DE2857498C2 - Verfahren zum Herstellen eines bi-elastischen Gewebes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines bi-elastischen GewebesInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
- Aus der US-PS 39 48 702 ist ein Verfahren dieser Art zum Herstellen eines bi-elastischen Textilgewebes bekannt, bei dem das Textilgewebe dadurch stabilisiert wird, daß es bis zum vollständigen Fadenschluß spannungsfrei gedämpft und geschrumpft, sodann auskondensiert und anschließend in einer neutralen oder leicht alkalischen Flotte bei einer Temperatur im Bereich von etwa 40 bis 50°C gewaschen wird. Nach dem Trocknen des gewaschenen Gewebes bei etwa 100°C bei gleichzeitigem Strecken wird das Gewebe schließlich bei etwa 175°C bis 185°C für etwa 30 bis 40 Sekunden fixiert. Anschließend kann das Gewebe gegebenenfalls noch an der Unterseite beschichtet werden. Die Thermofixierung bei hoher Temperatur ist dabei erforderlich, um den gewünschten Elastizitätsgrad einzustellen, weil das Dämpfen des Gewebes beim vorgenannten Verfahren völlig spannungsfrei erfolgt. Ungünstig ist dabei, daß sich einerseits der gewünschte Elastizitätsgrad nicht hinreichend genau einstellen läßt und andererseits die hohen Behandlungstemperaturen zum Brettigwerden des Gewebes führen können.
- Die US-PS 21 46 966 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen eines elastischen Zwirnes, bei dem ein Zusammenziehen des Elastomerfadens mit daraus resultierendem nachteiligen Sichtbarwerden desselben zwischen den Deckgarnen dadurch vermieden wird, daß der Elastomerfaden vor dem Verzwirnen mit einem wärmeaktivierbaren Klebstoff versehen wird, mittels dessen dann bei an den Zwirnvorgang anschließender Wärmebehandlung die Garne mit dem Elastomerfaden fest verbunden werden. Dieses Verfahren ist aber insofern problematisch, als die Eigenschaften des elastischen Zwirnes nicht mehr ausschließlich durch die Charakteristiken des Elastomerfadens sowie der Garne, sondern auch durch den verwendeten Klebstoff bestimmt werden. Außerdem führt die zum Aktivieren des Klebstoffes erforderliche Wärmebehandlung bei zahlreichen Chemiefasern zu nachteiligen Strukturveränderungen, insbesondere dann, wenn die Aktivierungstemperaturen, wie in der US-PS 21 46 966 vorgesehen, oberhalb von 100°C liegen.
- Die DE-OS 25 21 073 betrifft ein Spandex-Kerngarn, welches mit einem Garn umsponnen wird, wobei dort das Spandex-Garn einer Temperatur von mehr als 120°C ausgesetzt wird, wobei es sich also um eine Thermofixierung handelt; das damit hergestellte elastische Gewebe ist vornehmlich in Bandform zum Verarbeiten in Kleidungsstücken vorgesehen, nicht aber für Sitzmöbel und dergleichen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, daß bei Verwendung von OE-Garnen als Garn-Komponenten aufweisendem elastischen Zwirn die genaue Dehnung des bielastischen Gewebes exakt eingestellt werden kann.
- Erfindungsgemäß wird dies durch die im Kennzeichen des Patentanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.
- Im Gegensatz zum spannungslosen Dämpfen, wie es dem gattungsbildenden Stand der Technik entspricht, läßt sich beim erfindungsgemäßen Vorgehen die Dehnung des bi-elastischen Gewebes exakt einstellen. Nach dem Dämpfen wird das Gewebe bei 30 bis 40°C leicht alkalisch gewaschen und geschleudert, woraufhin das Gewebe zum Trocknen lediglich noch auf einem Planrahmen bei 100°C mit einer Voreilung von 5% und entsprechender Breiteneinstellung geführt wird. Es erfolgt im Gegensatz zum Stand der Technik nach dem Dämpfen keine Thermofixierung mit Heißluft von 175 bis 185°C, wodurch ein Brettigwerden der bevorzugt verwendeten Polyacryl- und Polyvinylchloridfasern vermieden wird.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
- Die aus einer einzigen Figur bestehende Zeichnung zeigt dabei in perspektivischer Darstellung ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes bi-elastisches Textilgewebe.
