DE286399C - - Google Patents

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DE286399C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C5/00Other raw materials for the preparation of beer
    • C12C5/002Brewing water

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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-'JVl 286399 -KLASSE 66. GRUPPE
EMIL RICHTER in WIEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1911 ab.
Die Pilsener Brauwässer zeichnen sich, abgesehen von ihrer verhältnismäßig geringen von Gips herrührenden Härte, durch ihren sehr mäßigen Gehalt an kohlensaurem Kalk und an kohlensaurer Magnesia aus. Dieser Umstand verdient wegen der vielfach bestätigten Tatsache, daß gerade diese Salze als reichliche Bestandteile des Brauwassers in verschiedener Hinsicht nachteilige- Wirkungen
ίο äußern, besondere Beachtung.
Zunächst färben die Erdalkalicarbonate sowohl die gehopfte als auch die ungehopfte Würze dunkel, so daß Brauwässer mit einem hohen Gehalt an diesen Salzen zur Erzeugung lichter Biere ungeeignet sind. Ferner hängt die Reaktion sowohl der gehopften als auch der ungehopften Würze von dem Charakter der im Wasser gelösten Salze ab. Hat das Wasser sauren Charakter, so nimmt die Azidität der Würze zu, während sie bei Verwendung von alkalischem Wasser sinkt. An Carbonaten reiche Brauwässer drücken daher den Säuregehalt der Würze und des Bieres herab, was ein großer Übelstand ist, da die Acidität die Widerstandsfähigkeit des Bieres gegen Bakterien und die Beständigkeit gegen tiefe . Temperaturen erhöht; alkalisierte Biere sind raschem Verderben unterworfen. Durch die Verringerung der Azidität wirken die Carbonate überdies auch ungünstig auf die Schaumbildung, Vollmundigkeit und auf den Geschmack des Bieres ein. Diese letztere Erscheinung läßt sich leicht durch folgenden Versuch nachweisen. Wenn man Hopfen mit carbonathaltigem Wasser kocht, so färbt sich das Wasser je nach dem Gehalte an Carbonaten mehr oder weniger rubinrot, die Farbe nimmt beim Stehen zu und der Hopfenabsud schmeckt widerlich. Unter denselben Bedingungen erhält man bei Verwendung eines von Carbonaten befreiten Wassers einen lichtgrünen Hopfenabsud, der einen durchaus angenehmen Geschmack zeigt.
Weitere Übelstände sind die, daß die Alkaliund Erdalkalicarbonate die diastatische Kraft des Malzes ungünstig beeinflussen, indem sie die Verzuckerung verzögern, ferner, daß insbesondere die Carbonate des Calciums und Magnesiums als Bestandteile des Brauwassers, wie alle Salze mit basischem Cha- rakter, die Ausbeute im Sudhause herabsetzen und ungünstig auf den Glanz des Bieres und auf die Abläuterung einwirken.
Um allen diesen Übelständen vorzubeugen, hat man bisher den Ausweg gewählt, sowohl im Maischwasser als auch im Anschwänzwasser durch Abkochen oder mindestens Erwärmen und Absetzenlassen der ausgeschiedenen Salze den Gehalt an Carbonaten nach Tunlichkeit herabzudrücken. Allein durch diese Maßnahmen wird nur der kohlensaure Kalk in erheblicherer Menge ausgeschieden, während der größte Teil der kohlensauren Magnesia, die stärker zufärbend wirkt als Calciumcarbonat, in Lösung bleibt. Will man auch die unbequemere kohlensaure Magnesia möglichst unschädlich machen, so muß man das Wasser vor dem Abkochen mit einer ent-
sprechenden Menge Chlorcalcium versetzen, wobei durch doppelte Umsetzung kohlensaurer Kalk und Chlormagnesium entsteht. Nach einem anderen Verfahren, dem sogenannten Burtonisieren, das in dem Zusatz von Gips zu den Maischen besteht, wird die kohlensaure Magnesia in Magnesiumsulfat übergeführt, eine Verbindung, die ihrerseits wieder recht unliebsame Sondereigenschaften besitzt.
