DE2903464C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft in erster Linie die Verwendung einer als Hohlprofil aus elastischem Material ausgebildeten Dichtleiste.

Dichtleisten für den Einbau von Scheiben in Fensterrahmen müssen mehrere Aufgaben erfüllen. Neben ihrer Hauptfunktion als Dichtung zwischen dem Fensterrahmen und der Scheibe sollen sie gemeinsam mit einer Klemmleiste die Scheibe im Rahmen festhalten und dabei gleichzeitig zur Schall- und Wärmeisolierung beitragen. Die Dichtleisten sollen aber auch Fertigungstoleranzen der Fensterrahmen einerseits und der Scheiben andererseits ausgleichen können. Die Fertigungstoleranzen z. B. einer Glasscheibe einerseits und des Fensterrahmens andererseits können sich im ungünstigsten Falle addieren, so daß die Dichtleiste u. U. beträchtliche Toleranzen ausgleichen muß. Dazu müssen die elastisch nachgiebigen Teile der Dichtleiste unterschiedlich stark zusammengedrückt werden, und zwischen der Glasscheibe und der Dichtleiste werden daher unterschiedlich starke Andruckkräfte wirksam. Bei den herkömmlichen Dichtleiste, die z. B. eine durch eine Stahlfeder belastete Hartgummileiste oder eine mit zwei Dichtungslippen versehene Profilleiste aus Vollgummi enthalten, sind die Andruckkräfte je nach dem Ausmaß der elastischen Deformierung der Dichtleiste stark unterschiedlich, was auf eine progressive Federkennlinie dieser Dichtleisten zurückzuführen ist. Erreicht also die elastische Deformierung bei den herkömmlichen Dichtleisten ein bestimmtes Ausmaß, so steigen die Andruckkräfte stärker als proportional an. Dies ist einer guten Funktion und optimalen Abdichtung durch die Dichtleiste abträglich, da die für den Dichtungskontakt vorgesehenen Stellen der Dichtleiste durch die hohen Kräfte zu stark deformiert werden. Ferner läßt sich mit den bekannten Dichtleisten nur ein relativ kleiner Bereich von Fertigungstoleranzen ausgleichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibe in den Fensterrahmen so einzubauen, daß der Ausgleich eines für alle in der Praxis auftretenden Fälle ausreichend großen Bereiches von Fertigungstoleranzen ermöglicht wird, ohne daß die Andruckkräfte zwischen Glasscheiben und Dichtleiste unzulässig stark ansteigen. Zugleich soll der Einbau unterschiedlich dicker Scheiben in unterschiedlich breite Fensterrahmen möglich sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung einer als Hohlprofil aus elastischem Material ausgebildeten Dichtleiste, die in dem Hohlraum wenigstens einen Steg aufweist, der zwei gegenüberliegende und im wesentlichen senkrecht zur Dichtungsebene verlaufende Seiten des Hohlprofils miteinander verbindet, für den Einbau zwischen einem Fensterrahmen und einer Scheibe.

Aus der DE-OS 15 34 230 ist ein der erfindungsgemäß verwendeten Dichtleiste entsprechendes Abdichtungselement für Fugen zwischen Betonplatten einer betonbefestigten Fläche wie Fahrbahnen oder Fußböden bekannt. Das Abdichtprofil ist ein Hohlprofil mit zwei parallelen Seitenwänden und einem dazu parallelen Steg, der zwei gegenüberliegende und zur Dichtungsebene geneigt verlaufende Seiten des Hohlprofils miteinanander verbindet. Eine Anwendung des Abdichtungsprofils auf dem Gebiet der Scheibenbefestigungen vermittelt die Offenlegungsschrift nicht.

Die Erfindung betrifft außerdem eine Dichtleiste für die Verwendung. In der Einbaustellung verläuft der Steg der Dichtleiste, der die zwei gegenüberliegenden und im wesentlichen senkrecht zur Dichtungsebene verlaufenden Seiten des Hohlprofils miteinander verbindet, geneigt zur Ebene der Scheibe.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Dichtleiste sind zwei V-förmig angeordnete Stege vorgesehen, die die zwei senkrecht zur Dichtungsebene verlaufenden Seiten des Hohlprofils miteinander verbinden.

