DE2903464A1

DE2903464A1 - Dichtleiste

Info

Publication number: DE2903464A1
Application number: DE19792903464
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr Ing Gartner
Original assignee: Josef Gartner and Co
Current assignee: Josef Gartner and Co
Priority date: 1979-01-30
Filing date: 1979-01-30
Publication date: 1980-08-07
Also published as: DE2903464C2

Description

B E 5 C H R E 1 B U N G
Dichtleiste Die Erfindung betrifft eine Dichtleiste für den Einbau einer Scheibe in einen Fensterrahmen, mit elastisch nachgiebigen Teilen zur Aufnahme von Fertigungstoleranzen.
Dichtleisten für den Einbau von Glasscheiben in Fensterrahmen müssen mehrere Aufgaben erfüllen. Neben ihrer Hauptfunktion als Dichtung zwischen dem Fensterrahmen und der Glasscheibe sollen sie gemeinsam mit einer Klemmleiste die Scheibe im Rahmen festhalten und dabei gleich zeitig eine Schall- und Wärmeisolierung gewährleisten.
Die Dichtleisten sollen aber auch Fertigungstoleranzen der Fensterrahmen einerseits und der Glasscheiben andererseits ausgleichen können. Die Fertigungstoleranzen der Glasscheibe einerseits und des Fensterrahmens andererseits können sich im ungünstigsten Falle addieren, so daß die Dichtleiste u. U. beträchtliche Toleranzen ausgleichen muß.
Dazu müssen die elastisch nachgiebigen Teile der Dichtleiste unterschiedlich stark zusammengedrückt werden, und zwischen der Glasscheibe und der Dichtleiste werden daher unterschiedlich starke Andruckkräfte wirksam. Bei den herkömmlichen Dichtleisten, die z. B. eine durch eine Stahlfeder belastete Hartgummileiste oder eine mit zwei Dichtungslippen versehene Profilleiste aus Vollgummi enthalten, sind die Andruckkräfte je nach dem Ausmaß der elastischen Deformierung der Dichtleiste stark unterschiedlich, was auf eine progressive Federkennlinie dieser Dichtleisten zurückzuführen ist Erreicht also die elastische Deformierung bei den herkömmlichen Dichtleisten ein bestimmtes Ausmaß, so steigen die Andruckkräfte stärker als proportional an. Dies ist einer guten Funktion und optimalen Abdichtung durch die Dichtleiste abträglich, da die für den Dichtungskontakt vorgesehenen Stellen der Dichtleiste durch die hohen Kräfte zu stark deformiert werden. Ferner läßt sich mit den bekannten Dichtleisten nur ein relativ kleiner Bereich von Fertigungstoleranzen ausgleichen.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Dichtleiste für den Einbau einer Scheibe in einen Fensterrahmen zu schaffen, die den Ausgleich eines für alle in der Praxis auftretenden Fälle ausreichend großen Bereiches von Fertigungstoleranzen ermöglicht, ohne daß die Andruckkräfte zwischen der Glasscheibe und der Dichtleiste unzulässig stark ansteigen. Die Dichtleiste soll ferner eine besonders gute Wärmeisolierung gewährleisten und einen zusätzlichen Schutz gegenüber Wärmeverlusten durch Strahlung bilden. Darüber hinaus wird es angestrebt, daß die Dichtleiste nicht nur alle in der Praxis vorkommenden Fertigungstoleranzen ausgleicht, sondern sie soll auch die Verwendung unterschiedlich breiter Fensterstockrahmen bzw. unterschiedlich dicker Glasscheiben dadurch ermöglichen, daß sie diese Unterschiede ausgleicht, ohne daß dabei die Andruckkräfte unzulässig stark ansteigen.
Diese Aufgabe wird durch eine Dichtleiste für den Einbau einer Scheibe in einen Fensterrahmen, mit elastisch nachgiebigen Teilen zur Aufnahme von Fertigungstoleranzen, gelöst, die gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß sie als Hohlprofil aus elastischem Material ausgebildet ist. Vorzugsweise weist das Hohlprofil im Querschnitt eine im wesentlichen rechteckige Form auf. Vorteilhafterweise ist dabei die kürzere Seite des rechteckigen Querschnitts der Scheibe zugewandt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hohlprofil mit wenigstens einem in dem Hohlraum in Längsrichtung verlaufenden Steg versehen. Vorteilhafterweise verbindet der Steg diejenigen zwei gegenüberliegenden Seiten des Hohlprofils miteinander, die im wesentlichen senkrecht zu der Scheibe verlaufen. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind zwei V-förmig angeordnete Stege vorgesehen, die die zwei senkrecht zur Scheibe verlaufenden Seiten des Hohlprofils miteinander verbinden. Die Stege sind dabei entgegengesetzt zueinander gegenüber der Ebene der Scheibe geneigt.
Ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Hohlprofil auf einer der Scheibe zugewandten Seite einen als Anschlag für die Scheibe ausgebildeten Wulst aufweist, der sich in Längsrichtung der Dichtleiste erstreckt. Zusätzlich kann das Hohlprofil auf derselben Seite wenigstens eine, vorzugsweise mehrere in Längsrichtung verlaufende, mit der Scheibe in Eingriff gelangende Dichtlippen aufweisen.
