DE2905213A1 - Verfahren und anlage zum eindicken von schlamm - Google Patents
Verfahren und anlage zum eindicken von schlammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Eindicken von Schlamm, insbesondere von Belebtschlamm.
Seit vielen Jahren wird Belebtschlamm eingedickt, indem er so durch ein Absetzbecken geleitet wird, daß die Verweilzeit
in dem Becken in der Größenordnung von 24 h liegt. Dieses Verfahren erfordert nicht nur viel Zeit und eine große
Ausrüstung, sondern hat auch den Nachteil, daß der eingedickte Schlamm eine Feststoffkonzentration von nur 1,5
bis 2,0 Gew.-% hat.
Zur Erzielung von höheren Gehalten an Feststoffen in dem konzentrierten
Schlamm sind bereits verschiedene Verfahren entwickelt worden, bei denen eine ausgeklügelte Ausrüstung be-
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nutzt wird, wie beispielsweise Schwimmaufbereitungsanlagen, in denen suspendierte Feststoffe, die in dem Schlamm
enthalten sind, durch kleine Gasblasen, welche durch einen elektrolytischen Vorgang oder aus der Lösung erzeugt werden,
zur Oberfläche getragen werden.
Solche Schwimmaufbereitungsanlagen sind in der Lage, Wasser so aus dem Schlamm zu entfernen, daß der konzentrierte
Schlamm einen Feststoffgehalt in der Größenordnung von 5 Gew.-% hat. Dieses Verfahren hat eine Anzahl von Nachteilen,
da die benutzte Ausrüstung in der Anschaffung und in der Wartung teuer ist und da die Betriebskosten hoch
sind.
Die Anmelderin hat ein umfangreiches Forschungsprogramm durchgeführt, um ein Verfahren zu finden, mittels welchem
sich Schlamm mit einfacher Ausrüstung und in wirtschaftlicher Weise so eindicken läßt, daß er eine Feststoffkonzentration
in der Größenordnung von 5 Gew.-% hat.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß, wenn dem Schlamm ein Kationpolyelektrolyt zugemessen und
der Schlamm dann sehr sanft gehandhabt wird, der Schlamm relativ frei abtropfend wird.
Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Eindicken von Schlamm gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Vermischen des Schlammes mit einem Kationpolyelektrolyten, Zeit lassen zum Ausbilden eines Flockengefüges,
Aufbringen des Schlammes auf eine Oberfläche, durch die hindurch Flüssigkeit frei abtropfen kann, derart, daß das
Flockengefüge erhalten bleibt, und
Entfernen des eingedickten Schlammes von der Oberfläche.
Entfernen des eingedickten Schlammes von der Oberfläche.
Die Erfindung umfaßt außerdem eine Anlage zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens.
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Ein Äusführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vertikalschnittansicht einer An
lage zum Eindicken von Schlamm und
Fig. 2 einen Querschnitt auf der Linie II-II
von Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Anlage besteht vor allem aus einem endlosen Band 10 aus Siebmaterial/ welches durch
Walzen 11, 12 und 13 abgestützt und geführt wird, wobei eine der Walzen mit einem nicht gezeigten Motor verbunden ist,
mittels welchem das Band in Richtung der Pfeile angetrieben wird.
Das Band 10 erstreckt sich zwischen den Walzen 11 und 12 insgesamt
horizontal· Das horizontale Trum des Bandes 10 zwischen
den Walzen 11 und 12 ist durch mehrere quer zu dem Band und längs desselben in gegenseitigem Abstand angeordnete
parallele Schienen 14 abgestützt. Jede Schiene 14 trägt ein nach oben vorstehendes keilförmiges Teil 15 an seinen
entgegengesetzten Enden, wodurch eine wannenartige Abstützung für das Band 10 gebildet wird. Der Abstand zwischen entgegengesetzten
Teilen 15 an den Schienen 14 ist kleiner als die Breite des Bandes 10, wodurch letzteres gezwungen wird,
im Bereich des horizontalen Trums zwischen den Walzen 11
und 12 eine wannenartige Form (vgl. Fig. 2) anzunehmen.
Das Band 10 ist zwar auf seiner gesamten Länge im Bereich des horizontalen Trums zwischen den Walzen 11 und 12 ausreichend
abgestützt, die Anordnung ist dabei jedoch so getroffen, daß dem freien Abtropfen von Flüssigkeit durch das Band
hindurch ein minimaler Widerstand entgegengesetzt wird.
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Einzudickender Schlamm wird der Anlage über ein Rohr 16
zugeleitet. Dem Schlamm wird ein Katxonpolyelektrolyt zugemessen, wenn er durch das Rohr 16 hindurchgeht, wobei
der Polyelektrolyt über eine Leitung 17 in das Rohr 16
eingeleitet wird. Der mit dem Kationpolyelektrolyten vermischte Schlamm wird in ein kleines Aufnahmebecken 18 geleitet,
welches eine ausreichende Verweilzeit gewährleistet, damit sich als Ergebnis des Zusatzes des Polyelektrolyten
ein Flockengefüge ausbilden kann, bevor der Schlamm das Becken 18 durch überlaufen an einem Wehr 19 verläßt.
