mit dem pH-Papier beibehalten wird.
Nach Abkühlung auf 25°C fügt man 35,8 g Eisen(III)-chloridhexahydrat
(7,4 g Fe, 0,132 Mol Fe) innerhalb von 10 Minuten
hinzu. Dann setzt man eine Lösung von 21,3 g (0,201 Mol)
Natriumcarbonat in 210 ml entionisiertem Wasser innerhalb
von 1 Std. bei 25°C zu und rührt den Ansatz eine weitere
Stunde bei 25°C. Sodann wird ein 500-ml-Anteil der Aufschlämmung
filtriert. Anschließend wäscht man dreimal mit
jeweils 150 ml entionisiertem Wasser und gibt den erhaltenen,
nicht-reduzierten Katalysator in Flaschen ab. Die
verbleibende Aufschlämmung wird während 30 Min. bei 25°C
mit dem Rest der vorgenannten Natriumcarbonatlösung versetzt.
Sodann fügt man eine Lösung von 16 ml 37%igem Formaldehyd
in 100 ml Wasser während 30 Min. bei 25°C hinzu.
Man fährt mit dem Rühren eine weitere Stunde bei derselben
Temperatur fort. Der erhaltene, vorreduzierte Katalysator
wird abfiltriert und dreimal mit jeweils 500 ml entionisiertem
Wasser ausgewaschen. Der nasse Katalysatorkuchen wird in
eine Flasche abgefüllt.
Der hergestellte Katalysator hat einen Gehalt
an Pt von 4% (5%, bezogen auf C bzw. Ruß) und
ein Fe/Pt-Molverhältnis von 8 : 1. Nach der eben beschriebenen
Methode werden weitere Katalysatoren mit unterschiedlichen
Pt-Gehalten und/oder Fe/Pt-Molverhältnissen unter Anwendung
unterschiedlicher Fäll- und Reduktionstemperaturen
erzeugt. Katalysatoren, welche Temperatureffekte zeigen,
sind in Tabelle I zusammengestellt, während Tabelle II
Katalysatoren mit unterschiedlichen Zusammensetzungen veranschaulicht.
In den Beispielen werden sowohl nicht-reduzierte als auch
reduzierte Katalysatorproben durch Elektronenspektroskopie (ESCA)
analysiert.
Ein Maß für die Katalysatoraktivität in den Beispielen ist
die Fähigkeit der Katalysatoren, die Anwendung kürzerer
Reaktionszeiten bei der katalytischen Hydrierung aromatischer
Nitroverbindungen zu den entsprechenden Aminen zu
ermöglichen.
In den Beispielen 1 bis 18 (Tabellen I bis III) werden
Hydrierungen diskontinuierlich zur Herstellung von 3,4-Dichloranilin
aus 1-Nitro-3,4-dichlorbenzol wie folgt durchgeführt:
In einen mit einer Kühlschlange, einem Thermoelement, einem
Druckmesser und einem Rührer ausgerüsteten Standard-Einliter-
Titanautoklaven werden 768 g 1-Nitro-3,4-dichlorbenzol,
8 ml Morpholin und so viel Katalysator, daß ein Gewichtsverhältnis
der Nitroverbindung zu Pt von 70 000 : 1 erzielt
wird, gegeben. Die Luft im Autoklaven wird mit Stickstoff
ausgespült, wonach man den Stickstoff durch Wasserstoff
verdrängt. Nach Erhitzen auf 85°C bei geringem Wasserstoffdruck
und ohne Rühren erhöht man den Wasserstoffdruck
auf 2170 kPa und beginnt mit dem Rühren
(1000 Upm). Die Temperatur wird auf 95°C ansteigen gelassen
und mit Kühlwasser auf diesen Wert eingeregelt. Der Wasserstoffdruck
wird mit Hilfe eines Reservewasserstoffzylinders,
der bei einem Druck von mehr als 4240 kPa
gehalten wird und mit einem Druckregler ausgestattet ist,
bei 2170 kPa gehalten. Die Temperatur und der
Druck im Autoklaven sowie der Druck im Reservewasserstoffzylinder
werden graphisch registriert. Alle 10 Minuten
(oder in kürzeren Abständen) werden die Autoklaventemperatur
und der Autoklavendruck, der Druck im Reservewasserstoffzylinder
und der Druckabfall abgelesen. Wenn die
Reaktion beendet ist, was durch das Aufhören der Wasserstoffaufnahme
und Schwinden der Reaktionswärme angezeigt
wird, kühlt man den Autoklaven auf 80°C ab, verdrängt den
Wasserstoff durch Stickstoff und trägt die Produkte aus.
