DE2905213C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des
Patentanspruchs angegebenen Art.
Seit vielen Jahren wird Belebtschlamm eingedickt, indem er
so durch ein Absetzbecken geleitet wird, daß die Verweil
zeit in dem Becken in der Größenordnung von 24 h liegt. Die
ses Verfahren erfordert nicht nur viel Zeit und eine große
Ausrüstung, sondern hat auch den Nachteil, daß der einge
dickte Schlamm eine Feststoffkonzentration von nur 1,5 bis
2,0 Gew.-% hat.
Zur Erzielung von höheren Feststoffgehalten in dem eingedick
ten Schlamm sind bereits verschiedene Verfahren entwickelt
worden, bei denen eine ausgeklügelte Ausrüstung benutzt wird,
wie beispielsweise Schwimmaufbereitungsanlagen, in denen sus
pendierte Feststoffe, die in dem Schlamm enthalten sind,
durch kleine Gasblasen, welche durch einen elektrolytischen
Vorgang oder aus der Lösung erzeugt werden, zur Oberfläche
getragen werden. Solche Schwimmaufbereitungsanlagen sind in
der Lage, Wasser so aus dem Schlamm zu entfernen, daß der
eingedickte Schlamm einen Feststoffgehalt in der Größenord
nung von 5 Gew.-% hat. Dieses Verfahren hat aber eine An
zahl von Nachteilen, da die benutzte Ausrüstung in der An
schaffung und Wartung teuer ist und da die Betriebskosten
hoch sind.
Bei einem bekannten Verfahren der im Oberbegriff des Patent
anspruchs angegebenen Art (DE-OS 23 43 324) wird eine Fil
terpresse benutzt, um Schlamm in Abwasserkläranlagen zu ent
wässern. Der zu entwässernde Schlamm wird auf dem horizonta
len Trum eines endlosen Siebbandes durch eine Vorentwässe
rungsstrecke und eine Vibrationsstrecke gefördert, gelangt
am Ende des horizontalen Trums in einen Einzugsraum zwischen
dem genannten endlosen Siebband und einem weiteren endlosen
Siebband und wird dann zwischen den beiden Siebbändern durch
eine Druckstrecke gefördert, auf der er durch die Einwirkung
von einstellbaren Druckrollen auf die Siebbänder ausgepreßt
wird. Dieses bekannte Verfahren ist also ebenfalls sehr auf
wendig, weil der zu entwässernde Schlamm außer der Vorent
wässerungsstrecke noch eine Vibrations- und eine Druckstrecke
durchlaufen muß. Aufgrund der im Bereich des horizontalen
Trums vorgesehenen Vibrationsstrecke wird mechanisch auf den
einzudickenden Schlamm eingewirkt, wodurch nicht gewährlei
stet ist, daß dessen Flockengefüge erhalten bleibt. Entwe
der muß also eine übermäßige Menge an Flockungsmittel ein
gesetzt werden, damit ein Flockengefüge erzeugt wird, das
stark genug ist, um diese mechanische Behandlung auszuhal
ten, so daß das Wasser im Bereich der Vibrationsstrecke
trotzdem abtropfen kann, oder aber es wird vorausgesetzt,
daß selbst dann, wenn das nicht der Fall ist, in der Druck
strecke ausreichend auf den Schlamm eingewirkt wird, um
diesen auszupressen. Weiter ist bei der Filterpresse nach
teilig, daß am Anfang des horizontalen Trums über der Ge
fällestrecke eine Schichthöhenreguliervorrichtung vorgese
hen ist, die von oben her Druck auf den zu dem horizontalen
Trum fließenden Schlamm ausübt, wodurch das Flockengefüge
ebenfalls nachteilig beeinflußt wird. Außerdem verengt sich
der Spalt zwischen der ein relativ großes Gefälle aufweisen
den Gefällestrecke und der Schichthöhenreguliervorrichtung
in der Bewegungsrichtung des Schlammes bis zu dem Anfang
des horizontalen Trums zunehmend, so daß durch Düsenwirkung
die Fließbewegung des Schlammes beschleunigt wird. Die da
durch bedingte nachteilige Auswirkung auf das Flockengefüge
ist nur bei Filterbandpressen der bei diesem bekannten Ver
fahren verwendeten Art akzeptabel, bei welchen der mechani
sche Abwässerungsverlauf in fünf Phasen gegliedert ist und
die Wirksamkeit jeder nachgeschalteten Phase funktionell an
die vorausgegangene Phase anschließt. Diese Phasen bestehen
wie bereits erwähnt aus der Vorentwässerungsstrecke, der Vi
brationsstrecke, der anschließenden keilförmigen Einzugs
strecke sowie der an diese anschließenden Druckstrecke und
zusätzlich schließlich aus einer asynchronen Walkstrecke.
