DE19936516A1 - Effektgarnherstellung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gewebe oder Maschenware, bei dem texturiertes oder gekräuseltes Garn verwendet wird, welches in seinen Texturier-, Struktur- oder Garneigenschaften über seine Lauflänge regelmäßig oder auch unregelmäßig verändert wurde, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Garnes.
Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Gewebe oder Maschenware, bei dem
texturiertes oder gekräuseltes Garn verwendet wird, welches in seinen Texturier-,
Struktur- oder Garneigenschaften über seine Lauflänge regelmäßig oder auch
unregelmäßig verändert wurde, sowie die Herstellung diese Garnes.
Die mit den verschiedenen Texturierverfahren wie z. B Friktionsfalschdralltexturierung mit
Scheiben- oder Riemchenaggregaten, Stauchkammerkräuslung oder Blastexturierung
hergestellten Garne zeichnen sich durch möglichst gleichbleibende Struktureigenschaften
und Anfärbbarkeiten aus. Ziel dieser Texturierprozesse ist es, diese Eigenschaften
sowohl von Produktionsposition zu Produktionsposition als auch über die Lauflänge
möglichst konstant zu halten, um ein regelmäßiges Warenbild im Gewebe oder Gestrick
zu erhalten. Hierfür werden im laufenden Prozeß auch Meßinstrumente zur Überwachung
der gleichbleibenden Garnqualität eingesetzt, die die Garnqualität dokumentieren und
dafür sorgen, daß fehlerhaftes Garn ausgesondert werden kann.
Für Gewebe resp. Gestricke, bei denen es nicht auf die Gleichmäßigkeit der
Oberflächenstruktur sondern viel mehr auf modische Mustermöglichkeiten ankommt,
werden spezielle Effektgarne her gestellt. Diese Effektgarne zeichnen sich durch einen
über die Lauflänge variierenden Garn charakter aus. Ein anschließendes Assemblieren
geschieht in der Art, daß die Garne mit unterschiedlicher Voreilung resp. unter
Knotenbildung eines Garnes zusammengefügt werden. Da dieser komplexe Vorgang nur
auf speziellen Maschinen realisiert werden kann und die Produktionsgeschwindigkeiten in
der Regel langsam sind, stellen derartige Effektgarne ein hochpreisiges Produkt dar.
Aufgabe der Erfindung ist es, auf kostengünstige Weise neuartige Gewebe oder
Gestricke herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das für diese Gewebe oder
Gestricke verwendete Garn im Texturierverfahren hergestellt wird, wobei die
Texturierqualität und Texturiereigenschaften über die Länge des Garnes ständig geändert
werden. Diese Änderungen können periodisch sein, aber auch in unregelmäßigen oder
zufälligen Abständen erfolgen.
Die nach dieser Prozeßmethode hergestellten Garne können aus Polyester PES,
Polyamid PA, Polypropylen PP bestehen. Ebenso werden spinngefärbte und
Mikrofilamente mit einem speziellen Effekt versehen. Die Effektgarne weisen
unterschiedlich Kräuselstruktur und Anfärbung über die Lauflänge auf. Ebenso ist es
möglich, lokal echte Drehungen in das Garn einzubinden. Dieser Effekt ist in der Industrie
als Tight Spot bekannt, wird allerdings bisher als Fehler im Garn angesehen. Sowohl das
lokale Einbringen von echten Drehungen als auch die Änderung der Struktur und der
Anfärbbarkeit werden kontrolliert über die Lauflänge geändert. Die so entstandenen
unterschiedlichen Strukturen auf Basis unterschiedlicher Materialien und
unterschiedlicher Feinheiten können abschließend assembliert werden.
Die oben geschilderten Effekte können durch verschiedene Verfahren, die im Folgenden
geschildert werden, erreicht werden.
- a) Unterschiedliche Intensität der Drallerteilung über die Lauflänge. Hierbei wird das D/Y- Verhältnis (Verhältnis der Drehgeschindigkeit des Drallkörpers/Garngeschwindigkeit) kontrolliert oder zufällig zeitlich verändert.
