DE2906193C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D471/00—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00
- C07D471/02—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00 in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D471/10—Spiro-condensed systems
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D487/10—Spiro-condensed systems
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- G03C1/685—Compositions containing spiro-condensed pyran compounds or derivatives thereof, as photosensitive substances
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- Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft neue Spiro[1,8a-dihydroindolizine]
mit photochromen Eigenschaften, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie ferner strahlungsempfindliche Materialien
die diese photochromen Verbindungen enthalten.
Unter dem Begriff Photochromie versteht man heute die
lichtinduzierte und reversible Färbung oder Entfärbung
bestimmter chemischer Stoffe. Obwohl Substanzen mit
photochromen Eigenschaften schon seit über 100 Jahren
bekannt sind, wurden sie bisher eigentlich nur als chemische
Kuriosität angesehen. Erst die mögliche Anwendung
als optische Informationsspeicher erhöhte das Interesse
an derartigen Verbindungen beträchtlich. Besonderes
Interesse in dieser Hinsicht haben die Spiropyranverbindungen
gefunden (z. B. DE-AS 10 82 119, DE-AS 12 74 655).
Es ist bekannt, solche Verbindungen in eine
schichtförmige Bindemittelmatrix eingelagert zur
Aufzeichnung und Wiedergabe von Information zu verwenden,
wobei man von der strahlungsinduzierten Farbänderung der
photochromen Spiropyrane Gebrauch macht. Bei geeigneter
Stabilisierung, z. B. in Form der stabilen Farbstoffsalze
kann auch eine dauerhafte Speicherung der Information
erreicht werden (DE-AS 12 74 655). Die molekulardisperse
Verteilung der photochromen Verbindungen in dem Bindemittel
gestattet eine sehr hohe Auflösung und damit eine hohe
Speicherdichte, die derjenigen von lichtempfindlichen
Silberhalogenidmaterialien weit überlegen ist. Andererseits
läßt die Empfindlichkeit noch zu wünschen übrig. Darüber
hinaus ist die Synthese geeigneter Spiropyranverbindungen
präparativ aufwendig.
Es wurde nun mit den Spiro[1,8a-dihydroindolizinen] eine
neue Klasse von organisch-chemischen Verbindungen mit
photochromen Eigenschaften gefunden. Bei diesen Verbindungen
handelt es sich um die in den Patentansprüchen angegebenen
Verbindungen der dort gezeigten Struktur.
Als Beispiele für erfindungsgemäße
1-Spiro[1,8a-dihydroindolizine] seien die folgenden
Verbindungen in tabellarischer Form aufgeführt unter
Bezugnahme auf Formel I, wobei es sich bei den Verbindungen
Nr. 12 bis 48 um nachgereichte Beispiele handelt.
Die Synthese der erfindungsgemäßen Spiro[1,8a-dihydroindolizine]
gestaltet sich außerordentlich einfach. Man
geht aus von den entsprechenden Spirocyclopropenderivaten
der allgemeinen Formel
worin
R¹, R² und R³ die bereits angegebene Bedeutung haben, und setzt diese in inerten organischen, vorzugsweise aprotischen, Lösungsmitteln mit einer geeigneten 6gliedrigen heteroaromatischen Stickstoffbase um. Brauchbare Lösungsmittel sind beispielsweise organische Äther, insbesondere Diethylether oder Dioxan, aromatische Kohlen wasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe wie Chloroform, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, oder Dimethylformamid. Gegebenenfalls kann auch auf das Lösungsmittel völlig verzichtet werden oder die Reaktion im heterogenen System ausgeführt werden.
R¹, R² und R³ die bereits angegebene Bedeutung haben, und setzt diese in inerten organischen, vorzugsweise aprotischen, Lösungsmitteln mit einer geeigneten 6gliedrigen heteroaromatischen Stickstoffbase um. Brauchbare Lösungsmittel sind beispielsweise organische Äther, insbesondere Diethylether oder Dioxan, aromatische Kohlen wasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe wie Chloroform, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, oder Dimethylformamid. Gegebenenfalls kann auch auf das Lösungsmittel völlig verzichtet werden oder die Reaktion im heterogenen System ausgeführt werden.
