DE2352856A1 - Verfahren zur entgiftung von cyaniden und nitrilen mit persauerstoff-verbindungen - Google Patents
Verfahren zur entgiftung von cyaniden und nitrilen mit persauerstoff-verbindungenInfo
- Publication number
- DE2352856A1 DE2352856A1 DE19732352856 DE2352856A DE2352856A1 DE 2352856 A1 DE2352856 A1 DE 2352856A1 DE 19732352856 DE19732352856 DE 19732352856 DE 2352856 A DE2352856 A DE 2352856A DE 2352856 A1 DE2352856 A1 DE 2352856A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- detoxification
- reaction
- solution
- cyanide
- silver
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/76—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens
- C02F1/766—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens by means of halogens other than chlorine or of halogenated compounds containing halogen other than chlorine
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/722—Oxidation by peroxides
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)
- Catalysts (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
Description
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORf ALS ROESSLER
Frankfurt (Main), feisstrauensxiasse 9
Verfahren zur Entgiftung von Cyaniden und Nitrilen
mit persauerstoff-Verbindungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entgiftung von Lösungen und Abwässern, die anorganische Cyanide und /oder organische
Nitril-Verbindungen enthalten. Das CN=Ion wird dabei primär vorzugweise
zu OCN-Ion oxydiert und iri Pqlgereaktionen in Stickstoff,
Ammoniak, Kohlendioxid und Carbonat umgewandelt.
Die Entgiftung cyanidischer Abwasser ist nach wie vor eine der wesentlichsten Forderungen des Umweltschutzes. Es fehlt daher
nicht an Verfahrensvorschlägen, wie man diese Aufgabe zu lösen
vermag. Eines der bekanntesten Verfahren, zur Zerstörung von gelösten
Cyaniden beruht auf der Einwirkung von Hypochlorit. Hierbei wird das gelöste Cyanid bekanntlich zunächst in Chlorcyan-Gas
übergeführt,
CN" + OCl" + HgO ν ClCN + '2o H~
das praktisch eine ebenso toxische Verbindung wie Blausäure ist und deshalb in der Folgereaktion in Cyanat übergeführt werden
muss;
• ClCN~ + 2 0H~ -^ OCN~ + Cl" + HgO
Die Hydrolysereaktion verläuft jedoch nur bei hohen pH-Werten mit so grosser Geschwindigkeit, dass das intermediär gebildete
und nur in begrenztem Masse lösliche Chlorcyan-Gas nicht freiger
setzt wird. ^
Diese pH-Bedingung wird jedoch dann zu einer Gefahrenquelle, wenn für die Entgiftung anstelle von Hypochlorit-Lösung (Bleichlauge)
Chlorgas verwendet wird und der pH-Wert laufend mit Lauge nachgestellt werden muss.
509818/0999
Auch bei zu hohen Cyanid-Konzentrationen und Temperaturen über
38°C bestellt die Gefahr· der Freisetzung von-toxischem Chlorcyan.
Ausserdem hat das Verfahren den Nachteil, dass sowohl durch das
Hypochlorit (Gl2 + 2 NaOH 4 NaOCl + NaCt + H 2°) als &uctl durch
die hohe pH-Wertstellung der zu entgiftenden Lösung bei der Rückneutralisation eine starke Aufsalzung des Abwassers eintritt*
Es hat sich ferner· gezeigt, dass in Gegenwart von organischen
Verbindungen bei der Hypochlorit-Entgiftung oftmals Chlorierungsprodukte entstehen, die normalerweise in biologischen Kläranlagen
nicht abgebaut werden und dadurch in freie Gewässer gelangen können, wo sie gegenüber Fischen und anderen niederen Lebewesen
stark toxisch wirken.· Auch ein Überschuss an Hypochlorit wirkt sich im Abwasser meist ebenso nachteilig aus wie das Cyanid,' das
durch diese Reaktion zerstört werden soll. J
Deshalb wurden häufig automatisch gesteuerte Entgiftungsanlagen
angewendet, die den Zusatz an Hypochlorit stoppen sollen, sobald das Cyanid restlos zerstört ist. Die Indizierung dieses Endpunktes geschieht meist mit Hilfe von Edelmetallelektroden, die
zwar anzeigen, dass das vorhandene Cyanid restlos in Chlorcyan übergeführt ist, jedoch - wie oben ausgeführt - noch nicht gewährleisten,
dass auch eine restlose Hydrolyse des toxischen Chlorcyans in nichttoxische Folgeprodukte stattgefunden hat.
Ausserdem wird die potentiometrische Indizierung und Steuerung
der Reaktion durch organische Verunreinigungen oftmals gestört, wodurch entweder das Cyanid nicht restlos entgiftet wird oder
ein Überschuss an Hypochlorit ins Abwasser gelangt.
Schon seit langem ist man daher bemüht, anstelle des Hypochlorits
unproblematischere Chemikalien zur Cyanidentgiftung einzusetzen.
Ein geradezu ideales Oxydationsmittel ist Wasserstoffperoxid, weil es das Cyanid ohne Bildung toxischer Zwischenprodukte direkt
in Cyanat überführt,
CN~ + H2O2 y OCn" + H2O
5098 18/0999
das in der Folgereaktion rasch, zu Carbonat and Ammoniak hydrolysiert:
,
OCN~ + H2O + OH" y CO3 ■"" + NH3
Bei dieser Reaktion müssen weder die Gyanidkonzentration noch die
Temperatur der zu entgiftenden Lösung begrenzt werdenj auch ist
keine so hohe pH-Wertstellung wie beim Hypochiorit-Verfahren erforderlich.
Das bedeutet, dass weder vom Oxydationsmittel H„02
selbst, noch von der pH-Wertstellung eine zusätzliche Aufsalzung
des Abwassers bewirkt wird.
Trotz dieser Vorteile konnte das Verfahren kaum Eingang in die Praxis finden, da die Reaktion des H2O2 mit dem Cyanid den Zusatz
eines katalysierend wirkenden Kupfersalzes erfordert,, Dieser
Katalysator hat jedoch den Nachteil j dass er einerseits gerade dann, wenn die letzte Menge Cyanid zu zerstören ist, auch-die
Zersetzung des H9Op stark katalysiert und somit oftmals kein ausreichender
Entgiftungsgrad erzielt wird.
