DE2925110A1 - Selektives unkrautvertilgungsmittel 5-amino-4-chlor-2-phenyl-3(2h)-pyridazinon, das frei von 5-chlor-4-amino-2-phenyl- 3(2h)-pyridazinon ist - Google Patents
Selektives unkrautvertilgungsmittel 5-amino-4-chlor-2-phenyl-3(2h)-pyridazinon, das frei von 5-chlor-4-amino-2-phenyl- 3(2h)-pyridazinon istInfo
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Description
Oxon Italia S.p.A. I 7724
I- Milano 21. Juni 1979
Wa/Kdg
Selektives Unkrautvertilgungsmittel 5-Λ inino-4-chlor-2-phenyl-3(2H)-pyridazinon,
das frei von 5-Chlor-4-amino-2-phenyl-3(2H)·
pyridazinon ist.
Bekanntlich führt die Amin-ierung von 4,5-Dichlor-2-phenyl-3 (2H)-pyridazlnon über die beiden gleichzeitig ablaufenden Umsetzungen
-2-9-9882/0832
(PCA)
+ 2NH
(ISO-PCA)
zu technischem Pyrazon, d.h. einem Gemisch aus zwei Isomeren, von denen das eine 5-Amino-4-chlor-2-phenyl-3 (2H)-pyridazine» η
( im folgenden mit der Abkürzung PCA bezeichnet ), als selektives Unkrauvertilgungsmittel in der Landwirtschaft aktiv ist, während
das andere, 5-Chlor-4-ujnino-2- phenyl-3 (2H)-Pyridazinon ( im
folgenden durch die Abkürzung ISO-PCA bezeichnet), keine herbizide Wirksamkeit besitzt, weswegen seine Anwesenheit überflüssig,
wenn nicht gar schädlich ist, wenn es zusammen mit der zuerst genannten Verbindung in den Boden gebracht wird.
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-Λ--5-
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung verbesserter ünkrautvertilungsmittel für die Landwirtschaft, die gegenüber den
Eigenschaften der gegenwärtig verwendeten verbesserte Eigenschaften
aufweisen und zu diesem Zweck das eine Isomere (PCA), das als selektives Herbizid oder Unkrautvertilungsmittel wirksam ist,
praktisch frei von dem inaktiven Isomeren ( ISO-PCA) zu gewinnen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 5-Amino-4-chlor-2-phenyl-3-(2H)-pyridazinon (PCA), das frei von
5-Chlor-4-amino-2-phenyl-3-(2H)-pyridazinon (ISO-PCA) ist, aus handelsüblichem Pyrazon, d.h. aus einem Gemisch der beiden
genannten Isomeren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man handelsübliches Pyrazon mit einer Mineralsäure von geeigneter
Konzentration versetzt, die erhaltene Suspension filtriert und das gewünschte Isomere (PCA) gewinnt.
Gemäß der Erfindung wird somit von der gänzlich unerwarteten und aus der Fachliteratur nicht bekannten Tatsache Gebrauch gemacht,
daß die beiden Isomeren PCA und ISO-PCA in Mineralsäuren, wie Salz- oder Schwefelsäure, von geeigneter Konzentration eine
völlig unterschiedliche Löslichkeit besitzen.
Die verwendete Mineralsäure ist vorzugsweise Salzsäure mit einer Konzentration von über 3o% oder Schwefelsäure mit einer
Konzentration von über 60%, jeweils im Verhältnis von vorzugsweise 1:2,5 (Gewicht/Volumen) zwischen handelsüblichem Pyrazon
und Mineralsäure in Lösung.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein 5-Amino-4-chlor-2-phenyl-3-(2H)-pyridazinon
erhalten, das frei von dem Isomeren 5-chlor-4-axnino-2-phenyl-3 (2H)-Pyridazinon ist, und einen Schmelzpunkt
von 2o4 bis 2o6°C aufweist. Dieses Produkt erweist sich außerdem unerwarteterweise als geringer toxisch als das Gemisch
der beiden Ausgangsisomeren. Versuche haben gezeigt, daß das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Produkt eine LD
von 411o mg/kg in Ratten gegenüber einer LD 5o von 2292 mg/kg in Ratten für das als Ausgangsmaterial verwendete handelsübliche
Pyrazon aufweist.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren auch die
zusätzliche Verfahrensstufe der Wiedergewinnung des Isomeren (ISO-PCA), das in Lösung bleibt, durch Verdünnen der beim Filtrieren
erhaltenen Mutterlaugen mit Wasser im Verhältnis von 1:1 und anschließendes Filtrieren der verdünnten Lösung.