An die Reaktionsbedingungen werden keine besonderen Anforderungen
gestellt. Am einfachsten läßt sich die Umsetzung
bei Raumtemperatur durchführen. Jedoch kann auch
je nach den umzusetzenden Komponenten und nach der Wahl
des Lösungsmittels eine andere Umsetzungstemperatur gewählt
werden, wobei man sich im allgemeinen an einen
Temperaturbereich zwischen -100°C und +80°C halten wird.
Katalysatoren sind nicht erforderlich. Es empfiehlt sich
jedoch wegen der Strahlungsempfindlichkeit der Produkte,
die Umsetzung unter weitgehendem Ausschluß von Licht
durchzuführen. Wenn andererseits bei der Herstellung
die Farbformen der erfindungsgemäßen Verbindungen erhalten
werden, bedeutet dies keinen ernsthaften Nachteil,
da wegen der Reversibilität der Verfärbungsreaktion die
erfindungsgemäßen Verbindungen durch thermische Rückreaktion
leicht erhalten werden können.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Spiro[1,8a-
dihydroindolizine] erforderlichen Spirocyclopropene sind
leicht zugänglich, z. B. durch Photolyse von Spiropyrazolen
[G. Ege, Tetrahedron Letters 1963, 1677; P. Luger, Ch.
Tuchscherer, M. Große und D. Rewicki, Chem. Ber. 109, 2596
(1976); H. Dürr und W. Schmidt, Liebigs Ann. Chem. 1974,
1140; H. Dürr, B. Ruge und B. Weiß, Liebigs Ann. Chem.
1974, 1150]. Wegen der Leichtigkeit, mit der sich die
erfindungsgemäßen Spiro[1,8a-dihydroindolizine] bilden,
ist es in einigen Fällen auch möglich, die Spirocyclopropene
nicht in reiner Form einzusetzen, sondern erst im
Reaktionsmedium durch eine der bekannten Reaktionen zu
erzeugen.
Die mit den Spirocyclopropenen umzusetzenden heteroaromatischen
Stickstoffbasen enthalten in einem aromatischen
6gliedrigen Ring 1 oder 2 Stickstoffatome,
wobei im letzteren Fall die beiden Stickstoffatome benachbart
sind (Pyridine, Pyridazine). Die heteroaromatischen
Stickstoffbasen entsprechen somit insbesondere
der allgemeinen Formel
worin
X, Y, R⁴, R⁵ und R⁶ die bereits angegebene Bedeutung haben.
X, Y, R⁴, R⁵ und R⁶ die bereits angegebene Bedeutung haben.
Derartige Verbindungen sind bekannt. Geeignete Beispiele
sind Pyridin, α-Picolin, γ-Picolin, Lutidin, Collidin,
Chinolin, Chinaldin, Isochinolin, Pyridazin, Phenanthridin.
Bei der Umsetzung bilden sich die erfindungsgemäßen photochromen
Verbindungen in bemerkenswert einfacher und glatter
Reaktion. Bei diesen Verbindungen handelt es sich um
farblose bis gelbe Substanzen, die bei Bestrahlung mit
Licht, insbesondere mit kurzwelligem sichtbarem Licht
oder UV-Licht, eine Umwandlung erleiden und dabei eine
sehr intensive Färbung annehmen. Diese intensive Färbung
ist vermutlich einer zwitterionischen Molekülstruktur
II zuzuschreiben, die entsprechend der folgenden
Gleichung gebildet werden könnte:
Die aus den erfindungsgemäßen Verbindungen bei Bestrahlung
gebildeten Betaine II sind im festen Zustand durchweg
tiefgefärbte Substanzen, deren längstwellige Absorptionsbande
im Bereich des sichtbaren Spektrums liegt
und sehr hohe Extinktionswerte aufweist. Die aus den erfindungsgemäßen
photochromen Verbindungen gebildete Betainform
unterscheidet sich von den entsprechenden Formen
der aus den bekannten photochromen Systemen gebildeten
Farbformen im wesentlichen dadurch, daß sowohl die negative
als auch die positive Ladung durch monocyclische
aromatische bzw. heteroaromatische Ionen stabilisiert
sind. In einer thermischen Rückreaktion bilden sich aus
den Betainen II die urprünglichen photochromen Verbindungen
I zurück. Je nach Basenstärke lassen sich die
Betaine II mit mehr oder minder starken Säuren zu farblosen
Salzen protonieren. Perchlorsäure fällt beispielsweise
die entsprechenden Salze aus etherischer Lösung
aus. Auf Zusatz von Base reagieren diese zu den tiefgefärbten
zwitterionischen Farbformen II zurück.
