DE2857886C2 - Stuhl mit einer Rückenlehne - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einer Rückenlehne, die an einem aufragenden Rahmenteil über wenigstens eine Gelenkanordnung befestigt ist, die ein mit dem Rahmenteil verbundenes Unterteil und ein mit der Rückenlehne verbundenes Oberteil aufweist, die durch einen waagerechten Zapfen schwenkbar miteinander verbunden sind, um den die Rückenlehne aus einer im wesentlichen aufrechten Stellung, in die sie mittels einer zwischen dem Unterteil und dem Oberteil wirkenden Federanordnung vorgespannt ist, nach hinten kippbar ist, wobei die Federanordnung eine um den Zapfen und gegenüber dem Unterteil schwenkbare starre Federgegendruckplatte und eine Druckfeder aufweist, die zwischen einer unterhalb des Zapfens angeordneten Fläche der Federgegendruckplatte und einer Gegenfläche am Unterteil eingespannt ist.

Ein derartiger Stuhl ist bereits bekannt (DE-OS 25 59 169). Dort ist die Federgegendruckplatte von einem am Oberteil der Gelenkanordnung angeformten Fortsatz gebildet, der in das Unterteil hineinragt, in dem auch die einzige Feder angeordnet ist. Diese einzige Feder muß daher die gesamte beim Zurücklehnen über die Rückenlehne aufgebrachte Kippkraft aufnehmen bzw. die gewünschte Rückfederung in die aufrechte Lehnenstellung erbringen. Außerdem muß die Feder über den gesamten Schwenkwinkel zwischen der aufrechten und der zurückgekippten Lehnenstellung wirksam sein, wodurch sich besondere Anforderungen an die Feder ergeben, die in einem vorbestimmten Abstand vom Zapfen bzw. der Schwenkachse zwischen Oberteil b5 und Unterteil angeordnet wird, um einen entsprechenden Hebelarm zu haben, mit dem die Feder auf die Rückenlehne einwirkt. Da ferner beim bekannten Stuhl zwei Gelenkanordnungen auf der einen bzw. anderen Seite des Stuhls vorgesehen sind, kann es auch noch infolge unsymmetrisch zur vertikalen Lehnenmitte aufgebrachte Kjppkräfte zu einer ungleichmäßigen Beanspruchung der beiden Gelenkanordnungen und damit zu einer übermäßigen Beanspruchung einer der Druckfedern der beiden Gelenkanordnungen kommen.

Dementsprechend liegt der Erfindung die Aiigabe zugrunde, die Abfederung der Rückenlehne zu verbessern und eine dauerhafte gleichmäßige Abfederung bei gleichzeitig gutem Sitzkomfort zu erreichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Federgegendruckplatte ein auch gegenüber dem Oberteil verschwenkbares separates Bauteil ist das bis in den Oberteil der Gelenkanordnung verlängert ist und daß das Oberteil ebenfalls eine Druckfeder aufweist die zwischen einer oberhalb des Zapfens angeordneten Fläche der Federgegendruckplatte und einer Gegenfläche am Oberteil eingespannt ist wobei die beiden Druckfedern im wesentlichen gleichen Kompressionskräften ausgesetzt sind.

Diese Ausbildung ermöglicht bei einer einzelnen Gelenkanordnung die Verwendung von zwei Federn anstelle einer einzigen Feder, um die Rückenlehne in die aufrechte Stellung vorzuspannen. Da die Federgegendruckplatte sowohl gegenüber dem Unterteil wie gegenüber dem Oberteil schwenkbar ist, erfolgt selbsttätig ein Ausgleich der Kräfte in den beiden Federn, wobei eine Verschwenkung der Rückenlehne von einer nur etwa halb so großen Verschwenkung der Federgegendruckplatte begleitet wird. Dementsprechend tragen beide Federn im wesentlichen gleichmäßig zur Abfederung bei und haben ihre Federkraft nur innerhalb vergleichsweise geringer Verformungsstrecken zu erbringen. Dadurch wird eine gute, dauerhafte Abfederung ohne übermäßige Federbeanspruchung in den verschiedenen Kippstellungen erreicht

Gleichzeitig ergibt sich eine kompakte Verbindungsanordnung, mit der das Gewicht und die Kosten des Stuhls herabgesetzt werden können.

