DE2916148C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/722—Oxidation by peroxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/76—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens
- C02F1/766—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens by means of halogens other than chlorine or of halogenated compounds containing halogen other than chlorine
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2101/00—Nature of the contaminant
- C02F2101/10—Inorganic compounds
- C02F2101/16—Nitrogen compounds, e.g. ammonia
- C02F2101/18—Cyanides
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- Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur oxidativen
Entgiftung von cyanidhaltigen Abwässern mit Wasserstoffperoxid
als Oxidationsmittel in Gegenwart von
Halogenidionen.
Cyanidhaltige Abwässer werden seit langem mit Chlor
bzw. mit Hypochloritlösungen entgiftet. Diese Art der
Entgiftung ist jedoch aus verschiedenen Gründen problematisch
und unbefriedigend.
Es hat sich gezeigt, daß man die oxidative Entgiftung
von cyanidhaltigen Abwässern auch unter Verwendung
von Wasserstoffperoxid anstelle des Hypochlorits bewirken
kann. Wasserstoffperoxid besitzt gegenüber Hypochlorit,
das heißt der üblicherweise verwendeten Chlorbleichlauge,
eine Reihe von wesentlichen Vorteilen,
nämlich:
- - es wird nicht intermediär das hochgiftige, gasförmige Chlorcyan gebildet, das nur bei hohen pH-Werten genügend schnell und quantitativ zu Cyanationen hydrolysiert;
- - es tritt keine zusätzliche Aufsalzung des entgifteten Abwassers ein, da Wasserstoffperoxid nur Wasser bzw. Sauerstoff als Folgeprodukte hinterläßt;
- - es lassen sich höher konzentrierte Abwässer ohne Schwierigkeiten entgiften, da die Oxidation direkt zum Cyanat läuft, ohne daß zwischenzeitliche Giftgase, die aus dem Abwasser entweichen können, gebildet werden, wobei die dabei auftretende höhere Temperatur sogar die Geschwindigkeit des Reaktionsablaufes begünstigt; und
- - im Gegensatz zu Chlorbleichlauge ist Wasserstoffperoxid in der üblicherweise gelieferten Form nahezu unbegrenzt lagerstabil, was seine Anwendung wesentlich wirtschaftlicher macht.
Cyanidhaltige Abwässer besitzen in Abhängigkeit von
ihrer Herkunft stark unterschiedliche Cyanidgehalte.
Während die sogenannten "Konzentrate" einen CN-Gehalt
von bis zu etwa 100 g/l aufweisen, besitzen Eluate von
Ionenaustauschern (die zum Zwecke der Wassereinsparung
in gereinigter Form wiederverwendet werden) einen Cyanidgehalt
von meist einigen Gramm pro Liter, während
die Cyanidkonzentration von Spülwässern aus Galvanikbetrieben
und Stahlhärtereien normalerweise nur sehr
niedrig ist und üblicherweise lediglich einige 100 mg/l
beträgt.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß die oxidative Entgiftung
von Abwässern mit derart niedrigem Cyanidgehalt mit Wasserstoffperoxid
ohne aktivierende Zusätze nur schlecht
gelingt, da entweder die Reaktion zu langsam abläuft
oder ein gegenüber den stöchiometrischen Mengenverhältnissen
ganz merklich erhöhter Überschuß des Wasserstoffperoxids
eingesetzt werden muß.
Die Entgiftungsreaktion kann jedoch durch Aktivatoren
beschleunigt werden.
So ist es aus der DE-AS 23 52 856 bekannt, daß man die
oxidative Entgiftung von Cyanide, Cyanhydrine und/oder
Nitrile enthaltenden Abwässern durch Zusatz von Peroxidverbindungen,
wie Wasserstoffperoxid, dadurch verbessern
kann, daß man die Entgiftung in Gegenwart von
Jodidionen und/oder freiem Jod und gegebenenfalls in
Gegenwart von Silberionen durchführt. Diese aktivierenden
Zusätze sind nun aber sehr kostspielig, was insbesondere
auf die nach diesem Stand der Technik bevorzugt
verwendeten Silbersalze zutrifft.
Es ist andererseits bekannt, daß man als Aktivatoren
auch Salze von Kupfer, Molybdän, Wolfram etc. verwenden
kann. Diese Schwermetallsalze sind jedoch mehr
oder minder giftig und sind daher ihrerseits im Abwasser
unerwünscht, so daß auch diese Materialien
nicht zu befriedigen vermögen.
Aus der SU-PS 4 42 996 (siehe Chemical Abstracts 82,
102 886d) ist es bereits bekannt, Ferro- und Ferricyanide
durch Elektrolyse in Gegenwart von Bromidionen
und/oder Chloridionen aus den Abwässern von Kopieranstalten
zu beseitigen.
Es hat sich nunmehr überraschenderweise gezeigt, daß
eine einwandfreie, schnelle und wirtschaftliche Entgiftung
auch stark verdünnter cyanidhaltiger Abwässer
mit Wasserstoffperoxid erreicht werden kann, wenn man
dem zu entgiftenden Abwasser vor dem Zusatz von Wasserstoffperoxid
ein Alkalibromid zugibt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren der
eingangs genannten Gattung zur oxidativen Entgiftung
von cyanidhaltigen Abwässern mit Wasserstoffperoxid
als Oxidationsmittel in Gegenwart von Halogenidionen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Entgiftung
in Gegenwart von Bromidionen durchführt.