Nach dem Passieren des Wehres 19 fließt der Schlamm abwärts über eine Rutsche 30 mit extrem geringem Gefälle, um auf
die obere Fläche des Bandes 10 ohne nennenswerte Vorwärtsgeschwindigkeit
bezüglich des Bandes am Anfang des sich ' zwischen den Walzen 11 und 12 erstreckenden horizontalen
Trums aufgebracht zu werden. Wenn der Schlamm über das horizontale Trum zwischen den Walzen 11 und 12 gefördert
wird, kann Flüssigkeit von ihm durch das Band 10 hindurch abtropfen.
Ein Abstreicher 20 entfernt die Hauptmenge an eingedicktem Schlamm von der Oberfläche des Bandes 10, wenn dieses zwischen
den Walzen 12 und 13 hindurchgeht. Der Schlamm, der
durch den Abstreicher 20 abgestrichen wird, fällt in einen Sammeltrichter 21, aus welchem er über einen Auslaß 22 entfernt
werden kann.
Führungsplatten 23 und 24 sammeln Flüssigkeit, die durch das Band 10 zwischen den Führungswalzen 11 und 12 hindurchgeht,
und leiten sie in einem einzigen Strom, welcher sich über die Breite des Bandes 10 erstreckt, durch dasselbe
hindurch, wenn das Band 10 zwischen den Walzen 13 und 11
hindurchgeht, um auf diese Weise Restspuren von Schlamm von dem Band abzuwaschen. Die Flüsigkeit, die durch das
Band zwischen den Walzen 13 und 11 hindurchfließt, wird
auf einer Führungsplatte 25 gesammelt, welche die Flüssig-
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keit in eine Sammelrinne 26 leitet, aus welcher die Flüssigkeit in einen Ableitungskanal 27 überläuft. Ein Rohr 28,
das ein Absperrorgan 29 enthält, erstreckt sich zwischen der Sammelrinne 26 und dem Trichter 21, wodurch ein Teil der
Flüssigkeit zu dem eingedickten Schlamm zurückgeleitet werden kann, falls er für den anschließend vorgesehenen Prozeß
zu trocken sein sollte.
Es ist wichtig, daß keine Saugwirkung, Vibration oder andere Wirkung, die üblicherweise als Filtrierhilfe angesehen
wird, auf das horizontale Trum des Bandes 10 zwischen den Walzen 11 und 12 ausgeübt wird, da durch eine solche Wirkung
das Flockengefüge schnell zerstört und das freie Abtropfen verhindert würde. Es ist außerdem wichtig, daß bei dem Zuführen
des mit dem Polyelektrolyten vermischten Schlammes zu dem Band der Schlamm nicht irgendeiner kräftigen Bewegung
ausgesetzt wird, da diese wieder die Flockenstruktur zerstören würde.
Im Rahmen der Erfindung bietet sich über das oben beschriebene Ausführungsbeispiel hinaus eine Vielzahl von Abwandlungsmöglichkeiten.
So kann beispielsweise eine Rüttelvorrichtung vorgesehen
werden, die auf das Band 10 zwischen den Walzen 12 und 13
statt des Abstreichers 20 einwirkt, um eingedickten Schlamm von dem Band zu lösen. Es muß jedoch sichergestellt sein,
daß dadurch keine nennenswerte Vibration auf das Band zwischen den Walzen 11 und 12 ausgeübt wird.
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Leerseite
Claims (5)
1. Verfahren zum Eindicken von Schlamm, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
Vermischen des Schlammes mit einem Kationpolyelektrolyten, Zeit lassen zum Ausbilden eines Flockengefüges,
Aufbringen des Schlammes auf eine Oberfläche, durch die hindurch Flüssigkeit frei abtropfen kann, derart, daß das
Flockengefüge erhalten bleibt, und Entfernen des eingedickten Schlammes von der Oberfläche.
2. Anlage zum Eindicken von Schlamm, gekennzeichnet durch ein endloses Band (10) aus Gittermaterial, welches in einem
Abschnitt der Anlage ein insgesamt horizontales Trum hat, das sich zwischen Abstand voneinander aufweisenden
Führungswalzen (11, 12) erstreckt und auf einem Gebilde
(14, 15) abgestützt ist, das der Flüssigkeit gestattet, durch das Band hindurch frei abzutropfen, durch eine Vor-
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richtung (16, 17) zum Vermischen des zu behandelnden Schlammes mit einem KationpoIyelektrolyten, durch eine
Vorrichtung (18) zum Aufnehmen des Schlammes für eine Zeitspanne,
die zum Ausbilden eines Flockengefüges ausreicht, bevor der Schlamm der oberen Fläche des Bandes am Anfang
des horizontalen Trums so zugeführt wird, daß das Flockengefüge erhalten bleibt, durch eine Vorrichtung zum Antreiben
des Bandes derart, daß der Schlamm über das horizontale Trum gefördert wird, und durch eine Vorrichtung (20) zum
Entfernen von eingedicktem Schlamm von der Oberfläche des Bandes nach dem horizontalen Trum.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Aufnehmen des Schlammes ein kleines Bekken
(18) ist, welches ein Wehr (19) hat, über das der zu
dem Band (10) zu fördernde Schlamm fließt.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlamm von dem Wehr (19) über eine Rutsche (30) mit schwachem
Gefälle zu dem Band (10) gefördert wird.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (23, 24) zum Sammeln von Flüssigkeit,
welche durch das Band (10) hindurch im Bereich des horizontalen Trums abtropft, und zum Hindurchleiten der
Flüssigkeit durch das Band, um restliches Schlammaterial von ihm abzuwaschen, nachdem das Band die Vorrichtung (20)
zum Entfernen von eingedicktem Schlamm passiert hat.
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