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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Ausleger einer Bogen
verarbeitenden Maschine, mit einer Schutzabdeckung, die in eine
erste Schutzposition verstellbar ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Hintergrund
vorliegender Erfindung ist die mögliche
Gefährdung
einer Bedienperson, die den Innenraum des Auslegers betritt, um
darin Wartungsarbeiten vorzunehmen. Die Bedienperson nimmt die Wartungsarbeiten
im Bereich eines Bogenstapels vor, nachdem dieser aus dem Ausleger
entfernt worden ist. Die Gefährdung
geht von dem Kettenförderer aus,
welcher sich oberhalb der die Wartungsarbeiten durchführenden
Bedienperson befindet und umlaufende Greiferbrücken aufweist. Zwischen der
Bedienperson und dem Kettenförderer
befindet sich eine horizontale Öffnung,
durch welche hindurch die Bedienperson mit den Greiferbrücken kollidieren
kann, wenn sich die Bedienperson aufrichtet.
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Zur
Vermeidung dieser Gefährdung
ist gemäß
EP 1 059 257 A2 ein
Rollo vorgesehen, welches eine Abschirmung zwischen der Bedienperson
und dem Kettenförderer
bildet. Die horizontale Öffnung wird
durch dieses Rollo verschlossen.
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Eine
andere Art der Gefährdung
geht von der Hebebühne
aus, welche der Ausleger üblicherweise zum
Heben des Bogenstapels aufweist. Die Bedienperson kann sich ihren
Fuß unter
der Hebebühne
einquetschen, wenn ein Eingriff der Bedienperson in den Gefährdungsbereich
nicht unterbunden ist. An der Seite des Auslegers befindet sich
eine vertikale Öffnung,
durch welche hindurch die Bedienperson mit ihrem Fuß unter
die Hebebühne
gelangen kann.
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Um
diesen Eingriff der Bedienperson zu unterbinden ist gemäß
DE 197 01 645 A1 ein
Rollo vorgesehen, welches eine vertikale seitliche Abschirmung des
Auslegers im Bereich des Bogenstapels bildet. Durch das Rollo wird
die vertikale Öffnung
verschlossen.
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Ausgehend
vom beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, mit einfachen Mitteln einen allseitigen Schutz der Bedienperson
im Bereich des Bogenstapels zu erreichen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Ausleger mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Ausleger
einer Bogen verarbeitenden Maschine, mit einer Schutzabdeckung,
die in eine erste Schutzposition verstellbar ist, ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzabdeckung wechselweise in die erste Schutzposition
und in eine zweite Schutzposition verstellbar gelagert ist.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es zwar erforderlich
ist, sowohl die horizontale als auch die vertikale Öffnung zu
verschließen,
dass diese Öffnungen
jedoch nicht gleichzeitig verschlossen werden müssen. Somit sind vorteilhafterweise keine
zwei Schutzabdeckungen für
die beiden Öffnungen
erforderlich, sondern nur eine einzige gemeinsame, mit welcher die Öffnungen
in Abhängigkeit
von der jeweiligen Situation wechselweise verschlossen werden. Dadurch
vereinfacht sich der Aufbau des Auslegers und ist die Bedienperson
trotzdem vor Gefahren aus den verschiedenen Richtungen geschützt.
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In
den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Auslegers genannt.
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Bei
einer Weiterbildung deckt die Schutzabdeckung in der ersten Schutzposition
eine vertikale Öffnung
des Auslegers ab. Diese vertikale Öffnung kann eine seitliche Öffnung sein,
welche sich parallel zur Bogentransportrichtung des Auslegers erstreckt.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung deckt die Schutzabdeckung in der zweiten
Schutzposition eine horizontale Öffnung
des Auslegers ab. Diese horizontale Öffnung kann eine obere Öffnung sein,
die sich oberhalb eines Bogenstapelplatzes des Auslegers befindet.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist in die Schutzabdeckung eine Tür integriert,
welche öffenbar
ist, wenn sich die Schutzabdeckung in der ersten Schutzposition
befindet.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist die Schutzabdeckung vielgliedrig
und dadurch beim Verstellen in die Schutzpositionen krümmbar oder schmiegsam
ausgebildet.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung weist die Schutzabdeckung eine bei
ihrer Verstellung in die Schutzpositionen variable Außenabmessung
auf. Diese Außenabmessung
kann in der ersten Schutzposition kleiner als in der zweiten Schutzposition sein.
