DE2853310C2 - Verfahren zum Herstellen einer Bauplatte - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Bauplatte entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches.

Bei einem bekannten Verfahren der vorgenannten Art werden die Polystyrolschaumplatte und eine gepreßte P^t^urethanplatte mittels einer Klebstoffschichf, die auf die abgebundene Pclyurcthanplatte aufgebracht wird, zu einer Wärmedämmplatte miteinander verbunden (DE-GM 19 78 370).

Es sind auch Polystyrol- und Polyurethan-Klebstoffe bekannt (Technisches Lexikon »Werkstoffe und Werkstoffprüfung«, Rowohlt- Verlag .1971, S. 531 und 532). Polystyrol-Klebstoffe sind als Schmelzkitte verwendete thermoplastische Klebstoffe. Polyurethan-Klebstoffe sind Zweikomponenten-Klebstoffe aus Polyalkoholen und Polyisocyanaten, welche durch Polyaddition aushärten.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einVerfahren zur einfachen Herstellung einer Bauplatte zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Ktnnzcichnungsteil des Anspruches gelöst Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wild von einer festen Polystyrolschaumplatte ausgegangen, die an sich nicht klebrig ist Die auf diese Polystyrolschaumplatte aufzubringende Deckschicht aus Polyurethan oder dgl. befindet sich beim Aufbringen in flüssigem Zustand und hat in diesem Zustand keine klebende Wirkung. Eine solche klebende Wirkung tritt nur im Verlaufe der Polyaddition auf und verliert sich nachdem die Polyaddition abgeschlossen ist Eine abgebundene Deckschicht aus Polyurethan oder dgl. ist daher nicht mehr klebrig. Im Verlaufe der Polyaddition tritt wohl ein klebriger Zustand der Deckschicht auf, der aber nicht zu einer Verbindung mit der Polystyrolschaumplatte führen kann, da im Endzustand die so Deckschicht aus Polyurethan keine klebende Wirkung mehr hat. Zwischen der Polystyrolschaumplatte und der Deckschicht aus Polyurethan oder dgl. liegt eine Verbindung in Form eines mechanischen Verkrallens vor, weil die auf die Polystyrolschaumplatte in flüssigem ss Zustand aufgebrachte Deckschicht in diesem Zustand in kleine Spalten der Polystyrolschaumplatte eindringt und während der Polyaddition der Deckschicht eine mechanische Verbindung nach Art einer Verankerung auftritt Die Deckschicht bildet ohne Haftmittel eine feste, unlösbare Verbindung mit der Polystyrolschaumplatte. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren mit geringem Aufwand hergestellte Bauplatte ist formstabil und bildet keine Wärmebrücke. Die Deckschicht bildet die Außenseite der Bauplatte. Sie hindert die Polystyrolschaumplatte am Schrumpfen, die durchweg in ihrer ganzen Dicke erhalten bleibt und eine durchgehende Isolierschicht bildet. Der Spalt zwischen zwei nebeneinander angeordneten Bauplatten kann durch den Werkstoff der Deckschicht am Ort der Anbringung der beiden Platten in einfacher Weise geschlossen werden. Der den Spalt schließende Werkstoff bildet eine dichte Verbindung zwischen den beiden aneinandergrenzenden Bauplatten. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Bauplatte kann als Dachelement, als Fassadenplatte oder dgl. verwendet werden. Die von der Deckschicht abgedeckte Polystyrolschaumplatte kann brechen oder gebrochen sein, ohne die Außenseite der Deckschicht zu beeinträchtigen. Auch können Teile der Polystyrolschaumplatte leicht von der Bauplatte entfernt werden. Die Deckschicht ist elastisch und kann nach Entfernen eines Teiles der Polystyrolschaumplatte ohne Unterbrechung um diese herumgeführt werden, wenn z. B. an der Polystyrolschaumplatte ein Gehrungs-Scknitt zur Ausbildung einer Ecke angebracht wird. Die Deckschicht ist gegen mechanische Einwirkungen weitgehend unempfindlich. Wenn ein Schaden an dieser Schicht auftritt, so kann er durch Ersatz der schadhaften Stelle durch ein unbeschädigtes Stück leicht repariert werden. Der durch das Einsetzen des Stückes entstandene Spalt ist in einfacher Weise schließbar.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert Es zeigen

F i g. I und 2 je einen Ausschnitt aus einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bauplatte in schemalischer Darstellung.

Die Bauplatte nach Fig. I besteht aus einer Partikelschaumplatte 1 aus Polystyrol und einer dünneren Deckschicht, die als Hartschaumschicht 2 aus Polyurethan ausgebildet ist Der mit einem Schaumbildner versehene Werkstoff für die Hartschaumschicht 2 wird auf die Partikelschaumpiaite 1 ohne Anwendung eines Haftvermittlers aufgespritzt, wobei er in Zwischenräume der Partikelschaumplatte 1 eindringt, und polymerisiert unter gleichzeitigem Aufschäumen. Während des Aufschäumens der Hartschaumschicht verbindet sich deren Werkstoff fest mit der Partikelschaumpfatte 1. Die freie Oberfläche nimmt beim Ausschäumen eine unbestimmt unebene Form an. Es ist auch möglich, der von der Partikelschaumplatte I abgewandten Seite der Hartschaumschicht eine bestimmte Gestalt zu geben, wozu ein als Matrize dienendes Silicon-Kautschukband verwendet werden kann.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 ist die Partikelschaumplatte I in der Mitte zwischen zwei als Hartschaumschichten 2 und 3 ausgebildeten Deckschichten angeordnet. Die Hartschaumschichten 2 und 3 können jeweils aus anderen Werkstoffen, z. B. Polyurethan einerseits und Polyisocyanurat andererseits, bestehen.

Die freie Oberseite der Hartschaumschicht kann mit einem räumlichen, reproduzierbaren Muster, z. B. einer Struktur eines Außenputzes eines Gebäudes, wie in F i g, 1 angedeutet, versehen werden.

Anstelle der Hartschaumschicht 2 oder 3 kann auch eine weiche oder halbharte Schicht verwendet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Herstellen einer Baupläne aus einer Polystyrolschaumplatte, insbesondere Partikelschaumplatte, und einer Deckschicht aus Polyurethan, Polyisocyaiiurat oder dgl., insbesondere einer Schaumschicht, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem Schaumbildner versehene Werkstoff für die Deckschicht ohne Anwendung eines Haftvermittlers unmittelbar auf die Polystyrolschaumplatte aufgespritzt wird.