Der Einsatz verhältnismäßig großer Mengen an Flockungsmittel
läßt sich bei diesem bekannten Verfahren nicht verhindern,
da zu entwässernder Schlamm, der zwischen Siebbändern ge
preß wird, notwendigerweise ein stabiles Flockengefüge für
den Preßvorgang haben muß.
Bei noch einem weiteren bekannten Verfahren zum Entwässern
von Schlamm (DE-OS 23 51 097) soll zwar unter Verwendung von
möglichst wenig Flockungsmittel ein möglichst hoher Entwäs
serungsgrad erzielt werden, das geschieht jedoch ebenfalls
auf aufwendige Weise durch kombinierte Entwässerung mit
Seihen, Absaugen und Pressen. Außerdem wird auch in diesem
Fall oberhalb des horizontalen Trums eine Höhenreguliervor
richtung verwendet, die auf den zu entwässernden Schlamm
einwirkt, was für dessen Flockengefüge nachteilig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der im Oberbe
griff des Patentanspruchs angegebenen Art so zu verbessern,
daß sich der Schlamm mit einem Minimum an Flockungsmittel
bis zu einer Feststoffkonzentration in der Größenordnung von 5
Gew.-% eindicken läßt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs angegebenen Schritte gelöst.
Das Verfahren nach der Erfindung basiert auf der Erkennt
nis, daß durch den Einsatz eines Kationpolyelektrolyten
und anschließendes sehr sanftes Handhaben des Schlamms vom
Anfang bis zum Ende des horizontalen Trums des endlosen
Siebbandes der Schlamm frei abtropfend wird und bleibt, so
daß am Ende des horizontalen Trums der bereits fertig ein
gedickte Schlamm entfernt werden kann. Durch das erfindungs
gemäße Verfahren erfolgt also das Eindicken des Schlamms
im Bereich derjenigen Strecke, die bei den vorerwähnten bei
den bekannten Verfahren lediglich als Vorentwässerungs
strecke oder Seihzone eingesetzt wird, so daß sich daran
anschließende Vibrations-, Einzugs-, Druck- und Walkstrecken
bzw. Saug- und Preßstrecken entfallen. Bei dem Verfahren
nach der Erfindung ergibt sich die sanfte Handhabung des
einzudickenden Schlammes dadurch, daß der Schlamm frei von
Druckeinwirkung von oben und mit extrem geringem Gefälle so
sanft auf das horizontale Trum des Siebbandes fließt, daß er
ohne irgendeine kräftige Bewegung und ohne eine nennenswerte
Vorwärtsrelativgeschwindigkeit auf das Siebband gelangt und
daß auf dem horizontalen Trum keinerlei mechanische Einwir
kung auf den Schlamm erfolgt. Auf diese Weise bleibt das
Flockengefüge stets erhalten, so daß mit einem Einsatz an
Flockungsmittel gearbeitet werden kann, der nur etwa ein
Viertel des Flockungsmittels beträgt, welches bei einer Sieb
bandpresse oder einer ähnlichen Entwässerungsvorrichtung er
forderlich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Vertikalschnittansicht einer An
lage zum Eindicken von Schlamm und
Fig. 2 einen Querschnitt auf der Linie II-II
von Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Anlage besteht vor allem
aus einem endlosen Band 10 aus Siebmaterial, welches durch
Walzen 11, 12 und 13 abgestützt und geführt wird, wobei ei
ne der Walzen mit einem nicht gezeigten Motor verbunden ist,
mittels welchem das Band in Richtung der Pfeile angetrieben
wird.
Das Band 10 erstreckt sich zwischen den Walzen 11 und 12 ins
gesamt horizontal. Das horizontale Trum des Bandes 10 zwi
schen den Walzen 11 und 12 ist durch mehrere quer zu dem
Band und längs desselben in gegenseitigem Abstand angeord
nete parallele Schienen 14 abgestützt. Jede Schiene 14 trägt
ein nach oben vorstehendes keilförmiges Teil 15 an seinen
entgegengesetzten Enden, wodurch eine wannenartige Abstützung
für das Band 10 gebildet wird. Der Abstand zwischen entge
gengesetzten Teilen 15 an den Schienen 14 ist kleiner als
die Breite des Bandes 10, wodurch letzteres gezwungen wird,
im Bereich des horizontalen Trums zwischen den Walzen 11
und 12 eine wannenartige Form (vgl. Fig. 2) anzunehmen.
Das Band 10 ist zwar auf seiner gesamten Länge im Bereich
des horizontalen Trums zwischen den Walzen 11 und 12 ausrei
chend abgestützt, die Anordnung ist dabei jedoch so getrof
fen, daß dem freien Abtropfen von Flüssigkeit durch das Band
hindurch ein minimaler Widerstand entgegengesetzt wird.