Außerdem
kann die Außenabmessung
in zur Bogentransportrichtung des Auslegers jeweils senkrechter
Richtung messbar sein.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist die Schutzabdeckung nach Art einer
Jalousette ausgebildet und weist die Schutzabdeckung in der ersten Schutzposition
einen anderen Lamellenabstand als in der zweiten Schutzposition
auf. Der Lamellenabstand kann in der ersten Schutzposition kleiner
als in der zweiten Schutzposition sein, so dass die Schutzabdeckung
in der ersten Schutzposition kürzer
als in der zweiten Schutzposition ist.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist der Ausleger ein Doppelstapelausleger
mit in Bogentransportrichtung aufeinander folgenden Stapeln.
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Zur
Erfindung gehört
auch eine Druckmaschine mit einem erfindungsgemäß oder einer der Weiterbildungen
entsprechend ausgebildeten Ausleger.
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Weitere
konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In
dieser zeigen:
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1 einen
Bogenausleger mit einer in eine Vertikalstellung geschobenen Schutzabdeckung
und
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2 den
Bogenausleger aus 1, wobei die Schutzabdeckung
in eine Horizontalstellung geschoben ist.
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In
den 1 und 2 ist eine Bedruckstoffbogen
verarbeitende Maschine in einem Ausschnitt dargestellt. Die Maschine
ist eine Bogendruckmaschine 14 und umfasst einen Ausleger 1 zum
Auslegen der Bogen auf einen ersten Stapel 2 und einen zweiten
Stapel 3. In dem Ausschnitt sind verschiedene Bestandteile
des Auslegers 1 dargestellt, darunter Seitenwände 4 mit
Führungsbahnen 5 zum
Führen eines
Kettenförderers,
der aus Gründen
besserer Übersichtlichkeit
zeichnerisch nicht mit dargestellt ist. Der Kettenförderer umfasst
Greiferbrücken,
welche entlang der Führungsbahnen 5 umlaufen
und die Bogen zu den Stapeln 2, 3 transportieren.
Der zweite Stapel 3 ist der Hauptstapel für sogenannte
Gutbogen. Der erste Stapel 2 ist ein Makulaturbogenstapel und
in eine Bogentransportrichtung 6 gesehen vor dem zweiten
Stapel 3 angeordnet. Der erste Stapel 2 kann stattdessen
auch ein weiterer Gutbogenstapel sein, falls der Ausleger 1 ein
Doppelstapelausleger ist.
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Der
erste Stapel 2 ist auf einem Bogenstapelplatz 12 in
einem Auslegerbereich platziert, welcher eine obere Öffnung 7 und
eine seitliche Öffnung 8 aufweist.
Die obere Öffnung 7 erstreckt
sich in einer Horizontalebene zwischen den Seitenwänden 4 und befindet
sich unmittelbar unterhalb des Bewegungspfades der Greiferbrücken. Die
seitliche Öffnung 8 erstreckt
sich in einer zur Bogentransportrichtung 6 parallelen Vertikalebene
von der Unterkante der einen Seitenwand 4 bis zum Boden,
auf welchem der Ausleger 1 steht.
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Eine
Schutzabdeckung 9 ist zum wechselweisen Abdecken der beiden Öffnungen 7, 8 vorgesehen.
Die Schutzabdeckung 9 ist in mehrgliedriger Bauweise aus
Lamellen 13 zusammengesetzt, die sich parallel zur Bogentransportrichtung 6 längserstrecken.
Die Schutzabdeckung 9 ist entlang einer Führung 10 wahlweise
in eine erste Schutzposition zum Verschließen der seitlichen Öffnung 8 und
in eine zweite Schutzposition zum Verschließen der oberen Öffnung 7 verstellbar.
Die Führung 10 umfasst
Schienen, in denen die Lamellen 13 der Schutzabdeckung 9 laufen,
und längserstreckt
sich senkrecht zur Bogentransportrichtung 6.
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In 1 ist
die Schutzabdeckung 9 in der ersten Schutzposition dargestellt,
in welcher die Schutzabdeckung 9 die obere Öffnung 7 freigibt
und die seitliche Öffnung 8 abdeckt,
so dass dem Bedienpersonal ein Eingriff und ein Zugang in den den
ersten Stapel 2 aufweisenden Auslegerbereich nicht ohne
weiteres möglich
ist. In die Schutzabdeckung 9 ist eine Tür 11,
z. B. in Form einer zusätzlichen
Jalousette, integriert, welche es dem Bedienpersonal ermöglicht,
besagten Auslegerbereich doch zu betreten, wenn sich der Ausleger 1 im
Stillstand befindet. Steuerungstechnisch ist abgesichert, dass die
Maschine stoppt und stehenbleibt, wenn die Tür 11 geöffnet wird.
Bei Stillstand des Auslegers 1 laufen die Greiferbrücken nicht
mehr um und können
letztere vom Bedienpersonal gereinigt werden. Um an die Greiferbrücken zu
gelangen, muss das Bedienpersonal die Schutzabdeckung 9 in
die in 2 gezeigte zweite Schutzposition verstellen, in
welcher die Schutzabdeckung 9 die seitliche Öffnung 8 freigibt, durch
welche hindurch der erste Stapel 2 danach aus dem Ausleger 1 entnommen
wird. Bei geöffneter
Tür 11 und
horizontaler Schutzabdeckung 9 sind keine Bewegungen einer
Stapelhubeinrichtung mehr möglich,
die sich im Bereich des Bogenstapelplatzes 12 befindet.
Das ist steuerungstechnisch abgesichert. Nach der Stapelentnahme
muss das Bedienpersonal die Schutzabdeckung 9 in die in 1 gezeigte
erste Schutzposition zurückverstellen,
in welcher die Schutzabdeckung 9 die obere Öffnung 7 freigibt.
Danach muss das Bedienpersonal den Auslegerbereich, in dem sich
der erste Stapel 2 vor seiner Entnahme befand, durch die
Tür 11 betreten.
Die Tür 11 ist
so groß,
dass durch sie hindurch zwar nicht der erste Stapel 2,
jedoch eine Person passt. Wenn sich das Bedienpersonal in besagtem
Auslegerbereich befindet, kann es durch die unabgedeckte obere Öffnung 7 hindurch
von unten problemlos auf die Greiferbrücken bei deren Reinigung zugreifen.
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In 2 ist
die Schutzabdeckung 9 in der zweiten Schutzposition dargestellt,
in welcher die seitliche Öffnung 8 frei
ist und somit ein Stapelwechsel bequem möglich ist. Bei diesem Stapelwechsel kann
die Druckmaschine 14 noch laufen, wobei die Greiferbrücken dicht
an der oberen Öffnung 7 vorbeilaufen.
Daraus könnte
ohne geeignete Gegenmaßnahme
ein Risiko für
das Bedienpersonal resultieren, welches bei dem Stapelwechsel gegebenenfalls
den Auslegerbereich betreten muss, um diesen für den neuen ersten Stapel 2 vorzubereiten.
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Es
bestünde
ohne Gegenmaßnahme
die Gefahr, dass das unterhalb der vorbeilaufenden Greiferbrücken hantierende
Bedienpersonal aus Unachtsamkeit durch die obere Öffnung 7 hindurch
greift oder sich aufrichtet, so dass eine Kollision der Greiferbrücken mit
dem Bedienpersonal und dessen Verletzung die Folgen wären. Die
Gegenmaßnahme
zur Abwendung dieser Gefahr besteht in der zweiten Schutzposition
der Schutzabdeckung 9, in welcher zweiten Schutzposition
die Schutzabdeckung 9 die obere Öffnung 7 abdeckt und
das Bedienpersonal und die darüber
vorbeilaufenden Greiferbrücken
voneinander trennt.
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Die
erste und zweite Schutzposition und die Schließposition der Tür 11 sind
mittels Endschaltern derart kontrolliert, dass eine die Endschalter
umfassende elektronische Steuereinrichtung die notwendigen Informationen über die
jeweils aktuelle Stellung der Schutzabdeckung 9 und der
Tür 11 erhält. Die Steuerungseinrichtung
gestattet einen Lauf des Auslegers 1 nur, entweder wenn
sich die Schutzabdeckung 9 in der zweiten Schutzposition
befindet oder wenn sich die Schutzabdeckung 9 bei geschlossener Tür 11 in
der ersten Schutzposition befindet.
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Die
senkrecht zur Bogentransportrichtung 6 zu messende Horizontalabmessung
der oberen Öffnung 7 ist
größer als
die senkrecht zur Bogentransportrichtung 6 zu messende
Vertikalabmessung der seitlichen Öffnung 7. Dies resultiert
daraus, dass der Abstand zwischen den Seitenwänden 4 größer als der
Abstand zwischen der Unterkante der vorderen Seitenwand 4 und
dem Boden ist. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist der zwischen
jeweils benachbarten der Lamellen 13 zu messende Lamellenabstand
veränderbar;
er ist größer, wenn
sich die Schutzabdeckung 9 in der zweiten Schutzposition befindet,
und kleiner, wenn sich die Schutzabdeckung 9 in der ersten
Schutzposition befindet. Beispielsweise können die Lamellen 13 ineinander schiebbar
sein, wobei sie in der ersten Schutzposition weniger weit als in
der zweiten Schutzposition ineinander geschoben sind. Die Schutzabdeckung 9 ist so
beschaffen, dass sich der Lamellenabstand und somit eine Außenabmessung
A der Schutzabdeckung 9 beim Verstellen der Schutzabdeckung 9 aus der
einen in die andere Schutzposition automatisch der Größe der jeweiligen Öffnung 7 oder 8 anpasst. Dadurch
ist sichergestellt, dass die Schutzabdeckung 9 in der ersten
Schutzposition nicht mit den Greiferbrücken kollidieren kann und in
der zweiten Schutzposition die obere Öffnung 7 trotzdem
vollständig
abdeckt.
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Die
von den Schutzpositionen abhängige
Variation der Außenabmessung
A der Schutzabdeckung 9 könnte auch durch ein leporelloartiges
Falten der Glieder – das
sind die Lamellen 13 – der
Schutzabdeckung 9 erfolgen.
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Die
Ausbildung und Funktion der Schutzabdeckung 9 ist zuvor
am Beispiel eines Einsatzes dieser Schutzabdeckung 9 zum
Abschirmen des Auslegerbereiches des ersten Stapels 2 beschrieben
worden. Es ist aber auch möglich,
eine konstruktiv und funktionell im Wesentlichen gleichartige Schutzabdeckung
zum Abschirmen des Auslegerbereiches des zweiten Stapels 3 vorzusehen.
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- 1
- Ausleger
- 2
- erster
Stapel
- 3
- zweiter
Stapel
- 4
- Seitenwand
- 5
- Führungsbahn
- 6
- Bogentransportrichtung
- 7
- obere Öffnung
- 8
- seitliche Öffnung
- 9
- Schutzabdeckung
- 10
- Führung
- 11
- Tür
- 12
- Bogenstapelplatz
- 13
- Lamelle
- 14
- Druckmaschine
- A
- Außenabmessung