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"Verfahren zur Herstellung postversandfertiger Geschäftsbriefe"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung postversandfertiger
Geschäftsbriefe, bei der das die Information in Originalbeschriftung tragende Rückblatt
des Kuverts und das mit einem Sichtfenster versehene Deckblatt mittels Heißsiegelverleimung
verbunden sind.
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Während der letzten Jahre wurde die Herstellung von Postsendungen,
welche Dokumente der verschiedensten Art enthalten, in zunehmenden Maße automatisisiert.
Dabei ergeben sich besondere Schwierigkeiten mit der Kuvertierung von Formularen
oder Dokumenten, die mit hohen Druckgeschwindigkeiten, beispielsweise in Rechenanlagen,
erstellt und beschriftet werden. Die bisher zur
Verfügung stehenden
Vorrichtungen zum Einführen von Einlagen in Umschläge sind alle viel zu langsam
im Verhältnis zu den Ausgabegeschwindigkeiten moderner, an Rechenanlagen angeschlossener
Drucker Diese ungenügende Kapazität hat zur Folge, daß bei der Verwendung solcher
Rechenanlagen eine große Zahl von zusätzlichen Kuvertiermaschinen angeschafft werden
müssen. Ein weiterer Nachteil der Kuvertiermaschinen ist darin zu erblicken, daß
nicht vollkommen sichergestellt werden kann, daß der richtige Inhalt in das richtige
Kuvert gelangt, d.h. daß Fehlkuvertierungen vorkommen. Nicht selten werden auch
die Briefeinlagen beschädigt, zerrissen oder sonst unverwendbar. Bei Verwendung
versandfertiger Geschäftsbriefe mit selbstdurchschreibendem Papier, sog. "Data mailert?,
entfallen zwar die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten der Kuvertierung. Durch
die Verwendung des gegenüber Normalpapier etwa fünfmal so teueren selbstdurchschreibenden
Papiers entstehen aber wesentlich höhere Kosten, wobei noch hinzukommt, daß dabei
auch noch ein zusätzliches Vorlaufblatt mit verwendet werden muß, welches verhindert,
daß das Deckblatt des Kuverts vom Drucker außenseitig beschriftet wird. Trotz hohen
Entwicklungsstandes der selbstdurchschreibenden chemischen Papiere kommt es immer
wieder zu Durchschriftsproblemen bezüglich der Lesbarkeit der Durchschrift. Dies
kann zum einen auf Fehlbeschichtungen des Papiers und/oder zu schwache Anschlagstärke
der Schnelldrucker zurückzuführen sein. Bei Laserdruckern versagt sogar der Einsatz
chemischer Papiere, weil
hier keine Durchschriften möglich sind0
Auf dem Postweg sind Briefumschläge starken Beanspruchungen ausgesetzt und bei Einsatz
von Selbstdurchschreibepapieren führt das zu unschönen Abdrucken (z.B, Poststempel),
die sich aus jeder Pressung ergeben.
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Schließlich sind derartige in Endlossätzen verarbeitete versandfertige
Geschäftsbriefe mit selbstdurchschreibendem Papier für all diejenigen Fälle nicht
geeignet, bei denen die zu versendende Information in Originalbeschriftung vorgesehen
sein muß. Beispielsweise ist in einigen Ländern, wie z0B. Schweden vorgeschrieben,
daß Kontoauszüge grundsätzlich in Originalbeschriftung verschickt werden müssen,
so daß selbstdurchschreibende Systeme grundsätzlich nicht verwendbar sind.
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Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten mit selbstdurchschreibenden
Systemen ist in der Deutschen Offenlegungsschrift 2 645 512 bereits ein faltbares
Postversandblatt vorgeschlagen worden, bei welchem das Rückblatt und das Deckblatt
des Kuverts als ein zusammenhängender Briefumschlagzuschnitt ausgebildet sind. Nach
der Beschriftung der Innenseite des Rückblattes wird die Bahn gefalzt und der Heißsiegelkleber
durch Erwärmung aktiviert, so daß die übereinanderliegenden Blätter zu einem Kuvert
verbunden :;erden.
