DE2900645B2 - Bogenausleger mit einer Vorrichtung zur Probebogenentnahme - Google Patents
Bogenausleger mit einer Vorrichtung zur ProbebogenentnahmeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bogenausleger mit einer Vorrichtung zur Probebogenentnahme
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die nach dem Bedrucken vom Gegendruckzylinder einer Offset- oder Vervielfältigungsmaschine ablaufenden
Bogen werden bei sogenannten Bogen-Kettenablegern durch Greifer ergriffen, die mittels Greiferbrücken
an umlaufenden Ketten befestigt sind, wobei die Greifer die Bogen gegen Anschläge bzw. Bogenfänger transportieren,
ν jn wo aus die Bogen auf einen Bogenstapel absinken. Sich bewegende Schieber richten die obersten
Bogen des Bogenstapels gegen Anschläge ständig aus.
Zur manuellen Entnahme eines Bogens, um etwa die Druckqualität zu kontrollieren, werden im Stand der
Technik die Anschläge herausgeklappt, um einen oder mehrere Bogen vom Bogenstapel abzunehmen oder um
einen der auf den Bogenstapel absinkenden Bogen zu entnehmen. Bei dieser Entnahme befindet sich die Hand
der Bedienungsperson <n gefährlicher Nähe der sich bewegenden Teile der Sicherheitsbogenabnahme, d. h.,
die Hand kann versehentlich in den Bereich zwischen Bogenfänger und Greiferbrücke gelangen. Hierdurch ist
eine erhebliche Verletzungsgefahr gegeben.
Es sind auch Lösungen bekannt, bei denen durch das Herausklappen der Anschläge gleichzeitig der Öffnungszeitpunkt
der Greifer etwas verändert wird, so daß dieser später erfolgt, um auf diese Weise die rasch
bewegten Bogen dem Bediener sozusagen in die Hand zu werfea Dieser Herauswerfen wird jedoch nicht für
alle Bogenqualitäten mit Sicherheit erreicht, insbesondere nicht bei leichten, dünnen Bogen. Dies hat zur
Folge, daß der Bediener, wie voranstehend beschrieben, den Bogen vom Stapel abnimmt oder die Hand auf den
Bogenstapel auflehnend sich einen Bogen auf die Hand fallen läßt Dadurch gelangt der Bediener wiederum mit
der Hand in den Gefahrenbereich der Greiferbrücken. Da die Druckmaschinen bis über 15 000 Bogen pro
ίο Stunde verarbeiten, bereitest auch die ständig nachfolgenden
Bogen dem Entnehmer eines Bogens Schwierigkeiten derart, daß er versucht, den Bogen in der kurzen
Zeitspanne zu entnehmen, bevor der nachfolgende Bogen auf den Bogenstapel abgelegt wird. Dadurch
wird naturgemäß die Konzentration des Bedieners auf die Bogenentnahme gelenkt, und er achtet nicht so sehr
auf den Gefahrenbereich.
In der Erkenntnis der sich aus dieser Handhabung ergebenden Gefahren werden deshalb häufig Lichtschranken
installiert, die den Gefahrenbereich dadurch absichern, daß bei Unterbrechung der Lichtschranke die
Maschine angehalten wird. Eine solche Lösung ist einerseits technisch relativ aufwendig, andererseits muß
die Maschine schlagartig gestoppt werden, da sonst die Sicherheitsmaßnahmen nutzlos sind.
Es sind auch einklappbare Hebel bekannt, etwa aus der gattungsbildenden US-PS 26 31 038, die während
der Bogsnentnahme die nachfolgenden Bogen derart auffangen, daß die Greiferkante des zu entnehmenden
Bogens freibleibt Dies erleichtert zwar die Bogenentnahme von Hand teilweise, kann aber nicht völlig
ausschließen, daß die Hand des Bedieners versehentlich in den Gefahrenbereich zwischen Greiferbrücke und
Bogenfänger gelangen kann.
So zeigt die US-PS 26 31 038 feststehende vordere Anschläge, gegen die die Bogen von den umlaufenden
Kettengreifern transportiert werden, sowie unterhalb dieser Anschläge angeordnete, verschwenkbare Anschläge,
die durch einen Handhebel um eine horizontale Achse vom Bogenstapel wegklappbar sind, damit der
Zugang zum Bogenstapel möglich wird. Durch die Betätigung des Handhebels werden gleichzeitig über
eine Lenkeranordnung Auffangfinger horizontal über den Bogenstapel eingefahren, um den Bogenstapel von
den nachfolgenden Bogen freizuhalten. Diese bekannte Anordnung nimmt nicht nur einen erheblichen Raum
vor bzw. oberhalb des Bogenstapels ein, sondern ist auch konstruktiv relativ aufwendig, nämlich durch die
Lenkeranordnung zum horizontalen Einfahren der Auffangfinger. Zudem kann diese Anordnung nicht mit
letzter Sicherheit ausschließen, daß die Bedienungsperson mit der Hand in den Gefahrenbereich gelangt.