Die erfindungsgemäße Dichtleiste zeichnet sich durch eine in einem weiten Deformierungsbereich degressive bis lineare Federkennlinie aus. Die auf die Scheibe durch die Dichtleiste einwirkenden Andruckkräfte steigen also weniger stark als proportional bis höchstens proportional zu dem Ausmaß des Zusammendrückens der Dichtleiste an.
Dadurch kann die Dichtleiste in einem erheblichen Ausmaß mehr oder weniger stark zusammengedrückt werden, ohne daß die Andruckkräfte stark variieren.
Die erfindungsgemäße Dichtleiste zeichnet sich ferner durch eine ausgezeichnete Wärmedämmung aus. Ferner ermöglicht es die Gestalt der erfindungsgemäßen Dichtleiste, Teile des Fensterrahmens zu bedecken, die durch Strahlung Wärme abgeben können. Bei gut isolierenden Fensterkonstruktionen sind nämlich die durch Strahlung auftretenden Wärmeverluste anteilmäßig bereits bedeutend. Durch die erfindungsgemäße Dichtleiste wird die Wärmeabgabe eines relativ großen Teils des Fensterrahmens durch Strahlung verhindert.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen: Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Fensterrahmens und eines Teils einer darin mittels der erfindungsgemäßen Dichtleiste eingebauten Glasscheibe; und Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht eines gegenüber Fig. 1 abgewandelten Querschnittsprofils eines Fensterrahmens, in den eine Glasscheibe mittels der gleichen Dichtleiste wie in Fig. 1 eingebaut ist Der in Fig. 1 im Querschnitt gezeigte Fensterrahmen ist aus zwei Profilteilen 1, 2 gebildet, die durch eine Brücke 3 aus Isoliermaterial miteinander verbunden sind.
Eine Doppelscheibe 4 ist in den Fensterrahmen eingesetzt, wobei auf der Außenseite des Fensters die Glasscheibe gegen eine Dichtleiste 5 anliegt, die in eine Schwalbenschwanznut 6 des Profilteils 2 eingesetzt ist.
Auf ihrer der Glasscheibe 4 zugewandten Seite enthält die Dichtleiste 5 vier parallel zueinander in Längsrichtung verlaufende Dichtungslippen 7, die mit der Glasscheibe 4 dichtend in Eingriff gelangen.
Auf der Innenseite des Fensters wird die Glasscheibe 4 durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Dichtleiste gehalten. Diese Dichtleiste ist als im Querschnitt rechteckförmiges Hohlprofil 8 ausgebildet. Die kurzen Seiten des rechteckigen Hohlprofils 8 sind parallel zu der Glasscheibe 4. Der Hohlraum 9 des Hohlprofils 8 ist im Querschnitt ebenfalls im wesentlichen rechteckförmig. In diesem Hohlraum 9 sind jedoch zwei V-förmig angeordnete Stege 10, 11 vorgesehen, die in Längsrichtung verlaufen und die zwei zu der Glasscheibe 4 senkrechten Seiten des Hohlprofils 8 miteinander verbinden. Die Stege 10, 17 sind entgegengesetzt zueingander gegenüber der Ebene der Glasscheibe 4 geneigt. Die der Glasscheibe 4 zugewandte Seite des Hohlprofils 8 ist mit vier parallel zueinander in Längsrichtung der Dichtleiste verlaufenden Dichtungslippen 12 versehen. Diese Dichtungslippen 12 gelangen mit der Innenseite der Glasscheibe 4 dichtend in Eingriff.
Auf derselben Seite des Hohlprofils 8 ist ferner ein in Längsrichtung verlaufender Wulst 13 vorgesehen, der als Anschlag für die Glasscheibe 4 dient. Dieser Wulst 13 stützt sich auf seiner dem Profilteil 1 zugewandten Seite gegen dieses ab. Das Hohlprofil 8 wird durch eine Klemmleiste lo gegen die Glasscheibe 4 gedrückt. Diese Klemmleiste 14 gelangt mit der Seite des Hohlprofils 8, die von der Glasscheibe 4 abgewandt ist, in Eingriff. Eine nach innen gebogene Nase 15 der Dichtleiste 14 ist mit einer entsprechenden Ausnehmung dieser Seite des Hohlprofils 8 in Eingriff, so daß die Dichtleiste bezüglich der Klemmleiste 14 nicht verrutschen kann Die Klemmleiste 14 weist einen Schenkel 14A auf, der in eine Ausnehmung 15 des Profilteils 1 derart eingreift, daß die Klemmleiste 14 durch die Dichtleiste in eine Anschlagstellung gedrückt wird. Auf der dem Profilteil 1 zugewanten Seite weist das Hohlprofil 8 ferner eine Dichtungslippe 16 auf, die mit der der Dichtleiste zugewandten Seite der Klemmleiste 14 bzw des Profilteils 1 dichtend in Eingriff gelangt.
Das Hohlprofil 8 ist vorzugsweise aus einem gummiähnlichen Material mit niedrigem Elastizitätsmodul gebildet.
Es kann also relativ leicht zusammengedrückt werden. Dabei weist es eine Federkennlinie auf, die über einen weiten Bereich degressiv bis linear ist. Die erfindungsgemäße Dichtleiste läßt sich leicht zwischen die Klemmleiste 14 und die Glasscheibe 4 einschieben und leicht wieder entfernen, falls dies z. B. zur Erneuerung der Verglasung erforderlich sein sollte.
Die in Fig. 2 gezeigte Konstruktion weist als Dichtleiste ein Hohlprofil 8 auf, das demjenigen in Fig. 1 entspricht.
Die Profilteile 1 und 2 sowie die Brücke 3 sind jedoch anders als bei Fig. 1 ausgebildet.
Leerseite