Andererseits bildet sich im Verläufe der Reaktion aus dem anfänglichen
Kupfertetracyanokomplex durch stufenweisen Abbau das
schwerlösliche CuCN oder - wenn es mit überschüssigem H2Op vollständig
abgebaut wird - der Kupfertetrammin-Komplex, der die Ausfällung
des Kupfers als Hydroxyd verhindert. Somit kann das Kupfer in das Abwasser gelangen und als Giftstoff gegenüber niederen
Lebewesen wirken. Ausserdem lässt sich das Verfahren nicht elektrochemisch
verfolgen und steuern.
Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei dem nach DOS 1 9o1 o38
beschriebenen Verfahren, wonach für die Umwandlung des Cyanids zu Cyanat anstelle von H„02 Peroxysäuren eingesetzt werden. Auch
diese Reaktion muss mit Kupferionen katalysiert werden, damit sie mit genügender Geschwindigkeit abläuft. Wie beim HpOp-Verfahren
wirkt aber auch hier- das Kupfer in der Endphase als Zersetzungskatalysator gegenüber den Peroxysäuren, so dass oftmals nicht
der gewünschte Entgiftungsgrad erzielt wirds Zudem bilden sich
ebenfalls Kupfertetramminkomplexe, die die quantitative Ausfällung
des Kupfers verhindern. Ein grosser Nachteil der peroxysäuren ist auch, dass sie zu einer hohen Aufsalzung führen.
S098 18/Q9ä9
Nach der DOS 2 1o9 939 ist ferner ein Verfahren bekannt geworden,
das die Entgiftung cyanidischer Lösungen durch Umsetzung mit Formaldehyd und Wasserstoffperoxid beschreibt. In erster Stufe
wird dabei aus dem Cyanid das Glykoni.tril gebildet, das durch
Einwirkung von HO zu ßlykolsäureamid und Glykolsäure verseift.
Das Verfahren benötigt zwar keinen Katalysator, hat aber den
Nachteil,, dass es die genaue Dosierung zweier Rektanten erfordert,
elektrochemisch nicht verfolgbar und steuerbar ist und dass der biologische Sauerstoffbedarf im Abwasser durch die
Reaktionsprodukte stark erhöht wird.
Zweck der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem die Cyanide ohne Bildung toxischer Zwischenprodukte in technischem Massstab in
ungiftige Verbindungen überführt werden können, und das leicht, möglichst elektrochemisch steuerbar ist. Ferner soll keine Aufsalztsng
der Abwässer erfolgen und ein Überschuss der eingesetzten Reagenzien nicht schädlich sein.
Es wurde nun gefunden, dass sich Cyanide mit Wasserstoffperoxid ohne Bildung toxischer Zwischenprodukte gut steuerbar in ungiftige
Verbindungen überführen lassen, wenn die Oxidation in Gegenwart von Jodionen-und /oder freiem Jod .,gegebenenfalls in
Gegenwart von Silberionen,durchgeführt wird.
Durch diese Zusätze wird die Reaktion nicht nur erheblich beschleunigt,
sondern es ist auch möglich, die Reaktion potentiometrisch zu verfolgen und zu steuern und zwar mit Hilfe einer
Silberelektrode und einer Kalotnel- oder Thalamid-Elektrode als '
Bezugselektrode. Das Ende der Entgiftungsreaktion wird durch, einen deutlichen Potentialsprung über mehrere 1oo Millivolt angezeigt, der auch als Signal für die Steuerung der H 0 -Zugabe
genützt werden kann.
Ein Vorteil des erfindungsgemässen Katalysatorsystems besteht
ferner darin, dass es die Zersetzung des Wasserstoffperoxids nicht katalysiert und sich am Ende der Reaktion ohne weiteres
Zutun als schwerlösliche Verbindung (Agj) aus der Lösung abscheidet
.
509818/0999
Es kann deshalb leicht abgetrennt und wiederaufgearbeitet werden,
Erst mit der Abscheidung des Katalysators aus der Lösung erfolgt
automatisch auch der Abbau eines eventuell noch vorhandenen
Überschusses an Wasserstoffperoxid.
Wasserstoffperoxid wird als solches, d.h. in handelsüblichen Lösungen von 1o-7o Gew.$ eingesetzt. Jedoch können auch verdünntere
Lösungen bis herab zu5 Gew.$ verwendet werden. Vorzugweise
werden Lösungen von 30bis 5o Gew.^ angewendet.
Anstelle des freien Wasserstoffperoxids können auch Verbindungen
eingesetzt werden, die Wasserstoffperoxid unter den Reaktionsbedingungen"
entwickeln wie Alkali- oder Erdalkaliperoxide, organische oder anorganische Anlagerüngsverbindungen von Wasserstoffperoxid wie Harnstoff -Peroxid. ...
Ferner erwiesen sich auch Verbindungen., die Aktivsauerstoff ent·*·
wickeln als wirkungsvoll. Hierunter fällen perborate,—percarbonate
und Persulfate.
Zur Durchführung der Entgiftungsreaktion verfährt man zweckmässigerweise
folgendermassen· .
Man setzt der cyanidischen Lösung zunächst eine entsprechende Menge der wässrigen Lösung eines .Silbersalzes, z.B. AgNOo» und
dann die erforderliche Menge einer wässrigen Lösung von Alkalijodid
oder Jod in Alkalijodid zu. Je nach Cyanidkonzentration
gibt man entweder die berechnete Menge an Wasserstoffperoxid auf einmal zu und beobachtet das Ende der Reaktion anhand des
Potentialverlaufs eines Silber-ZBezugselektrodenpaares, oder
man dosiert das Wasserstoffperoxid kontinuierlich zu, bis das
Elektrodensystem die vollständige Entgiftung der Lösung anzeigt. Die erste Form der Zugabe empfiehlt sich vor allem bei niedrigen
Cyanidkonzentrationen, die kontinuierliche Zugabe bei hohen
Cyanidkonzentrationen und zur Vermeidung, eines zu exothermen
und spontanen Reaktionsablaufes.
- 6-
5098 18/099
Bei den Mengen für Silber und Tod genügt es im allgemeinen der
zu entgiftenden Lösung 0,001 bis Io mg Ag /m und o,5 bis.
5o mg J~ /1 zuzusetzen, um eine glatte und quantitative Entgiftung
auf Endkonzentrationen unter o, 1 rag CN~ /l kerbeizuführen. Vorzugsweise kommen o, 1 bis 1 mg Ag /m und 5 bis 15 mg J /l zur
Anwendung. (Als Silberverbindungen kommen infrage AgNO„, Ag2SOj- ,
AgJ und als Jodverbindungen J , KJi KJo, KJO_,' AgJ-). Am besten
eignet sich, dafür eine wässrige Silbernitrat-Lösung mit o,1 g ·
Ag+ /l und eine wässrige Kaliumjodid-Lösung mit I00 g J /l.