Die Reaktionszeit (Aufhören der Wasserstoffaufnahme) wird
notiert.
Die nach den obigen Methoden hergestellten verschiedenen
Katalysatoren, welche Temperatureinflüsse bei der Herstellung
sowie die Einflüsse der Änderung des Fe/Pt-Molverhältnisses
zeigen, sind in den Tabellen I und II zusammengestellt.
Die in Tabelle II angeführten Methoden A und B
sind wie oben angegeben, d. h. es gelten dieselben Verfahrensbedingungen
wie für die Beispiele 1 und 3.
In den obigen Tabellen zeigt Beispiel 1, daß das beschriebene
Verfahren einen aktiveren Katalysator ergibt als im
Falle der Durchführung der Vorreduktion bei 90°C (Vergleichsbeispiel
A). Wenn man die Vorreduktionszeit bei 90°C von
90 Minuten auf 10 Minuten verringert, wird die Katalysatoraktivität
erhöht, jedoch ist das erforderliche rasche Abkühlen
im großtechnischen Maßstab unzweckmäßig (Vergleichsbeispiel
B). Die erfindungsgemäßen Katalysatoren
weisen einen höheren Anteil des Platins und Eisens
an der Oberfläche verteilt auf, wie aus den Pt/C- und Fe/C-
ESCA-Intensitätsverhältnissen hervorgeht.
In Beispiel 2 ergibt, obwohl die Platinverteilung mäßig
gut ist
die Kombination der mäßig guten Platin-
und guten Eisenoberflächenverteilung
einen
Katalysator mit im Vergleich zu Beispiel 1 guter Aktivität.
Wenn der Wert für wie in Beispiel 8 gering ist, erhält
man im Vergleich zu Beispiel 6 sogar mit der besseren Platinoberflächenverteilung
einen Katalysator mit geringerer
Aktivität. Im Falle eines niedrigen Eisen/Platin-
Molverhältnisses wird selbst bei Anwendung der bevorzugten
Methode ein geringer Fe/C-ESCA-Wert erzielt, und es wird
kein bevorzugter Hydrierkatalysator erhalten.
Methode A wird bis zur Abtrennung des nicht-reduzierten Katalysators
durchgeführt, wonach man drei alternative Reduktionsmethoden
an derselben Charge des nicht-reduzierten Katalysators
durchführt. In Beispiel 12 wird die Reduktion mit
Formaldehyd in der beschriebenen Weise durchgeführt. In Beispiel
13 wird die Reduktion mit Wasserstoff wie folgt durchgeführt:
10 g des nicht-reduzierten Katalysators werden zusammen mit 500 ml entionisiertem Wasser in einen Autoklaven gegeben, der mit einem Thermoelement, Druckmesser und Rührer ausgerüstet ist. Die Luft im Autoklaven und in den Leitungen wird durch Unterdrucksetzen mit Stickstoff und Druckentspannung durch ein Abzugssystem verdrängt. Anschließend verdrängt man den Stickstoff durch Wasserstoff, indem man nacheinander fünfmal für den Druck von 2170 kPa sorgt und den Überdruck jeweils völlig entspannt. Man rührt die Katalysatoraufschlämmung 2 Std. bei 25°C und einem Wasserstoffdruck von 2170 kPa. Nach Spülung des Autoklaven und der Leitungen wird der wasserstoffreduzierte Katalysator abfiltriert und mit entionisiertem Wasser gewaschen. Der erhaltene nasse Kuchen wird in eine Flasche gegeben, welche verschlossen wird.
