DE3205188A1 - Falschdrahttextuiertes garn und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Falschdrahttextuiertes garn und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
a · λ β mm Λ-ß
m ft * 4
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 82/F 024 Dr.FK/cr
Falschdrahttexturiertes Garn und Verfahren zu seiner
Herstellung .
Die Erfindung betrifft ein Falschdrahttexturiergarn sowie seine Herstellung durch Fachen und gegebenenfalls
Verblasen von zwei gegensinnig falschdrahttexturierten Garnkomponenten. . , _
Aus dem Stand der Technik sind eine Reihe von Verfahren
bekannt, drehungsneutrale oder nicht zwirnlebendige Garne durch Fachen zweier gegensinnig falschdrahttexturierter
Garne herzustellen. Hierbei sind unter gegensinnig falschdrahttexturierten Garnen solche Garne zu
verstehen, die sich bei der üblichen Falschdrahttexturierung in einem Zustand entgegengesetzten hohen
Zwirns befunden haben, also vorübergehend jeweils eine
Drehung in S- bzw. Z-Richtung erfahren haben. Während falschdrahttexturierte Garne, die nur aus Einzelfilamenten
bestehen, die alle in der gleichen Richtung hochgedreht. wurden, auch nach dem Zurückdrehen eine Drehungsneigung
oder Zwirnlebendigkeit aufweisen, ist das bei Kombination von zwei gegensinnig falschdrahttexturierten Garnen
nicht mehr der Fall, hier heben sich die nach der Falschdrahttexturierung zurückbleibenden Drehmomente im allgemeinen
gegeneinander auf. Das Fachen gegensinnig falschdrahttexturierter Fäden kann durch eine Verwirbelung
der Einzelfilamente der verschiedenen Komponenten miteinander unterstützt werden, wie das z.B. in der DE-OS
17 10 639 beschrieben wird, oder auch durch eine geringe Drehung der gefachten Garne erzielt, werden, womit jedoch
meist eine Verminderung des Volumens und der Kräuselelastizität
verbunden ist.
Drehungsneutrale Garne wurden auch bereits als Mischgarne aus Einzelfilamenten aus verschiedenen Rohstoffen herge-
stellt. Beispielsweise wird in der DE-OS 22 48 556 die Fachung von falschdrahttexturierten Celluloseazetatgarnen
mit entsprechenden Garnen aus Polyester, Polyamid usw. vorgeschlagen, während in der DL-PS 1 419 33
ein Fachen und Verblasen von Polyamid und Polyestergarnen beschrieben wird, um spezielle färberische Effekte
zu erzielen. Bei diesen drehungsneutralen Garnen nach dem Stand der Technik wird darauf geachtet, beide Garnkomponenten
unter optimalen Bedingungen zu texturieren. Für synthetische Garne kann die optimale Falschdraht*-
zahl, d.h. die Zahl der vorübergehend aufgebrachten Drehungen pro Längeneinheit während des Falschdrahttexturierens
durch die sogenannte Heberlein-Formel (vgl. GB-PS 707 859) abgeschätzt werden: 15
Optimale Falschdrahtzahl: + 800 (T/m)
den +60
Wird mit einer Falschdrahtzahl in der Nähe des Wertes
der Heberlein-Formel gearbeitet, so werden allgemein ein optimaler Bausch und besonders gute Kräuselwerte der
behandelten Garne bzw. Einzelfilamente beobachtet.
Bei Friktionstexturierung ist dagegen keine genaue gäbe über die vorübergehend aufgebrachte Drehung möglich,
wie dies z.B. von Arthur und Welle im J. Text. Inst.,Nr.2
(1960), T 66 ff dargestellt ist. In der betrieblichen Praxis werden die optimalen Texturiereinstellungen,
besonders der· D/Y-Wert, aus den Kräuselwerten der texturierten Garne ermittelt; durch aufwendige Meßmethoden
kann nachgewiesen werden, daß die durch Friktionsdrallgeber tatsächlich aufgebrachte Drehung dann wiederum
dem bekannten Heberlein-Wert entspricht.