Anstelle dieser kann jedoch; auch eine wässrige Lösung von Ealium-
oder Natriumiodid mit I00 g J ~ /l angewendet werden. Bevorzugt
ist das Verhältnis von 5 mg KJ zu 1 JfAg /l zu entgiftende Lösung.
Da vorzugsweise mit einem stöchiometrischen Überschuss von Jodid
zu Silber gearbeitet wird, scheidet sich nach der Entgiftungsreaktion
das Silber quantitativ als schwerlösliches Silberjqdid aus
der Lösung ab und kann wiedergewonnen, wiederaufbereitet und wieder eingesetzt werden.
Es laufen dabei folgende Reaktionen ab;
2 CN" + Ag+ ^ [Ig
[Ag (CN)2 I " + 2 H2O2 _^ Ag + + 2· OCN~ + 2
Ae + J : ^ ^AgJJ- sl. si ^ schwerlöslich
Bei der direkten Wiederverwendung des abgeschiedenen Silberjodids
als Katalysator und Aktivator löst sich dieses wieder unter Bildung des Silbercyanokomplexes:
si.
2 CN \ Ag (CN).
Durch, das erfindungsgemässe Katalysatorsystem wird ausserdem der
oxidative Abbau organischer Verbindungen, vorzugsweise S-haltiger Verbindungen; mit 0 , . . -Verbindungen und auch der nachfolgende
biologische Abbau der Oxidationsprodukte deutlich beschleunigt.
Überschüssiges Jod stört bei der nachfolgenden biologischen
Klärung des Abwassers nicht, sondern xftsal»siert den Abbau,
509818/0999
Die theoretisch erforderliche ;Menge an Aktivsauerstoff beträgt
1 Mol·'■■ OV ,-, pro Mol, GN~. Je nacti Konzentration, Art des
Cyanide oder Nitril's und der Temperatur der zu entgiftenden
Lösung sind in der Praxis ca. 7o bis 2oo Gew.$ der theoretisch
benötigten 0 .. -Menge einzusetzen* um eine quantitative Ent*
giftung in wirtschaftlichen .Zeiträumen erzielen zu können. Diese
Mengen sind durcli einen Handversuch zu ermitteln.
Weniger als 1oo Gew#$& der Theorie wird benötigt, wenn, hohe Cyanidkonzentrationen
vorliegen und sich infolge der Exothermie der
Entgiftungsreaktion die Reaktionstemperatur so weit erhöht, dass gleichzeitig auch eine Hydrolyse des Cyanids zu Formiat und
Ammoniak
CN" + 2 H0O V HCOO" + NHo
bezw. des Nitrile zur entsprechenden Carbonsäure oder ihres Salzes
erfolgt: OO
R - CN + H2°\ if- C +V3 R-^
Mit einem überschuss an O . .. muss gearbeitet werden, wenn geringe
CN -Konzentrationen vorliegen und keine Möglichkeit zur Erwärmung des Reaktionsgemisches besteht. Im allgemeinen genügt bereits ein
Überschuss von 5 - 2o Gew,^ d.Th., um eine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit
und Entgiftung erzielen zu können. Sind andere, oxydierbare Stoffe neben Cyaniden oder Nitrilen in der Lösung enthalten,
so resultiert zwangsläufig ein Mehrverbrauch an 0
weil gleichzeitig durch das Katalysatorsystem auch diese Abbaureaktionen
ermöglicht werden. In vorteilhafter Weise wird dadurch
der CSB- bezw. BSB-Wert der Lösung stark gesenkt. Die Menge H9O0
kann als solche oder in einzelnen Teilmengen zugesetzt werden.
Die Geschwindigkeit der Entgiftungsreaktion hängt von- der Cyanid-Anfangskonzentration,auch
von der Zusatzmenge an Katalysator, vom Überschuss an Wasserstoffperoxid, vom pH-Wert der Lösung und von
der Ausgangstemperatur ab. Als pH-Wert Bereich kommen die Werte 6-12 infrage. Besonders geeignet ist ein pH-Wert von etwa 1o-1o,5.
5 0 9 8 18/0999
In offenen Entgiftungsanlagen sollte man jedoch, nicht unter
pH 9 arbeiten, um eine Freisetzung von Blausäure sicher auszuschliessen. Da infolge der katalytischen Oxidation organischer
Verbindungen auch organische Säuren bei der Entgiftung ent- '
stehen können, ist die damit verbundene pH-Wertabsenkung zu beachten und erforderlichenfalls durch Zugabe von Lauge zu
korrigieren. In geschlossenen Anlagen kann die Entgiftung vorzugsweise auch bei pH-Werten zwischen 6 und 9 durchgeführt
werden.
Allgemein wird diese Entgiftungsreäktion durch Erhöhung der
Temperatur der zu entgiftenden Lösung beschleunigt. Eine Vorwärmung der Lösung ist jedoch nur dann erforderlich, wenn niedrige
CN""-Konzentrationen vorliegen. Im allgemeinen werden Temperaturen
von 1o bis 8o C verwandt.-Vorzugsweise arbeitet man bei
Temperaturen von ca. 5o C, da hierbei ein geringer Überschuss
an Aktivsauerstoff-Verbindung benötigt wird.
»Zur potentiometrischen Verfolgung des R ealct ions ablauf es der
Cyanidentgiftung taucht man in die zu entgiftende Lösung eine
Edelmetall-Elektrode, wie z.B. Ag, Au , vorzugsweise Siiberelektrode, und eine Bezugselektrode, wie z.B.
Ttialamid- oder Kalomel-Elektrode, ein und schliesst
sie an ein Potentiometer oder einen Potentiographen* an. Anstelle der Edelmetall-Elektrode können zur Indizierung der Reaktion
unter bestimmten Voraussetzungen auch cyanid- bezw. silbersensitive Elektroden eingesetzt werden. Zu Beginn der Reaktion
stellt sich unter Verwendung eines Ag/ Thalamid-Elektrodenpaares in einer Alkalicyanid-Lösung je nach Konzentration,
Begleitstoffen und pH-Wert ein potentialwert von ungefähr
+ 13o mV ein. Nach Zugabe der Aktivsauerstoffverbindung vorzugweise
Wasserstoffperoxid, und Einsetzen der Entgiftungsreaktion tritt zunächst nur eine geringe Verschiebung des
Potentiälwertes nach positiveren Werten ein. Sobald sich jedoch
mit fortschreitender Entgiftung ein Zwischenpotential von ca. + 5oo mV eingestellt hat, erfolgt im Endpunkt der Reaktion ein
Potentialsprung um 2oo bis 360 mV auf ca. + 7oo bis + 86Ό mV.