Es ist demnach die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, den bekannten Bogenausleger
dahingehend weiterzubilden, daß ein völlig gefahrloses Entnehmen eines einzelnen Bogens bei laufender
Maschine möglich wird, ohne deswegen einen erheblichen konstruktiven oder technischen Aufwand zu
treiben. Insbesondere soll erreicht werden, daß die Bedienungsperson auch nicht versehentlich mit der
Hand in den Bereich um den Bogenfänger und die sich bewegenden Greiferbrücken gelangen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgernäß durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch diese Lösung wird in konstruktiv besonders einfacher Weise ein Durchgriff durch die Anschläge zu
dem Gefahrenbereich der Greiferbrücken nicht nur während des normalen Maschinenlaufes unmöglich
gemacht, sondern es wird auch bei zwecks Bogenentnahme herausgeklappten Anschlägen ein Zugriff in den
Gefahrenbereich der Greiferbrücken verhindert. Durch das Auffangen der nachfolgenden Brrgen wird die
Greiferkante des Bogenstapels freigehalten, so daß ein gefahrloses Entnehmen eines Bozens ohne weiteres
möglich ist Es handelt sich um eine kostensparende, robuste mechanische Lösung, die bei einem eventuellen
Ausfall elektrischer Sicherheitseinrichtungen, wio z. B.
Lichtschranken, voll funktionsfähig bleibt. Auch ist die
erfindungsgemäße Sicherheitsbogenabnahme so ausgebildet, daß das beim Fallen eines Bogcns entstehende
Luftpolster unbeeinflußt entweichen kann.
Es sind verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lösung denkbar. In jedem Fall ist die
Sicherheitsklappe im Betriebszustand der Maschine hinter den Bogenfängern (d. h. auf der vom Bogenstapel
abgewandten Seite) derart angeordnet, daß sie etwa senkrecht steht und jeglichen Zugriff zum Bereich
zwischen den sich bewegenden Greiferbrücken und der Oberkante des Bogenstapels verhindert. Hierbei kommt
es allerdings nicht so sehr auf die senkrechte Ausrichtung der Sicherheitsklappe an, sondern vielmehr
darauf, daß der Zugriff zu dem genannten Bereich effektiv verhindert wird. Für die Entnahme eines
Bogens ist die Sicherheitsklappe in die Entnahmestellung in eine im wesentlichen horizontale Position in den
vorderen Bereich der Bogenablage zwischen dem Kettenförderer mit den Greiferbrücken und dem
Bogenstapel einschwenkbar. Gleichzeitig müssen die Bogenfänger bzw. Anschläge die vordere Kante des
Bogenstapels freigeben, damit eine Entnahme eines Bogens möglich wird. Diese Freigabe kann dadurch
geschehen, daß die Bogenfänger in bekannter Weise für den Entnahmevorgang leicht nach oben oder unten
weggeschwenkt oder geklappt werden, oder es kann wie in der gezeichneten bevorzugten Ausführungsform
der Bogenfänger geteilt ausgeführt werden, wobei der obere Teil stationär ausgebildet ist und der untere Teil
wegklappbar ist. Dies kann dadurch geschehen, daß der untere Teil mit der Sicherheitsklappe verbunden ist.
Die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird anhand der beigefügten F i g. 1 und 2
näher erläutert. F i g. 1 zeigt die Anordnung in einer prinzipiellen Darstellung, wobei F i g. 2 eine Teilansicht
von links in der F i g. 1 zeigt.
