DE23793C - Verfahren zur Herstellung gemusterter Walzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. December 1882 ab.

Gegenwärtige gemusterte Walzen haben den Zweck, zum Pressen von Geweben aller Art und anderen Stoffen, als Leder, Kautschuk, Masse für Goldleisten etc., zu dienen. Zur Herstellung dieser Walzen wende ich folgende Verfahren an, und zwar:

Nach dem einen derselben wird das herzustellende Pressungsmuster in eine flache Metallgufsplatte einmal gravirt; von diesem flachen Original werden beliebige, ebenfalls flache Vervielfältigungen durch Kunstgufs in Bronze, Messing etc. hergestellt. Diese flachen Vervielfältigungen werden nun gebogen, bearbeitet und alsdann zum Pressen von Geweben und beliebigen anderen Stoffen verwendet.

Nach dem anderen Verfahren wird das gewünschte Pressungsmuster so grofs, als dasselbe zum Rapportiren nothwendig ist, gleich auf den dafür bestimmten Cylindertheil durch Gufs mittelst Stückform in gebogener Form und ganz beliebig oft gegossen. Die gegossenen Theile werden ebenfalls bearbeitet und zusammengestellt.

Diese Bearbeitung hat in beiden Fällen den Zweck, die Platten in genau cylindrische Form und auf gleiche Höhe, Länge und Breite zu bringen, damit die verzierten Muster auf der Walze genau rapportiren.

Dieses doppelte Verfahren findet seine Begründung in jener Thatsache, dafs es bei einigen Mustern von Vortheil bei der Arbeit ist, wenn die Platten gleich rund gegossen werden, während bei den meisten Mustern das Biegen von ganz flachen Platten zweckmäfsiger ist.

In beiden Fällen ist das Bearbeiten nöthig.

Die so durch Gufs erzeugten Bronze- oder Messingtheile a, Fig. 1 bis 3, werden auf eine Walze b aufgesetzt und dort in erforderlicher Weise befestigt.

Auf den Walzen können auch in beliebiger Anzahl und an beliebigen Stellen Stahlschneiden d angewendet werden, welche die in Fig. 3 gezeichnete Form besitzen.

Dieselben werden in der in Fig. 3 ersichtlich gemachten Weise auf Welle b und Kunstgufsplatten warm aufgesetzt, und aufser. deren specieller Bestimmung, welche im Trennen gewünschter Breiten des geprefsten Gewebes und Stoffes besteht, ist auch noch der constructiv wichtige Vortheil erreicht, dafs die Kunstgufsplatten α aufserordentlich fest auf Walze b gehalten werden.

Diese Stahlschneiden sind, wie die in Fig. 2 gezeichneten, gewöhnlich geradlinig; es kann jedoch das Messer auch in verschieden gezierte Formen gebracht werden, wie dies Fig. 6, 7, 8 und 9 zeigen, wodurch der erzielte Schnitt der Form der Schneide entsprechend ist.

In beiliegender Zeichnung stellen die Figuren dar:

Fig. ι eine aus mehreren Theilen zusammengestellte betriebsfertige Walze in Ansicht,

Fig. 2 eine ebenfalls aus mehreren Theilen zusammengestellte Walze mit Stahlschneide,

Fig. 3 einen Längenschnitt der Fig. 2.

Fig. 4 und 5 sind Details und zeigen sogen, einfache und doppelte Schneiden im Querschnitt.

Rg. 6 und 7 zeigen verzierte einfache Schneiden in Ansicht,

Fig. 8 und 9 verzierte doppelte Schneiden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Die Anwendung einer mit geraden oder verzierten Schneiden versehenen Stahlschrieide d auf der Kunstgufswalze α und dem Cylinder C und die Befestigung der beiden letzteren durch Stahlschneiden d in der in der Zeichnung dargestellten Weise, zum Zweck, zu pressende Gewebe und andere Stoffe an gewünschten Stellen trennen zu können.

   Die Anwendung dieser unter 1. beanspruchten Art Walzen zum Pressen von Geweben, Kautschuk, Leder, Masse für Goldleisten und anderen Stoffen.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.