50981 8/0999
Dieser pötentialsprung kann einerseits zur Signalisierung des
Endes der EntgiftungsreäktiOn oder bei kontinuierlicher Zugabe
des Oxidationsmittels zur Abschaltung der Zudosierüng benützt
werden." ' " :
Das Ende der Entgiftungsreaktion wird unter Verwendung des erfindungsgemässen
Katalysatorsystems auch durch Entstehen einer gelben Trübe infolge Abscheidung von schwerlöslichem Silberjodid
sowie durch nachfolgende Zersetzung des überschüssig angewandten Oxidationsmittels, vorzugsweise Wasserstoffperoxid,
unter Sauerstoffentwicklung angezeigt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist vor allem anwendbar auf
anorganische Cyanide, die in wässriger Lösung unter den Be- dingungen
der Reaktion, vollständig oder weitgehend in Metaliionen
und Gyanidionen dissoziiert sind, ferner auf organische
Cyanhydrine oder Nitrile. . .
Nach der DT-OS 2 Io9. 9-39 werden zwar in gewissen Abständen
Abwasserproben während der Regeneration mit Silbemitrat auf anwesendes Cyanid bezw. mit jodometrischen Methoden auf die
Meng-e Wasserstoffperoxid kontrolliert. Diese Angaben hatten
aber nur rein analytische Wertt und die' Massnahmen selbst
griffen. in .keiner Weise'in das Reaktionsgeschehen ein. Es war
daher nicht naheliegend, ein ganz anderes Entgiftungsverfahren,
nämlich die Umwandlung von Cyanid mit Wasserstoffperoxid in Cyanat bezw. Carbonat und Ammoniumverbindungen,direkt durch
Zusatz von Jod und Silber in seinem Ablauf zu beeinflussen,
und zwar derart, dass sich dieses Verfahren dadurch zum ersten Mal in technischem Massstab auf einfache Weise durchführen
- 1o -
5098 187099a
In einer wäßrigen Lösung \on 12,5 g NaCN in k 1 H3O werden nach
Einstellung des pH-Wertes mit Natronlauge auf 11 und Erwärmung auf 50°C unter Rühren 35 ml eines 3O?6igen handelsüblichen H2O3
und Mengen von 0 bis 20 mg KJ/l in Form einer O,4°/oigen wäßrigen
KJ-Lösung zugesetzt. Der Reaktionsablauf wurde durch ein Ag/Thal·
amid-Elektrodenpaar potentiographisch verfolgt und nach Indizierung des Endpunktes das Entgiftungsergebnis durch colorimetrische
Bestimmung des Restcyanid-Gehaltes überprüft. Die Ergebnisse der Versuchsreihe sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Ver such Nr. |
mg KJ-Zusatz pro 1 zu ent giftende Cya- nidlösung |
Reak tions zeit in Minuten |
Potentia m Anfang |
lwert V Ende |
Entgiftungs ergebnis mg CN~/1 |
1 | 0 | IO7 | + 815 | + 900 | < O,l |
2 | 1 | 69 | + 240 | + : 860 | < 0,1 |
3 | 2,5 | 65 | + 240 | + 8IO | < 0,1 |
4 | 5 | 65 | + 240 | + 76O | < 0,1 |
5 | 5 | 65 | + 300 | + 770 | < O,l |
6 | iö | 65 | + 215 | + 735 | < O1I |
7 | 20 | 53 | + 200 | +. 710 | < 0,1 |
Alle Reaktionen führten zu einer vollständigen Entgiftung. Die Reaktion ohne KJ-Zusatz benötigt aber eine fast doppelt so lange
Reaktionszeit wie der Versuch 7· Außerdem tritt nur eine kleine, kontinuierliche Potentialänderung, aber kein Potentialsprung auf,
wie er sich bei den Versuchen 2-7 einstellt · · . r
Auch eine Farbveränderung der Reaktionslösung am Ende der Entgiftungsreaktion
bleibt aus.
Zu einer wäßrigen Lösung wird wie in Beispiel 1 angegeben anstelle
von KJ eine wäßrige Lösung mit 1 Ot bzw. 1 mg Ag /ml und eine Kombination von KJ und Ag in Konzentrationen von 1 yc Ag /l zu
entgiftender Lösung und 5 mg KJ/l zu entgiftender Lösung zugesetzt.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
5098 1 8/099.9
Ver | mg KJ-Zusatz | 3"Ag+-Zu | Reak | Potentialwert | Ende | Entgiftungs |
such | pro 1 zu ent | satz pro 1 | tions | mV | ergebnis | |
Nr. | giftende Cya- | zu entgif | zeit in | Anfang | + 88o | mg CN" /l |
nidlösung | tende Lsg· | Minuten | + 89o • |
|||
8 | — | 1 | lh | + 84o | + 760 | < o, 1 |
9 | - - - | 1 . ooo | 7o | + 83o | < o,1 | |
1o | 5 | 1 | 5o | + I2o | < o,1 | |
Es wird wiederum in allen Fällen eine vollständige Entgiftung unter o,1 mg CN /l erzielt. Der Ag - Zusatz bewirkt ebenfalls
eine Beschleunigung· der Reaktion (vgl, Vers.1), ermöglicht aber
keine eindeutige Indizierung des Reaktionsverlaufes und Endpunktes
durch potentiometrische Messung»
Auch die visuelle Endpunktindizierung bleibt aus.
Auch die visuelle Endpunktindizierung bleibt aus.
Bei Versuch 1o\wird hingegen sowohl die Reaktion beschleunigt
(vgl. Versuche 4,5 und 16·), als auch ein einwandfreier potentialverlauf und deutlicher:Potentialsprung erzielt.
- 12 -
5098 18/0999
Beispiel 3: . , , - 12 -
In einer wäßrigen Lösung von 12,5 g Na(N 5n k <4'«*fi2& Qr3r-&en nach
Einstellen eines pH-Werten von IJ, Erwärmen der Lösung auf 5O°C
und Zusetzen von 5 mg Kj/l sowie 1 TL Ag+/l Mengen eines 30%igen,
handelsüblichen H«0 entsprechend 110 - 150% d.Th., bezogen auf
das eingesetzte Cyanid, unter Rühren zugegeben. Der Reactionsablauf
wird wiederum durch ein Ag/Thaiamid-Elektrodenpaar potentiographisch
verfolgt und nach Erreichen des Endpunktes das Entgiftungsergebnis
durch colorimetrische Bestimmung des Restcyanid-Gehaltes überprüft. Die Bedingungen und Ergebnisse dieser Versuchsreihe
sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3 . . .