An einer um 90° bis 120" manuell drehbaren Achse 1, die in einem oder vorzugsweise beiden Endpunkten
durch einen Rastmechanismus, wie z. B. eine über einen Nullpunkt wirksame Feder 5, arretiert ist, sind einige
Bogenbegrenzer 2 und eine mit Schlitzen 7 versehene Sicherheitsklappe 3 montiert. Die Sicherheitsklappe 3
und die Bogenbegrenzer 2 können auch aus einem Stück gefertigt sein, wenn die räumlichen Möglichkeiten dies
erlauben. An den Kettenableger sind einige Bogenfänger 6 an einer nicht dargestellten Traverse bzw. den
Rahmen fest montiert Die Anzahl und Anordnung der Bogenfänger ist derart, daß die Schlitze 7 der
Sicherheitsklappe 3 bei der Schwenkbewegung der
ίο Sicherheitsklappe 3 aus der Raststellung 10 (Betriebszustand)
in die Raststellung 11 (Entnahmestellung) einander nicht behindern. Bei 13 ist symbolisch einer der
Greifer der umlaufenden Greiferbrücken dargestellt, die mit den Kettenförderern 20 verbunden sind.
In der Raststellung 10 bzw. der Betriebsstellung der Sicherheitsklappe 3 kann der Bogenstapel in dem
Bereich der Bogenbegrenzer nicht berührt oder ein Bogen vom Stapel 9 nicht entnommen werden, da die
Sicherheitsklappe 3, wie aus der F i g. 4 hervorgeht, bis auf die Schlitze 7 durchgehend ausgeführt ist also den
Zugriff in der Richtung des Pfeils A erschwert
Die Kettengreifer transportieren bei laufender Maschine die Bogen in bekannter Weise gegen den
Bogenfänger 6, öffnen sich und lassen die Bogen dann auf den Bogenstapel 9 fallen, wie dies bereits im Stand
der Technik geschieht
Zum Entnehmen eines Bogens bei laufender Maschine wird über einen Handhebel 4 die Sicherheitsklappe 3
aus der Betriebsstellung in die Entnahmestellung bewegt. Hierdurch fallen die Bogen 8 nach dem
Auftreffen gegen die Bogenfänger 6 auf die in der Raststellung 11 befindliche Sicherheitsklappe 3 und
legen sich dort, wie bei 12 dargestellt, ab. Der Zugriff zur Greiferkante »C« des Bogenstapels zur Entnahme eines
Probebogens ist nunmehr frei, wobei allerdings ein versehentlicher Zugriff zum Gefahrenbereich der
Greiferbrücken 13 in Pfeilrichtung B durch die Sicherheitsklappe 3 versperrt ist.
Auch im Stillstand der Maschine wird, wie vorstehend beschrieben, ein Bogen entnommen, allerdings mit dem
Unterschied, daß sich hierbei keine weiteren Bogen auf die Sicherheitsklappe 3, wie bei 12 angedeutet, ablegen.
Nach dem Entnehmen eines Bogens bei laufender Maschine wird die Sicherheitsklappe 3 aus der
Entnahmestellung (Raststellung 11) in die Betriebsstellung
(Raststellung 10) zurückbewegt, und die Bogen, die sich bei 12 auf der Sicherheitsklappe 3 abgelegt hatten,
fallen nunmehr auf den Bogenstapel 9 herunter, und die Vorrichtung arbeitet, wie weiter oben beschrieben,
so normal weiter.
Claims (3)
1. Bogenausleger mit einer Vorrichtung zur Probebogenentnahme, wobei die Bogen von umlaufenden
ICettengreifern gegen erste feststehende vordere Anschläge transportiert werden und unterhalb
dieser Anschläge zweite Anschläge vorgesehen sind, die zur Probebogenentnahme mittels eines
Handhebels um eine in Höhe der ersten Anschläge liegende Achse nach oben verschwenkbar sind und
mit Auffangfingern in Wirkverbindung stehen, die gleichzeitig zur vorübergehenden Aufnahme der
ankommenden Bogen über die Stapeloberfläche in die Entnahmestellung in eine im wesentlichen
horizontale Position eingeschwenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die A-jffangfinger
(3) als eine sich über die gesamte Stapelbreite
erstreckende, durchgehende Leiste ausgebildet sind, die den ersten Anschlägen (6) entsprechende
Schlitze (7) aufweist und an den zweiten Anschlägen
(2) befestigt ist, wobei sie in Ruhestellung als den Bereich der ersten Anschläge (6) abdeckende
Sicherheitsklappe wirkt, die im wesentlichen senkrecht stehend den Bereich vor den Anschlägen (6)
und (2) abdeckt.
2. Bogenausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (2) einstückig mit
den als Sicherheitsklappe wirkenden Auffangfingern
(3) ausgebildet sind.
3. Bogenausleger nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die als
Sicherheitsklappe wirkenden Auffangfinger (3) durch eine Federanordnung (5) in der Betriebsstellung
(Raststellung 10) bzw. in der Entnahmestellung (Raststellung 11) einrastbar sind.
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