- . ' ■■■■■·..-■"■ ■- f- ■■■-.. · ■ ■ ". ■ '
Durch einen derartigen TexturierVorgang werden aus den
glatten Filamentgarnen gekräuselte bauschige Garne, die
zu Flächengebilden verarbeitet werden können, die ein
Aussehen und ein Volumen haben, das Flachengebilden aus
Stapelfasern ähnelt. Beanstandet wird jedoch immer noch das "synthetische" Aussehen, der Griff und der Fall derartiger
Flächengebilde aus falschdrahttexturierten Synthesegarnen. - \ "■"-■ ;
Der Warenausfal1 ζ.B. von Strickstücken aus texturierten
Viskosefilamentgarnen wird dagegen als seidig und fließend bezeichnet. Es war bisher nicht möglich, aus vollsynthetischem
Material einen entsprechenden Warenausfall bei textlien Flächehgebilden zu erhalten.
ι5 .-■-;■■■■. / ■■■■■'■'■;' ..,-.■-.
Es bestand daher immer noch die Aufgabe, geeignete texturierte Filamentgarne aus vollsynthetischen Einzelfilamenten
zu entwickeln, die sich zu textlien Flächengebilden verarbeiten lassen, die das Aussehen, den Griff
und Fall von Flächengebilden aus texturierten Viskosefilamentgarnen
aufweisen, dabei aber nicht nach einer komplizierten Naßspinntechnologie hergestellt werden
müssen und zum andern nicht die geringe Formstabilität und den fortlaufenden Schrumpf bei jeder Wäsche, auf-
25· weisen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß Falschdrahttexturiergarne,
die aus zwei Komponenten von vollsynthetischen Einzelfilamenten bestehen, die unterschiedliche
Drehneigung aufweisen, dann zu textlien Flächengebilden mit bisher nicht bekannten Eigenschaften verarbeitet
werden können, wenn die Einzelfilamente der einen Komponente
eim-reduzierte Einkräuselung (E) aufweisen, die
unter 10 %., meist unter -6 % und bevorzugt unter 3 S liegt
und die Einzelfilamente der anderen Garnkomponente eine
übliche Einkräuselung von über 30 %, bevorzugt über 50 %
aufweisen. Es ist also erforderlich, daß die Werte der
Einkräuselung der Einzelfilamente der beiden Garnkompo-
nenten sich erheblich unterscheiden. Setzt man den Wert
der Einkräuselunrj der normal falschdrahttexturierten
Komponente gleich 100 %, so sollten die Einzelfilamente der anderen Komponente nur noch Einkräuselungswerte zeigen,
die unter 35 % bezogen auf die normaltexturierte Komponente,
vorzugsweise 1 bis 20 % betragen. Vorzugsweise bestehen dabei die Einzelfilamente der beiden Komponenten
aus der gleichen fadenbildenden Substanz und zwar insbesondere aus fadenbildenden Polyestern.
10
Derartige Falschdrahttexturiergarne können durch Fachen und gegebenenfalls zusätzliches Verblasen zweier gegensinnig
falschdrahttexturierter Garne erhalten werden, wenn die eine Garnkomponente .in üblicher Weise unter
optimalen Bedingungen falschdrahttexturiert wird, d.h.