10 g des nicht-reduzierten Katalysators werden zusammen mit 500 ml entionisiertem Wasser in einen Autoklaven gegeben, der mit einem Thermoelement, Druckmesser und Rührer ausgerüstet ist. Die Luft im Autoklaven und in den Leitungen wird durch Unterdrucksetzen mit Stickstoff und Druckentspannung durch ein Abzugssystem verdrängt. Anschließend verdrängt man den Stickstoff durch Wasserstoff, indem man nacheinander fünfmal für den Druck von 2170 kPa sorgt und den Überdruck jeweils völlig entspannt. Man rührt die Katalysatoraufschlämmung 2 Std. bei 25°C und einem Wasserstoffdruck von 2170 kPa. Nach Spülung des Autoklaven und der Leitungen wird der wasserstoffreduzierte Katalysator abfiltriert und mit entionisiertem Wasser gewaschen. Der erhaltene nasse Kuchen wird in eine Flasche gegeben, welche verschlossen wird.
In Beispiel 14 wird die Reduktion mit Natriumborhydrid wie
folgt vorgenommen:
10 g des nicht-reduzierten Katalysators werden in einer Stickstoffatmosphäre in 100 ml destilliertem Wasser aufgeschlämmt. Dann fügt man innerhalb von 5 Minuten tropfenweise eine wäßrige Lösung von 0,5 g Natriumborhydrid hinzu. Es kommt augenblicklich zur Wasserstoffentwicklung. Man rührt die Aufschlämmung eine weitere Stunde. Dann wird der erhaltene vorreduzierte Katalysator in der vorgenannten Weise abfiltriert, gewaschen und in eine Flasche abgefüllt.
10 g des nicht-reduzierten Katalysators werden in einer Stickstoffatmosphäre in 100 ml destilliertem Wasser aufgeschlämmt. Dann fügt man innerhalb von 5 Minuten tropfenweise eine wäßrige Lösung von 0,5 g Natriumborhydrid hinzu. Es kommt augenblicklich zur Wasserstoffentwicklung. Man rührt die Aufschlämmung eine weitere Stunde. Dann wird der erhaltene vorreduzierte Katalysator in der vorgenannten Weise abfiltriert, gewaschen und in eine Flasche abgefüllt.
Tabelle III veranschaulicht die Resultate der ESCA-Analyse
und Hydrierung.
Methode A wird mit der Ausnahme wiederholt, daß die Menge
des Eisens und Platins so vermindert wird, daß ein Gehalt
an Platin von 1,3% erzielt wird, während ein Fe/Pt-
Molverhältnis von 8 : 1 aufrechterhalten wird. Das heißt,
man verwendet pro 1 g des bei der Katalysatorherstellungsmethode A eingesetzten Acetylenrußes 0,16 g Eisen(III)-
chlorid-hexahydrat, 0,014 g Platin (aus Chloroplatinsäure),
0,07 ml 37%igen Formaldehyd und entsprechende Anteile von
Natriumcarbonat, wobei sämtliche Komponenten in den angegebenen
Mengen von entionisiertem Wasser gelöst werden.
Die Resultate der ESCA-Analyse und Hydrierung sind aus
Tabelle III ersichtlich.
Der nicht-reduzierte Katalysator von Beispiel 15 wird mit
Wasserstoff nach der Methode von Beispiel 12 reduziert.
Die Resultate der ESCA-Analyse und Hydrierung sind aus
Tabelle III ersichtlich.
Methode A wird mit der Ausnahme wiederholt, daß der Anteil
des Eisens und Platins so erhöht wird, daß ein Gehalt
an Platin von 9,6% und ein Fe/Pt-Molverhältnis
von 4 : 1 erzielt werden. Pro 1 g des bei der Katalysatorherstellungsmethode A eingesetzten Acetylenrußes verwendet
man 0,57 g Eisen(III)-chlorid-hexahydrat, 0,13 g
Platin (aus Chloroplatinsäure), 0,26 ml 37%igen Formaldehyd
und entsprechende Anteile Natriumcarbonat, wobei sämtliche
Komponenten in den angegebenen Mengen von entionisiertem
Wasser gelöst werden.
