DE2925909C2 - Elektrodenvorrichtung zur Abnahme elektro-physiologischer Spannungen - Google Patents

Elektrodenvorrichtung zur Abnahme elektro-physiologischer Spannungen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Elektrodenvorrichtung zur Abnahme elektro-physiologischer Spannungen oder Ströme, mit einem Elektrodenkörper, gebildet aus einer Mischung aus Silberpulver und einem Silbersalz, wie Silbercyanid, Silberrhodanid, Silberjodid, Silberbromid, insbesondere Silberchlorid, und mit einem den Elektrodenkörper tragenden Elektrodensockel.
Derartige Elektrodenvorrichtungen sind beispielsweise aus der DE-OS 15 66 089 bekannt. Der Elektrodenkörper ist durch Pressen und/oder Sintern der Mischung aus Silberpulver und Silbersalz gebildet, wobei seine stoffliche Zusammensetzung die Unterdrükkung störender Polarisationsspannungen bezweckt, welche sich den Meßsignalen überlagern. In der Praxis sind die Elektrodenkörper an dem aus Messing bestehenden Elektrodensockel aufgelötet. Diese Verbindung kann sich jedoch, besonders in Anwesenheit von Feuchtigkeit, unter Bildung von Lokalelementen chemisch zersetzen, wodurch die Lötverbindung mit der Zeit zerstört wird. Abgesehen hiervon erfolgt auch eine langsame Zerstörung des Elektrodenkörpers selbst, und zwar durch Lichteinfluß, besonders im Fall einer Verwendung von Silberchlorid als Silbersalz in der den Elektrodenkörper bildenden Mischung. Die Zerstörung der Lötverbindung und/oder des Elektrodenkörpers hat zur Folge, daß die gesamte Elektrodenvorrichtung unbrauchbar wird und ersetzt werden muß, was kostenaufwendig ist.
Aus der DE-OS 23 22 835 ist eine Elektrode zur Messung physiologischer Potentiale bekannt, bei der der Elektrodenkörper dadurch auswechselbar mit dem aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff bestehenden Elektrodensockel verbunden ist, daß der Elektrodensockel ein in der Auflagefläche für den Elekirodenkörper mündendes Loch aufweist, in dem ein an den
ίο Elektrodenkörper angeformter oder angeschweißter Gewindestift mit einer Mutter sitzt, die den Elektrodenkörper gegen den Elektrodensockel verspannt
Aus der US-PS 34 98 291 ist eine Elektrode bekannt, deren Elektrodenkörper rückseitig eine aufgelötete Mutter für eine Schraube aufweist, mit deren Hilfe der Elektrodenkörper an einer geeigneten Tragvorrichtung auswechselbar befestigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrodenvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine dauerhafte, d. h. durch keine chemische Zersetzung und Bildung von Lokalelementen beeinflußte Verbindung zwischen dem Elektrodenkörper und dem Elektrodensockel erhalten wird, und daß der Elektrodenkörper selbst in einfacher Weise am Elektrodensockel ausgewechselt werden kann, wenn er durch Lichteinfluß unbrauchbar geworden ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Elektrodensockel eine aus Silber bestehende Auflage für den Elektrodenkörper bildet und ein in der Auflagefläche mündendes, über seine gesamte Länge in Silber verlaufendes Sackloch mit einem Muttergewinde aufweist, in dem eine mindestens an ihrer Oberfläche elektrisch isolierende Schraube sitzt, die den Elektrodenkörper gegen die Auflage verspannt.
Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht zunächst darin, daß der Elektrodenkörper am Elektrodensockel nur mit Silber und mit der zumindest äußerlich elektrisch völlig isolierenden Befestigungsschraube in Kontakt kommt. Kontaktpotentiale und -ströme, die zum Aufbau von Lokalelementen führen könnten, können sich somit weder am Elektrodensockel noch a:i der Schraube bilden. Außerdem kann die Schraubverbindung ohne weiteres gelöst und geschlossen werden, so daß das Auswechseln des Elektrodenkörpers in einfacher Weise möglich ist. Seine Zerstörung unter Lichteinfluß führt somit nicht mehr zum Verlust der gesamten Elektrodenvorrichtung.