Ein anderes vorteilhaftes Merkmal der Dichtleiste besteht darin, daß sie an ihrer der Scheibe zugewandten Seite einen als Anschlag für die Scheibe ausgebildeten Wulst aufweist. Er erstreckt sich in Längsrichtung der Dichtleiste. Zusätzlich kann das Hohlprofil wenigstens eine in Längsrichtung verlaufende, mit der Scheibe in Eingriff gelangende Dichtlippe aufweisen.

Die erfindungsgemäß verwendete Dichtleiste zeichnet sich durch eine in einem weiten Deformierungsbereich degressive bis lineare Federkennlinie aus. Die auf die Scheibe durch die Dichtleiste einwirkenden Andruckkräfte steigen also weniger stark als proportional bis höchstens proportional zu dem Ausmaß des Zusammendrückens der Dichtleiste an. Dadurch kann die Dichtleiste in einem erheblichen Ausmaß mehr oder weniger stark zusammengedrückt werden, ohne daß die Andruckkräfte stark variieren.

Die erfindungsgemäß verwendete Dichtleiste zeichnet sich ferner durch eine ausgezeichnete Wärmedämmung aus. Ferner ermöglicht es die Gestalt der Dichtleiste, Teile des Fensterrahmens zu bedecken, die durch Strahlung Wärme abgeben können. Bei gut isolierenden Fensterkonstruktionen sind nämlich die durch Strahlung auftretenden Wärmeverluste anteilmäßig bereits bedeutend. Durch die erfindungsgemäße Dichtleiste wird die Wärmeabgabe eines relativ großen Teils des Fensterrahmens durch Strahlung verhindert.

Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.

Ausführungsbeispiele der Dichtleiste werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Fensterrahmens der Dichtleiste, und eines Teils einer eingebauten Scheibe und

Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht eines gegenüber Fig. 1 abgewandelten Profils eines Fensterrahmens, in den eine Scheibe mittels der gleichen Dichtleiste wie in Fig. 1 eingebaut ist.

Der in Fig. 1 im Querschnitt gezeigte Fensterrahmen ist aus zwei Profilteilen 1, 2 gebildet, die durch eine Brücke 3 aus Isoliermaterial miteinander verbunden sind. Eine Scheibe 4 in der Form einer Doppelscheibe aus Glas ist in den Fensterrahmen einge­ setzt, wobei sie auf der Außenseite des Fensters gegen einen Dichtungsstrang 5 anliegt, der in eine Schwalbenschwanznut 6 des Profilteils 2 eingesetzt ist. Auf ihrer der Glasscheibe 4 zugewandten Seite enthält der Dichtungsstrang 5 parallel zueinander in Längs­ richtung verlaufende Dichtungslippen 7, die mit der Glasscheibe 4 dichtend in Eingiff gelangen.

Auf der Innenseite des Fensters wird die Glasscheibe 4 durch die erfindungsgemäß ausgebildete Dichtleiste ge­ halten. Diese Dichtleiste ist als im Querschnitt recht­ eckförmiges Hohlprofil 8 ausgebildet. Die kurzen Seiten des rechteckigen Hohlprofils 8 sind parallel zu der Glas­ scheibe 4. Der Hohlraum 9 des Hohlprofils 8 ist im Quer­ schnitt ebenfalls im wesentlichen rechteckförmig. In diesem Hohlraum 9 sind jedoch zwei V-förmig angeordnete Stege 10, 11 vorgesehen, die in Längsrichtung verlaufen und die zwei zu der Glasscheibe 4 senkrechten Seiten des Hohlprofils 8 miteinander verbinden. Die Stege 10, 11 sind entgegengesetzt zueinander gegenüber der Ebene der Glasscheibe 4 geneigt. Die der Glasscheibe 4 zugewandte Seite des Hohlprofils 8 sind mit vier parallel zueinander in Längsrichtung der Dichtleiste verlaufenden Dicht­ lippen 12 versehen. Diese Dichtlippen 12 gelangen mit der Innenseite der Glasscheibe 4 dichtend in Eingriff.