Um verbesserte Unkrautvertilungsmittel zu erhalten, werden weiter erfindungsgemäß geeignete Formulierungen von Unkrautvertilgungsmitteln
vorgesehen, die als aktives Prinzip das Iso-mere (PCA), das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten
worden ist, enthalten. Diese Unkrautvertilungsmittel können in Form von netzbaren Pulvern oder in Wasser dispergierbaren Pasten
oder von Mikrogranulaten vorliegen und werden in der Landwirtschaft insbesondere für rote Beete und Zuckerrüben in Behandlungen
vor der Aussaat, vor dem Aufkeimen und nach dem Aufkeimen angewandt.
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Versuche, die zur selektiven Vernichtung von Unkraut aus landwirtschaftlichen
Kulturen und insbesondere von Zuckerrüben durchgeführt worden sind, haben unerwarteterweise gezeigt, daß
Formulierungen von Herbiziden, die reines PCA enthalten, im Verhätlnis zu solchen Formulierungen, die ein Gemisch aus beiden
Isomeren enthalten, eine größere Wirksamkeit gegenüber dem Unkraut und eine geringere Phytotoxizität gegenüber der Kultur aufweisen,
insbesondere, wenn sie als Nachauflaufherbizide angewandt werden.
Die Möglichkeit der Herstellung von herbiziden Mitteln, die reines PCA enthalten und daher bei gleicher angewandter Menge
an organischer Substanz einen größeren Gehalt an aktivem Prinzip besitzen, erlaubt ferner die Erzielung beträchtlicher Vorteile
auf Ökologischem Gebiet, da es vermieden wird, ISO-PCA,eine für praktische Zwecke wertlose organische Verbindung, über den
Boden zu verteilen, wodurch sich eine geringere Umweltverschmutzung ergibt.
Auch werden beträchtliche wirtschaftliche Vorteile erzielt, da ohne Verminderung der biologischen Wirksamkeit der herbiziden
Mittel geringere Mengen an chemischen Substanzen eingesetzt werden.
Bei der folgenden im einzelnen vorgenommenen Erörterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung des PCA-Isomeren
aus handelsüblichem Pyrazon sei zunächst die Behandlung des
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Ausgangsgemisches mit Mineralsäuren betrachtet.
Wenn das Isomerengemisch aus PCA und ISO-PCA, das das handelsübliche
Pyrazon bildet, mit Salzsäure behandelt wird, muß die Konzentration dieser Säure über 3o% betragen, wobei völlig zufriedenstellende
Ergebnisse mit Konzentrationen zwischen 31 und 37% erzielt wurden. In Salzsäure dieser Konzentration löst sich
das Isomere ISO-PCA ohne Schwierigkeiten, während das Isomere PCA in ihr sehr wenig löslich ist, so daß es durch einfaches
Abfiltrieren und Waschen bis zur Neutralität abgetrennt werden kann.
Die Abtrennung ist derart selektiv, daß das PCA mit einem Gehalt von über 96% erhalten wird , und bei Anwendung eines geeigneten
Mengeverhältnisses von Feststoff zu Salzsäure von vorzugsweise 1:2,5 ( Gewicht/Volumen)können Ausbeuten von über 95% erzielt
werden.
Das Isomere ISO-PCA, das in den Mutterlaugen gelöst ist, wird durch
Verdünnen mit Wasser und anschließendes Filtrieren gewonnen. Wenn Salzsäure in einer Konzentration unter 3o% angewandt wird, wird
der Gehalt des Produktes rasch schlechter, da sich in derartiger Salzsäure das Isomere ISO-PCA unzureichend löst.