also bei optimaler Temperatur und einem Falschdraht, der sich in etwa aus der oben angegebenen Heberlein-Formel
ergibt, während die andere Garnkomponente mit einem gegensinnigen Drall beaufschlagt wird, der nur 35 bis
65, vorzugsweise 40 bis 55 % des optimalen Falschdrahts
für diese Komponente beträgt. Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Besonders ansprechende Garne ergeben sich, wenn die Garnkomponente mit verminderter Falschdrahtzahl
bei geringeren Temperaturen texturiert wird. Bevorzugt wird die normaltexturierte Komponente bei den
gewohnten Temperaturen von etwa 2000C texturiert oder
Strecktexturiert, die Garnkomponente mit verminderter
Falschdrahtzahl dagegen bei 120 bis 18O0C.Besonders bevorzugt
werden identische Garnkomponenten als Ausgangs-. material verwendet, es können aber auch durch Mischungen
verschiedener Rohstoff, Titer, Profile usw. weitere Effekte erzielt werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die über die '
Falschdrahtzahl und gegebenenfalls die Texturiertemperatur hinausgehenden Texturierparameter im üblichen Bereich
gewählt, wie sie z.B. in der Zusammenstellung von Scherzbercf
in"Melliand Textilberichte" (1966), Heft 2 bis Heft 12
aufgezeigt werden.
Die Fachung der Garne kann zu jedem Zeitpunkt nach der
Falschdrahttexturierung stattfinden, bevorzugt jedoch un-ο
mittelbar nach der Falschdrahttexturierung vor Aufspulung auf
eine Spule der Texturiermaschine. Die Fachung kann besonders bevorzugt noch durch eine Verwirbelung verbessert werden. Eine solche Verwirbelung erfolgt üblicherweise
durch Verwendung von Blasdüsen, wobei jedoch auf eine ausreichende Fadenspannung zu achten ist, um die
unter diesen Bedingungen mögliche Bildung von Schlingengarnen zu vermeiden.
Das Verfahren ist besonders einfach und liefert insbesondere dann homogene Garne, wenn die beiden Garnkomponenten
auf unmittelbar benachbarten Textur!erstellen
hergestellt worden sind und nach Durchlaufen der Drallgeber gefacht und gegebenenfalls verblasen werden.
Unter diesen Umständen ist es zwar meist nicht möglich, die Texturierheizer bei unterschiedlichen Temperaturen
für die verschiedenen Garnkomponenten zu fahren. Es besteht aber die Möglichkeit, durch Einsatz entsprechender
Fadenleitorgane beispielsweise die Verweilzeit eines
Garnes auf dem Texturierheizer im Vergleich zu der Verweilzeit der Normalkomponente zu verkürzen.
Wie bereits oben ausgeführt ist es j.edoch noch möcrlich,
die Garnkomponenten auch noch zu einem späteren Zeitpunkt,
gegebenenfalls direkt vor Einlauf in die Strickmaschine,
zu fachen und gegebenenfalls zu Verblasen.
- er -
Hier ist dann fär eine konstante Einlaufgeschwindigkeit
der Garnkomponenten unter vorgegebener Spannung zu sorgen, falls nicht durch unterschiedliche Einlaufge-schwindigkeiten
bzw. Einlaufspannungen besondere Garneffekte, die nicht Gegenstand dieser Anmeldung sind,
erzeugt werden sollen.
Werden bei den benutzten Falschdrahttexturiermaschinen Spindeldrallgeber eingesetzt, läßt sich die Falschdrahtzahl
durch die Drehzahl der Spindeln exakt einstellen. Bei Einsatz von Friktionsdrallgebern mit mehrachsigen
Scheibenaggregaten kann die Falschdrahtzahl bevorzugt
durch den Achsabstand der Scheibenaggregate festgelegt werden.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren
werden bevorzugt identische Garne verwendet. Es können verstreckte Garne ab Cops falschdrahttexturiert
werden, bevorzugt werden jedoch sogenannte Schnellspinngarne wie sie z.B. in der DE-OS 22 11 843 beschrieben
sind. Bei der Verwendung derartiger Spinngarne sind die Garnkomponenten während des Falschdrahttexturierverfahrens
gleichzeitig zu verstrecken. :
Erfindungswesentlich ist die deutlich unterschiedliche
Falschdrahtzahl der beiden gegensinnig falschdrahttexturierten Garnkomponenten. Die deutlich verminderte
Drehungszahl bei der zweiten Komponente führt zu Einkräuselungswerten
(F...) von unter 10 %, meist sogar unter
6 '% gegenüber Einkräuselungswerten von etwa 50 % und
mehr bei der Komponente mit normaler Falschdrähtzahl.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Garne können textile Flächengcbilde erzeugt werden, die in ihrer Oberflächenstruktur,
ihrem Griff und ihrem Fall deutlich
von solchen aus einfachen falschdrahttexturierten Öarnen
oder Flächengebilden aus drehungsneutralen vollsynthetischen texturierten Garnen abweichen. Beispielsweise
wird der Warenausfall eines Rundstrickstückes aus einem erfindungsgemäß hergestellten Garn dtex 76 f 24 χ 2
von Strickereifachleuten als seidig, fließend und
geschliffen. bezeichnet. Dieser Effekt kann durch geeignete
Profilgebüng, wie z.B. Dreieckpröfil noch verstärkt
werden. Der Warenausfall läßt sich am besten mit Strickstücken.aus falschdrahttexturierten Viskosefilamentgarnen
vergleichen.