Die Resultate der ESCA-Analyse und Hydrierung sind aus
Tabelle III ersichtlich.
Der nicht-reduzierte Katalysator von Beispiel 17 wird mit
Wasserstoff nach der allgemeinen Methode von Beispiel 13
reduziert. Bei der Reduktion mit Wasserstoff werden 10 g
nicht-reduzierter Katalysator in 200 ml destilliertem Wasser
in den Autoklaven gegeben. Die Luft wird in der beschriebenen
Weise mit Stickstoff und Wasserstoff aus dem
System gespült. Durch die Aufschlämmung wird während 2 Std.
bei 25°C Wasserstoff geleitet.
Die Resultate der ESCA-Analyse und Hydrierung sind aus
Tabelle III ersichtlich.
Tabelle III zeigt, daß die unter Verwendung von Formaldehyd
als Reduktionsmittel hergestellten Katalysatoren im
allgemeinen einen höheren Anteil der Metallkomponenten an
der Oberfläche aufweisen als mit Hilfe anderer Reduktionsmittel
erzeugte Katalysatoren, obwohl diese letzteren Katalysatoren
einen höheren Anteil als die Katalysatoren von
Vergleichsbeispiel A oder C aufweisen.
Mit Hilfe der vorstehend für die Beispiele 1 bis 18 beschriebenen
Hydriermethode wird 4-Nitrochlorbenzol in Gegenwart
eines gemäß Beispiel 1 hergestellten Katalysators
hydriert. Die Hydrierzeit für diesen Katalysator beträgt
65 Minuten im Vergleich zu einer Hydrierzeit von 140 Minuten
für einen gemäß Vergleichsbeispiel A erzeugten
Vergleichskatalysator.
Mit Hilfe derselben Katalysatoren wie in Beispiel 19 wird
Nitrobenzol nach der vorstehend für die Beispiele 1 bis 18
beschriebenen Methode hydriert. Die Reduktionszeit für den
gemäß Beispiel 1 hergestellten Katalysator beträgt 78 Minuten
im Vergleich zu einer Reduktionszeit von 118 Minuten
für den gemäß Vergleichsbeispiel A hergestellten Katalysator.
In Beispiel 21 wird eine diskontinuierliche Hydrierung von
1-Nitro-3,4-dichlorbenzol und in Beispiel 22 eine diskontinuierliche
Hydrierung von o-Nitrochlorbenzol vorgenommen.
In beiden Beispielen wird ein gemäß Beispiel 1 hergestellter
Katalysator verwendet. Bei beiden Hydrierprozessen sind
Einrichtungen zur Probennahme während der Hydrierungen für
die Analysen auf Teerbildung, Dechlorierung und Ansammlung
von Chlorphenylhydroxylamin (CPHA) vorhanden.