Die erfindungsgemäßen photochromen Verbindungen eignen sich
zur Verwendung in strahlungsempfindlichen Materialien, z. B.
zur optischen Aufzeichnung und Wiedergabe von Informationen
sowie auch zur dauerhaften Speicherung von Informationen.
Zu erwähnen ist auch ihre Verwendung z. B. als Sensibilisator für
holographische Aufzeichnungen [S. Reich, Angew. Chem. 89,
467 (1977)]. Man fertigt Aufzeichnungsschichten an, die die
erfindungsgemäßen Verbindungen zweckmäßigerweise in eine
Bindemittelmatrix eingelagert enthalten. Als Bindemittel
können die verschiedensten organischen Polymeren verwendet
werden, z. B. Polymerisate von polymerisationsfähigen
monomeren Verbindungen,
insbesondere von solchen monomeren Verbindungen,
die polymerisierbare C-C-Doppelbindungen aufweisen
wie Polyvinylester, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
Polyacrylnitril, Polystyrol, und die entsprechenden
Mischpolymerisate, Celluloseester und deren
Derivate sowie Polyvinylacetale und Polyamide. Hierzu
sei beispielsweise auf DE-AS 12 74 655 verwiesen, in
der sich eine Aufzählung von geeigneten Bindemitteln
für photochrome Substanzen befindet. Als Bindemittel
mit besonders guten mechanischen (geringe Sprödigkeit
bei hoher Schichtfestigkeit) und optischen (gute Durchlässigkeit
für UV-Licht und kurzwelliges sichtbares
Licht) Eigenschaften sind in der DE-OS 24 04 042 Mischpolymerisate
aus Methylmethacrylat und Alkyl(meth)acrylat
beschrieben, wobei der genannte Alkylrest 2 bis 6
C-Atome enthält. Die Polymerisate können als solche bei
der Herstellung der strahlungsempfindlichen Materialien
eingesetzt werden oder erst in der Schicht durch nachträgliche
Polymerisation aus ihren Monomeren erzeugt
werden. Im letzteren Fall können daher die strahlungsempfindlichen
Schichten außer den photochromen Substanzen
gegebenenfalls noch geringe Mengen an Polymerisationsinitiatoren
enthalten sowie Inhibitoren für die
thermische Polymerisation wie beispielsweise 2,6-Di-
tert.-butyl-p-kresol, p-Methoxyphenol, Hydrochinon,
Pyrogallol oder tert.-Butylbrenzkatechin.
Bei den erfindungsgemäßen strahlungsempfindlichen Materialien
kann es sich um selbsttragende Schichten
handeln, bei denen das Bindemittel die Funktion des
Schichtträgers mit übernimmt oder die strahlungsempfindlichen
Schichten können auf üblichen Trägermaterialien
angeordnet sein. Als solche kommen beispielsweise in
Frage Glas oder Plexiglas oder flexible Filme aus organischen
Materialien, die transparent oder auch opak
sein können, z. B. Polyester, Polycarbonat, Polyterephthalat
oder Celluloseester. Falls ein derartiger Träger
verwendet wird, muß die strahlungsempfindliche Verbindung
nicht notwendigerweise in ein Bindemittel eingelagert
sein. Jedoch hat es sich gezeigt, daß die photochromen
Eigenschaften besonders deutlich zum Ausdruck
kommen, wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen gelöst
sind oder in einer Art "fester" Lösung in eine Bindmittelmatrix
eingelagert sind.
Zur Aufzeichnung der Informationen wird das erfindungsgemäße
strahlungsempfindliche Material mit einer möglichst
energiereichen Strahlungsquelle belichtet, wobei
das auf die Schicht fallende Licht entsprechend der
aufzuzeichnenden Information bildmäßig moduliert wird.
Als Lichtquellen eignen sich energiereiche Lampen, die
sichtbares Licht oder Licht des nahen UV-Bereiches emittieren,
z. B. eine Wolframlampe. Geeignet sind auch Laserstrahlen
der verschiedensten Laserlichtquellen.