Stellt man aus den erfindungsgemäßehGarnen Stickstücke
in Doppelreliev-, Struktur- oder abgewandelten Uni- .
Bindungen her, ergibt .sich ein plastisches Warenbild;
wie es bisher nur von hochgedrehten Viskosegarnen erhalten
werden konnte.
Die Ursachen für diese Oberflächeneffekte von Strickstücken
könnten in einer sehr feinen Schlaufen- und/oder Schiingenstruktur der erfindungsgemäßen Garne liegen.
Eine solche Schlaufenstruktur kann bei einem extrem
lockeren Abstricken sichtbar gemacht werden. Strickt man
beispielsweise ein erfindungsgemäßes Garn auf einer
einsystemigen Strickmaschine mit einer Einlaufspannung von nur 4 cN ab, so ergibt sich nach der Temperaturbehandlung
eines Wasch- oder Färbeprozesses ein Flächengebilde mit einer ausgeprägten Frotte -Struktur, die in
Beispiel 1 noch ausführlicher erläutert wird. Durch geeignete
Wahl der Falschdrahtzahl und der Texturiertemperafcur
läßt sich diese "Frotte-Strutur" optimieren. Dieses
Optimum ergibt bei entsprechend fester gebundenen Strickstücken etwa auch das Cptirium der oben beschriebenen Veränderung
* der Oberflächenstruktur in--Richtung "'Viskosetexturiert
garn. Die dabei auftretenden Verbesserungen in der Ober-
- g -AO-
flächenstruktur, im Griff und im Fall sind allerdings
nur qualitativ gegebenenfalls nur subjektiv erfaßbar. Die Ausbildung der Frotte-Struktur der untersuchten Strickstückc
gestattet jedoch eine objektive Optimierung.
In den folgenden Beispielen soll die Erfindung weiter erläutert werden. Gezeigt wird der Einfluß der verminderten
Falschdrahtzahl bei einer Komponente. Ein weiteres Beispiel zeigt die Möglichkeit der betrieblichen Fertigung
eines erfindungsgemäßen Garnes und ein weiteres Beispiel zeigt den Einfluß der Texturiertemperatur auf die
Struktur des erfindungsgemäßen Texturiergarnes.
Bei den in den Beispielen angegebenen Werten für die Reißfestigkeit bzw. Reißdehnung ist dabei die feinheitsbezogene
Höchstzugkraft bzw. Höchstzugkraftdehnung nach DIN 53 815 zu verstehen, die Werte für den Kochschrumpf
bzw. Thermoschrumpf wurden nach DIN 53 866, die Werte für die Einkräuselung bzw. Kräuselbeständigkeit nach
DIN 53 840 bestimmt.