Ver such Nr. |
Mol-% H2°2 CN" |
Reak tions zeit in Minuten |
Potentia m Anfang |
lwert V Ende |
Ent giftungs- ergebnis mg CN"/l |
11 | 110 | 77 | + 100 | + 730 | < O,l |
(la) | 120 | 50 | + 120 | + 76O | < 0,1 |
-12 | .130 | 52 | + 130 | + 730 | < O,l |
Ί3 | l40 | kk | + I6O | + 76O | < 0,1 |
■14 | 150 | 41 | + I6O | + 76O | < 0,1 |
Nach dem potentiometrisch angezeigten Potentialsprung ist das
Cyanid bei allen Versuchen bis auf < 0,1 mg CN*"/l zerstört.
Der Überschuß an HO gegenüber Cyanid wirkt sich aber deutlich
auf die für die Entgiftung erforderliche Reaktionszeit aus. Mit 50 % Überschuß dauert die Entgiftung ungefähr nur
halb so lange wie mit 10 % Überschuß.
ORIGINAL INSPECTED 5 09818/09 99
In einer wäßrigen Lösung von 2,2,5 .J? NaCN. in li 1 HO werden nach
Erwärmen auf 50 C und Zusetzen von 5 mg Kj/l sowie 1 /2>Ag /l
pH-Werte zwischen 0.und ,12 * 5 eingestellt tind darin unter Rühren ι
Mengen eines 30%igen, handelsüblichen H„0 , entsprechend 120 /ό
der Theorie, bezogen auf das eingesetzte Cyanid, zugegeben.
Der Reaktionsablauf, wird wie in :den vorangegangenen Beispielen
potentiometrisch verfolgt und das Ent.gif tungsergebnis. durch Bestimmungdes
Restcyanid-Gehaltesüberprüft. Die Bedingungen und
Ergebnisse, dieser Versuchsreihe sind in Tabelle h zusammengestellt
Ver such Nr. |
pH der Lösung | Ende . | Reak tions zeit Min. |
Potentialwert mV |
Ende | Entgiftungs ergebnis mg CN"/i |
15 16 17 (10) 18 19 |
Anfang | 7,35 9,05 9,75 10,1 : 10,8 ; 11,9 |
87 ; , 50 . 8? > -300 |
Anfang | + 730 + 800 + 760 + 76Ο + 770 % + 200 |
< 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 > 500 |
8 V 9 10 11 ;' 12 12,5 : |
+ 140 + 150 + l40 + 120 + 180 -υ +115 |
Mit Ausnahme des Versuches bei pH 12,5 führt die Entgiftung im pH-Bereich von 8 - 12 stets zu Restkbnzentrationen
< 0,1 mg CN~/l. Bei den Versuchen 15 - 1_8 ist das Ende der Reaktion wiederum deutlich
durch einen Potential sprung erkennbar; bei Vez-such 26 versagt die potentiometrische Indizierung infolge zu geringer Reaktionsgeschwindigkeit.
Die:VersüCnsre£he läßt erkennen, daß' das Optimum der
Entgiftungsreaktion bei pH-Werten zwischen 9 und 11 liegt, wobei zu
berücksichtigen ist, daß bei pH-Werten unter 10 die Entgiftungs-· reaktion im geschlossenen System durchgeführt werden muß.
Eine wäßrige Lösung von 12,5 g NaCN in 1I 1 H2O wird nach Einstellen
eines pH-V;ertes von 11 und Zusetzen von 5 mg Kj/l sowie 1 ^u
Ag /l auf verschiedene Reaktionstemperaturen erwärmt und anschließend unter Rühren mit einer Menge 30/oigen H2O2 versetzt, die 120 %
der Theorie, bezogen auf das eingesetzte Cyanid, entspricht. Dii
Bedingungen und Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle 5
zusammengestellt.
Bei allen Reaktionen wird eine Entgiftung auf < 0,1 mg CN /l erzielt
und der Endpunkt durch einen Potentialsprung angezeigt. Mit
steigender Temperatur wird eine Verkürzung der Reaktionszeit erreicht. - 14 - ■ ■
509818/0999 ,,.■ .
Reaktions temperatur °c |
- 1 | Zj. _ | - - | Lalwerit Ϊ Ende |
2352856 | |
26 | potent: ntf Anfang |
+ 78o | ||||
ho | Reaktions zeit /Min. |
+ I60 | + 72o | ■ ---. ·' | ||
5o | 26o | + 160 | + 760 | ■-"--< | ||
Tabelle 5 | Go | 9o | + 12o | + 7°o | 'Entgiftungs- ergeb^Lxs mg CN /1 - |
|
Beispiel 6· | 5o | + 13o | - - | < ο,Ι | ||
Ver such Nr. |
■3o. | < ο,Ι | ||||
2o | < o,1 | |||||
21 | < o,1 | |||||
(1o) | ||||||
22 | ||||||
Eine Lösung von 21,65 g Acetoncyanhydrin in k 1 Η~0 wird nach.
Einstellung eines pH-Wertes von 1 1 und zusetzen von 5 mg KJ/l
und 1^r"Ag /l unter ständigem Rühren bei verschiedener Temperatur
mit einer Menge 35 ml H2^2' 3o$ig, versetzt und zur Reaktion
gebracht. Die Bedingungen und Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in-Tabelle 6 zusammengestellt.
Tabelle 6 | Reak- tions- temp. °C |
KJ mg/1 |
Ag+ | Reak tions zeit / Min. |
potenti Anfang |
.alwert • Ende |
Entgiftungs ergebnis mg CN""/! |
ON VJT
0 O |
5 5 |
1 1 |
5o 3o |
+ 14o + 12o |
+ 800 + 800 |
< o,1 | |
Ver such Pir. |
|||||||
23 24 |
|||||||
Bei allen Reaktionen wird eine Entgiftung bis auf^o,1 mg CN~/l
erzielt. Bei Versuch Nr. 23 und 24 wurde der Endpunkt der Entgiftungsreaktion
durch einen potentialsprung angezeigt.
Ohne Zusatz von KJ und Ag punktindizierung.
erfolgte keine potentiometrische End-
Zu einer wässrigen Lösung von 12,5 g NaCN in 4 1 H 0 werden nach
Einstellung eines pH-Wertes von 11 und Zusetzen von 5 mg KJ/l
und 1^TAg /l 47 g Natriumperborat, entsprechend I2o$ der Theorie,
bezogen auf das eingesetzte Cyanid, zugegeben.