- b) Erzeugung von Schlupf bei der Drallerteilung über die Lauflänge. Hierbei passieren erzeugte Drehungen das Aggregat und fixieren sich lokal im fertigen texturierten Produkt. Es entstehen Tight Spots.
- c) Variation der Fadenspannung im Prozeß über die Lauflänge.
- d) Variation der Fadenverstreckung über die Lauflänge. Dies geschieht durch kontrolliertes Ändern des DR-Verhältnisses (Änderung des Geschwindigkeitsverhältnisses der Lieferwerke vor und nach der Texturierzone).
- e) Variation der Kühlung oder Erhitzung des Garnes über die Lauflänge.
- f) Variation der Druckluft, mit der das Garn beaufschlagt wird
- g) Variation der Heißluft oder Dampfes mit der das Garn behandelt wird.
Im Folgenden werden die Vorrichtungen, mit denen die oben aufgeführten Verfahren
realisiert werden können, geschildert.
Die kontrollierte unterschiedliche Intensität der Drallerteilung und des Schlupfes beim
Friktionsscheibentexturieraggregat und durch eine konstruktive Änderung der
Scheibenanbringung realisiert. Im Bereich des Texturierscheibenaggregates erzeugen
zeitlich variierende Achsabstände unterschiedliche Drallintensitäten und ermöglichen
Schlupf bei der Drehungserteilung. Die konstruktive Umsetzung erfolgt mittels
motorischer oder mechanisch betriebener Auslenkungsaggregate, die zyklisch 1 oder 2
der 3 Friktionsachsen aufeinander zu und voneinander weg bewegen.
Beim Riemchen- oder Scheibenaggregat wird der Anpreßdruck des Riemens oder der
Scheibe an den Faden gezielt variiert, was unterschiedlichen Schlupf bedeuted oder die
Winkel der beiden Riemchen zueinander oder die Scheibenpositionen werden variiert und
damit die Geschwindigkeitsvektoren (Umfangsgeschwindigkeit und Fördergeschwindigkeit
am Faden) verändert.
Eine weitere Möglichkeit der Erzeugung unterschiedlicher Drallintensitäten und
kontrollierten Schlupfes ist die Variation der Friktionsscheibensteckung. So werden die
Friktionsscheiben exzentrisch und/oder asymmetrisch auf die Wellen aufgesteckt. Damit
einher geht die zeitlich sich ändernde Überlappung der Friktionsscheiben. Diese führt zu
variierender Drallerteilung im Faden. Die Variation der Steckung kann dabei sowohl von
Scheibe zu Scheibe auf einer Welle als auch von Welle zu Welle unterschiedlich gestaltet
werden.
Die Garneigenschaften können ebenso über variierende Einstellungen des Heizers resp.
des Kühlers kontrolliert geändert werden. Hierzu ist eine schnelle und kontrollierte
Energiezufuhr resp. -abnahme im Kühler oder Heizer erforderlich. Dieses wird durch die
folgenden Vorrichtungen realisiert.
- a) Durch zyklisches Abheben des Fadens von der Kühlschiene.
- b) Durch zyklisches Herausfahren des Fadens aus dem Heizers.
- c) Durch zyklische Durchflußänderung des energieübertragenden Mediums (Wasser, Luft, Dampf).
Die Überprüfung der Garnqualität kann durch Überprüfen der Unregelmäßigkeit mittels
Messung und Auswertung der Fadenzugkraftschwankungen nach dem Texturieraggregat
gewährleistet werden.
Beim Stauchkammerkräuseln kann die Kräuselung durch Variation der zugeführten
heißen Luft- oder Dampfmenge, beim Lufttexturieren durch Variation der zugeführten
Luftmenge, verändert werden.
Weiterhin kann die Verweilzeit in der Stauch- oder Texturierkammer zeitlich variiert
werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an hand von schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen beschrieben.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 Ein Dreiwellenfriktionsfalschdrallaggregat in der Draufsicht
Fig. 2 Excentrische Friktionsscheiben
Fig. 3 Texturieranordnung
In Fig. 1 ist ein Dreiwellenfriktionsfalschdrallaggregat in der Draufsicht dargestellt. Welle
1 und Welle 3 mit den daraufbefindlichen Friktionsscheiben sind bewegbar und um
Drehpunkt 4 schwenkbar, die Achsabstände a, b, c, sowie der Winkel α sind variabel
einstellbar.