Wenn das Isomerengemisch aus PCA und ISO-PCA, das das handelsübliche
Pyrazon bildet, mit Schwefelsäure behandelt wird, muß die Konzentration an dieser Säure 6o% überschreiten; die besten
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Ergebnisse sind mit Konzentrationen zwischen 60 und 75% erhalten worden.
In Schwefelsäure von dieser Konzentration löst sich das isomere
ISO-PCA ohne Schwierigkeit, während das Isomere PCA nur schlecht
löslich ist, so daß es sich durch Abfiltrieren und anschließendes Waschen bis zur Neutralität leicht abtrennen läßt.
Mit Schwefelsäure der angegebenen Konzentrationen wird ein Produkt
mit einem Gehalt von über 96% erhalten, und durch Anwenden eines
geeigneten Mengenverhältnisses von Feststoff zu Schwefelsäure,
vorzugsweise eines Verhältnisses von 1:2,5 ( Gewicht/Volumen ) werden Ausbeuten zwischen 85 und 9o% erzielt.
Wird Schwefelsäure in Konzentrationen unter 60% eingesetzt, wird
eine Verschlechterung des Gehalts des erhaltenen PCA erzielt, da das ISO-PCA in derartigen Säuren nur unzureichend löslich ist.
Wird dagegen die Konzentration von 75% überschritten, so ergibt sich eine Verringerung der Ausbeute an gereinigtem Produkt,
da sich das Isomere PCA ebenfalls in derart konzentrierter Säure
leichter löst.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert.
-8-
909882/0832
^ INSPECTED
" AO -
Verfahrensbeispiel 1
1ooo ml 32%iger Salzsäure einer Dichte von 1 ,16 werden in einem
Reaktionsgefäß während etwa 1/2 h mit 4oo g handelsüblichem Pyrazon mit einem Gehalt von 86% PCA und einem Schmelzpunkt
von 185 bis 195°C versetzt. Das Ganze wird 4 bis 6 h bei Raumtemperatur
gerührt, wonach die Suspension filtriert und mit 4oo ml 32%iger HCl und anschließend mit Wasser zur Neutralität
gewaschen wird.Der erhaltene Kuchen wird getrocknet, und man erhält 34o g gereinigtes PCA mit einem Reinheitsgrad von 97%
und einem Schmelzpunkt von 2o4 bis 2o6°C. Ausbeute: 96 % d.Th.
Die Mutterlaugen, denen die für das Waschen verwendete Salzsäure zugefügt worden ist, wurden mit 14oo ml Wasser verdünnt,
wonach man das Ganze bis zur vollständigen Ausfällung des ISO-PCA rührte und anschließend filtrierte und mit Wasser bis zur
Neutralität wusc-h.
Verfahrensbeispiel 2
I000 ml 32%iger Salzsäure einer Dichte von 1,16 werden in einem
Umsetzungsgefäß während etwa 1/2 h mit 4oo g handelsüblichem
Pyrazon mit einem Gehalt von 84% PCA versetzt. Das weitere Verfahren entspricht dem in Beispiel 1 angegebenen, und man erhält
331 g gereinigtes PCA mit einem Reinheitsgrad von 96,5% und einem Schmelzpunkt von 2o4 bis 2o6°C. Ausbeute: 95% d.Th.
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-41-
Verfahrensbeispiel 3
1ooo ml 37%iger Salzsäure einer Dichte von 1,184 wurden in einem
Reaktionsgefäß während etwa 1/2 h mit 4oo g handelsüblichem Pyrazon mit einem Gehalt von 86% PCA versetzt. Das Ganze wurde
zwei bis vier Stunden bei Raumtemperatur geruht, wonach die Suspension filtriert und der Rückstand mit 4oo ml 37%iger Salzsäure
gewaschen wurde. Das weitere Verfahren verlief, wie in Beispiel 1 beschrieben, und man erhielt 326 g gereinigtes PCA mit einem
Reinheitsgrad von 98%. Ausbeute: 93 % d.Th.