- Das in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße bi-elastische Textilgewebe 12 wird aus einem Zwirn 11 hergestellt, der aus einem Elastomerfaden 10 und zwei OE-Garnen 13, 14 besteht, wobei die Herstellung und der Aufbau des Zwirnes nicht Gegenstand der Erfindung sind.
- Der Zwirn wird auf einem Webstuhl verwebt, bei dem die Kett- und Schußfäden unter konstanter Spannung geführt werden, wobei darauf geachtet wird, daß das Gewebe in Kett- und Schußrichtung eine gleichgroße Dehnung von 15 bis 50% in Bezug auf den unbelasteten Zustand in jeder Richtung erhält. Die dabei notwendigerweise einzustellende Webrohbreite hängt sowohl von der vorgegebenen, zu erhaltenden Fertigbreite als auch von dem aufgrund der Elastizität des Elastomerfadens 10 bzw. des Zwirnes 11 gegebenen Elastizitätsgrad des Gewebes ab. Der Elastizitätsgrad des Gewebes 12 ist bei gegebenem Elastomerfaden 10 durch Kett- und Schußdichte einstellbar.
- Nach dem Weben wird das so hergestellte Gewebe stabilisiert, indem es unter Spannung in Breithalterung zunächst zum Schrumpfen über eine Dämpfstrecke geführt wird. Das Breithalten während des Dämpfens ist bei den genannten schwerentflammbaren Qualitäten, wie Polyacrylnitril- oder Polyvinylchloridfasern, aber auch mit flammhemmender Imprägnierung versehener Wolle, wesentlich, da nur mittels eines unter Spannung erfolgenden Dämpfens des Gewebes die genaue Dehnung des bi-elastischen Gewebes einstellbar ist.
- Nach dem Schrumpfen in der Dämpfstrecke wird das Gewebe bei 30 bis 40°C in einer leicht alkalischen, wäßrigen Flotte gewaschen, die durch Zusatz von etwa 0,2 g/l einer nicht-ionischen, oberflächenaktiven Substanz und 0,5 g/l Trinatriumphosphat gebildet wird. Anschließend kann das Gewebe gegebenenfalls noch in einer wäßrigen Flotte mittels Essigsäure auf einen pH-Wert von 5 bis 6 angesäuert und in einem Gewebeweichmacher aufgefrischt werden. Nach unmittelbar anschließendem Schleudern wird das Gewebe schließlich lediglich noch bei etwa 100°C im Planrahmen mit einer Voreilung von 5% und entsprechender Breiteneinstellung zum Trocknen geführt.
Claims (1)
- Verfahren zum Herstellen eines bi-elastischen Gewebes aus einem elastischen Zwirn, der aus einem Elastomerfaden von etwa 154 dtex bis 310 dtex und zwei Garnen aus Natur- und/oder Synthetikfäden besteht, wobei das Weben unter konstanter, leichter Spannung erfolgt und im Anschluß an das Weben eine Stabilisierung mittels Dämpfens, Schrumpfens, Waschens und Trocknens durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe bei Verwendung von Offenendgarnen (OE-)Garnen mit Garnstärken von 100 dtex bis 12 500 dtex, wobei die Einzelfaserstärken in der Größenordnung von 100 bis 12 500 dtex liegen, unter Spannung mittels Breithaltens zum Schrumpfen über eine Dämpfstrecke geführt wird und nach dem üblichen Trocknen keine Thermofixierung mehr erfolgt.
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Cited By (2)
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EP1721732A1 (de) | 2005-05-10 | 2006-11-15 | SKS Sitzkomponenten GmbH & Co. KG | Mehrschichtiges Werkstoffteil und daraus hergestelltes Formteil |
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1978
- 1978-03-16 DE DE19782857498 patent/DE2857498C2/de not_active Expired
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