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Längsgeteilte Kabelmuffe aus thermoplastischem Material
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Die Erfindung betrifft eine längsgeteilte Kabelgarnitur aus Halbschalen
mit verschraubbaren Verschlußvorrichtungen an beiden Enden im Bereich der Kabel
einführungen und mit Mitteln zur Ausrichtung bei der Montage.
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Es sind bereits längsgeteilte Kabelmuffen in großer Vielzahl bekannt,
bei denen mittels verschraubbarer Verschlußeinrichtungen die Muffenteile zusammengehalten
werden. Hierzu sind in erster Linie Verschlußeinrichtungen bekannt, die entlang
der Trennungsebenen angeordnet sind, wobei diese Verschlußeinrichtungen auch über
die Kabeleinführungsbereiche hinweg wirken. Durch das deutsche Gebrauchsmuster 70
03 652 ist eine derartige Kabelmuffe bekannt. Ähnliche Verhältnisse ergeben sich
aus der deutschen Offenlegungsschrift 25 15 939, in der eine längsgeteilte gabelmuffe
mit Lamellenstruktur in den Kabeleinführungsbereichen beschrieben wird. Auch aus
der deutschen Offenlegungsschrift 26 52 803 ist eine
längsgeteilte
Kabelmuffe bekannt, die Klemmelemente als Verschlußeinrichtungen aufweist. Hier
werden auch in der Mitte der Kabeleinführungsbereiche, die ebenfalls lamellenartig
ausgebildet sind, Klemmelemente eingesetzt. Bei diesen Anordnungen kann es jedoch
vorkommen, daß die Druckverteilung über einen gesamten Kabeleinführungsbereich nicht
gleichmäßig erfolgt. Auf diese Weise ist es durchaus möglich, daß Undichtigkeiten
entstehen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist nun darin zu sehen, daß durch geeignete
Verschlußeinrichtungen eine gleichmäßige Druckverteilung in den Kabeleinführungsbereichen
erfolgt, so daß damit auch die gleichförmige Verteilung der Dichtungseinlagen gesichert
ist. Es muß dabei gewährleistet sein, daß durch die Einwirkungen der Verschlußeinrichtungen
keine Verformung der Kabelmuffene insbesondere in den Dichtungsbereichen, erfolgt.
Dabei muß bereits bei der Montage gewährleistet sein, daß die beiden Halbschalen
in ausgerichtetem Zustand aufeinander gesetzt werden, um eine Verschiebung bzw.
Verlagerung der eingelegten Dichtungsmasse zu verhindern. Die Aufgabe wird nun durch
die Erfindung dadurch gelöst, daß jede Verschlußvorrichtung aus zwei quer zur Achse
der Kabelgarnitur angeordneten Schienen gebildet ist, daß jeweils eine Schiene einer
Verschlußvorrichtung mit zwei, in durchgehenden Bohrungen der Halbschalen angeordneten
Gewindehülsen versehen ist, daß die Gewindehülsen über die Teilungsebene der Kabelgarnitur
hinaus in sich deckende Bohrungen der zweiten Halbschale hineinragen, daß die zweite
Schiene jeder VerschluBvorrichtung in die Gewindehülsen eingreifende Gewindebolzen
aufweist und daß zentrierende Montagehilfsmittel angeordnet sind.
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Das Wesentliche an der Erfindung ist zunächst darin zu sehen, daß
durch die Anordnung von Schienen über den Kabeleinführungsbereichen und quer zur
Achsrichtung der Kabelgarnitur der gesamte Dichtungsbereich gleichmäßig erfaßt wird.
Unregelmäßigkeiten, die sich zum Beispiel bei der Einführung von Kabeln verschiedener
Durchmesser ergeben, können auf diese Weise ausgeglichen werden. Weiterhin wird
verhindert, daß eine Verformung des Muffengehäuses infolge ungleichmäßiger Belastung
stattfinden kann. Somit trägt die Ausbildung dieser Verschlußvorrichtungen wesentlich
zur Verbesserung der Dichtungsverhältnisse in den Kabeleinführungsbereichen bei.
Diese Schienen weisen nun zweckmäßigerweise U-förmigen Querschnitt auf, um die Steifigkeit
zu erhöhen. Außerdem sind die Klemmittel fest bzw. unverlierbar an den Schienen
angeordnet, so daß die Montage möglichst unkompliziert erfolgen kann. So sind an
der einen Schiene einer Verschlußvorrichtung Gewindehülsen angeordnet, in welche
unverlierbar angeordnete Gewindebolzen der anderen Schiene der Verschlußvorrichtung
eingreifen. Die Gewindehülsen sind außerdem so ausgebildet, daß sie über die Trennungsebene
der Kabelgarnitur hinausragen und in erweiterte Bohrungen der zweiten Halbschale
eingreifen. Hierdurch wird eine recht gute Vorzentrierung der beiden Halbschalen
gegeneinander bei der Montage erreicht. Dies hat zur Folge, daß der erste gegenseitige
Kontakt der beiden Halbschalen bereits völlig der Endausrichtung entspricht und
daß damit eine Verschiebung der beiden Halbschalen nicht mehr nötig ist. Eine unbeabsichtigte
Verformung der eingelegten Dichtungsmasse in der Trennebene ist somit nicht mehr
möglich. Da das Einführen von den Gewindebolzen in die Gewindehülsen unter Umständen
immer noch zu Schwierigkeiten führen kann, sind in der Kabelgarnitur U-förmige
Bügel
als Kabelabfangvorrichtungen so angeordnet und ausgebildet, daß sie ebenfalls über
die Trennungsebene hinaus in die zweite Halbschale reichen. Somit wird durch sie
bei der Montage eine zusätzliche, gewissermaßen erste Zentrierung der Halb schalen
zueinander ermöglicht. Diese U-förmigen Bügel sind in inneren Nuten der Halbschalen
angeordnet, so daß sich eine recht gute gegenseitige FUhrung beim Zusammenfügen
ergibt. Die in erster Linie der Kabelabfangung dienenden Bügel sind durch ein elektrisch
leitendes Erdseil miteinander verbunden, um die Weiterführung der Schirmpotentiale
zu ermöglichen.