In bevorzugter Ausführungsform besitzt der Elektrodenkörper ein Loch zur Aufnahme der Schraube. Das Loch kann eine konische Erweiterung aufweisen, in der die Schraube mit einem Senkkopf liegt. Die Schraube selbst kann aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff, beispielsweise einem zähen Kunststoff hoher Festigkeit, hergestellt sein. Vorzugsweise besteht die Schraube allerdings aus Titan. Titan bildet an seiner Oberfläche eine elektrisch hoch isolierende Oxydschicht, so daß die Schraube die festigkeitsmäßigen Vorteile einer Metallschraube besitzt, dennoch aber die Forderung, an ihrer
bo Oberfläche elektrisch zu isolieren, voll e füllt. — Der allein unter der Anzugkraft der Schraube stehende elektrische Kontakt zwischen dem Elektrodenkörper und dem Elektrodensockel kann noch dadurch verbessert werden, daß auf den Elektrodenkörper auf der der
*>5 Sockelauflage anliegenden Seite eine Feinsilberschicht aufgewalzt ist. Der Elektrodensockel kann massiv aus Feinsilber hergestellt sein. Jedoch genügt es und ist es aus Kostengründen zu bevorzugen, daß der Elektroden-
sockel aus einem die Auflage und die Sacklochwand bildenden Feinsilbergehäuse besteht das mit Buntmetall ausgefüllt ist
Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; die einzige Figur zeigt eine Elektrode teils im Schnitt teils in Seitenansicht
Im Ausführungsbeispiel ist die allgemein mit 5 bezeichnete Elektrode an einem metallischen Träger 6 der im übrigen nicht dargestellten Elektrodenvorrichtung gehalten. Dieser Träger 6 kann beispielsweise das Strahlrohr einer Saugelektrodenvorrichtung sein. Die Elektrode 5 besteht aus einem mit dem Träger 6 durch Löten verbundenen Hlektrodensockel 17 und aus einem am Elektrodensockel 17 in elektrischem Kontakt gehaltenen Elektrodenkörper 18. Der Elektrodenkörper von im wesentlichen plättchenförmiger Gestalt mit beispielsweise kreisrundem Grundriß ist aus einer Mischung aas Silberpulver und einem Silbersalz, insbesondere Silberchlorid, durch Pressel, und gegebenenfalls Sintern hergestellt. Der Elektrodensockel 17 bildet eine aus Feinsilber bestehende Auflage 19 für den Elektrodenkörper 18. Weiter besitzt der Elektrodensokkel 17 ein in der Auflagefläche mündendes Sackloch 20, das über seine gesamte Länge in Silber verläuft und mit einem Muttergewinde versehen ist, in dem eine mindestens an ihrer Oberfläche elektrisch isolierende Schraube 21 sitzt, die den Elektrodenkörper 18 gegen die Auflage 19 verspannt. Der Elektrodenkörper 18 besitzt ein Loch 22 zur Aufnahme der Schraube 21. Das Loch 22 ist mit einer konischen Erweiterung versehen, in der die Schraube 21 mit einem Senkkopf 23 liegt, so daß der Senkkopf im wesentlichen bündig mit der Außenfläche des Elektrcdenkörpers 18 abschließt. Die Schraube 21 besteht aus Titan, was zur Folge hat daß sie überall an ihrer Oberfläche mit einer elektrisch hoch
τ isolierenden Oxydschicht überzogen ist Auf den Elektrodenkörper 18 kann auf der der Sockelauflage IS anliegenden Seite eine Feinsiiberschicht 24 aufgewalzt sein, um den elektrischen Kontakt zwischen dem Elektrodenkörper 18 und der Silberauflage 19 des
ίο Elektrodensockels 17 zu verbessern. Der Elektrodensockel 17 besteht aus einem die Auflage 19 und die Sacklochwand 25 bildenden Feinsilbergehäuse 26, das mit Buntmetall 27 ausgefüllt ist. Die Buntmetallfüllung 27 kann mit dem Feinsilbergehäuse 26 verlötet sein. Die Verbindung zwischen dem Elektrodensockel 17 und dem metallischen Träger 6 erfolgt im wesentlichen durch eine Lötverbindung zwischen dem metallischen Träger 6 und der Buntmetallfüllung 27 des Feinsilbergehäuses 26. Wie die Figur unmittelbar erkennen läßt, kommt der Elektrodenkörper 18 am Elektrodensockel 17 nur mit Feinsilber in Kontakt. Die Befestigungsschraube 21 ist äußerlich elektrisch isolierend, und zwar sowohl gegenüber dem Elektrodenkörper 18 als auch dem Feinsilber des Elektrodensockels 17. Im Ergebnis können sich weder am Elektrodensockel 17 noch an der Befestigungsschraube 21 Kontaktpotentiale und -ströme aufbauen, die Lokalelemente bilden könnten. 1st der Elektrodenkörper 18 durch Lichteinfluß unbrauchbar geworden, kann er durch Lösen der Schraube 21 abgenommen und durch einen neuen, funktionsfähigen Elektrodenkörper ersetzt werden, während die gesamte Elektrodenvorrichtung im übrigen beibehalten bleibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Elektrodenvorrichtung zur Abnahme elektrophysiologischer Spannungen oder Ströme, mit einem Elektrodenkörper, gebildet aus einer Mischung aus Silberpulver und einem Silbersalz, wie Silbercyanid, Silberrhodanid, Silberjodid, Silberbromid, insbesondere Silberchlorid, und mit einem den Elektrodenkörper tragenden Elektrodensockel, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodensockel (17) eine aus Silber bestehende Auflage (19) für den Elektrodenkörper (18) bildet und ein in der Auflagefläche mündendes, über seine gesamte Länge in Silber verlaufendes Sackloch (20) mit einem Muttergewinde aufweist, in dem eine mindestens an ihrer Oberfläche elektrisch isolierende Schraube (21) sitzt, die den Elektrodenkörper (18) gegen die Auflage (19) verspannt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenkörper (18) ein Loch (22) zur Aufnahme der Schraube (21) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch (22) eine konische Erweiterung aufweist, in der die Schraube (21) mit einem Senkkopf (23) liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (21) aus Titan besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Elektrodenkörper (18) auf der der Sockelauflage (19) anliegenden Seite eine Feinsilberschicht (24) aufgewalzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodensockel (17) aus einem die Auflage (19) und die Sacklochwand (25) bildenden Feinsilbergehäuse (26) besteht, das mit Buntmetall (27) ausgefüllt ist.
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