Claims

Dichtleiste Patentansprüche: Dichtleiste für den Einbau einer Scheibe in einen Fensterrahmen, mit elastisch nachgiebigen Teilen zur Aufnahme von Fertigungstoleranzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleiste als Hohlprofil (8) aus elastischem Material ausgebildet ist.
2. Dichtleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) im Querschnitt eine im wesentlichen rechteckige Form aufweist.
3. Dichtleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der kürzeren Seiten des rechteckigen Querschnitts des Hohlprofils (8) der Scheibe (4) zugewandt ist.
4. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) mit wenigstens einem in dem Hohlraum (9) angeordneten Steg (10, 11) versehen ist.
5. Dichtleiste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (10, 11) in Längsrichtung der Dichtleiste durchgehend von einem Ende derselben bis zum anderen Ende verläuft.
6. Dichtleiste nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (10, 11) zwei gegenüberliegende Seiten des Hohlprofils (8) miteinander verbindet, die im wesentlichen senkrecht zu der Scheibe (4) verlaufen.
7. Dichtleiste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (10, 11) geneigt zur Ebene der Scheibe (4) verläuft.
8. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei V-förmig angeordnete Stege (10, 11) vorgesehen sind, die zwei senkrecht zur Scheibe (4) verlaufende Seiten des Hohlprofils (8) miteinander verbinden.
9. Dichtleiste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (10, 11) entgegengesetzt zueinander gegenüber der Ebene der Scheibe (4) geneigt sind.
10. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) auf seiner der Scheibe (4) zugewandten Seite einen als Anschlag für die Scheibe (4) ausgebildeten Wulst (13) aufweist.
11. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) auf seiner der Scheibe (4) zugewandten Seite wenigstens eine in Längsrichtung verlaufende, mit der Scheibe (4) in Eingriff gelangende Dichtlippe (12) aufweist.
12. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) auf seiner der Scheibe (4) abgewandten Seite eine Ein- und Angriffsoberfläche für eine mit dem Fensterrahmen (1, 2) in Eingriff gelangende Klemmleiste (14) aufweist.
13. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) auf seiner dem Fensterrahmen (1, 2) zugewandten Seite eine mit diesem bzw. mit einer daran angreifenden Klemmleiste (14) in Eingriff gelangende und in Längsrichtung verlaufende Dichtlippe (16) aufweist.
14. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) in seiner der Scheibe (4) zugewandten Richtung eine im wesentlichen lineare Federkennlinie aufweist.
15. Dichtleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) in seiner der Scheibe (4) zugewandten Richtung eine degressive Federkennlinie aufweist.
16. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (8) aus einem gummiähnlichen Material hoher Elastizität und mit einem relativ kleinen Elastizitätsmodul gebildet ist.
17. Dichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (9) des Hohlprofils (8) im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmig ist.