ίο Die Verbesserung des Wassers für die Zwecke der Brauerei und Mälzerei durch weitgehende Befreiung von den Erdalkalicarbonaten läßt sich gemäß der vorliegenden Erfindung in viel einfacherer Weise und namentlieh ohne Zuhilfenahme chemischer Agenzien erreichen. Durch diese Behandlung werden neben dem Calciumcarbonat auch die kohlensauren Salze des Magnesiums, als Gemenge von Carbonat und Hydroxyd in sehr ansehnliehen Mengen zur Fällung gebracht, während der Gehalt an vorteilhaft wirkenden Salzen, wie an Chlorcalcium und Sulfaten der Alkalien, vollkommen, oder, wie dies hinsichtlich der Sulfate der alkalischen Erden der Fall ist, fast vollkommen unverändert bleibt.
Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß das Wasser in einem geschlossenen, nicht ganz gefüllten Behälter unter gleichzeitiger Erhitzung in wirbelnde Bewegung versetzt wird. Die kräftige Durchrührung des Wassers während des Kochens kann entweder durch direkte Mischung des Heizdampfes mit dem Wasser oder durch mechanische Rührwerke hervorgerufen werden. Im Vergleiche mit dem einfachen Erhitzen unter Druck hat diese Arbeitsweise den Vorteil, daß die Ausfällung der Salze von dem Grade der Konzentration ganz unabhängig ist; es findet ferner eine bessere Ausnutzung der thermisehen Energie und infolge der lebhaften Flüssigkeitsbewegung eine weitergehende Befreiung des Wassers von den Carbonaten statt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden (vgl. die österreichische Patentschrift 39541), zur Verhinderung einer Belagbildung an den Wandungen von Dampfkesseln das Kesselspeise- -· wasser in geschlossenen, nicht ganz gefüllten Behältern unter gleichzeitiger Durchführung durchzukochen, um einen Teil der Härtebildner in Form einer feinen, in Wasser schwimmenden Trübung auszufällen, worauf das Speisewasser samt dieser Trübung, oder die gewonnene Ausfällung allein, in den Kessel eingeführt wird. Dieses bekannte Verfahren beruht auf der Tatsache, daß der mikro- · kristallinisch ausgefällte Schlamm als solcher die Kesselsteinbildung hintanhält. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll im Gegensatz hierzu diese Abscheidung durch Filtration vollständig entfernt und das Filtrat für die Zwecke der Brauerei und Mälzerei, also zum Weichen der Gerste usw. und als eigentliches Brauwasser zum Maischen und Läutern usw. verwendet werden. Die Filtration der außerordentlich feinen Trübung bereitet wider Erwarten keine Schwierigkeiten und kann beispielsweise in einem Sellenscheidt-Filter bequem vorgenommen werden.
Durch das neue Verfahren können auch sehr carbonatreiche Wässer von diesen lästigen Bestandteilen und insbesondere vom Magnesiumcarbonat so weit befreit werden, daß sie sich in vorzüglich brauchbare Brauwässer verwandeln, was mit Rücksicht auf die ausschlaggebende Bedeutung des Betriebswassers für den Charakter des Bieres kein geringer Vorteil ist; namentlich können in dieser Weise auch aus hierzu ungeeigneten Wässern Brauwässer gewonnen werden, die zur Herstellung der lichten Biere nach dem Pilsener Typus tauglich sind.
Es bedarf nicht der Bemerkung, daß das Verfahren auch zur Reinigung des Betriebswassers von Mälzereien verwendbar ist, deren Ware nicht für die Bierfabrikation, sondern für Brennereien und beliebige andere Zwecke bestimmt ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Verbesserung des Brauwassers durch Erhitzen des Wassers unter Druck und darauffolgende Trennung von den ausgefallenen Niederschlägen, dadurch gekennzeichnet/ daß der der Ausfällung der Carbonate entgegenwirkende Einfluß der zur Hervorrufung von Temperaturen über ioo° unvermeidlichen Drucksteigerung durch gleichzeitige lebhafte Bewegung des Wassers unschädlich gemacht wird.
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