DE285621C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 285621 KLASSE 49/. GRUPPE

und großen Platten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. April (913 ab.

Die Herstellung von Panzerplatten durch Schmieden unter großen Schmiedepressen bietet insofern gewisse Schwierigkeiten, als die Handhabung dieser schweren und großen Platten mittels der vorhandenen Schmiedekräne sehr umständlich und zeitraubend ist. Die Erfindung bezweckt, die Beihilfe der Schmiedekräne für die Lageveränderungen der Panzerplatten auf ein Mindestmaß zu be-

Lo schränken. Zu dem Zweck werden der Erfindung gemäß vor und hinter dem Amboß zwei als Rollen oder als Rollentische ausgebildete Stützen für die Panzerplatte angeordnet, die derart unter nach oben gerichtetem, hydraulischcm Druck stehen, daß ihr Eigengewicht und dasjenige der Panzerplatte ganz oder ungefähr ausgeglichen wird. Auf diese Weise kann die Panzerplatte leicht über den Amboß gleiten und somit mit den bekannten Hilfsmitteln leicht hin und her geschoben oder gedreht werden, ohne daß hierzu die Beihilfe eines Kranes erforderlich wäre. Die Panzerplatte liegt hierbei teils über dem Amboß, teils auf den beiden Rollenstützen. Drückt die Presse das über dem Amboß liegende Stück tier Panzerplatte dünner, so werden die Rollenstützen während des Pressens um die Eindrucktiefe nach unten gedrückt. Sie heben sich aber wieder, wenn der Druck aufhört und der Obersattel in seine frühere Lage zurückgeht, so daß dann das Verschieben der Panzerplatte, die jetzt nur auf den Rollenstützen ruht, um die Amboßbreite bequem erfolgen kann.

In der Zeichnung ist die einfachste Ausführungsform einer derartigen Einrichtung durch Fig. ι und 2 veranschaulicht.
Es zeigen:

Fig. τ die Seitenansicht,
Fig. 2 den Grundriß einer Ausführungsform,

Fig. 3 die Seitenansicht,
j Fig. 4 den Grundriß einer zweiten Ausführungsform.

j Vor und hinter dem Amboß α befindet sich je eine Rolle b. Die Rollen sind so mit hydraulischen Zylindern c verbunden, daß sie j ständig" nach oben gedrückt werden, bis ihre jeweilige Oberkante in der Höhe oder wenig j über der Höhe der Amboßoberkante liegt. Die j Panzerplatte ruht also teils auf dem Am- ! boß a, teils auf den als Stützen dienenden Rollen b, b. Zur Unterstützung der beim Verschieben der Platte zu benutzenden Stangen o. dgl. dienen in bekannter \¥eise die verschiebbaren Lünetten d.

Für längere Platten genügt die Anordnungeinfacher Rollen in Verbindung mit dem Lünettcnständer nicht, weil bei größerer Freilage der Panzerplatte ein Durchbiegen stattfindet. Dieses zu vermeiden, ist der Zweck der in den Fig. 3 und 4 veranschaulichten Einrichtung.

Statt einer einfachen Rolle an jeder Seite des Ambosses ist ein Rollentisch f vorgesehen, der an seinem äußeren Ende in Lagern g schwingt und mit seinem inneren hakenförmig ausgebildeten Ende /; auf Walzen i ruht. Diese

Walzen ΐ' stehen wie die Rollen 7? der Ausfühi'ungsform nach Fig. ι und 2 unter der Wirkung von hydraulischen Zylindern c. Hierbei können die Walzen i unmittelbar durch den hydraulischen' Stempel, oder auch unter Zwischenschaltung eines Kipphebels k nach oben gedrückt werden. Der beiderseitige Druck ist so zu bemessen, daß das Eigengewicht der Rollentische und das Gewicht der Panzerplatte ausgeglichen werden.

Da das Verschieben der Platte durch den zwischen Amboß und Lünettenbock untergebrachten Rollentisch gestört ist, so sind an den Lünettenböcken d besondere Dirigierstangen / vorgesehen, mittels deren die Platte verschoben wird. Zeitweise ist eine Drehung der Plattenblöcke und der vorgeschmiedeten Platten um go° oder i8o° in der Horizontalebene erforderlich. Um auch hierbei nach Möglich-

?.o kcit die Benutzung des Kranes zu vermeiden, ist in jedem Rollentisch ein von den Rollgängcn der Walzwerke bekannter Hebezylinder m angeordnet, der auf dem Boden selbständig gelagert ist und den Rollentisch durchdringt. Durch diesen Hebezylinder ist man in den Stand gesetzt, den Block oder die Platte etwas von dem Rollentisch abzuheben, so daß eine Drehung erleichtert und mit den einfachen Hilfsmitteln der Schmieden, wie Hebel, Drücker usw. vorgenommen werden kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Schmiedepresse zur Bearbeitung von Panzerplatten sowie ähnlichen schweren und großen Platten, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten durch in der Nähe des Ambosses (α) angeordnete, als Rollen '■') bzw. Rollentische (/') ausgebildete, nach oben gedrückte Stützen wahrend der Preßpausen selbsttätig dicht über dem Amboß in der Schwebe gehalten werden.

2. Schmiedepresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollentische (/) um ihr äußeres festliegendes Ende schwingend angeordnet sind.

Hierzu ·\ Blatt Zeichnungen.