Verfahrer&eispiel 4
1ooo ml 28%ige Salzsäure einer Dichte von 1,14 wurden in einem Umsetzungsgefäß während etwa 1/2 h mit 4oo g handelsüblichem
Pyrazon mit einem Gehalt von 86% PCA versetzt. Das Ganze wurde bei Raumtemperatur 6 h lang geruht und danach nach der Vorschrift
gemäß Beispiel 1 weiterverfahren. Man erhielt 378 g 89%iges PCA.
Aus diesem Beispiel ergibt sich klar, daß die 28%ige Salzsäure nicht
ausreicht, um eine gute Reinigung des handelsüblichen Pyrazons zu gewährleisten.
Verfahrensbeispiel 5
2ooo ml 32%ige Salzsäure einer Dichte von 1,16 wurden in einem Umsetzungsgefäß in etwa 1/2 h mit 4oo g handelsüblichem Pyrazon
9U9882/0832
-j«-- 4*· 29251
mit einem Gehalt von 86% PCA versetzt. Anschließend wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, verfahren, und man erhielt 319 g gereinigtes
PCA mit einem Reinheitsgrad von 97%. Ausbeute: 9o% d.Th.
Verfahrensbeispiel 6
1ooo ml 7o%ige Schwefelsäure wurden in einem Umsetzungsgefäß in etwa 1/2 h mit 4oo g handelsüblichem Pyrazon mit einem Gehalt
von 86% PCA bei Raumtemperatur versetzt. Das Ganze wurde anschließend bei Raumtemperatur 4 h lang weiter gerührt, wonach die
Suspension filtriert und der Rückstand mit 4oo ml 7o%iger Schwefelsäure gewaschen wurde. Der Filterkuchen wurde in Wasser aufgenommen,
filtriert und bis zur Neutralität gewaschen. Nach dem Trocknen erhielt man 314 g gereinigtes Pyrazon mit einem Gehalt von 96,5%
PCA. Reinigungsausbeute: 88% d. Th.
Verfahrensbeispiel 7
Beispiel 6 wurde mit der Abweichung wiederholt, daß man 1oco ml 55%ige Schwefelsäure einsetzte. Man erhielt 36o g Pyrazon mit einem
Gehalt von 9o% PCA.
Aus diesem Beispiel ergibt sich, daß eine Schwefelsäure mit einer Konzentration unter 6o% ein Produkt (PCA) liefert, das eine unzureichende
Reinheit besitzt.
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Verfahrensbeispiel 8
Beispiel 6 wurde mit der Abweichung wiederholt, daß 1ooo ml 8o%ige
Schwefelsäure eingesetzt wurde. Man erhielt 226 g gereingtes Pyrazon
mit einem Gehalt von 98,8% PCA. Reinigungsausbeute: 65% d. Th.
Aus diesem Beispiel ergibt sich, daß Schwefelsäure mit einer Konzentration über 75% zu einem Produkt (PCA) führt, das zwar
eine sehr hohe Reinheit aufweist, jedoch in einer unangemessen niedrigen Ausbeute anfällt.
Wie erwähnt, eignet sich das gereinigte Pyrazon (PCA) zur Herstellung
verbesserter herbizider Mittel, die in geeigneter Weise durch an sich bekannte Verfahren hergestellt werden, wobei die
Mittel entweder als netzbare Pulvej/oder als in Wasser dl_spergierbare
Paste oder auch als Mikrogranulate erzeugt werden.
Zur Herstellung netzbarer Pulver ist es erforderlich, daß nach dem
Vermischen von aktiver Substanz und Inertsubstanz das Ganze in geeigneten Mühlen (beispielsweise in einer Strahlmühle ) vermählen
wird, so daß man Formulierungen mit sehr kleinen Teilchen erhält, beispielsweise solchen mit einem Durchmesser von unter 15 Mikron,
und möglichst unter 5 Mikron.
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2325110
Zur Herstellung von in Wasser dispergierbaren Pasten wird das Mittel nach dem Vermischen von aktiver Substanz und Inertsubstanzen,
die zum größten Teil als flüssige Substanzen vorliegen, in geeigneten Vorrichtungen intensiv vermählen, beispielsweise in einer Perl- oder
Sandmühle, so daß man zu Größen der Festteilchen gelangt, die unter 1o Mikron und möglichst unter 2 Mikron liegen.