Das folgende Beispiel zeigt die Herstellung des erfindungsgemäßen
Texturiergarnes durch Fachen von zwei falschdrahttexturierten Garnkomponenten. Als Ausgangsgarn
für beide Komponenten war ein Polyethylenterephthalat-Schnellspinngarn
dtex 86 f 24, rund, glänzend, ausgesponnen worden, das mit einer Spinnabzugsgeschwindigkeit
von 3 000 m/min aufgewickelt wurde. Das Textürierverstreckverhältnis
dieser Fäden betrug 1:1,5
Die Herstellung der normal texturierten Komponente, die
in gewohnter Art strecktexturiert wurde, erfolgte unter Einhaltung der folgenden Parameter:
Texturierverstreckverhältnis 1 : 1,5
Oberflächentemperatur des Heizers 2000C
(Länge 125 cm)
D/Y-Wert 1,64
Garnspannung vor/nach dem Drallgeber 15/22 cN Abzugsgeschwindigkeit 310 m/min
Der D/Y-Wert ist dabei der Quotient aus der Umfangsgeschwindigkeit
der Drallgeberscheiben (disc) und der Garngeschwindigkeit (yarn). Als Drallgeber wurden 3-achsige
Friktionsdrallgeber der»Firma Barmag, Barmer Maschinenfabrik AG, mit.jeweils drei (R)KYOCERA-Keramikscheiben
verwendet.
Die textiltechnologischen Daten dieser normaltexturierten . Garnkomponente betrugen;
Titer 57,2 dtex
Reißfestigkeic 30,4 cN/tex
Reißdehnung 25,7 %
Kochschrumpf 5,8 %
- | 1 % |
1 % | |
6, |
Q Q,
O Ό |
54, | |
85, | |
Thermoschrumpf 200°C
Einkräuselung Kräuselbeständigkeit
In diesem Beispiel wird eine Drehungsreihe für die zweite,
geringer falschdrahttexturierte Komponente gezeigt, wobei die Falschdrahtzahl der zweiten Komponente mit Hilfe einer
Stegspindel genau eingestellt wurde. Beide Komponenten wurden anschließend an der Strickmaschine gefacht und
in loser Einstellung abgestrickt. Hierzu diente eine Schlauchstrickraaschine vom Typ SBV-A 2 der Firma Santoni,
die eine 8'er Teilung aufwies sowie einen Durchmesser von 3,5" und 88 Nadeln. Die. Einlaufspannung betrug ca. 4 cN.
Bei der Texturierung lag das Verstreckverhältnis,wie bei
der Normalkomponente,bei 1:1,5, die Heizertemperatur
betrug 2000C, variiert wurde die Falschdrahtzahl, die
Falschdrahtdrehung erfolgte in Z-Richtung, während die Normalkomponente in S-Richtung falschdrahttexturiert
wurde. Die Falschdrahtzahl nach Heberlein errechnet sich zu 3270 T/m.
Proben-Nr. la 1b Ic 1d
Falschdrahtzahl T/m 750 1090 1360 1720
Garnspannung vor/nach
Drallgeber cN 30/72 30/62 27/56 22/48
Titer dtex 57,8 58,7 58,8 59,1
Reißfestigkeit cN/tex 43,3 32,6 17,5 23,4
Reißdehnung % 32,9 32,5 11,8 21,3
Kochschrump % 4,5 4,2 4,4 4,9
'rhenroschrumpf 2000C % 7,7 7,1 6,4 6,6
Thermoschrumpf 12O0C % 5,7 4,4 3,3 3,7
Einkräuselung % 0,7 0,5 0,7 1,9
Kräuselbeständigkeit % -45,2 -46,7 +15,1 +24,9
Bei dem anschließenden Verstricken wurde jeweils ein
normaltexturiertes Garn und eine Komponente der Proben 1a bis Id vor der Strickmaschine gefacht, wobei auf
gleiche Einlauf geschwindigkeit und Fädenspannung geachtet.
wurde. : ■
Die erhaltenen Strickschläuche wurden anschließend gefärbt
unter den nachfolgendenBedingungenί
Probengewicht: 50 g
Färbeflotte: 2,5 1 Wasser mit 0/75 g Disperse Blue
139 und 7.5 ml Carrier auf Basis o-Phenylphenoi
Färbebedingungen: 30 min bei 95OC In einer Färbeapparatur
Mini-Jet der Fa. Mathis AG,
NiederhasIi (Schweiz)
Die Proben wurden anschließend mit Wasser nachgespült,
geschleudert und getrocknet.