Fig. 2 zeigt eine elliptische Friktionsscheibe 6 und eine kreiszylindrische
Friktionsscheibe 5 mit exzentrischem Drehpunkt. Durch die Exzentrizität sowie die
elliptische Bauform ändert sich die Drallübertragung in einem periodischen Zyklus. Hierbei
können die unterschiedlichsten Scheibengeometrien auf dem Texturieraggregat
miteinander kombiniert werden.
Fig. 3 stellt das Texturierverfahren schematisch dar.
Das Garn 8 durchläuft mit einer Geschwindigkeit die Texturierzone von Lieferwerk 9
durch Heizer 10, Kühlzone 11, Texturieraggregat 12 und Lieferwerk 13. Das D/Y-
Verhältnis kann durch zyklisches Verändern der Umfanggeschwindigkeit des Drallgebers
des Texturieraggregates oder auch durch Ändern der Liefergeschwindigkeit von
Lieferwerk 9 und 13 variiert werden.
Das Verstreckungsverhältnis DR kann durch Verändern der Geschwindigkeitsverhältnisse
von Lieferwerk 9 zu Lieferwerk 13 zyklisch verändert werden.
Die Garntemperatur in Heizer 10 und Kühlvorrichtung 11 kann durch Hin- oder
Wegbewegen des Garnes zur Wärme- oder Kältequelle erfolgen
1
Friktionsscheibe
2
Friktionsscheibe
3
Friktionsscheibe
4
Schwenkpunkt
5
Kreiszylindrische Friktionsscheibe
6
Elliptische Friktionsscheibe
7
Garnspule
8
Garn
9
Lieferwerk
10
Heizer
11
Kühler
12
Textureirvorrichtung
13
Lieferwerk
Claims (15)
1. Verfahren zum Herstellen von Gewebe oder Maschenware, dadurch gekennzeichnet,
daß das verwendete, texturierte Garn Unterschiede in seinen Texturiereigenschaften
über seine Lauflänge aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung von texturiertem Garn, dadurch gekennzeichnet, daß das
texturierte Garn Unterschiede in seinen Texturiereigenschaften über seine Lauflänge
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderungen der Texturiereigenschaften in regelmäßigen, periodischen
Abständen erfolgen.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderungen der Texturiereigenschaften in unregelmäßigen Abständen
erfolgen.
5. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche,
daß das Garn nach dem Friktionsfalschdrallverfahren hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn durch ständig
wechselndes Ändern des D/Y-Verhältnisses hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn durch ständig
wechselndes Ändern des DR-Verhältnisses hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn durch ständig
wechselndes Ändern des Abstandes zur Wärme- und/oder Kältequelle hergestellt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn durch Stauchkammerkräuseln hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn durch Lufttexturieren hergestellt wird.
11. Friktionsfalschdrallvorrichtung zur Herstellung von texturiertem Garn, dadurch
gekennzeichnet, daß die Texturiereigensschaften des Garns über seine Lauflänge
durch ständig wechselnde Änderungen der Drallerteilung verändert werden
12. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung aus mindestens drei Wellen mit mindesten einer Friktionsscheibe besteht.
13. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achsabstände der Wellen periodisch oder unregelmäßig veränderbar sind.
14. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich
auf mindestens einer Welle mindestestens eine excentrische Friktionsscheibe
befindet.
15. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich
auf mindestens einer Welle mindestens eine elliptische Friktionsscheibe befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19936516A DE19936516A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Effektgarnherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19936516A DE19936516A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Effektgarnherstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19936516A1 true DE19936516A1 (de) | 2001-02-15 |
Family
ID=7917031
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19936516A Withdrawn DE19936516A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Effektgarnherstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19936516A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN113062020A (zh) * | 2021-04-08 | 2021-07-02 | 浙江桐昆新材料研究院有限公司 | 一种同染异彩胖瘦dty的制备装置及其制备方法 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1999
- 1999-08-06 DE DE19936516A patent/DE19936516A1/de not_active Withdrawn
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