Die Hydrierungen werden wie folgt durchgeführt:
In einen mit einer Kühlschlange, einem Thermoelement, einem Druckmesser und einem Rührer ausgerüsteten Einliter-Titanautoklaven werden 768 g der Ausgangs-Nitroverbindung, genügend Katalysator, daß ein Nitroverbindung/Pt-Gewichtsverhältnis von 100 000 : 1 erzielt wird, und 1% Morpholin, bezogen auf die Nitroverbindung, gegeben. Die Luft im Autoklaven wird mit Stickstoff ausgespült, wonach der Stickstoff durch Wasserstoff ersetzt wird. Nach Erhitzen auf 80°C bei einem Wasserstoffdruck von 169 kPa ohne Rühren erhöht man den Wasserstoffdruck auf 790 kPa und beginnt mit dem Rühren (1000 Upm). Die Temperatur wird in Beispiel 22 mit Kühlwasser, das mit einem automatischen Ventil reguliert wird, bei 80°C gehalten; in Beispiel 21 läßt man die Temperatur auf 95°C ansteigen, bevor man das Kühlwasser zur Aufrechterhaltung dieser Temperatur zirkulieren läßt. Anschließend erhöht man den Wasserstoffdruck auf 1480 kPa und dann auf 3550 kPa, wie es für die Aufrechterhaltung eines konstanten Wasserstoffverbrauchs und damit einer kontrollierten Reaktionswärme erforderlich ist. Der Wasserstoffdruck wird mit Hilfe eines Vierliter-Reservewasserstoffzylinders, welcher bei einem Druck von mehr als 4240 kPa gehalten wird und mit einem Druckregler ausgestattet ist, eingestellt. Die verbrauchte Wasserstoffmenge wird durch Verfolgen der Druckabnahme im Reservoir überwacht. Die Reaktionszeit (Aufhören der Wasserstoffaufnahme) wird notiert. In jedem Beispiel werden Proben von etwa 20 g (die erste Probe zur Spülung der Probenleitung) in einstündigen Intervallen durch einen Sintermetall-Katalysatorfilter in Probegläser abgezogen. Jede Probe wird durch IR-Aufnahmen mit einem Spektrophotometer auf den Gewichtsprozentanteil Chlorphenylhydroxylamin (CPHA), gaschromatographisch mit einem Gaschromatographen auf den Gewichtsprozentanteil p-Chloranilin (PCA) und/oder Anilin (An) und durch Eindampfen der Probe bei 95°C und 1 mm Druck auf den Gewichtsprozentanteil an restlichen Teersubstanzen analysiert. Der pH-Wert der wäßrigen Schicht wird ebenfalls bestimmt.
In einen mit einer Kühlschlange, einem Thermoelement, einem Druckmesser und einem Rührer ausgerüsteten Einliter-Titanautoklaven werden 768 g der Ausgangs-Nitroverbindung, genügend Katalysator, daß ein Nitroverbindung/Pt-Gewichtsverhältnis von 100 000 : 1 erzielt wird, und 1% Morpholin, bezogen auf die Nitroverbindung, gegeben. Die Luft im Autoklaven wird mit Stickstoff ausgespült, wonach der Stickstoff durch Wasserstoff ersetzt wird. Nach Erhitzen auf 80°C bei einem Wasserstoffdruck von 169 kPa ohne Rühren erhöht man den Wasserstoffdruck auf 790 kPa und beginnt mit dem Rühren (1000 Upm). Die Temperatur wird in Beispiel 22 mit Kühlwasser, das mit einem automatischen Ventil reguliert wird, bei 80°C gehalten; in Beispiel 21 läßt man die Temperatur auf 95°C ansteigen, bevor man das Kühlwasser zur Aufrechterhaltung dieser Temperatur zirkulieren läßt. Anschließend erhöht man den Wasserstoffdruck auf 1480 kPa und dann auf 3550 kPa, wie es für die Aufrechterhaltung eines konstanten Wasserstoffverbrauchs und damit einer kontrollierten Reaktionswärme erforderlich ist. Der Wasserstoffdruck wird mit Hilfe eines Vierliter-Reservewasserstoffzylinders, welcher bei einem Druck von mehr als 4240 kPa gehalten wird und mit einem Druckregler ausgestattet ist, eingestellt. Die verbrauchte Wasserstoffmenge wird durch Verfolgen der Druckabnahme im Reservoir überwacht. Die Reaktionszeit (Aufhören der Wasserstoffaufnahme) wird notiert. In jedem Beispiel werden Proben von etwa 20 g (die erste Probe zur Spülung der Probenleitung) in einstündigen Intervallen durch einen Sintermetall-Katalysatorfilter in Probegläser abgezogen. Jede Probe wird durch IR-Aufnahmen mit einem Spektrophotometer auf den Gewichtsprozentanteil Chlorphenylhydroxylamin (CPHA), gaschromatographisch mit einem Gaschromatographen auf den Gewichtsprozentanteil p-Chloranilin (PCA) und/oder Anilin (An) und durch Eindampfen der Probe bei 95°C und 1 mm Druck auf den Gewichtsprozentanteil an restlichen Teersubstanzen analysiert. Der pH-Wert der wäßrigen Schicht wird ebenfalls bestimmt.