Gemäß einer bevorzugten Verfahrensweise setzt man die
Bromidionen dem Abwasser vor der Zugabe
des Wasserstoffperoxids zu. Dabei verwendet man
die Bromidionen in Mengen von 10 bis 1000 mg/l,
bezogen auf das zu entgiftende Abwasser.
Mit Vorteil führt man das Verfahren bei pH-Werten von
5,0 bis 12,0 und bevorzugter bei pH-Werten von 8,0
bis 10,0 und bei Temperaturen im Bereich von etwa
10 bis etwa 90°C und vorzugsweise im Bereich von
etwa 20 bis etwa 50°C durch.
Der erfindungsgemäße Zusatz von Bromidionen
bewirkt einen schnelleren Reaktionsablauf der Entgiftung
bzw. einen geringeren Bedarf an Wasserstoffperoxid
zur Beseitigung einer gegebenen Cyanidmenge.
Der hierin verwendete Ausdruck "Entgiftung" oder "Beseitigung"
bedeutet, daß man die nach der Behandlung noch
vorhandene restliche Cyanidmenge unterhalb 0,1 mg/l
"chlorzerstörbarer Cyanide" liegt.
Der Reaktionsablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann mit Hilfe üblicher Elektrodensysteme verfolgt werden,
die das Verschwinden des Cyanids im Verlaufe der
Entgiftung anzeigen. Hierfür kann man beispielsweise
Gold/Kalomel-, Silber/Kalomel- und Silber/Thalamid-
Systeme und dergleichen anwenden. Dies ermöglicht auch
eine Automatisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
insbesondere des Wasserstoffperoxidzusatzes.
Einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zufolge kann man vor der Durchführung
der Entgiftungsmaßnahme den Cyanidgehalt des
Abwassers bestimmen und dann die errechnete Wasserstoffperoxidmenge
in einer Portion zugeben.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Man bewirkt die Entgiftung des Abwassers einer Stahlhärterei,
bei dem es sich um ein zum Teil ölhaltiges
Spülwasser handelt, das 0,42 g/l Cyanidionen enthält
und einen Eigen-pH-Wert von 10,2 aufweist. Die Entgiftungsreaktion
wird bei Raumtemperatur durchgeführt,
wobei man das Wasserstoffperoxid in Form einer 35gewichtsprozentigen
Lösung zugibt. Der Ablauf der Entgiftungsreaktion
wird durch eine Potentialmessung mit
Hilfe eines Silber/Thalamid-Meßelektrodensystems verfolgt.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengestellt.
Aus der obigen Tabelle I ist ohne weiteres zu erkennen,
daß die erfindungsgemäße Verfahrensweise (Versuche
Nr. 3 bis 5) bei einem wesentlich geringeren
Wasserstoffperoxidzusatz und in kürzerer Zeit eine
ebenso gute wenn nicht bessere Beseitigung des Cyanids
ermöglicht.
Es wird ein Abwasser (Spülwasser) eines Galvanikbetriebes
behandelt, das einen Cyanidgehalt von 0,18 g/l
und einen Eigen-pH-Wert von 9,4 aufweist. Man arbeitet
nach der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle II zusammengestellt.
Auch die obige Tabelle II läßt erkennen, daß die erfindungsgemäße
Verfahrensführung (Versuche Nr. 12 bis 14)
der Entgiftung, die in Abwesenheit von Bromidionen
durchgeführt wird, erheblich überlegen ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur oxidativen Entgiftung von cyanidhaltigen
Abwässern mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel in
Gegenwart von Halogenidionen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Entgiftung in Gegenwart
von Bromidionen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Bromidionen dem Abwasser
vor der Zugabe des Wasserstoffperoxids zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Bromid in Mengen von 10 bis
1000 mg/l, bezogen auf das zu entgiftende Abwasser, zusetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei pH-Werten von
5,0 bis 12,0 und Temperaturen zwischen etwa 10 und
etwa 90°C arbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792916148 DE2916148A1 (de) | 1979-04-20 | 1979-04-20 | Verfahren zur oxidativen entgiftung von cyanidhaltigen abwaessern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792916148 DE2916148A1 (de) | 1979-04-20 | 1979-04-20 | Verfahren zur oxidativen entgiftung von cyanidhaltigen abwaessern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2916148A1 DE2916148A1 (de) | 1980-10-30 |
DE2916148C2 true DE2916148C2 (de) | 1988-04-07 |
Family
ID=6068890
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792916148 Granted DE2916148A1 (de) | 1979-04-20 | 1979-04-20 | Verfahren zur oxidativen entgiftung von cyanidhaltigen abwaessern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2916148A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4228460A1 (de) * | 1992-08-27 | 1994-03-03 | Wieland Edelmetalle | Verfahren zur Behandlung cyanidhaltiger Abwässer |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0590184A1 (de) * | 1992-09-29 | 1994-04-06 | Kenneth David Bogie | Wassersanierung |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2352856C3 (de) * | 1973-10-22 | 1978-09-28 | Deutsche Gold- Und Silber-Scheideanstalt Vormals Roessler, 6000 Frankfurt | Verfahren zum Entgiften von Abwässern in denen Cyanide und/oder Cyanhydrine und/oder Nitrile enthalten sind |
-
1979
- 1979-04-20 DE DE19792916148 patent/DE2916148A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4228460A1 (de) * | 1992-08-27 | 1994-03-03 | Wieland Edelmetalle | Verfahren zur Behandlung cyanidhaltiger Abwässer |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2916148A1 (de) | 1980-10-30 |
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