Die so erhaltenen Strickschläuche aus den gefachten Garnen zeigten eine frotteartige Schlaufenstruktur, die
mit zunehmender Falschdrahtzahl der zweiten Komponente zunächst ausgeprägter wurde. Ein Optimum dieser Schiaufenstruktur
ergab sich bei dem gefachten Garn unter Verwendung der Garnkomponente Ic, mit einer Falschdrahtzahl, die etwa 40% des Wertes betrug, der sich nach
der Heberlein-Formel errechnet. Eine weitere Erhöhung der
Falschdrahtzahlen der zweiten Komponente, die die Schlaufen bildet, führte zum Kringeln der abstehenden
Schlaufen und zu einer zunehmend feineren Kräuselung der Einzelfilamente dieser Komponente.
Muster der erhaltenen Strickschläuche mit den
Proben 1a, 1c und 1d sind in den Figuren 1 bis 3 vergrößert wiedergegeben. Die Ausbildung der Schlaufen-
Struktur kann en don Außenkanten der Strickschläuche gesehen
werden. In Figur 1 ist der Strickschlauch wiedergegeben, der unter Verwendung der Garnkomponente 1a
erhalten wurde. Bei dieser Garnkomponente wurde nur eine Falschdrahtzahl von 750 T/m entsprechend 22,9 % des
theoretischen Wertes nach Heberlein eingehalten. An der Schlauchkante sind relativ wenig ausgeprägte Schlaufen
zu sehen.
In Figur 2 ist der Ausfall unter Verwendung der Komponente
1c mit einer Falschdrahtzahl von 1360 T/m entsprechend 41,5 % des Wertes nach Heberlein wiedergegeben. Die
Schlaufen sind stark entwickelt und stehen bogig von der Hauptmasse des Strickstückes ab. In Figur 3 wurde die
-Jg1 Probe 1d zusammen mit der Normalkomponente verarbeitet.
Die Komponente 1d hat eine Falschdrahtzahl von 1720 T/m entsprechend einem Wert von 52,5 % gemäß der Heberlein-Methode
.
Bei diesem Muster stehen die Schlaufen der Komponente mit geringer Falschdrahtzahl nicht mehr weit von
der Hauptmasse der Ware ab, zeigen Kringel und eine feinere Kräuselung.
Werden die Garne aus Mischungen der Garnkomponente mit normaler Falschdrahttexturierung und Garnkomponenten
verminderter Falschdrahtzahl unter üblichen Bedingungen verstrickt, so zeigt sich, daß die gewünschten Besonderheiten
dieser textlien Flächengebilde etwa parallel zu der 0 an den Musterstücken beobachten Frotte-Struktur sich
verändern.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Garnes durch alleinigen Einsatz von Friktionsdrallgebern.
Gearbeitet wurde auf einer Strecktexturiermaschine, die mit dreiachsigen Friktionsdrallgebern
der Firma Barmag AG bestückt war, die jeweils mit drei
Friktionsscheiben aus 'KYOCERA ausgerüstet waren.
Das Einlegen des Garnes in die Drallgeber erfolgte dabei in üblicher Weise durch Aüsklappen eine" der drei Achsen.