Durch die Belichtung wird an den von Licht getroffenen
Stellen eine Farbänderung (Farbvertiefung) hervorgerufen,
wodurch die aufbelichtete Information in ein
sichtbares Muster überführt wird. In dieser Ausführungsform
eignet sich das erfindungsgemäße strahlungsempfindliche
Material beispielsweise als Leseschirm (read-out)
einer Informationsspeichereinrichtung. Wegen der thermischen
Rückreaktion verblaßt das erzeugte Bild nach
einiger Zeit, so daß der Schirm dann erneut verwendet
werden kann. In dieser Ausführungsform eignet sich das
erfindungsgemäße strahlungsempfindliche Material daher
im wesentlichen nur für eine relativ kurzzeitige Speicherung
von Informationen.
Es ist aber auch möglich, die aufbelichtete Information
in dauerhafter Form zu speichern indem die bildmäßig erzeugte
offenkettige Form (Betainform) der photochromen
Verbindungen durch Behandlung mit starken Säuren, z. B.
Perchlorsäure oder Halogenwasserstoffsäuren in das
entsprechende farblose Salz überführt wird, das
dann ebenfalls in bildmäßiger Verteilung vorliegt. Dies
kann dadurch geschehen, daß das strahlungsempfindliche
Material vor oder nach der bildmäßigen Belichtung mit
einer der genannten starken Säuren behandelt bzw. getränkt
wird oder auch dadurch, daß in die strahlungsempfindliche
Schicht organische Halogenverbindungen eingelagert
werden, die ihrerseits strahlungsempfindlich
sind und bei Belichtung direkt oder durch Reaktion mit
anderen Komponenten des Aufzeichnungsmaterials Halogenwasserstoffsäuren
freisetzen, wodurch die Farbform in
ihre zwar farblosen aber stabilen Salze überführt wird.
Die so gespeicherte Information läßt sich zu einem
gewünschten Zeitpunkt durch Behandlung mit Alkalien z. B.
in einer basischen Atmosphäre, wobei die zwitterionische
Farbform zurückgebildet wird, wieder abrufen. Eine weitere
Möglichkeit zur Nutzung der photochromen Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Verbindungen liegt in ihrer Verwendung
als Lichtfilter. Dies erlaubt einen Schutz gegen übermäßige
Strahlung, wie dies in Fenstern oder Brillen u. a. ausgenutzt
werden kann.
Darüber hinaus können die photochromen Substanzen bei der
Herstellung von Photodruckplatten eingesetzt werden. Die
Möglichkeit der Fehlerkorrektur vor Herstellung der endgültigen
Druckplatten spielt hierbei eine wesentliche Rolle.
Diese ist aber nur gegeben, wenn sowohl die Hin- als auch
die Rückreaktion des photochromen Systems durch eine Photoreaktion
durchzuführen sind. Die meisten der hier beschriebenen
Indolizine zeigen dieses Verhalten.
Auch unter einem weiteren Aspekt haben strahlungsempfindliche
Materialien wie das der vorliegenden Erfindung in
jüngster Zeit an Interesse gewonnen. Solche Systeme sind
nämlich geeignet als Energiespeicher bei der Konversion
von Sonnenenergie (Sonnenlicht) in andere Energieformen.
Durch die eingestrahlte Sonnenenergie wird das Molekül
der photochromen Verbindung aus dem energetischen Grundzustand
in einen energiereicheren angeregten Zustand überführt,
wodurch die absorbierte Energie gespeichert wird.
Eine unmittelbare Rückkehr in den energetischen Grundzustand
unter Abgabe der aufgenommenen Energie durch
Emission ist bei den erfindungsgemäßen photochromen Verbindungen
nicht möglich, so daß der Grundzustand nur in
einer exothermen Reaktion über einen noch energiereicheren
Übergangszustand erfolgen kann. Die bei der Einstrahlung
von Sonnenlicht gespeicherte Energie kann daher durch
Zufuhr der für die Überwindung des Übergangszustandes
erforderliche Aktivierungsenergie freigesetzt werden,
wobei das Molekül der photochromen Verbindung in den
energetischen Grundzustand zurückkehrt. Derartige Energiespeicher
besitzen teilweise eine Speicherkapazität,
die derjenigen der bisher erprobten Energiespeicher
(Wasser, Felsen, Salzhydrate) überlegen ist. Sie sind daher
geeignet für die Kombination mit Solarzellen um die
jahreszeitlichen bzw. geographisch bedingten Schwankungen
der Sonneneinstrahlung auszugleichen (T. Laird, Chemistry
and Industry 18, March 1978].