Die Bedingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengestellt.
5 09818/0999
- 15 -
Ver | Reak- | KJ | Ag+ | Reak-\ | Pot ent i alwer t | Ende | Entgiftungs- |
such | tions- | mg/1 | tions- | mV | ergebnis | ||
Nr. | terap. | zeit/ | Anfang | + 78c | mg CN~/l | ||
°c | 5 . | 1 | Min. | + 9oc | |||
25" | 5o | — | — | 15o | * 12o | <o,1 | |
26 | 5o | I6o | + 8oo | < o,1 |
Bei allen Reaktionen wird eine Entgiftung auf^o,1 mg CN~/l
erzielt. Bei versuch Nr. 25 wurde der Endpunkt der Entgiftungs-'reaktion
durch einen Potentialsprung angezeigt, während bei versuch Nr. 26 bei dem kein KJ und Ag zugesetzt wurde, eine EndpunktbeStimmung
der Entgiftungsreaktion über das Redoxpotential nicht möglich war.
Jeweils 1,5 1 eines aus der Praxis stammenden Abwassers einer
organischen Synthese S-haltiger Verbindungen mit einem Gehält von 0,32 g CN~"/l und einem CSB-Wert von 7V -50.000 mg 0 /l wurde
unter Zusatz diverser Mengen KJ und H0O sowie unterschiedlichen
pH-Bedingungen entgiftet* Die. einzelnen Heaktionsbedingungen
und Ergebnisse,sind in Tabelle 8 zusammengestellt.
Durch Anwendung von H3O2 allein wird zwar eine Entgiftung auf
weniger als 0,1 mg CN"/l und eine Absenkung des CSB-Wertes und
der Fischtoxizität erzielt, jedoch benötigt man dafür die ca. 3- bis 4-fache Menge an Oxydationsmittel gegenüber den Versuchen
unter Verwendung von Jodid als Katalysator. Außerdem wird nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren die Fischtoxizität des Abwassers
wesentlich erniedrigt. * ·
Nach der Entgiftung des Cyanids mit Hypochlorit hatte vergleichsweise
dieses Abwasser eine noch so hohe Fischtoxizität, daß selbst bei 1000-fächer Verdünnung die Fische innerhalb kurzer
Zeit getötet wurden.
- 12 -
509818/0999
•μ | I | W | I | O | 0 | • | α | O | O | 1 | O | O | O | O | |
0 | ft | η | O | ft | 0. | O | O | OJ | Ol | OJ | H | ||||
φ | MM | ft | E | H | IA | ||||||||||
ί> | 0 | I •■5 |
ve | ö | + | -f- | + | 4- | |||||||
* | A | •Η | O | . + | •f | ||||||||||
υ | •Η | ■** | te | (Q | ε | Ό | H | H | H | H | |||||
■J | m | O | •tf | I | .Ω | H | H | ||||||||
•tu | •Η | Xt | O | υ | , | IA | |||||||||
fa | «ϊ | Ol | |||||||||||||
•Η | K | ο | ß | + | |||||||||||
•Η | •Η | U | O | O | O | O | O | ||||||||
0) | ε | O | H | IA | IA | IA | Ol | ||||||||
ο | X* | Ol | + | + | + | + | |||||||||
■μ | ο | + | I | ||||||||||||
υ | O | H | H | H | H | ||||||||||
IQ | © | • | H | O | |||||||||||
•Η | H | H | O | ||||||||||||
W | \ | -tf1 | O | O | O | O | |||||||||
I | Ö | Ol | O | O | Ol | O | O | O | O | ||||||
ω | O | O | O | IA | CM | O | |||||||||
CP | CQ | H Tl |
fco | t^- | O | CA | Ol | ..j! | |||||||
to | υ | E | CJn | H | CA | CN | cv | CA | |||||||
(0 | id | H | OI | O | |||||||||||
I | V | ||||||||||||||
υ | iA | Ol | H | OI | |||||||||||
•ö | H | H | H | H | H | O | |||||||||
(β | CS | E | O | O | "O | ||||||||||
I ■0 η |
O | CJ | V | V | VD | ||||||||||
I ro |
C3 | VO | |||||||||||||
ι | O | •H | O | O | IA | O | |||||||||
es | •Η | •Η | IA | O | VO | ON | |||||||||
β)
'Κ |
0) | VO | r- | H | |||||||||||
CN. | |||||||||||||||
Ol | I | ||||||||||||||
O | CA | fs. | |||||||||||||
H | IA | H | |||||||||||||
I | I | ON | On | CO | |||||||||||
IA | IA | O | |||||||||||||
oT | VO | ||||||||||||||
H | IA | I | |||||||||||||
O | O | ||||||||||||||
I | υ | IA | O | IA | O | ||||||||||
> | O | O | VD | VD | VD | I | |||||||||
es | IA | IA | O | ||||||||||||
O | CA | ||||||||||||||
K | Ol | ||||||||||||||
Ol | |||||||||||||||
IA | IA | ||||||||||||||
VO | CO | Ol | O | ||||||||||||
tv- | O | H | H | ||||||||||||
Ol | r-1 | ||||||||||||||
ON | CA | CA | CA | CA | |||||||||||
O | O | Oi | H | M | H | ||||||||||
O | f- | CM | CA | ||||||||||||
r>» | CO | CA | CA | CA | CA | ||||||||||
OJ | |||||||||||||||
5098 18/0999
Claims (1)
- Patentansprüche(1) Verfahren zur Entgiftung von Abwässern, in denen Cyanide und /oder Cyanhydrine und /oder organische Nitrile enthalten sind, durch Zusatz von Peroxidverbindungen, dadjturch gekennzeichnet, dass die Entgiftung in Gegenwart von Jodionen und / oder freiem Jod gegebenenfalls in Gegenwart-von.Silberionen durchgeführt wird.(2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beipH Werten von 6-12 und Temperaturen von 1o-8o C gearbeitet wird.(3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Jod und /oder Jodid in Mengen von 1-5o mg J, vorzugsweise 5 mg J, pro Liter der zu entgiftenden Lösung und .das verwendete Silber in Mengen von 1-1.000 Mikrogramin, vorzugsweise 1-1 ο Mikrogramm Ag+ /cbm zu entgiftendem Abwasser, zugesetzt wird. · .(4) Verfahren nach Anspruch 1-3» dadurch-gekennzeichnet, dass5 mg J und iy Ag pro Liter zu entgiftender Lösung eingesetzt werden. -(5) Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass Jod in Form einer wässrigen Kaüum-Jodid- oder Kalium-Trijodid-Lösung und Silber in Form einer wässrigen Silbernitratlösung eingesetzt wird.(6) Verfahren nach Anspruch 1-5» dadurch gekennzeichnet, dass die Entgiftung potentiografisch durch ein · Silber/ Thalamid-Elektrodenpaar verfolgt und gesteuert wird.Dr". Schae-F
1o.1o.19735 098 18/0999
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2352856A DE2352856C3 (de) | 1973-10-22 | 1973-10-22 | Verfahren zum Entgiften von Abwässern in denen Cyanide und/oder Cyanhydrine und/oder Nitrile enthalten sind |
