DE288804C - - Google Patents

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DE288804C
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
,;;'■.,'.·: ;y-;';J|fi 288804 KLASSE 15^·. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. März 1914 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Bremsvorrichtung für Papierwagen an Schreibmaschinen mit Tabellenschreibvorrichtung. Es ist bereits bekannt, derartige Bremsvorrichtungen so auszubilden, daß innerhalb einer ortsfesten Bremskapsel rotierende Bremskörper, die zur Wirkung auf die Wandungen oder auch auf den Deckel dieser Kapsel gelangen, angeordnet sind. Von diesen bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich die Bremsvorrichtung nach der Erfindung vorteilhaft dadurch, daß die Bremskörper nicht aus einem zusammenhängenden Stück bestehen, sondern aus einzelnen übereinandergelegten Lamellen, die in der Mitte geteilt sind und durch einen Zwischenraum getrennt werden, in den vom springenden Papierwagen angetriebene Mitnehmer hineingreifen und die Lamellen in Umdrehungen versetzen, wodurch diese zur Wirkung auf die Innenwandungen der Bremskapseln gelangen. Durch die Teilung der Bremskörper in Einzellamellen wird erreicht, daß sie in einfachster und billigster Weise durch Stanzen hergestellt werden können, während die bekannten, aus einem Stück bestehenden Bremskörper in der Hauptsache nur aus Guß angefertigt werden. Ein ganz besonderer Vorteil, der durch die geteilten Lamellen erzielt wird, besteht darin, daß für Schreibmaschinen verschiedener Größe bzw. mit verschieden breitem und schwerem Papierwagen eine Normalbremsvorrichtung hergestellt werden kann, deren Wirkung für die verschiedenen Papierwagen dadurch reguliert wird, daß mehr oder weniger solcher Bremslamellen in der Bremskapsel vorgesehen sind und durch zweckmäßig aus einem Stück bestehende wirkungslose Zwischenlagen getrennt werden, die einen kleineren Durchmesser als die Bremskapsel besitzen und so nicht zur Wirkung gelangen können.
Der Erfindungsgegenstand ist auf den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. ι die Bremsvorrichtung in Ansicht von oben mit teilweise weggebrochener Bremskapsel,
Fig. 2 eine entsprechende Ansicht von vorn und läßt die Anordnung der Bremslamellen erkennen, während Fig. 3 eine Einzelheit verdeutlicht.
Fig. 4 veranschaulicht einen Längsschnitt der Bremsvorrichtung, wobei an Stelle der in den Fig. 1 und 2 herausgenommen gedachten Bremslamellen 4 die Zwischenlage Z getreten ist.
Fig. 5 stellt einen Querschnitt zu Fig. 4 dar.
Die Bremskapsel 1 ist auf einer mit einer Abbiegung 2 versehenen, am Schaltschloßkörper gelagerten Platte 3 befestigt und nimmt nach der vorliegenden Ausführung vier geteilte Bremslamellen 4, 5, 6 und 7 auf. In den zwischen den geteilten Bremslamellen entstehenden Zwischenraum ragen Mitnehmerstifte 9 bzw. 10 hinein; diese sind· an dem drehbaren Deckel 8
der Bremskapsel befestigt, der ferner noch an der Innenseite eine Nabe ii besitzt. Mittels der Nabe ii ist der Deckel 8 mit der Welle 12 verbunden, die an der Außenseite des Deckels ein Zahnrad 13 trägt und sich mit Zapfen 14 bzw. 15 einerseits in der Platte 3 und andererseits in einem bügeiförmigen Körper 19, 21, 22 führt, der mit Hilfe von Schrauben 17 und 18 in Schlitzen einer Abbiegung 16 der Platte 3 verstellbar gehalten wird. Zum Abschluß der Bremskapsel ist ein Ring 20 von winkelförmigem Querschnitt über diese Kapsel gesteckt und wird von den Fortsätzen 21, 22 des bügelförmigen Körpers 19 gehalten. Die in Fig. 3 dargestellte Zwischenlage Z, die aus beliebigem Material bestehen kann, ist zweckmäßig einteilig und hat einen kleineren Durchmesser als den Innendurchmesser der Bremskapsel, so daß sie, da sie mit ihrer mittleren Bohrung die Nabe 11 umfaßt, nicht mit der hohlzylindrischen Wandung der Bremskapsel in Berührung kommen kann. Es können, wenn erforderlich, mehrere Zwischenlagen Anwendung finden.
Die Wirkungsweise des Gegenstandes der Erfindung ist leicht erkennbar. Das Zahnrad 13 steht mit einer von dem springenden Papierwagen bewegten Antriebsvorrichtung in Verbindung und setzt den Deckel 8 der Bremskapsel mit den an diesem Deckel befestigten Mitnehmerstiften 9 und 10 in Drehbewegung, wodurch die Bremslamellen 4, 5, 6 und 7 mitgenommen werden. Durch ihr Eigengewicht sowie durch eine gewisse Adhäsionswirkung zwischen den einzelnen Lamellen und dem Boden der Bremskapsel haben die Lamellen in bestimmter Stellung immer das Bestreben, nach außen zu fallen und sich gewissermaßen auseinanderzuspreizen, so daß sie gegen die Kapselwandung kommen und durch die bei der Rotationsbewegung auftretende Zentrifugalkraft mit steigendem Druck gegen die Innenwandung der Bremskapsel gepreßt werden. Hierdurch entsteht eine wachsende Bremswirkung und ein stoßmilderndes Anhalten des springenden Papierwagens. Eine Verringerung der Zahl der Bremslamellen hat auch eine geringere Bremswirkung zur Folge, so daß die Bremse mit Leichtigkeit reguliert bzw. für verschieden große und schwere Papierwagen eingerichtet werden kann unter Beibehaltung ihrer sonstigen Abmessungen. Die richtige Lage der Lamellen zueinander und zum Deckel und Boden der Bremskapsel wird hierbei durch die wirkungslosen Zwischenlagen gesichert.
Es soll noch bemerkt werden, daß sich die Bremsvorrichtung nach der Erfindung auch für andere Zwecke eignet, insbesondere für die Papierwagen bei Rechenmaschinen, die bei den auf diesen Maschinen auszuführenden Kolonnenarbeiten auch eine springende Bewegung ausführen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Bremsvorrichtung für den Papierwagen an Schreibmaschinen mit Tabulator, bei welcher in einer ortsfesten Bremskapsel rotierende Bremskörper vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Bremskörper aus einzelnen in der Mitte geteilten und durch einen Zwischenraum getrennten Lamellen (4, 5, 6 und 7) bestehen, die durch in den Zwischenraum zwischen die Lamellen greifende, in bekannter Weise vom springenden Papierwagen angetriebene Mitnehmer (9, 10) in Umdrehung versetzt und so zur Wirkung auf die Innenwandung der Bremskapsel (1) gebracht werden.
  2. 2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die.Bremswirkung durch Auswechseln der Lamellen (4, 5, 6, 7) gegen aus beliebigem Material und aus einem Stück bestehende Zwischen^ lagen [Z), die einen kleineren Durchmesser als die Bremskapsel (1) besitzen und daher wirkungslos sind, geregelt werden kann, um so die Bremse verschiedenen Leistungen anzupassen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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