DE29193C - Verfahren, Stoffbutzen an Knöpfen aus Holz, Horn, Steinnufs u. s. w. zu befestigen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'KLASSE 44: Kurzwaaren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. April 1884 ab.

Die bis jetzt bekannten Arten der Befestigung an Stoffbutzen entsprechen nicht vollständig ihrem Zweck, indem die Butzen entweder aus übersponnenen oder überzogenen Metallplatten bestehen, wodurch das Annähen der Knöpfe an die Kleidungsstücke sehr erschwert ist und der Ueberzug der Metallplatten sehr leicht durchgescheuert wird, oder indem die Butzen mittelst ösenförmiger Metallringe an den Knöpfen befestigt werden, bei deren Fabrikation sehr viel Knöpfe zerbrochen werden und deren Befestigung durch die nach aufsen übergebogene Kante des Ringes sehr unbequem ist.

Diese Uebelstände sollen durch nachstehend beschriebenes und aus der Zeichnung ersichtliches Verfahren vermieden werden.

Die Zeichnung zeigt in:

Fig. ι bis 4 den Knopf mit verschiedenartig geformten Nuthen ohne Butze im Durchschnitt, Fig. 5 den Knopf im Grundrifs,

Fig. 6 und 7 die Stoffbutze im Durchschnitt und Grundrifs,

Fig. 8 und 9 einen Metallring im Durchschnitt und Grundrifs;

Fig. 10 die in den Metallring gesteckte Stoffbutze im Durchschnitt,

Fig. 11 einen Knopf mit aufgesetzter Butze und Metallring im Durchschnitt,

Fig. 12 einen fertigen Knopf im Durchschnitt.

Der Haupttheil des Knopfes wird wie gewöhnlich durch Drehen oder Fräsen hergestellt.

In die hintere Fläche desselben wird alsdann eine Nuth eingedreht, so dafs in der Mitte des Knopfes ein Zapfen stehen bleibt; es kann diese Nuth verschiedene Formen erhalten, wie Fig. ι bis 4 zeigen, und infolge dessen erhält auch der Zapfen eine cylindrische oder konische Form.

Der zweite Theil des Knopfes, die Butze, Fig. 6 und 7, ist ein aus einem Stück Zeug bestehendes Hütchen. In dieses Hütchen wird ein halbkugelförmiges Plättchen aus Filz, Pappe, Papier, Leder oder Wolle gesteckt, um zu verhindern, dafs sich die Butze beim späteren Einpressen derselben in den Knopf vollständig über den Zapfen zieht.

Das Hütchen wird nach Fertigstellung in den Ring, Fig. 8 und 9, welcher aus Blei, Zinn oder einem anderen weichen Metall besteht, gesteckt, wie Fig. 10 zeigt.

Nun wird das Hütchen mit dem Metallring so auf den Zapfen des Knopfes gesetzt, dafs der Metallring über der Nuth zu stehen kommt, Fig. 11; derselbe wird mit der Hand leicht und schliefslich mittelst einer Presse fest in die Nuth hineingedrückt, wobei der Ring .erweitert, verengt oder zusammengestaucht wird, je nachdem die Form der Nuth hergestellt ist. Durch dieses Pressen wird der Stoff der Butze fest an den in der Mitte des Knopfes befindlichen Zapfen gedrückt und somit die Verbindung der Butze mit dem Knopf bewirkt, Fig. 13.

An Stelle des Metallringes kann auch zur
Befestigung der Butze ein rasch erhärtender
Kitt, welcher ebenfalls mittelst Presse in die
Nuth gedrückt wird, verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Die in Fig. 12 dargestellte Befestigung einer

   Stoff butze, Fig. 6, in der Nuth der Knopfplatte, Fig. ι bis 4, mittelst eines in die Butze eingeschobenen halbkugelförmigen Plättchens aus Filz, Pappe u. dergl. und eines über die Butze geschobenen und in die Nuth geprefsten Ringes aus Blei, Zinn oder anderem weichen Metall.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.