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf Formulierung^on herbiziden
Mitteln gemäß der Erfindung und dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Formulierungsbeispiel 1
Ein netzbares Pulver mit einem Gehalt von 77,6% aktiver Substanz
wurde hergestellt, indem man die folgenden Bestandteile miteinander
vermischte:
gereinigtes Pyrazon mit einem Gehalt von 97% PCA 8o g
Natriumlaurylsulfonat 2 g
Natriumpolymethacrylat 2 g
Natriumligninsulfonat 2 g
Kaolin in Form eines sehr feinen Pulvers 3 g
colloidales Siliziumdioxid 1o g
Gesamtmenge 1oo g
Formulierungsbeispiel 2
Eine in Wasser di-spergierbare Paste wurde durch Vermischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
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gereinigtes Pyrazon mit einem Gehalt von 97% PCA 532 g
mit Äthylenoxid kondensierter Butylalkohol 8o g
Homopolysaccharid 2 g
Ethylenglycol 7o g
Dimethylsiloxan 5 g
entionisiertes Wasser 311g
1ooo g Gesamtmenge
Die Wirksamkeit der herbiziden Mittel, die aufgrund der erwähnten Formulierungen hergestellt worden sind, ergibt sich aus den Ergebnissen
der folgenden Anwendungsbeispiele, die die Erfindung weiter erläutern.
Anwendungsbeispiel 1
Auf einem Feld, das zur Aussaat von Zuckerrüben bestimmt und dafür
vorbereitet worden war, wurden durch Aufsprühen mit herkömmlichei/Einrichtung
herbizide Mittel verteilt, die entweder gereinigtes Pyrazon mit einem Gehalt von 97% PCA oder handelsübliches Pyrazon
mit einem Gehalt von 84% PCA enthielten und die sowohl als netzbare Pulver als auch als in Wasser di_spergierbare Pasten formuliert
wurden, wie in den obigen Formulierungsbeispielen 1 und 2 angegeben. Das Aufbringen der herbiziden Mittel erfolgte derart, daß die gleiche
Menge an aktiver Substanz je Hektar vorlag,wie in der folgenden
Tabelle I angegeben.
809882/0832
ORIGINAL INSPECTED
Nach dem Aufbringen der Unkrautbekämmingsmittel wurden sie durch
geeignetes Harken mit eingeschlossener Voraussaatbehandlung bis in eine Tiefe von 3 bis 4 cm in den Boden eingebracht.
Danach erfolgte mechanisches Aussäen der Zuckerrübenvarietas Maribo Unica.
Analog zu der Voraussaatbehandlung wurde nach der Aussaat eine Verteilung der gleichen Schädlingsbekämpfungsmittel in dem gleichen
Ausmaß vor dem Aufkeimen der Kulturen aus der Erde ( Vorauflaufbehandlung)
vorgenommen.
Noch einmal die gleiche Behandlung mit Unkrautvernichtungsmitteln wurde auf diese Weise durchgeführt, nachdem die Kultur 4 bis 5
Blätter entwickelt hatte und die Unkräuter in einem jungen Entwicklungsstadium waren.
Aus den in der Tabelle I zusammengefaßten Daten ergibt sich, daß die Formulierungen, die das Pyrazon mit einem Gehalt von 97%
PCA enthielten, zu besseren Ergebnissen führten als die-jenigen Formulierungen, die Pyrazon nur mit einem Gehalt von 84% PCA enthielten,
wenn die beiden Arten von Formulierungen in äquivalenten Mengen an aktiver Substanz verwendet wurden.
In der lügenden Tabelle I besitzen die Zahlen, die die Wirksamkeit
bzw. die Phytotoxizität betreffen, die folgende Bedeutung: O = keine Phytotoxizität hinsichtlich der Kultur bzw. keine Wirksamkeit
hinsichtlich des Unkrautes
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"15~ ORIGINAL INSPECTED
1oo = totale Vernichtung der Kultur bzw. des Unkrautes.
Werte zwischen diesen beiden Grenzen geben entsprechend dazwischenliegende
Ausmaße an Wirksamkeit oder Phytotoxizitat wieder.