Tabelle IV zeigt die Analysenresultate.
Die Werte in Tabelle IV zeigen, daß bei Verwendung eines
eisenmodifizierten Platinkatalysators vier für die Hydrierung
chlorierter Benzole wichtige Faktoren optimiert werden:
(1) hohe Reaktionsgeschwindigkeit,
(2) geringe Teerbildung,
(3) geringe Dehalogenierung und
(4) Aufrechterhaltung einer geringen Hydroxylaminkonzentration.
(2) geringe Teerbildung,
(3) geringe Dehalogenierung und
(4) Aufrechterhaltung einer geringen Hydroxylaminkonzentration.
1-Nitro-3,4-dichlorbenzol wird in der für die Beispiele 1
bis 18 beschriebenen Weise in Gegenwart von gemäß Beispiel
1 hergestellten Katalysatoren hydriert. Der einzige
Unterschied bei der Katalysatorherstellung besteht in den
verwendeten Rußträgern. Tabelle V zeigt die Resultate:
In diesen Beispielen werden kontinuierliche Hydrierungen
von 1-Nitronaphthalin (Beispiel 24), 2-Nitrotoluol (Beispiel
25) und 4-Nitrotoluol (Beispiel 26) in Gegenwart
eines gemäß Beispiel 1 hergestellten Katalysators durchgeführt.
Die Hydrierungen werden wie folgt vorgenommen:
Die kontinuierliche Hydrierung wird in einem Reaktionssystem durchgeführt, welches einen 3,785 Ltr. fassenden Autoklaven, der mit Prallblechen, einem Rührer, einem Gaseinlaßrohr sowie Heiz- und Kühlschlangen ausgerüstet ist, einen mit einer äußeren Heizschlange ausgestatteten 5,68-Liter-Schnellverdampfer und einen inneren Filter (Eindicker) umfaßt.
Die kontinuierliche Hydrierung wird in einem Reaktionssystem durchgeführt, welches einen 3,785 Ltr. fassenden Autoklaven, der mit Prallblechen, einem Rührer, einem Gaseinlaßrohr sowie Heiz- und Kühlschlangen ausgerüstet ist, einen mit einer äußeren Heizschlange ausgestatteten 5,68-Liter-Schnellverdampfer und einen inneren Filter (Eindicker) umfaßt.
Der Autoklav wird mit 2400 ml Amin entsprechend der zureduzierenden
Nitroverbindung beschickt. Ferner gibt man
Morpholin (1%) und Katalysator (0,5%) in den Autoklaven.
Der Schnellverdampfer wird außerdem mit 2,5 Ltr. einer
Vorlage mit derselben Zusammensetzung wie im Autoklaven
beschickt. Nach Verdrängung der Atmosphäre im Gesamtsystem
mit Wasserstoff, wozu das System zuerst mit
Stickstoff unter Druck gesetzt und entspannt und anschließend
mit Wasserstoff unter Druck gesetzt und entspannt wird,
bringt man den Autoklaven auf 130 bis 140°C und einen Wasserstoffdruck
von 1550 bis 2170 kPa. Die
Vorlage im Autoklaven wird kontinuierlich durch ein Reduzierventil
mit einem Durchsatz von etwa 0,45 kg/Std.