Auf derselben Seite des Hohlprofils 8 ist ferner ein in Längsrichtung verlaufender Wulst 13 vorgesehen, der als Anschlag für die Scheibe 4 dient. Dieser Wulst 13 stützt sich auf seiner dem Profilteil 1 zugewandten Seite gegen dieses ab. Das Hohlprofil 8 wird durch eine Klemm­ leiste 14 gegen die Glasscheibe 4 gedrückt. Diese Klemm­ leiste 14 gelangt mit der Seite des Hohlprofils 8, die von der Glasscheibe 4 abgewandt ist, in Eingriff. Eine nach innen gebogene Nase 15 der Klemmleiste 14 ist mit einer entsprechenden Ausnehmung dieser Seite des Hohl­ profils 8 in Eingriff, so daß die Dichtleiste bezüglich der Klemmleiste 14 nicht verrutschen kann. Die Klemm­ leiste 14 weist einen Schenkel 14 A auf, der in eine Aus­ nehmung 15 des Profilteils 1 derart eingreift, daß die Klemmleiste 14 durch die Dichtleiste in eine Anschlag­ stellung gedrückt wird. Auf der dem Profil 1 zuge­ wandten Seite weist das Hohlprofil 8 ferner einen Dicht­ fortsatz 16 auf, der mit der der Dichtleiste zuge­ wandten Seite der Klemmleiste 14 bzw. des Profilteils 1 dichtend in Eingriff gelangt.

Das Hohlprofil 8 ist vorzugsweise aus einem gummiähn­ lichen Material mit niedrigem Elastizitätsmodul gebildet. Es kann also relativ leicht zusammengedrückt werden. Da­ bei weist es eine Federkennlinie auf, die über einen weiten Bereich degressiv bis linear ist. Die erfindungs­ gemäße Dichtleiste läßt sich leicht zwischen die Klemm­ leiste 14 und die Glasscheibe 4 einschieben und leicht wieder entfernen, falls dies z. B. zur Erneuerung der Verglasung erforderlich sein sollte.

Die in Fig. 2 gezeigte Konstruktion weist als Dichtleiste ein Hohlprofil 8 auf, das demjenigen in Fig. 1 entspricht. Die Profilteile 1 und 2 sowie die Brücke 3 sind jedoch anders als bei Fig. 1 ausgebildet.

Claims (12)

1. Verwendung einer als Hohlprofil (8) aus elastischem Material ausgebildeten Dichtleiste, die in dem Hohlraum (9) wenigstens einen Steg (10 bzw. 11) aufweist, der zwei gegenüberliegende und im wesentlichen senkrecht zur Dichtungsebene verlaufende Seiten des Hohlprofils miteinander verbindet, für den Einbau zwischen einem Fensterrahmen (1, 2) und einer Scheibe (4).

2. Dichtleiste für die Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Einbaustellung der Steg (10 bzw. 11) geneigt zur Ebene der Scheibe (4) verläuft.

3. Dichtleiste nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei V-förmig angeordnete Stege (10, 11) vorgesehen sind, die die zwei senkrecht zur Dichtungsebene verlaufenden Seiten des Hohlprofils (8) miteinander verbinden.

4. Dichtleiste nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei Stege (10, 11) entsprechend einem umgekehrten V geneigt sind.

5. Dichtleiste für die Verwendung nach Anspruh 1 oder nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie an ihrer der Scheibe (4) zugewandten Seite einen als Anschlag für die Scheibe (4) ausgebildeten Wulst (13) aufweist.

6. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine in Längsrichtung verlaufende, mit der Scheibe (4) in Eingriff gelangende Dichtlippe (12) aufweist.

7. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie an ihrer von der Scheibe (4) abgewandten Seite eine Oberfläche aufweist, die für den Eingriff einer Klemmleiste (14) am Fensterrahmen (1, 2) ausgebildet ist.

8. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie an ihrer dem Fensterrahmen (1, 2) zugewandten Seite einen in Längsrichtung verlaufenden und mit dem Fensterrahmen (1, 2) bzw. mit der Klemmleiste (14) zusammenwirkenden lippenartigen Dichtfortsatz (16) aufweist.

9. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie an ihrer der Scheibe (4) zugewandten Richtung eine im wesentlichen lineare Federkennlinie aufweist.

10. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie in ihrer der Scheibe (4) zugewandten Richtung eine degressive Federkennlinie aufweist.

11. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem gummiähnlichen Material hoher Elastizität und mit einem relativ kleinen Elastizitätsmodul ausgebildet ist.

12. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die im Hohlprofil (8) vorhandenen Hohlräume im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmig sind.