NLAANVRAGE7412248,A NL188465C (nl) | 1973-10-22 | 1974-09-16 | Werkwijze voor het verwijderen van cyaanverbindingen uit afvalwater, dat cyaniden en/of cyaanhydrinen en/of organische nitrilen bevat. |
US05/515,253 US3970554A (en) | 1973-10-22 | 1974-10-16 | Process for detoxification of cyanides and nitriles with peroxygen compounds |
DK546874A DK145178C (da) | 1973-10-22 | 1974-10-18 | Fremgangsmaade til afgiftning af spildevand,som indeholder cyanider og nitriler,med peroxyforbindelser |
BE6044789A BE821310A (fr) | 1973-10-22 | 1974-10-21 | Procede pour neutraliser la toxicite des cyanures et des nitriles a l'aide de composes peroxygenes |
CA211,988A CA1037166A (en) | 1973-10-22 | 1974-10-22 | Process for detoxicating cyanides and nitriles with peroxygen compounds |
AT848974A AT331735B (de) | 1973-10-22 | 1974-10-22 | Verfahren zur entgiftung von wasserigen losungen oder abwassern, in denen cyanide und/oder cyanhydrine und/oder organische nitrile enthalten sind, mit peroxydverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2352856A DE2352856C3 (de) | 1973-10-22 | 1973-10-22 | Verfahren zum Entgiften von Abwässern in denen Cyanide und/oder Cyanhydrine und/oder Nitrile enthalten sind |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2352856A1 true DE2352856A1 (de) | 1975-04-30 |
DE2352856B2 DE2352856B2 (de) | 1976-10-07 |
DE2352856C3 DE2352856C3 (de) | 1978-09-28 |
Family
ID=5896070
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2352856A Expired DE2352856C3 (de) | 1973-10-22 | 1973-10-22 | Verfahren zum Entgiften von Abwässern in denen Cyanide und/oder Cyanhydrine und/oder Nitrile enthalten sind |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3970554A (de) |
AT (1) | AT331735B (de) |
BE (1) | BE821310A (de) |
CA (1) | CA1037166A (de) |
DE (1) | DE2352856C3 (de) |
DK (1) | DK145178C (de) |
NL (1) | NL188465C (de) |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4220529A (en) * | 1975-08-22 | 1980-09-02 | Produits Chimiques Ugine Kuhlmann | Oxidative purification of water |
DE2916148A1 (de) * | 1979-04-20 | 1980-10-30 | Peroxid Chemie Gmbh | Verfahren zur oxidativen entgiftung von cyanidhaltigen abwaessern |
EP0147795A1 (de) * | 1983-12-30 | 1985-07-10 | Ignacio Llatas Escrig | Verfahren zur Abwasserreinigung |
DK154458B (da) * | 1979-05-02 | 1988-11-14 | Degussa | Fremgangsmaade til maaling med redox- eller ionfoelsomme elektroder |
EP0319740A1 (de) * | 1987-12-11 | 1989-06-14 | VARTA Batterie Aktiengesellschaft | Verfahren zur Entgiftung von Abwässern, die elementares Quecksilber enthalten |
EP0505752A1 (de) * | 1991-03-27 | 1992-09-30 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zum Entgiften cyanidischer wässriger Lösungen |
EP0505753A1 (de) * | 1991-03-27 | 1992-09-30 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zum Entgiften von Cyanhydrine und/oder Nitrile enthaltenden wässrigen Lösungen |
EP0583251A1 (de) * | 1991-04-29 | 1994-02-23 | Olin Corp | Verfahren zur reinigung und endverkappung von polyolen unter verwendung von zwei metallen enthaltenden cyanid-katalysatoren. |
EP0627269A1 (de) * | 1993-06-01 | 1994-12-07 | ECO-TECH UMWELTTECHNOLOGIE GmbH | Verfahren zum Aufbereiten verunreinigter Böden, Schlämme od.dgl. |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4243525A (en) * | 1979-03-29 | 1981-01-06 | Fmc Corporation | Method for reducing the formation of trihalomethanes in drinking water |
EP0054371B1 (de) * | 1980-12-12 | 1985-03-27 | Interox Chemicals Limited | Verfahren zum Entgiften |
DE3125452C2 (de) * | 1981-06-29 | 1985-09-12 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zum Entgiften und zum Absenken des CSB und des BSB in kontinuierlichen Abwasserströmen mit wechselnden Gehalten verschiedener oxidierbarer Inhaltsstoffe mit Wasserstoffperoxid |
US4784765A (en) * | 1986-05-02 | 1988-11-15 | Merrill Cohen | Aquarium oxygenator |
US4743381A (en) * | 1987-07-01 | 1988-05-10 | Fmc Corporation | Process for oxidizing a cyanide compound |
US4822496A (en) * | 1988-08-18 | 1989-04-18 | Degussa Aktiengesellschaft | Process for the treatment of effluent containing cyanide and toxic metals, using hydrogen peroxide and trimercaptotriazine |
US5324438A (en) * | 1992-11-30 | 1994-06-28 | Cryptonics Corporation | Methods of catalytic photooxidation |
US5476596A (en) * | 1994-06-17 | 1995-12-19 | Uop | Oxidation and hydrolysis of cyanides using metal chelates on supports of metal oxide solid solutions |
WO2019116080A1 (en) | 2017-12-14 | 2019-06-20 | Arcelormittal | Method for the treatment of wastewaters |
EP4341217A4 (de) * | 2021-05-19 | 2024-10-09 | Haley & Aldrich Inc | Systeme und verfahren zum abbau von per- und polyfluoralkylsubstanzen |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2105835A (en) * | 1932-12-13 | 1938-01-18 | Katadyn Inc | Sterilizing liquid |
FR1560450A (de) * | 1968-01-16 | 1969-03-21 | ||
US3617567A (en) * | 1969-05-15 | 1971-11-02 | Du Pont | Destruction of cyanide in aqueous solutions |
US3617582A (en) * | 1970-03-02 | 1971-11-02 | Du Pont | Process for detoxifying cyanide waste waters |
US3702298A (en) * | 1970-09-10 | 1972-11-07 | Eco Sciences Inc | Method of disinfecting with divalent and trivalent metal germicide |
FR2126567A5 (de) * | 1971-02-11 | 1972-10-06 | Ugilor | |