Zu einer verdünnten etherischen Lösung des entsprechenden
Spirocyclopropens wurden unter Rühren bei
Raumtemperatur und Ausschluß von Licht 1 bis 2 Moläquivalente
Base zugetropft. Nach Beendigung der Reaktion
wurde die Lösung wie folgt aufgearbeitet: zunächst wurde
ein Teil des Solvens abgezogen, die hierbei ausgefallenen
Kristalle abfiltriert, mit wenig Ether nachgewaschen
und im Vakuum getrocknet.
0,50 g (1,63 mmol) 2,3-Bismethoxycarbonyl-spiro[cyclopropen-
1,9′-fluoren] wurden in einem Überschuß von Pyridin
(8 ml) unter Lichtausschluß über Nacht gerührt. Das
Solvens wurde bei 60°C Badtemperatur entfernt. Der Rückstand
in 50 ml Ether/20 ml Ethanol gelöst und das Solvens
unter Zusatz von Kieselgel wie oben beschrieben, entfernt.
Durch Säulenchromatographie an Kieselgel wurden 0,40 g
(64%) gelbe Kristalle vom Fp. 135°C erhalten.
Es wurden 1,00 g (3,26 mmol) 2,3-Bismethoxycarbonylspiro
[cyclopropen-1,9′-fluoren] in 40 ml Ether nach der allgemeinen
Arbeitsvorschrift mit der 1fachen molaren
Menge Isochinolin umgesetzt. Nach 10 Minuten hatte sich
die Lösung von dunkelgrün nach gelb verfärbt. Es wurden
1,11 g (78%) gelbe Kristalle vom Fp. 162°C erhalten.
Zu einer Lösung von 0,50 g (1,63 mmol) des genannten Spirocyclopropens
in 20 ml Ether gab man entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschrift
0,16 g (1,70 mmol) α-Picolin. Die Lösung färbte sich grün. Nach 4 Std.
waren gelbe Kristalle ausgefallen. Nach Entfernen des Ethers wurde der
Rückstand an Kieselgel mit CH₂Cl₂ als Elutionsmittel am Chromatotron
(cyclische DC) aufgetrennt.
Es wurden 0,46 g (83%) gelbe Kristalle von Fp. 137°C erhalten, deren
Reinheitsgrad 96% ist.
Es wurden 1,20 g (3,85 mmol) des bereits genannten Spirocyclopropens
in 75 ml Ether gelöst und mit 0,31 g (3,85 mmol)
Pyridazin nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift
umgesetzt. Nach 4 Stunden wurde aufgearbeitet: aus Methanol
1,10 g (74%) gelbe Kristalle vom Fp. 146°C
Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift wurden 0,60 g
(1,75 mmol) des bereits genannten Spirocyclopropens in
10 ml Ether mit 0,21 ml (2 mmol) Chinolin versetzt. Hierbei
wurden nach 30 Minuten 0,64 g (84%) eines farblosen
Pulvers vom Fp. 192°C erhalten.
Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift wurden 0,60 g
(1,75 mmol) des bereits genannten Spirocyclopropens in
15 ml Ether mit 0,27 g (2,00 mmol) frisch destilliertem
Chinaldin umgesetzt. Hierbei wurden 0,31 g (40%) grünlich
gefärbte Kristalle vom Fp. 236°C (Zers.) isoliert.
0,60 g (2,61 mmol) 2-Methoxycarbonylspiro[cyclopropen-
1,9′-fluoren] in 40 ml Ether gelöst wurden nach der allgemeinen
Arbeitsvorschrift mit der zweifachen molaren
Menge Pyridin umgesetzt. Nach 2 Stunden wurde der Ether
abgezogen und der Rückstand an einer kurzen Säule mit
Benzol chromatographiert. Ausbeute 0,07 g (12%), farblose
Kristalle vom Fp. 184°C (Zers.).
Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift wurden 0,70 g
(1,37 mmol) 1,2-Bismethoxycarbonyl-tetraphenylspiro
[2,4]heptatrien in 60 ml Ether/Benzol (2 : 1) mit 0,16 g
(2,00 mmol) Pyridin umgesetzt. Es wurden 0,72 g (89%)
grünschwarzes, zersetzliches Pulver des Betains (Farbform)
isoliert. Durch Lösen dieses Produktes in Petrolether
und Abdestillieren des Lösungsmittels bei 760 Torr
wurde Verbindung 8 quantitativ in Form eines gelben
Pulvers vom Fp. 194°C erhalten.
0,50 g (1,20 mmol) 2,3-Bismethoxycarbonyl-spiro cyclopropen-1,10′-anthron
wurden in 50 ml Ether mit 0,22 g (2,40 mmol) α-Picolin umgesetzt. Die
nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift durchgeführte Aufarbeitung ergab
ein rotes Öl. Trennung am Chromatotron ergab eine gelbgefärbte Fraktion,
die sich in das dunkelfarbige Betain umwandelte. Ausbeute: 0,54 g (82%)
eines amorphen Pulvers vom Fp. 147°C. Reinheitsgrad: 90%.
Die Farbe ist zum Teil auf die Anwesenheit der zwitterionischen
Form der Verbindung 9 zurückzuführen.
Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift wurden 1,47 g
(4,80 mmol) 2,3-Bismethoxycarbonyl-spiro[cyclopropen-1,9′-
fluoren] in 40 ml absoluten Ethers mit 0,52 g (4,80 mmol)
4-Methoxypyridin umgesetzt. Nach 24 Stunden wurden 1,74 g
(73%) gelbe Kristalle vom Fp. 144°C erhalten.
Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift wurden 0,80 g
(2,45 mmol) 2,3-Bismethoxycarbonyl-spiro[cyclopropen-1,9′-
fluoren] in 40 ml Ether mit 0,41 g (2,56 mmol) Benzo[c]
cinnolin umgesetzt. Nach 15 Stunden wurden 0,64 g (52%)
gelbe Kristalle vom Fp. 196°C erhalten.
Zur Darstellung photochromer PAN-Folien (PAN=Polyacrylnitril)
wurden 20 mg der Verbindungen 1 und 4 in jeweils
5 ml einer Lösung von 75 mg PAN/ml DMF gelöst und in einer
Petri-Schale (9 cm Durchmesser) bei Raumtemperatur
im Vakuumtrockenschrank (100 Torr, 15 Stunden, laufende
Wasserstrahlpumpe) vom Lösungsmittel befreit. Die schwach
gelblichen Folien hatten eine Stärke von 50 bis 70 µm.
18,02 mg (4,68 · 10-2 mmol) (4,81%)
λmax=565,0 nm
λmax=565,0 nm
19,10 mg (4,94 · 10-2 mmol) (5,09%)
λmax=522,5 nm
λmax=522,5 nm
An den so hergestellten Folien wurde die Extinktionsänderung
in Abhängigkeit von der Bestrahlungsdauer bei λmax
gemessen. Nach jeder Bestrahlung wurde solange gewartet,
bis die Extinktion ihren Anfangswert wieder erreicht
hatte (ca. 3/4 Stunde). Die Bestrahlung erfolgte mit einer
500 W-Lampe (Nitraphot-BR der Fa. Osram) aus einer
Entfernung von 15 cm.
Folie mit Verbindung 1 | |
0,013 | |
2,15 | |
0,040 | 5,00 |
0,064 | 7,75 |
0,081 | 10,5 |
0,104 | 13,1 |
0,119 | 17,15 |
0,150 | 21,25 |
0,170 | 30,5 |
Folie mit Verbindung 4 | |
0,156 | |
2,25 | |
0,253 | 4,10 |
0,517 | 10,25 |
0,784 | 18,00 |
0,940 | 25,25 |
1,04 | 46,25 |
Die Zyklenzahl dient zur Charakterisierung der Güte
des photochromen Systems. Die Zyklenzahl gibt an, wie
oft in einem bestimmten System die lichtinduzierte
Ringöffnungsreaktion (I→II) und die thermische Rückreaktion
(II→I) durchlaufen werden kann, bevor durch
Ausbeuteverluste infolge von unerwünschten Nebenreaktionen
das photochrome System gleichsam "ermüdet" und
dadurch unbrauchbar wird.
Zur Bestimmung der Zyklenzahl wurden die Folien 20 Sekunden
mit der 500 W-Lampe aus 15 cm Entfernung bestrahlt.