Zur übertragung des geringeren Falschdrahtes auf die
zweite Komponente wurde bei diesem Garn mit halbgeöffneten Drallgeber texturiert, d.h. mit vergrößertem
Achsenabstand/ während bei der ersten Komponente wie gewohnt mit geschlossenem Drallgeber texturiert wurde,
Der Abstand der drei Achsen zueinander liegt im geschlossenen Zustand bei 38 mm und wurde zur übertragung
des geringen Dralls auf 49 mm erhöht. Jsweils ein Garn
mit normalem. Falschdraht (völlig geschlossenem Drallgeber) und vermindertem Falschdraht (teilweise geschlossener
Drallgeber) wurden nach Verlassen der Drallgeber gefacht und mit Hilfe einer Blasdüse verwirbelt. Die
Ausgangsgarne und alle in der folgenden Tabelle nicht genannten Parameter entsprechen den Angaben des
Beispiels 1.
< | normal tex- turierte Garn- konp. (A) |
- W - | 3205188 | |
38 | - A(o- | |||
Texturierpara- meter |
S 1.64 | Garnkomp. mit vermind.Falsch drallzahl (B) |
erfindungsgemäßes Garn durch Fachen + Verblasen 1 χ Α und 1 χ Β |
|
Achsabstand (mm) | 15/22 | 49 | ||
D/y-Wert | Z 1.64 | |||
Garnspannung vor/ | 30/37 | |||
nach Drallgeber (cn) |
57,2 | |||
Textile Prüfwerte | 30.4 | |||
Titer dtex | 25.7 | 58,6 | 118,1 | |
Reißfestigkeit cN/tex |
6.6 | 28.0 | 27.2 | |
Reißdehnung % | 8.0 | 25.4 | 26.2 | |
Kochschrumpf % | 54.1 | 6.9 | 3.9 | |
Thermoschrumpf 2000C % |
8.2 | 6.0 | ||
Einkräuselung % | 5.9 | 24.3 | ||
Kräuselbeständigkeit %
85.8
36.6
89.3
Die Musterstrickschläuche aus dem erhaltenen gefachten und verwirbelten Garn entsprachen in ihrer Schlaufenstruktur
denen, die aus normal texturierter Ware und der Probe 1c gemäß Beispiel 1 erhalten worden waren,
die Gestricke in fester Einbindung zeigten den gewünschten viskoseähnlichen Griff und Fall.
Als Vorlage für die Texturiermaschine diente wiederum Schnellspinnware aus Polyethylenterephthalat mit dem
Spinntiter dtex 86 f 24, glänzend, rund. Das normal texturierte Material wurde wiederum mit Hilfe eines
Friktionsdrallgebers der Firma Barmag, Banner Maschinenfabrik
bestückt mit drei mal drei ^'KYOCERA-Scheiben
erzeugt. Das Material erhielt bei der Strecktexturierurig
einen Z-Dr.all, die Heizer länge betrug 125 cm. Weiterhin
wurden folgende Werte eingehalten .
D/Y-Wert : ; : 1,86 - :.;■ - : '
Verstreckverhältnis T : 1,5 ; ; :....-.■■■
Heizertemperatur 2000C :...
Abzugsgeschwindigkeit 270 m/min
Das erhaltene Garn bzw. die Garnkomponente zeigtef
folgende Prüfergebnisse
Einkräuselung. 50,5 %
Thermoschrumpf bei 2000C 5,8 %
Kochschrumpf 3,5 %
; Die 2. Garnkomponente mitverminderter Palschdrahtzahl
wurde mit Hilfe einer Stegspindel in S-,Kiehtung falschdrahttexturiert.
Die Heizerlänge-betrug wiederum 125 cm.
Weitere Einstelldaten: * ■
Falschdrahtzahl 1710 T/m
Verstreckverhältnis 1 : t,5
Heizertemperatur 145°C
Abzugsgeschwindigkeit 270 m/min
Diese Garnkomponente zeigte folgende Früfergebnisse:
30
Einkräuselung 1 % ..
Thermoschrumpf bei 200°C. -.-'.. .7:,.-9/%."·.- ■'-'■,'._■ I .-'.-."