Einzudickender Schlamm wird der Anlage über ein Rohr 16
zugeleitet. Dem Schlamm wird ein Kationpolyelektrolyt zu
gemessen, wenn er durch das Rohr 16 hindurchgeht, wobei
der Polyelektrolyt über eine Leitung 17 in das Rohr 16
eingeleitet wird. Der mit dem Kationpolyelektrolyten ver
mischte Schlamm wird in ein kleines Aufnahmebecken 18 ge
leitet, welches eine ausreichende Verweilzeit gewährlei
stet, damit sich als Ergebnis des Zusatzes des Polyelektro
lyten ein Flockengefüge ausbilden kann, bevor der Schlamm
das Becken 18 durch Überlaufen an einem Wehr 19 verläßt.
Nach dem Passieren des Wehres 19 fließt der Schlamm abwärts
über eine Rutsche 30 mit extrem geringem Gefälle, um auf
die obere Fläche des Bandes 10 ohne nennenswerte Vorwärts
geschwindigkeit bezüglich des Bandes am Anfang des sich
zwischen den Walzen 11 und 12 erstreckenden horizontalen
Trums aufgebracht zu werden. Wenn der Schlamm über das
horizontale Trum zwischen den Walzen 11 und 12 gefördert
wird, kann Flüssigkeit von ihm durch das Band 10 hindurch
abtropfen.
Ein Abstreicher 20 entfernt die Hauptmenge an eingedicktem
Schlamm von der Oberfläche des Bandes 10, wenn dieses zwi
schen den Walzen 12 und 13 hindurchgeht. Der Schlamm, der
durch den Abstreicher 20 abgestrichen wird, fällt in einen
Sammeltrichter 21, aus welchem er über einen Auslaß 22 ent
fernt werden kann.
Führungsplatten 23 und 24 sammeln Flüssigkeit, die durch
das Band 10 zwischen den Führungswalzen 11 und 12 hindurch
geht, und leiten sie in einem einzigen Strom, welcher sich
über die Breite des Bandes 10 erstreckt, durch dasselbe
hindurch, wenn das Band 10 zwischen den Walzen 13 und 11
hindurchgeht, um auf diese Weise Restspuren von Schlamm
von dem Band abzuwaschen. Die Flüssigkeit, die durch das
Band zwischen den Walzen 13 und 11 hindurchfließt, wird
auf einer Führungsplatte 25 gesammelt, welche die Flüssig
keit in eine Sammelrinne 26 leitet, aus welcher die Flüs
sigkeit in einen Ableitungskanal 27 überläuft. Ein Rohr 28,
das ein Absperrorgan 29 enthält, erstreckt sich zwischen
der Sammelrinne 26 und dem Trichter 21, wodurch ein Teil der
Flüssigkeit zu dem eingedickten Schlamm zurückgeleitet wer
den kann, falls er für den anschließend vorgesehenen Prozeß
zu trocken sein sollte.
Es ist wichtig, daß keine Saugwirkung, Vibration oder an
dere Wirkung, die üblicherweise als Filtrierhilfe angesehen
wird, auf das horizontale Trum des Bandes 10 zwischen den
Walzen 11 und 12 ausgeübt wird, da durch eine solche Wirkung
das Flockengefüge schnell zerstört und das freie Abtropfen
verhindert würde. Es ist außerdem wichtig, daß bei dem Zu
führen des mit dem Polyelektrolyten vermischten Schlammes
zu dem Band der Schlamm nicht irgendeiner kräftigen Bewegung
ausgesetzt wird, da diese wieder die Flockenstruktur zer
stören würde.
Claims (2)
- Verfahren zum Eindicken von Schlamm durch
- a) Vermischen des Schlammes mit einem Flockungsmittel,
- b) Zeit lassen zum Ausbilden eines Flockengefüges,
- c) Aufbringen des Schlammes auf den Anfang eines horizontalen Trums eines angetriebenen endlosen Siebbandes,
- d) Abropfenlassen von Flüssigkeit aus dem Schlamm auf dem horizontalen Trum, und
- e) Entfernen des eingedickten Schlammes von dem Siebband,
- dadurch gekennzeichnet,
-
- a1) daß als Flockungsmittel ein Kationpolyelektrolyt einge setzt wird,
- c1) daß das Aufbringen des Schlammes durch freies Fließen erfolgt und der Schlamm dabei, ohne daß von oben her mit Druck auf ihn eingewirkt wird, mit extrem geringem Gefälle so sanft auf das horizontale Trum des Siebbandes fließt, daß er ohne irgendeine kräftige Bewegung und ohne eine nennenswerte Vorwärtsrelativgeschwindigkeit auf das Siebband gelangt,
- d1) daß der Schlamm auf dem gesamten horizontalen Trum gänz lich frei von mechanischer Einwirkung wie Sog oder Vibra tion bis zum Ende des horizontalen Trums gefördert wird und
- e1) daß am Ende des horizontalen Trums der bereits fertig ein gedickte Schlamm entfernt wird.
-
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Ipc: C02F 11/12 |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: AUSTIN, ERIC PAUL, SANDBACH, CHESHIRE, GB |
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D2 | Grant after examination | ||
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