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Die Erfindung wird nun im einzelnen anhand von fünf Figuren näher
erläutert, wobei aus den Figuren 1 und 2 die Anordnungen und Ausbildungen der Verschlußvorrichtungen
und aus den Figuren 3 und 4 die Anordnungen und Ausbildungen der Kabelabfangvorrichtungen,
die als Vorzentrierung wirken, hervorgehen. Die Figur 5 zeigt zusätzlich die als
U-förmige Bügel ausgebildete Kabelabfangvorrichtung.
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Figur 1 verdeutlicht durch das Schnittbild der beiden Halb schalen
1 der Kabelgarnitur die Anordnung der Verschlußvorrichtungen in Form von U-förmigen
Schienen 2 und 3 quer zur Längsachse der Kabelgarnitur. Der Schnittpunkt I-I durch
die Kabelgarnitur geht aus Figur 2 hervor, welche die Lage der U-förmigen Schienen
2 und 3 im Bereich der Kabeleinführungen deutlich zum Ausdruck bringt. Jeweils die
Schiene 2 einer Verschlußvorrichtung ist mit zwei Gewindebolzen 5 versehen, die
so lang sind, daß sie über die Trennnungsebene der Kabelgarnitur reichen; andererseits
jedoch so kurz sind, daß sie im montierten Zustand nicht über die
Umrisse
der Kabelgarnitur hinausragen. Die Schiene 3 einer Verschlußvorrichtung ist dagegen
mit Gewindehülsen 4 versehen, die ebenfalls über die Trennungsebene hinausragen.
Die Länge der Gewindehülsen 4 ist so bemessen, daß sie über die Trennungsebene hinweg
in erweiterte Bohrungen für die Gewindebolzen 5 der zweiten Halbschale reichen.
Dadurch wird verhindert, daß bei der Montage die Gewindebolzen 5 mit dem in die
Trennungsebene eingelegten Dichtungsmaterial in Berührung kommen.Die Gewindehülsen
4 sind zweckmäßigerweise mit den Schienen 3 fest verbunden, während die Gewindebolzen
5 in der Schiene 2 lose, unter Umständen Jedoch unverlierbar angeordnet sind. Die
Schienen 2 und 3 weisen in diesem Ausführungsbeispiel U-förmigen Querschnitt auf
und sind in Quernuten auf der Außenseite der Kabelgarnitur paarweise gegenüberliegend
angeordnet. Weiterhin ist vorteilhaft, wenn die jeweils zusammengehörigen Schienen
2 bzw. 3 mit ihren Halbschalen 1 unverlierbar verbunden sind. Dies kann zum Beispiel
durch Federringe oder durch Verengungen der Bohrungen für die Gewindebolzen 5 bzw.
Gewindehülsen 4 erreicht werden. Die Gewindebolzen 5 und die zugehörigen Gewindehülsen
4 sind weiterhin in ihrer Länge so aufeinander abgestimmt, daß durch sie bei der
Montage zunlchst eine Ausrichtung bzw. Zentrierung der Halbschalen erfolgen kann,
ohne daß sich die Halb schalen 1 mit dem eingelegten Dichtungsmaterial berühren.
Um nun diese Ausrichtung bzw. Zentrierung zu unterstützen, sind, wie aus Figur 3
ersichtlich wird, die zur Kabelabfangung innerhalb der Halb schalen 1 angeordneten
U-fförmigen Bügel 6 so ausgebildet, daß über sie eine Vorzentrierung stattfindet.
Diese Bügel 6 tauchen bis in den Grund der Halbschalen 1 ein und werden zwischen
Rippen.7 geführt. Da die Bügel 6 bei der
Montage als erstes mit
der gegenüberliegenden Halbschale 1 in Berührung kommen, eignen sie sich besonders
als erste Vorzentrierung. Diese U-förmigen Bügel 6 sind sofort nach den Kabel einführungen
angeordnet und weisen Bohrungen 11 auf, in denen mit Hilfe von Schirmklemmen 9 die
eingeführten Kabel 8 abgefangen werden.
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Aus Figur 5 geht hervor, daß die freien Schenkel der U-förmigen Bügel
6 leicht einwärts gebogen sind, um die Einführung zwischen den Rippen 7 der Halbschalen
1 zu erleichtern. Zur Weiterführung der Schirmpotentiale sind die U-förmigen Bügel
6 der beiden Kabeleinführungsseiten über ein Erdseil 10 miteinander verbunden. Die
Figur 4 zeigt die Anordnung der beiden Halbschalen 1 im Bereich einer Kabeleinführung
im vorzentrierten Zustand, das heißt der Bügel 6 ist gerade zwischen den Rippen
7 eingefuhrt und der Gewindebolzen 5 ist mit den Gewindehülsen 4 in Eingriff gekommen.
In dieser ausgerichteten Lage kann nun ohne Problem der weitere Schließvorgang durch
Eindrehen der Gewindebolzen 5 in die Gewindehülsen 4 vorgenommen werden, ohne daß
Verschiebungen oder Verformungen des eingelegten Dichtungsmaterials erfolgen können.
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7 Patentansprüche 5 Figuren