Im Abstand von etwa einer Stunde konnte die Bestrahlung
wiederholt werden, da die Farbe nach dieser Zeit wieder
verblaßt war.
Die Zeitspanne von 20 Sekunden wurde deshalb gewählt,
weil nach dieser Zeit etwa 90% der größtmöglichen
Extinktionsänderung erreicht werden.
In gleicher Weise wurde die Zyklenzahl auf für die
photochromen Verbindungen in Lösung (Ether) bestimmt.
Die Ergebnisse sind aus der folgenden Tabelle 4 ersichtlich.
Die Geschwindigkeitskonstante k der thermischen Rückreaktion
ist ebenfalls ein Maß für die Güte des photochromen
Systems. Sie wurde bestimmt durch Messen der
Extinktionsabnahme bei λmax. Die k-Werte sind bestimmt
bei 25°C und werden in der Tabelle 5 angegeben.
Claims (5)
1. Photochrome Verbindungen der Formel
worin bedeuten
X C-R⁷ oder N,
Y CH oder C-CH₃ oder, falls R⁴ zusammen mit R⁷ und R⁵ zusammen mit R⁶ je einen ankondensierten Benzolring bedeuten, ein Stickstoffatom,
R¹ Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkoxyrest, einen Acylrest, der sich ableitet von aliphatischen Carbonsäuren mit 1 bis 4 C-Atomen oder von aromatischen Carbonsäuren,
R² H oder einen Rest wie für R¹ definiert,
R³ einen Rest zur Vervollständigung eines Dibenzocyclopentadien-, Monobenzodiphenylcyclopentadien-, Tetraphenylcyclopentadien- oder Dibenzocyclohexa- 2,5-dien-4-on-Ringes,
R⁴ H, Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder zusammen mit R⁷ (über X) einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
R⁵ H, Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen oder zusammen mit R⁶ einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
R⁶ H oder zusammen mit R⁵ einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
R⁷ H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder zusammen mit R⁴ einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
wobei die Alkylgruppen durch Phenyl und die aromatischen Kohlenwasserstoffgruppen durch Halogen substituiert sein können.
X C-R⁷ oder N,
Y CH oder C-CH₃ oder, falls R⁴ zusammen mit R⁷ und R⁵ zusammen mit R⁶ je einen ankondensierten Benzolring bedeuten, ein Stickstoffatom,
R¹ Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkoxyrest, einen Acylrest, der sich ableitet von aliphatischen Carbonsäuren mit 1 bis 4 C-Atomen oder von aromatischen Carbonsäuren,
R² H oder einen Rest wie für R¹ definiert,
R³ einen Rest zur Vervollständigung eines Dibenzocyclopentadien-, Monobenzodiphenylcyclopentadien-, Tetraphenylcyclopentadien- oder Dibenzocyclohexa- 2,5-dien-4-on-Ringes,
R⁴ H, Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder zusammen mit R⁷ (über X) einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
R⁵ H, Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen oder zusammen mit R⁶ einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
R⁶ H oder zusammen mit R⁵ einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
R⁷ H oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder zusammen mit R⁴ einen Rest zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes,
wobei die Alkylgruppen durch Phenyl und die aromatischen Kohlenwasserstoffgruppen durch Halogen substituiert sein können.
2. Photochrome Verbindung der Formel
3. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung gemäß
Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Spirocyclopropenverbindung
der Formel
worin
R¹, R² und R³ die bereits angegebene Bedeutung haben, mit einer heteroaromatischen Stickstoffbase der Formel worin
X, Y, R⁴, R⁵ und R⁶ die bereits angegebene Bedeutung haben, in einem inerten aprotischen Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen -100 und +80°C umgesetzt wird.
R¹, R² und R³ die bereits angegebene Bedeutung haben, mit einer heteroaromatischen Stickstoffbase der Formel worin
X, Y, R⁴, R⁵ und R⁶ die bereits angegebene Bedeutung haben, in einem inerten aprotischen Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen -100 und +80°C umgesetzt wird.
4. Strahlungsempfindliches Material enthaltend eine photochrome
Verbindung gemäß Anspruch 1 oder 2.
5. Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die photochrome Verbindung in eine schichtförmige
Bindemittelmatrix aus einem organischen polymeren
Bindemittel eingelagert ist.
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