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Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß jedesmal dann, wenn
das als Belegblatt dienende Rückblatt des Kuverts aus gutem und damit teuerem Papier
bestehen muß, dieses selbe teuere Papier auch völlig unnötigerweise für das Deckblatt
des Kuverts mit verwendet werden muß. Dadurch erhöhen sich die Kosten - derartige
gute, teuere Papiere verlangen beispielsweise die Banken für ihre Kontoauszüge -
ganz erheblich. Ein weiterer Nachteil dieses Systems besteht darin, daß die faltbaren
Postversandblätter nicht auf modernen Laser-Druckern verarbeitet werden können,
da deren hohe Arbeitstemperaturen (bis zu 18O0C) die Heißsiegelkleber aktivieren
würden, was selbstverständlich innerhalb der Druckmaschine nicht geschehen darf.
Laser-Drucker sind aber als die derzeit schnellsten Drucker wirtschaftlich so bedeutsam,
daß es einen erheblichen Nachteil darstellt, wenn ein System zur Herstellung versandfertiger
Geschäftsbriefe auf derartigen Anlagen grundsätzlich nicht eingesetzt werden kann.
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Weitere Nachteile sind der erhöhte Papiervorschub, wenn das Deckblatt
innen selbst nicht beschrieben wird, sondern nur als Hülle dient (was die Regel
ist), der mangelhafte Schutz von Daten durch die Transparenz des Papiers und die
Unhandlichkeit beim Öffnen des Umschlages, weil der Informationsträger erst durch
Reißen von vier Perforationen herausgetrennt werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung postversandfertiger Geschäftsbriefe der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß sowohl Druckmaschinen mit hohen Arbeitstemperaturen eingesetzt werden können,
als auch die Papierkosten extrem niedrig gehalten werden können und eine Direktbeschriftung
zur Vermeidung von Durchschriftsproblemen erfolgen kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß Rückblatt
und Deckblatt jeweils Abschnitte von mit abtrennbaren Remaliner-Führungslochrändern
versehenen Endlo sbahnen bilden, die hinter der Schreib- oder Druckstation zusammengefahren
und anschließend in an sich bekannter Weise in die einzelnen Briefe separiert werden.
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Durch das erfindungsgemäße Abgehen von dem Prinzip des zusammenhängenden
Faltzuschnitts ist es möglich, nur die Deckblätter, die nicht durch den Schnell-
bzw. Laserdrucker geführt werden, mit einer umlaufenden Heißsiegel-Beschichtung
zu versehen, so daß die Gefahr einer Aktivierung dieser Kleberschicht in der Druckmaschine
grundsätzlich nicht auftritt. Auf der anderen Seite ist auch die benötigte Maschinenausstattung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht komplizierter, da das Zusammenfahren
zweier Endlosbahnen mit Remaliner-Führungslochrändern außerordentlich einfach ist
und dafür die Falzstation
die bei dem bekannten faltbaren Postversandblatt
notwendig ist, entfallen kann. Für Sendungen, bei denen das das Belegblatt darstellende
Rückblatt des Kuverts aus gutem und damit teuererem Papier bestehen muß, ergeben
sich bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhebliche Einsparungen, da
das Deckblatt selbstverständlich aus einer Bahn billigen Papiers bestehen kann,
was bei einem zusammenhängenden Faltzuschnitt natürlich nicht möglich wäre.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es ebenso wie bei dem eingangs
vorgestellten Verfahren mit einem faltbaren Postversandblatt möglich, die Information
unmittelbar auf das Rückblatt de-s Kuverts aufzudrucken, wobei in diesen Fällen
dieses Rückblatt außenseitig bevorzugt mit einer sogenannten Wirrwarrbedruckung
versehen wird, so daß auch gegen das Licht betrachtet die Information nicht von
außen erkennbar ist (Datenschutz).