809882/0832 ORIGINAL INSPECTED
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Wirksamkeit und Phytotoxizität von Pyrazonformulierungen mit einem Gehalt von 97% bzw. 84% PCA,
angewandt nach verschiedenen Techniken zur Unkrautvernichtung aus Zuckerrübenkulturen
verwendete Formulierungen
Mengen kg/ha Behandlung durchgeführt
vor Aussaat vor Aufkeimen nach Aufkeimen
BCS B C SBCS
1) netzbares Pulver
a) aus Pyison mit 97 % PCA 4.ooo Pyrazon
65%=2.6oo PCA
91
a)aus Pyrazon mit 97% PCA 5.ooo Pyrazon-
Paste=2.58o PCA ο
b)aus Pyrazon mit 84% PCA 6.000 Pyrazon-
Paste 2.58o PCA ο 1oo
b) aus Pyrazon mit 84% PCA 3.35o Pyrazon
J0 77,6%=1.6oo PCA ο 86 1oo
J0 77,6%=1.6oo PCA ο 86 1oo
co 2) in Wasser di- spergierbare
Paste
9o
I00 ο
I00
83
72
I00
I00
1oo | O | 99 | 1oo | O | 85 | 1oo |
1oo | O | 94 | 1oo | O | 77 | 1oo |
Vergleichsfeld ohne Herbizid-Behandlung
B=Zuckerrübe, var. Maribo ünica C^Chenopodium Album
S=Stellaria Media
00 ο
ο 0000
Anwendungsbeispiel 2 <3 ' fü
Monogerme Rüben der Varietäten Monyx und Monogem wurden auf
zwei Feldern ausgesät und, nachdem diese Kulturen den Zustand erreicht hatten, in dem sie zwei echte Blätter gebildet hatten,
wurden Behandlungen mit Unkrautbekämpfungsmitteln durchgeführt,
wobei entweder Pyrazon mit einem Gehalt von 84% PCA oder solches mit einem Gehalt von 97% PCA in den in der folgenden
Tabelle II angegebenen Mengen angewandt wurde. Die Unkrautvertiknngsmittel
wurden gleichmäßig über die gesamte Oberfläche der Felder mit Hilfe einer herkömmlichen Sprühpumpe zur landwirtschaftlichen
Unkrautbekämpfung, die mit einer Düsenstange
mit einem Verteiler ausgestattet war, verteilt.
3o Tage nach der Behandlung mit dem Unkrautbekämpfungsmittel wurden die Ergebnisse beobachtet. Aus den in Tabelle II angegebenen
Daten kann ersehen werden, daß die Formulierungen, die Pyrazon mit einem Gehalt von 97% PCA enthielten, eine unerwarteterweise
geringere Phytotoxizität gegenüber den Rüben und eine unerwarteterweise größere Wirksamkeit gegenüber dem Unkraut,
verglichen mit analogen Formulierungen, die Pyrazon mit einem Gehalt von 84% PCA enthielten und in äquivalenten Mengen an
aktivem Material eingesetzt worden waren, ergaben.
In der folgenden Tabelle II besitz-en die Zahlen, die sich auf die Wirksamkeit und Phytotoxizität beziehen, die folgende Be
deutung :
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2325110
O = keine Phytotoxizität gegenüber den Kulturen bzw. keine
Wirksamkeit gegenüber dem Unkraut 1oo = vollständige Vernichtung von Kultur bzw. Unkraut.
Zwischenwerte geben entsprechend eine zwischen den beiden Grenzen liegende Wirkung bzw. Phytotoxizität wieder.
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Wirksamkeit bzw. Phytotoxizität von Pyrazonformulierungen mit 97 und 84% PCA-Gehalt, die als
Nachauflaufherbizide bei der Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben verwendet wurden
Verwendete Formulierungen Mengen
kg/ha
kg/ha
Art der Rüben
Monyx Monogem
Monyx Monogem
Art des Unkrautes
Amaranthus Chenopodium Retroflexus Album
ω
ti
m &
Λ ο
IiTl CD
NJ
O 00 GJ fs?