Die beiden Druckfedern werden vorzugsweise von Blöcken aus Polyurethan gebildet. Außerdem können am Oberteil und Unterteil Anschläge vorgesehen sein, die im Zusammenwirken mit der Federgegendruckplatte den Schwenkbereich der Rückenlehne begrenzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Vertikalschnitt längs Linie l-l in Fig.2 durch das obere Ende eines aufragenden Rahmenteils de-. Stuhls sowie durch eine untere und eine obere Rükkenlehne mit jeweils eigener Gelenkanordnung;

Fig. 2 einen Teilschnitt längs Linie 11-11 in F ig. 1 und

F i g. 3 eine F i g. 1 entsprechende Darstellung, bei der jedoch die Rückenlehnen aus der in F i g. 1 dargestellten vorderen aufrechten Ausgangsstellung in die hintere Entspannungsstellung gekippt sind.

Gemäß den Figuren ist ein einziges vom nicht dargestellten Sitz bzw. Sitzrahmen aufragendes mittleres Rahmenteil 200 zum Stützen der zweiteiligen Rückenlehne vorgesehen, das rohrförmig und mit insgesamt rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist. Die untere Rückenlehne 202 ist am oberen Ende des Rahmenteils 200 durch eine federnd nachgiebige Gelenkanordnung 204 nach hinten kippbar angebracht. Die obere Rückenlehne 206, die gemäß Fig. 1 unter einem Winkel zur unteren Rückenlehne 202 angeordnet ist, ist mittels einer zweiten, federnd nachgiebigen Gelenkanordnung

208 gegenüber der unteren Rückenlehne 202 nach hinten kippbar angebracht Beide Gelenkanordnungen 204 und 208 sind mit einer Ausnahme von gleichem Aufbau. Jede Gelenkanordnung 204, 208 hat ein rohrförmiges Unterteil 210 und ein rohrförmiges Oberteil 212, die jeweils im Querschnitt so gestaltet sind, daß sie teleskopartig in Sockeln in den entsprechenden Gliedern aufgenommen sind, die durch die Gelenkanordnung 204, 208 verbunden werden. Das Unterteil der umeren Gelenkanordnung 204 ist im oberen Ende des Rahmenteils 200 für die Rückenlehne 202 aufgenommen, während das Oberteil 212 der unteren Gelenkanordnung 204 in einem Sockel 214 aufgenommen ist, der von einem Vorsprung 216 gebildet ist, der von der Rückseite der unteren Rückenlehne 202 vorspringt Das Unterteil 210 der oberen Gelenkanordnung 208 ist in einem nach oben offenen Sockel 218 im oberen Ende des Vorsprungs 216 aufgenommen, und das Oberteil 212 der oberen Gelenkanordnung 208 ist in einem nach unten offenen Sockel 220 aufgenommen, der in einem in der Mitte angeordneten Vorsprung an der oberen Rückenlehne 206 gebildet ist

Die oberen Enden der Seitenwände des Unterteils 210 jeder Gelenkanordnung 204, 208 überlappen die unteren Enden der Seitenwände des Oberteils 212, wobei die oberen Bereiche der Seitenwände des Unterteils 210 nach innen so verformt sind, daß sie in die unteren Bereiche der Seitenwände des Oberteils 212 passen. Das Überlappen der Seitenwände ermöglicht es, die Unterteile 210 und Oberteile 212 mittels eines Zapfens 222 gelenkig zu verbinden. Auf dem Zapfen 222 ist eine Federgegendruckplaite 224 gelagert, die jeweils mit einem Ende von zwei Druckfedern 226 und 228 in Form von Blöcken aus elastomerem Werkstoff wie Polyurethan von verhältnismäßig großer Härte in Eingriff steht. Das andere Ende jeder der Druckfedern 226, 228 steht mit der Vorderseite des entsprechenden Unterteils 210 bzw. Oberteils 212 der Gelenkanordnung 204, 208 in Eingriff. Ein Teil des unteren Endes der Vorderwand des Unterteils 210 ist geschlitzt und zu einer Lasche 230 nach innen gebogen. Eine ähnliche Lasche 232 ist in der Vorderwand des Oberteils 212 gebildet.