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Darüber hinaus kann erfindungsgemäß aber vor allem vorgesehen sein,
daß die Information auf ein längs einer Kante am Rückblatt des Kuverts befestigtes
und an einer Perforationslinie abtrennbares Einlegeblatt in der Art eines Trägerbandsatzes
aufgebracht wird. Derartige Einlegeblätter (als Einzelblatt oder Schnelltrennsatz)
lassen sich ohne allzu großen Aufwand auf eine Endlosbahn aufkleben und haben den
Vorteil, daß zum einen bereits die Lochung für eine Abheftung als Beleg vorgesehen
sein kann
und darüber hinaus längs dreier Kanten eine glatte saubere
Schnittkante zur Verfügung steht. Diese Forderung nach möglichst glatten Schnittkanten
im Gegensatz zu vier Perforationskanten bei Verwendung des Rückblatts des Kuverts
direkt als Informationsträger, fordern beispielsweise die Banken für ihre Kontoauszüge
und dergl. Die Verklebung des Einlegeblatts erfolgt dabei mittels Kaltverleimung,
so daß auch die bereits genannten Laser-Drucker oder andere Drucker mit hohen Arbeitstemperaturen
verwendet werden können. Als Deckblatt und Rückwand des Kuverts lassen sich dann
billige Briefumschlagpapiere einsetzen, während die Einlage aus anspruchsvollem,
hochwertigen Papier bestehen kann Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 eine ausschnittsweise Darstellung
der zur Bi]dung des fertigen Brief übereinander zu fahrenden Unter- und Oberbahn
bei Direktbeschriftung des Kuvertrückblattes und Fig 2 eine der Fig. 1 entsprechende
Darstellung der Bahnen bei Verwendung eines Einlageblattes bzw Einlegesatzes
Die
aus den längs Perforationskanten 1 aneinanderhängenden Kuvertrückblättern 2 bestehende
Unterbahn 3 mit längs ebenfalls vorzugsweise perforierten Trennlinien 4 abtrennbaren
Remaliner-Führungslochrändern 5 wird in üblicher Weise in einem an einen Rechner
angeschlossenen Drucker beschriftet0 Am Ausgang des Druckers wird über die Unterbahn
3 eine Oberbahn 6 gefahren, die aus durch Perforationslinien 7 voneinander getrennten
Abschnitten 8 besteht, welche mit einem Sichtfenster 9 versehen die Deckblätter
der Kuverts bilden. Diese Deckblätter sind auf der Unterseite mit einer umlaufenden
Heißsiegelbeschichtung 10 0 versehen, die nach dem Zusammenfahren der Unterbahn
3 mit der Oberbahn 6 aktiviert wird, so daß Rückblatt 2 und Deckblatt 8 zum fertigen
Kuvert verbunden werden. In der anschließenden üblichen Trennstation werden die
Remaliner-Führungslochränder 5 abgetrennt und die Briefe längs der übereinanderliegenden
Perforationskanten 1 und 7 auseinandergerissen bzw. geschnitten0 Bei dem in Fig.
2 dargestellten Ausführungsbeispiel dient nicht wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 1 das Rückblatt 2 als unmittelbarer Informationsträger und als beim Kunden
aufzubewahrender Beleg, sondern es ist stattdessen ein gesondertes Einlageblatt
11 vorgesehen, welches längs einer Kante 12 durch Kaltverleimung auf das Rückblatt
2 aufgeklebt und entlang der Perforationslinie 13 vom Rückblatt abtrennbar ist.
Diese Trennperfora-tionslinie 13 deckt sich mit den zum Aufreißen des Kuverts
dienenden
Perforationslinien 14 des Rückblatts 2 und des Deckblatts 8 des Kuverts, wobei diese
Perforationslinien 14 in bekannter Weise mit Daumenaussparungen 15 versehen sind,
so daß beim Aufreißen des Kuverts zum einen gleibhzeitig auch das Abtrennen des
Einlageblatts 11 erfolgt und dieses auch gleichzeitig aus der geöffneten Kuverttasche
mit herausgezogen wird. Dies ist eine wesentlich komfortablere Lösung als das Verfahren
nach Fig. 1, weil das Öffnen des Kuverts und die Entnahme des Inhaltes ohne Hilfsmittel
wie Messer, Brieföffner oder Schere mit bloßen Händen bewerkstelligt werden kann
und dabei nur eine einzige Perforation aufgetrennt werden muß.