zum Schnellverdampfer und zurück zum Autoklaven
gepumpt. Der Schnellverdampfer wird bei Atmosphärendruck
betrieben und nach Bedarf durch äußeres Erhitzen bei
110 bis 120°C gehalten. Die Nitroverbindung wird mit einem
Durchsatz von 0,45 bis 0,90 kg/Std. dem
Autoklaven zugeführt. Morpholin wird ebenfalls mit einem
solchen Durchsatz in den Autoklaven eingespeist, daß der
Morpholinanteil etwa 1% der dem Autoklaven zugeführten
Nitroverbindung ausmacht. Wasser wird kontinuierlich aus
dem Schnellverdampfer in einer dafür ausreichenden Menge
abdestilliert, daß das Vorhandensein einer einzigen organischen
Phase im System gewährleistet ist. Unter stationären
Bedingungen wird die Reaktionswärme mit Hilfe der
Kühlschlange im Autoklaven und durch die Destillation des
Wassers im Schnellverdampfer abgeführt, so daß die Reaktionstemperatur
von 130 bis 140°C beibehalten wird. Der Wasserstoffdruck
wird bei 1550 bis 2170 kPa
gehalten. Der Flüssigkeitsspiegel im Autoklaven und
Schnellverdampfer wird jeweils im wesentlichen beim Ausgangsniveau
gehalten, indem man das Produkt durch den
Innenfilter (Eindicker) mit einer der Zufuhr der Nitroverbindung
zum Autoklaven entsprechenden Geschwindigkeit
abzieht. Auf diese Weise werden 1 bis 2% des im Kreislauf
strömenden flüssigen Reaktionsmediums durch den Innenfilter
entfernt, während das restliche Medium zusammen mit
dem Katalysator zum Autoklaven zurückgeführt wird. Tabelle
VI zeigt die Resultate.
Die Resultate in Tabelle VI zeigen, daß sich ein eisenmodifizierter
Platinkatalysator gut für die Hydrierung
nicht-halogenierter aromatischer Verbindungen eignet und
eine hohe Produktivität bei geringer Teerbildung und Ringreduktion
ergibt.
Claims (2)
1. Hydrierkatalysator, der oleophilen Ruß mit einer spezifischen Oberfläche
von 20 bis 100 m²/g als Träger und, bezogen auf den Träger,
1 bis 5 Gew.-% Platinmetall sowie Eisen in Form seines Oxids,
Hydroxids oder Carbonats abgelagert auf der Trägeroberfläche enthält,
wobei das Molverhältnis des Eisens zum Platin im Bereich von
4 : 1 bis 8 : 1 liegt, erhältlich durch
Ablagern eines Oxides, Hydroxides oder Carbonates von Platin auf oleophile Ruß-Teilchen von einer spezifischen Oberfläche von 20 bis 100 m²/g bei einer Temperatur von 55 bis 95°C,
Ablagern eines Oxides, Hydroxides oder Carbonates von Eisen auf die Ruß-Teilchen und
Reduzieren des Platinoxides, -hydroxides oder -carbonates zu Platinmetall,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des Platinoxides, -hydroxides oder -carbonates zu Platinmetall bei einer Temperatur von weniger als 35°C erfolgt und daß der Katalysator
Ablagern eines Oxides, Hydroxides oder Carbonates von Platin auf oleophile Ruß-Teilchen von einer spezifischen Oberfläche von 20 bis 100 m²/g bei einer Temperatur von 55 bis 95°C,
Ablagern eines Oxides, Hydroxides oder Carbonates von Eisen auf die Ruß-Teilchen und
Reduzieren des Platinoxides, -hydroxides oder -carbonates zu Platinmetall,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des Platinoxides, -hydroxides oder -carbonates zu Platinmetall bei einer Temperatur von weniger als 35°C erfolgt und daß der Katalysator
- 1) ein Verhältnis des Platin/Ruß-Intensitätsverhältnisses, gemessen durch Elektronenspektroskopie, zum gesamten Platingehalt, ausgedrückt durch seine gewichtsprozentuale Konzentration/100, von mindestens 2,4 und
- 2) ein Verhältnis des Eisen/Ruß-Intensitätsverhältnisses zum Platin/Ruß-Intensitätsverhältnis, jeweils gemessen durch Elektronenspektroskopie, von mindestens 0,6 aufweist.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur Herstellung von
aromatischen Aminen durch Hydrierung der entsprechenden Nitroverbindungen.
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US05/923,568 US4212824A (en) | 1978-07-11 | 1978-07-11 | Hydrogenation catalyst with improved metallic distribution, its preparation and use for the reduction of aromatic nitro compounds |
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