. Kochschrumpf 5,1 % : : ; . ·-:■
Beide Garnkomponenten wurden an einer Strickmaschine
mit 10er Teilung zusammengefacht und gemeinsam mit sehr geringer Spannung verstrickt. An den ge-
waschenen Strickmustern hebt sich der mit niedrigerer
Falschdrahtzahl texturierte Faden in den meisten Maschen als kleine Schlaufe ab und führt zu dem beschriebenen
Frotte-Charakter. herden die erhaltenen Musterstücke gewaschen und gefärbt, so entwickelt sich ein
frotteartiger Charakter des textlien Flächengebildes,
wie es in Figur 2 wiedergegeben wurde. Bei dem Abstricken derartiger kombinierter falschdrahttexturierter Fäden
unter üblichen Garnspannungen werden Flächengebilde erhalten, die wiederum den gewünschten viskoseähnlichen
Griff und Fall aufwiesen.
Bei den Einstelldaten des Beispiels 3 fällt auf, daß hier, im Gegensatz zu den Ergebnissen des Beispiels 1
eine Falschdrahtzahl von 1710 T/m entsprechend 52,5 % des theoretischen Wertes nach Heberloin noch zu einer brauchbaren
Garnkomponente geführt hat. Ursache dafür ist, daß bei diesem Beispiel die Temperatur des Heizers von
üblicherweise 200° auf 1450Cabgesenkt wurde. Unter diesen
Bedingungen wird die gewünschte verminderte Einkräuselung auch noch bei etwas höheren Falschdrahtzahlen erzielt als
bei höheren Temperaturen.
Claims (11)
1. FaIschdrahttexturiertes Garn aus zwei Garnkomponenten»
die aus vollsynthetischen Einselfilamenten bestehen
und unterschied!iche Drehneigung aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß die EinzelfIlamente der einen
Komponente ,eine reduzierte Einkräuselung (E) auf-.......
weisen, die unter IO:■ 4liegt unddaß die Einzelfilamente
der anderen Garnkomponeriteeine Ein- .
kräuselung in an sich bekannter Höhe von über 30 %
bevorzugt über 50 % aufweisen,
2. Texturiergarne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garnkomponente mit verminderter-Einkräuselung eine Einkräuselung der Einzelfilamente von weniger
als 6 %, bevorzugt weniger als 3 % aufweist.
3. Texturiergarn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,;
daß die Einzelfilamente der beiden Komponenten die gleiche fadenbildende Substanz aufweisen.
4. Texturiergarn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als fadenbildende Substanz ein Polyester eingesetzt
wird. . : . .
5. Verfahren zur Herstellung eines falschdrahttexturierten
Garnes durch Fachen und gegebenenfalls zusätzliches
• Verblasen zweier gegensinnig falschdrahttexturierter
Garne, dadurch gekennzeichnet, daß ei ie eine Garnkomponente
bei voller Falschdrahtzahl entsprechend der
Heberleinformel und die andere mit einer Falschdrahtzahl von 35 bis 65, vorzugsweise 4Ö bis 55 % der
theoretischen Falschdrahtzahl nach Heberlein beaufschlagt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garnkomponente mit verminderter Falschdrahtzahl bei einer Temperatur von 120 bis 18O0C texturiert
wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß identische Garne als Ausgangsmaterial für beide Komponenten verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial für beide Garnkomponenten
unverstreckte schnellgesponnene Garne verwendet werden, die simultan Strecktexturiert werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der Garnkomponenten mittels Falschdrallspindeln texturiert wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Garnkomponenten von mehrachsigen
Scheibenaggregaten falschdrahttexturiert werden, die einen unterschiedlichen Achsabstand der Scheiben aufweisen.
11.Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 10» dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Komponenten auf benachbarten Texturierstellen eine Texturiermaschine hergestellt =
und nach Durchlaufen der Drallgeber gefacht und gegebenenfalls verblasen werden und wobei gegebenenfalls
die Garnkomponente mit der verminderten Falschdrahtzahl eine kürzere Wegstrecke auf dem Texturierheizer
durchläuft als die Falschdrahtkomponente mit normaler Falschdrahtzahl.
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