Ein Vergleich der F i g. 1 und 3 zeigt, daß die Druckfedern 226 und 228 das Oberteil 212 und das Unterteil 210 der Gelenkanordnung 204 und 208 mif einer durch die Vorspannung der Druckfedern 226, 228 bestimmten Kraft in einer vorbestimmten Stellung nachgiebig halten, die durch den Eingriff zwischen der Rückwand der Federgegendruckplatte 224 und den Rückseiten des rohrförmigen Unterteils 210 bzw. Oberteils 212 bestimmt ist. Werden die Federkräfte überwunden, so gibt die Gelenkanordnung nach, indem das Oberteil 212 und das Unterteil 210 um den Zapfen 222 schwenken. Dabei gleichen sich die Federkräfte zwischen den beiden Druckfedern 226 und 228 selbsttätig aus, da sowohl das Oberteil 212 als auch das Unterteil 210 frei um den Zapfen 222 schwenken können. Die Endstellung bzw. der Anschlag für das Rückwärtskippen der unteren Rückenlehne 202 gegenüber dem Rahmenteil 200 wird durch den Eingriff zwischen den Laschen 230 und 232 in den Vorderwänden des rohrförmigen Unterteils 210 und Oberteils 212 mit der Federgegendruckplatte 224 bestimmt (sh. Fig. 3).

In ähnlicher Weise wie schon beschrieben hält die obere Gelenkanordnui.g 208 die obere Rückenlehne normalerweise gegenüber der unteren Rückenlehne in einer vorgegebenen Stellung, gibt jedoch nach, wenn die Federkräfte überwunden werden, bis es dann zum Eingriff zwischen den Laschen und der Federgegendruckplatte kommt.

Es ist auch eine Höheneinstellung für den Stuhl vorgesehen. Am rohrförmigen Oberteil 212 der unteren Gelenkanordnung 204 ist eine rohrförmige Verlängerung 234 angeschweißt oder andererweitig befestigt, die sich nach oben in einen Sockel 236 in der unteren Rükkenlehne 202 erstreckt Die untere Rückenlehne 202 wird mittels einer Verriegelungsschraube 238, die in eine im Vorsprung 216 aufgenommene Gewindehülse 240 eingeschraubt ist, in gewünschter Höhe oberhalb des Sitzes festgeklemmt

Das Rahmenteil 200 und die anschließenden Teile der unteren Gelenkanordnung 204 sowie Teile der oberen Gelenkanordnung 208 zwischen der unteren Rückenlehne 202 und der oberen Rückenlehne 206 sind von einer dehnbaren Hülle in Form eines fahenbalgartigen Schlauches ummantelt

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

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Patentanspruch:

Stuhl mit einer Rückenlehne, die an einem aufragenden Rahmenteil über wenigstens eine Gelenkanordnung befestigt ist, die ein mit dem Rahmenteil verbundenes Unterteil und ein mit der Rückenlehne verbundenes Oberteil aufweist die durch einen waagerechten Zapfen schwenkbar miteinander verbunden sind, um den die Rückenlehne aus einer im wesentlichen aufrechten Stellung, in die sie mittels einer zwischen dem Unterteil und dem Oberteil wirkenden Federanordnung vorgespannt ist, nach hinten kippbar ist wobei die Federanordnung eine um den Zapfen und gegenüber dem Unterteil schwenkbare starre Federgegendruckplatte und eine Druckfeder aufweist die zwischen einer unterhalb des Zapfens angeordneten Fläche der Federgegendruckplatte und einer Gegenfläche am Unterteil eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Federgegendruck-Matte (224) ein auch gegenüber dem Oberteil (212) verschwenkbares separates Bauteil ist, das bis in den Oberteil (212) der Gelenkanordnung (204,208) verlängert ist und daß das Oberteil (212) ebenfalls eine Druckfeder (228) aufweist, die zwischen einer oberhalb des Zapfens (222) angeordneten Fläche der Federgegendruckplatte (224) und einer Gegenfläche am Oberteil (212) eingespannt ist, wobei die beiden Druckfedern (226 und 228) im wesentlichen gleichen Kompressionskräften ausgesetzt sind.

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