US3772194A (en) * | 1972-06-21 | 1973-11-13 | Eastman Kodak Co | Silver catalyzed oxidation of complex metal cyanides |
-
1973
- 1973-10-22 DE DE2352856A patent/DE2352856C3/de not_active Expired
-
1974
- 1974-09-16 NL NLAANVRAGE7412248,A patent/NL188465C/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-10-16 US US05/515,253 patent/US3970554A/en not_active Expired - Lifetime
- 1974-10-18 DK DK546874A patent/DK145178C/da active
- 1974-10-21 BE BE6044789A patent/BE821310A/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-10-22 CA CA211,988A patent/CA1037166A/en not_active Expired
- 1974-10-22 AT AT848974A patent/AT331735B/de not_active IP Right Cessation
Cited By (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4220529A (en) * | 1975-08-22 | 1980-09-02 | Produits Chimiques Ugine Kuhlmann | Oxidative purification of water |
DE2916148A1 (de) * | 1979-04-20 | 1980-10-30 | Peroxid Chemie Gmbh | Verfahren zur oxidativen entgiftung von cyanidhaltigen abwaessern |
DK154458B (da) * | 1979-05-02 | 1988-11-14 | Degussa | Fremgangsmaade til maaling med redox- eller ionfoelsomme elektroder |
EP0147795A1 (de) * | 1983-12-30 | 1985-07-10 | Ignacio Llatas Escrig | Verfahren zur Abwasserreinigung |
EP0319740A1 (de) * | 1987-12-11 | 1989-06-14 | VARTA Batterie Aktiengesellschaft | Verfahren zur Entgiftung von Abwässern, die elementares Quecksilber enthalten |
EP0505752A1 (de) * | 1991-03-27 | 1992-09-30 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zum Entgiften cyanidischer wässriger Lösungen |
EP0505753A1 (de) * | 1991-03-27 | 1992-09-30 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zum Entgiften von Cyanhydrine und/oder Nitrile enthaltenden wässrigen Lösungen |
US5207925A (en) * | 1991-03-27 | 1993-05-04 | Degussa Aktiengesellschaft | Process for the detoxification of cyanide-containing aqueous solutions |
EP0595789A1 (de) * | 1991-03-27 | 1994-05-04 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zum Entgiften cyanidischer wässriger Lösungen |
EP0583251A1 (de) * | 1991-04-29 | 1994-02-23 | Olin Corp | Verfahren zur reinigung und endverkappung von polyolen unter verwendung von zwei metallen enthaltenden cyanid-katalysatoren. |
EP0583251A4 (en) * | 1991-04-29 | 1994-10-05 | Olin Corp | Process for purifying and end-capping polyols made using double metal cyanide catalysts |
EP0627269A1 (de) * | 1993-06-01 | 1994-12-07 | ECO-TECH UMWELTTECHNOLOGIE GmbH | Verfahren zum Aufbereiten verunreinigter Böden, Schlämme od.dgl. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3970554A (en) | 1976-07-20 |
ATA848974A (de) | 1975-11-15 |
DE2352856C3 (de) | 1978-09-28 |
BE821310A (fr) | 1975-04-21 |
DE2352856B2 (de) | 1976-10-07 |
NL188465C (nl) | 1992-07-01 |
NL7412248A (nl) | 1975-04-24 |
DK145178C (da) | 1983-02-28 |
CA1037166A (en) | 1978-08-22 |
DK546874A (de) | 1975-06-16 |
DK145178B (da) | 1982-09-27 |
AT331735B (de) | 1976-08-25 |
NL188465B (nl) | 1992-02-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2352856A1 (de) | Verfahren zur entgiftung von cyaniden und nitrilen mit persauerstoff-verbindungen | |
DE1901038C3 (de) | Verfahren zur Behandlung von Abwässern | |
EP0822920B1 (de) | Verfahren zur herstellung einer chlordioxid enthaltenden desinfektionslösung zur wasseraufbereitung | |
DE2637266A1 (de) | Verfahren zur oxydativen wasserreinigung | |
EP0843646B1 (de) | Verfahren zur herstellung wässriger chlordioxid-lösungen | |
DE4244482A1 (de) | Verfahren zur Abwasserbehandlung | |
DE2624256C2 (de) | Verfahren zum Reinigen von ammoniak- bzw. ammoniumsalzhaltigen Abwässern | |
DE3201460C2 (de) | Verfahren zur Stabilisierung einer wässrigen Lösung, welche ein Oxidationsmittel auf Chlorbasis enthält, sowie eine stabilisierte wässrige Lösung desselben | |
DE2223790B2 (de) | Verfahren zur reinigung von schwefel- und stickstoffhaltigen abwaessern und abluft | |
DE4110055A1 (de) | Verfahren zum entgiften cyanidischer waessriger loesungen | |
DE2109939A1 (de) | Cyanidentgiftung | |
DE19530515A1 (de) | Verfahren zur effektiven Regenerierung von Cyanid durch Oxidation von Thiocyanat | |
DE3050461C2 (de) | Verfahren zur Behandlung einer Ablauge | |
DE4110056A1 (de) | Verfahren zum entgiften von cyanhydrine und/oder nitrile enthaltenden waessrigen loesungen | |
EP0223904A2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Industriegasen oder -abgasen | |
EP0032248B1 (de) | Verfahren zur Entgiftung von cyanidhaltigen Abwässern und Reaktionslösungen | |
EP0963953B1 (de) | Verfahren zum Abbau von Hydroxylamin in wässrigen Lösungen | |
DE2219645B2 (de) | Verfahren zur Beseitigung von cyanidhaltigen Giftstoffen | |
EP0397000B1 (de) | Verfahren zur Reduktion von Hypohalogeniten in alkalischen Prozesslösungen | |
DE1621568B2 (de) | Verfahren zur entgiftung von cyanid und nitrithaltigen waess rigen loesungen | |
EP0671358A2 (de) | Dihalogentetraoxidionen enthaltendes Oxidationsmittel, Verfahren zu seiner Herstellung und dessen Anwendung | |
DE2713345C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Brom | |
DE2916148C2 (de) | ||
EP0659693A2 (de) | Verfahren zur Steuerung der Entgiftung cyanidischer Abwässer | |
DE2202660C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Cyanidionen aus Abwasser |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |