DE2900233C2 - Poliermittel, insbesondere für Augengläser aus organischem Material - Google Patents
Poliermittel, insbesondere für Augengläser aus organischem MaterialInfo
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Description
— 30 bis 60 Gew-% Ceroxid mit einer Teilchengröße
von vorzugsweise ! bis 50 Mikron.
— 35 bis 65 Gew.-% Wasser.
— 0,1 bis 5 Gew.-°'o einer als Dickungsmittel
wirkenden Verbindung, und
— 0.1 bis 3 Gew.-°/o einer die Oberflächenspannung
vermindernden Verbindung.
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen näher gekennzeichneten Gegenstand.
Derartige Poliermittel bestehen in der Regel aus einem pulverförmigen Schleifmaterial in Form einer
Suspension in einer geeigneten Flüssigkeit als Trägermittel,
z. B. in Wasser oder Alkohol, wobei in der Praxis meist ein oder mehrere Oxide zusammen mit geeigneten
Zusatzstoffen zur wesentlichen Verbesserung der Qualit.it dieser Oxide vorliegen.
Bei den zur Zeit am häufigsten verwendeten Oxiden handelt es sich um Aluminiumoxid oder Korund,
Zinnoxid. Titandioxid. Zirconoxid. Chromoxid, zwei
Typen von Eisenoxiden (FejO( und FejO<), Magnesiumoxid
oder Magnesia. Zinkoxid und Manganoxid.
Bei Verwendung derartiger Oxide als Polier- und Schleifmittel ist die Qualität der erhaltenen Politur von
damit bearbeiteten Augenlinsen aus organischem Material immer ziemlich mäßig und erreicht niemals die
Qualität von Polituren, die bei Augenlinsen aus mineral'Schem Material erzielt werden. Bessere Ergebnisse
sind erzielbar bei Verwendung eines Oxids der Seltenen Erden, insbesondere von Ceroxid. als Polierbzw.
Schleifmaterial.
Die einfache Anwendung eines derartigen Oxids der Seltenen Erden in einer Flüssigkeit wie Wasser ohne
besondere Zusätze führt jedoch, wenn es sich um die Polierung von Augenlinsen aus organischem Material
handelt, ebenfalls nur zu einer vergleichsweise mangelhaften Qualität der Politur, wobei zahlreiche Streifen
und Schlieren auf der Oberfläche der behandelten Linsen Vorliegen, insbesondere aufgrund der Vergleichs'
weise geringen Härte des die Linsen aufbauenden Materials.
Die Verbesserung dieser Politurqualität wurde bereits dadurch versucht, daß eine bestimmte Auswahl
bezüglich der Korngröße des pulverförmigen, in Wasser
suspendierten Ceroxids getroffen und verschiedene
Zusatzstoffe, vor allem Glycerin, dieser Suspension einverleibt wurden (vgl. z. B. DE-OS 25 09 871). Durch
diese bekannten Zusatzstoffe wird eine gewisse Verbesserung der Politurqualität der behandelten
5 Oberflächen erreicht Handelt es sich jedoch um Augenlinsen aus organischem Material, so ist die
Politurqualität nach wie vor zu unbefriedigend, um derartige Augengläser unter guten Bedingungen einer
abschließenden Oberflächenbehandlung, z. B. einer
ίο Antireflex- oder Antiabriebbehandlung, unterwerfen zu
können, die zur Erzielung eines gleichförmigen Effekts auf der gesamten Linse eine hochgradig perfekte Politur
auf der Linsenoberfläche unbedingt voraussetzt
Als nachteilig erweist sich ferner, daß die bekannten
Poliermittel auf der Basis von Ceroxid viel zu lange Polierzeiten erfordern, wenn es sich um das Polieren
von Augenlinsen aus organischem Material handelt Ferner sind diese Poliermittel beim Stehenden nicht
stabil und sie unterliegen einem Klärvorgang, der unter Bildung einer festen Ablagerung zu einer Reagglomerierung
der ursprünglich in Suspension befindlichen Ceroxidpartikei fuhrt was zur Folge hat, daß einerseits
eine irreversible Zerstörung der Suspension stattfindet und andererseits die Qualität der mit einer derartigen
Suspension erhaltenen Politur verschlechtert wird.
So ist 7. B. aus der SU-PS 3 71 184 eine wäßrige
Suspension zur Reinigung und Aktivierung von Glasoberflächen, bevor diese mit einem Überzug
versehen werden, bekannt, die als Metalloxid Ceroxid
w enthalten kann und pro 100 Teile Wasser 0,02 bis
OJ Teile Polyäthylenglykoläther enthält. Aufgrund dieser
Zusammensetzung ist eine wesentliche Verbesserung der Stabilität dieser Reinigungssuspension nicht zu
erwarten und als typisches Poliermittel ist sie von vornherein nicht gedacht. Poliermittel mit vergleichsweise
geringem Gehalt an Ceroxid. das in einer Menge von nur etwa 5 Teilen pro 100 Teile Wasser vorliegt,
sind aus der DE-AS 12 92 287 und der DE-OS 15 19 396
bekannt. Eine Verbesserung der Poliermitteleigenschaften wird gemäß der angegebenen DE-AS durch Zusatz
eines löi.lichen Cersalzes. das im gebrauchsfertigen
Poliermittel als gelatinöse·» Cerihydroxid vorliegen muß. erzielt, wobei allerdings durch diesen Zusatz weder das
Absetzen noch das Zusammenbacken der Ceroxids ganz verhindert werden kann und maximal eine 50mal
geringere Absetzgeschwindigkeit und eine weniger starke Zusammenbackung gelingt. Gemäß der angege
bencn DE-OS ist das Vorliegen eines Zinksalzes in
Kombination mit einem Dickungsmittel, wie Carboxymethylcellulose. Voraussetzung für eil..- Verbesserung
der Polier,nitteleiyensehaften. wobei allerdings bestenfalls
-rreicht wird, daß sich die Suspension während des Poliervorgange·, kaum absetzt und nach 12 h noch keine
Schlammbildur.g erfolgt, wobei allerdings bekannt ist.
w daß in deranigen Poliermitteln die .Schlammbildung
nach etwa e.nem Monat eintritt und das am Boden des Behälters abgesetzte Ceroxid irreversibel einen festen
Block bildet, der durch keinerlei mechanisches Rühren redispergierbar Ist.
Erfindungsgemäß wird demgegenüber ein Poliermittel mit vergleichsweise sehr hohem Gehalt an Ceroxid
angegeben, das frei vöfi den aufgezeigten Nachteilen ist«
sich insbesondere durch eine gute: Stabilität auszeichnet, die Politurqualität verbessert und eine Verkürzung der
Polierzeit mit sich bringt,
Ef findungsgemäß ergeben sich diese Vorteile, z, B. die
permanente Stabilisierung der Suspension Von Ceroxid
in Wasser, aufgrund des Vorliegens von sowohl einer als
Eindickmittel wirkenden Verbindung als auch einer die Oberflächenspannung herabsetzenden Verbindung.
Ohne sich auf eine bestimmte Theorie über die Wirkungsweise festlegen zu wollen, scheint es aufgrund
von praktischer Erfahrung so zu sein, daß durch das gleichzeitige Vorliegen dieser Verbindungen die besonders
vorteilhafte Wirkung eintritt: so sind z. B. die erhaltenen Ergebnisse weniger gut, wenn nur eine
dieser beiden Verbindungen eingesetzt wird und alles spricht dafür, daß es sich bei den erhaltenen Ergebnissen 10
um einen zwischen den beiden Verbindungen entwickel- 30 bis 60%
ten synergisiischen Effekt handelt 35 bis 65%
Die als Dickungsmittel wirkende Verbindung kann 0,1 bis 5%
eine solche des verschiedensten Typs sein. Vorzugsweise handelt es sich um mindestens eine der folgenden ι? 0,1 bis 3%
Substanzen oder um ein Gemisch derselben:
Carboxymethylcellulose,
Äxhylcellulose,
Methylcellulose, Polyvinylalkohol jedes Verseifungsgrades, Natriumpolyacryiat,
Methylenpolyoxid,
Carboxypolymethylen,
Polyvinylpyrrolidon, Casein,
Gummi arabicum.
Vorzugsweise macht diese als Dickungsmittel wirkende Verbindung 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf Ceroxid,
aus. unabhängig von der Art der Verdünnung des betreffenden Polier».iaterials; bei einer der normalen
Gebrauchsform dieses Materials ent prechenden Verdünnung liegt die als Dickungsmittel wirkende Verbindung
vorzugsweise in einer Menge ■.-.n 0,1 bis 5%, ü
bezogen auf das Gesamtgewicht, vor.
Bei der die Oberflächenspannung vermindernden Verbindung kann es sich ebenfalls um solche des
verschiedensten Typs handeln.
Es verdient hervorgehoben zu werden, daß es keineswegs notwendig ist. Verbindungen einzusetzen,
die für ihre grenzflächenaktiven Eigenschaften gegenüber Wasser bekannt sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen mit einer die Oberflächenspannung herabsetzenden
Wirkung bestehen aus mindestens einer der folgenden Substanzen oder aus einem Gemisch derselben:
Alkalisal/e. insbesondere Kalium- oder Natriumsal/e.
oder Silikone, insbesondere Emulsionen von Polysiloxanen.
Als besonders vorteilhaft haben sich die Alkalisalze
folgender V erbindungen erwiesen:
Alkylarylsulfonal.
L.aurylsulfonat,
Dodecylsulfonat,
Dodecylsulfat, Lauryläthersulfal,
Dioctylsulfosuccinat,
Dihexylsulfosuccinat,
Diamylsulfosuccinat,
Phösphörsäurepolyester.
Vorzugsweise macht die die Oberflächenspannung vermindernde Verbindung mindestens 0,1 Gew.<%,
bezogen auf Ceroxid, aus, unabhängig von der Verdünnung des betreffenden Poliermaterials; für eine
einer normalen Gebrauchsform dieses Materials entsprechende Verdünnung macht diese Verbindung
vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, aus.
In der Regel hat ein erfindungsgemäßes Poliermittel in seiner normalen Gebrauchsform die folgende
Zusammensetzung:
Ceroxid,
Wasser,
Wasser,
einer als Dickungsmittel
wirkenden Verbindung, und
einer die Oberflächenspannung herabsetzenden Verbindung.
wirkenden Verbindung, und
einer die Oberflächenspannung herabsetzenden Verbindung.
Als besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Poliermittel erweist sich jedoch, daß es in Form einer
Paste vorliegen kann, die zum Gebrauch verdünnt wird.
Der ursprüngliche Gehalt an Wasser ist demzufolge sehr stark vermindert.
Davon abgesehen hat das erfindungsgemäß verwendete Ceroxidpulver vorzugsweise eine Teilchengröße
zwischen 1 und 50 Mikron.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Poliermittels kann z. B. in folgender Weise erfolgen:
— Auflösen der als Dickungsmittel wirkenden Verbindung und der die Oberflächenspannung vermindernden
Verbindung in Wasser,
— mechanische Dispergierung des Ceroxids in der erhaltenen Lösung, z. B. mit Hilfe einer Rührvorrichtung,
— Filtration der erhaltenen Suspension unter Erzielung der gewünschten Teilchengröße, und
— erneute mechanische Dispergierung des zuvor filtrierten Produkts, z.B. mit Hilfe einer Rührvorrichtung.
Selbstverständlich sind auch andere Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Poliermittels verwendbar.
Im folgenden werden in Form von Beispielen verschiedene Formulierungen angegeben, die sich als
besonders vorteilhaft erwiesen haben.
Diese Formulierungen sind in Form von Produkten mit normaler Gebratxhsverdünnung angegeben, es
kann jedoch wie oben bereits erwähnt, zur Herstellung einer die Fracht- und Lagerkosten reduzierenden Paste
der Gehalt an Wasser vermindert werden.
Beispiel 1 | Ceroxid Wasser |
60% 38.95% 0.55% 0,5% |
Ceroxid Wasser Polyvinylalkohol Natriumlauryläthersulfat |
||
Beispiel 2 | 50% 48,95% 0,55% 0,5% |
|
Ceroxid Wasser Polyvinylalkohol Kaliumlauryiäthersulfat |
||
Beispiel 3 | 55% 44% |
Natriumpolyacrylat 0,6%
Kaliumsalz von
Phosphorsäurepolyester 0,4%
Ceroxid 60%
Wasser 39,2%
Soda 0,6%
Natriumdioctylsulfosi'ccinat 0,2%
10
Bei diesen Formulierungen ist die Viskosität des Wassers aufgrund der als Dickungsmittel wirkenden
Verbindung um das etwa 2,5fache erhöht
Die Oberflächenspannung des Wassers ist um etwa 49 dyn/cm erniedrigt durch die als Dickungsmittel '5
wirkende Verbindung, und um etwa 32 dyn/cm durch die die Oberflächenspannung vermindernde Verbindung.
Auf alle Fälle sind die mit den erfindungsgemäßen
Poliennitteln erhaltenen Ergebnisse ausgezeichnet,
insbesondere, wenn es sich um die Polierung von Augenlinsen aus organischem Material handelt: die
Qualität der Politur auf den behandelten Oberflächen ist sehr gut und ermöglicht es, diese Oberflächen jeder
beliebigen, gewünschten Abschlußbehandlung zu unterwerfen, z.B. einer Antiabrieb- oder Antireflexionsbehandlung.
Ferner sind diese Formulierungen stabil und können ohne Änderung gelagert werden.
Außerdem ist die Anwendung dieser erfindungsgemäßen Poliermittel identisch mit derjenigen von üblichen
bekannten Poliermaterialien und insbesondere kann sie auf beliebigen Maschinen für die Oberflächenbehandlung
von Augengläsern erfolgen.
Ferner führt die Verwendung erfindungsgemäßer Poliermittel zu einer Verringerung der Polierzeit um
mindestens 10%, bezogen auf Polierzeiten, wie sie mit
bekannten Poliermaterialien auf der Basis von Ceroxid üblich sind.
Selbstverständlich ist der Fachmann auf die angegebenen Formulierungen und Ausführungsformen keineswegs
beschränkt und es stehen ihn die verschiedensten Modifikationen zur Verfugung. Selbstverständlich ist
ferner, daß die Verwendung des Poliermittels keineswegs auf das Polieren von Augenli^en aus organischem
Material beschränkt ist, sondern cwß auch Formkörper
aus anderen Materialien damit polierbar sind.
Claims (4)
1. Poliermittel, insbesondere für Augengläser aus organischem Material, auf der Basis einer Suspension
pulverförmigen Ceroxids in Wasser mit einem Gehalt an einer die Oberflächenspannung vermindernden
Verbindung, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich eine als Dickungsmittel wirkende Verbindung enthält.
2. Poliermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Dickungsmittel wirkende Verbindung in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-°/o,
bezogen auf Ceroxid, vorliegt.
3. Poliermittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Oberflächenspannung
vermindernde Verbindung in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Ceroxid, vorliegt.
4. Poliermittel nach Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
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8331 | Complete revocation |