1) netzbares Pulver
a) aus Pyrazon mit 97% PCA
b) aus Pyrazon mit 84% PCA
2) in Wasser dispergierbare Paste
a) aus Pyrazon mit 97% PCA
b) aus Pyrazon mit 84% PCA
Vergleichsfelder ohne Behandlung
1.625 Pyrazon 8o% =1.3oo PCA |
O | 5 | 5 |
2.438 Pyrazon 8o% =1.95o PCA |
5 | 15 | 1oo |
2.OOO Pyrazon 65% =1.3oo PCA |
5 | 1o | O |
3.OOO Pyrazon 65% =1.95o PCA |
2o | 2o | 4o |
2.6oo Pyrazon-Paste =1.3oo PCA |
O | O | 5o |
3.9ΟΟ Pyrazonpaste =1.95o PCA |
1o | 1o | 1oo |
3.OOO Pyrazon-Paste =1.3oo PCA |
25 | 2o | 2o |
4.53o Pyrazon-Paste =1.95o PCA |
3o | 3o | 45 |
1oo
1oo
7o
1oo
1oo 1oo
3o
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von 5-Amino-4-chlor-2-phenyl-3(2H)-pyridazinon
(PCA), das von 5-Chlor-4-amino-2-phenyl-3 (2H)-pyridazinon
(ISO-PCA) frei ist, aus handelsüblichem Pyrazon, d.h. einem Gemisch der beiden Isomeren, dadurch
gekennzeichnet , daß man handelsübliches Pyrazon mit einer Mineralsäure von geeigneter Konzentration versetzt,
die erhaltene Suspension filtriert und das gewünschte Produkt (PCA) gewinnt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mineralsäure Salzsäure mit einer Konzentration von über
3o% oder Schwefelsäure mit einer Konzentration von über 6o% verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 ,oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Gewichtsverhältnis zwischen handelsüblichem Pyrazon und Mineralsäure von nicht über 1:2,5 ( Gewicht/Volumen) anwendet.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Salzsäure mit einer Konzentration von 31 bis 37% oder Schwefelsäure
mit einer Konzentration von 6o bis 75% verwendet.
909882/0832 _2_
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das in Lösung bleibende Isomere 5-Chlor-4-aminc—2-phenyl-3
(2H)-Pyridazinon (ISO-PCA) durch Verdünnung der Mutterlaugen mit Wasser im Verhältnis 1:1 und anschließendes Filtrieren
gewinnt.
6. Verwendung einer Zusammensetzung mit einem Gehalt an gereinigtem
Pyrazon als aktiver Substanz, d.h. an PCA ( 5-Aminc—4-chlor-2-Phenyl-3
(2H)-Pyridazinon) als herbizides Mittel zur selektiven Unkrautvernichtung aus landwirtschaftlichen Kulturen.
7. Herbizides Mittel mit einem Gehalt an gereinigtem Pyrazon, d.h. an PCA, als aktiver Substanz, das nach dem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 5 erhalten worden ist, in Form eines netzbaren Pulvers, einer in Wasser di-spergierbaren Paste oder
von Mikrogranulat.
8. Verahren zur selektiven Unkrautvernichtung aus landwirtschaftlichen
Kulturen, insbesondere solchen von roten Beeten und Zuckerrüben, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Kulturen mit
einem herbiziden Mittel behandelt, das als aktive Substanz gereinigtes Pyrazon, d.h. PCA, enthält.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein herbizides Mittel gemäß Anspruch 7 anwendet.
109882/0892
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT24857/78A IT1096594B (it) | 1978-06-22 | 1978-06-22 | Procedimento per ottenere 5-amino-4-cloro-2-fenil-3(2h)-pirid azinone esente da 5-cloro-4amino-2-fenil-3(2h)-pirida zionone da miscele dei due isomeri ed applicazione quale erbicida selettivo del prodotto ottenuto |
Publications (2)
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---|---|
DE2925110A1 true DE2925110A1 (de) | 1980-01-10 |
DE2925110C2 DE2925110C2 (de) | 1989-10-12 |
Family
ID=11214940
Family Applications (1)
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Representative=s name: WEICKMANN, H., DIPL.-ING. FINCKE, K., DIPL.-PHYS. |
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