DE2851454C2 - Harzmasse - Google Patents
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- DE2851454C2 DE2851454C2 DE19782851454 DE2851454A DE2851454C2 DE 2851454 C2 DE2851454 C2 DE 2851454C2 DE 19782851454 DE19782851454 DE 19782851454 DE 2851454 A DE2851454 A DE 2851454A DE 2851454 C2 DE2851454 C2 DE 2851454C2
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Description
Bei der erfindungsgemäßen Polyesterharzmasse erfolgt kaurti eine Phasenabtrennung der thermoplastischen
Harzkomponente. Sie weist ausgezeichnete elektrische Eigenschaften, insbesondere einen aasgezeichneten
tsolationswiderstand bei hoher Temperatur und eine hohe Stabilität, auf.
ίο Ungesättigte Polyesterharze sind billiger als Epoxyharze
und sie haben aufgrund ihrer niedrigen Viskositäten eine gute Verarbeitbarkeit Da weiterhin bei
ungesättigten Polyesterharzen verwendete Härtungsmittel keine Toxizität zeigen, kein Aushärten bei hohen
Temperaturen unter Erhitzen notwendig ist und weil die erhaltenen Formkörper ausgezeichnete mechanische
und elektrische Eigenschaften sowie eine ausgezeichnete Heißwasserbeständigkeit haben, werden ungesättigte
Polyesterharze in großen Mengen zur Herstellung von Harzbeton, künstlichem Marmor, verschiedenen elektrischen
Teilen etc, verwendet.
Da ungesättigte Polyesterharze nur den Nachteil haben, daß das Schrumpfen beim Härten groß ist, treten,
wenn ein Formgegenstand einen äußeren Behälter oder darin einen Einsatz aufweist, verschiedene Nachteile
auf, beispielsweise ein Abblättern des ungesättigten Polyesterharzes an der Grenzfläche, eine Rißbildung,
eine Verschlechterung des Aussehens der Oberfläche, eine Verschlechterung der mechanischen und elektrisehen
Eigenschaften etc., was zu einer Verringerung des gewerblichen Werts führt und die weite Verwendung
solcher Produkte verhindert. Insbesondere sind ein Abblättern an der Grenzfläche und eine innere
Rißbildung fatale Defekte für durch Gießen hergestellte elektrische Teile.
Um den Schrumpffaktor von 6 bis 9% der ungesättigten Polyesterharze auf 2 bis 0,1% zu
vermindern, ist schon eine Masse beschrieben worden, bei der ein thermoplastisches Harz in einem ungesättigten
Polyesterharz dispergiert worden ist, während es unter Aufrechterhaltung in einem solchen Dispergierungszustand
gehärtet wird. Eine solche Masse ist schon in weitem Ausmaß für verschiedene Anwendungszwekke,
beispielsweise als Material für die Herstellung von
•»5 Harzmatten (SMC-Produkten) Preßmassen (BMC-Produkten),
Vorformlingen, Harzbeton, elektrischen Gußisolierungsmaterialien und dergleichen verwendet worden,
wobei eine Ausformung unter Verwendung einer Form oder ein offenes Verformen bei normalen
Temperaturen angewendet wird. Da jedoch im allgemeinen die Verträglichkeit des ungesättigten Polyesterharzes
mit dem thermoplastischen Harz in einer solchen Masse schlecht ist, wird das abgeschiedene thermoplastische
Harz an die Oberfläche emporgetragen und verschlechtert erheblich das Aussehen der Oberfläche.
Dazu kommt noch, daß ein Abblättern und eine Rißbildung bewirkt wird, was bei der Produktion in der
Praxis Probleme mit sich bringt. Es bestehen zwar keine Probleme, wenn das ungesättigte Polyesterharz, wie im
Falle von Harzmatten und Preßmassen, mit einem Metalloxid eingedickt wird, doch ist in dem Fall, daß die
Masse zur Herstellung von Vorformlingen, von Harzbeton, von elektrischen Gußisolierungsformkörpern
und dergleichen verwendet wird, eine Arbeitsstufe der Vermischung des ungesättigten Polyesterharzes mit
dem thermoplastischen Harz unter Rühren erforderlich,
damit dieses genügend dispergiert wird, bevor die Masse eingesetzt wird. Dies ist zwar nicht der Fall, wenn
ein thermoplastisches Harz verwendet wird, das eine relativ gute Verträglichkeit mit dem ungesättigten
Polyesterharz hat, beispielsweise ein gesättigter Polyester oder ein Polyvinylacetat Selbst bei Anwendung
einer solchen Methode werden jedoch in der Praxis fehlerhafte Formkörper erhalten, die von einer Phasenabtrennung herrühren. Diese Tendenz ist besonders
dann ausgeprägt, wenn Polystyrol als thermoplastisches Harz verwendet wird, wobei das Polystyrol unter
thermoplauischen Harzen sowohl beim Härten bei normalen Temperaturen als auch beim Härten bei
höheren Temperaturen den besten Effekt auf die Erniedrigung der Sciirumpfungseigenschaften hat. Daher werden diese Materialien in weitem Ausmaß
verwendet. Schwierigkeiten beim Verformen, die auf die Phasenabtrennung zurückzuführen sind, treten insbesondere im Sommer oder bei der Durchführung des
Härtens bei normalen Temperaturen auf. Typische Schwierigkeiten dieser Art sind beispielsweise die
Klebrigkeit der Oberfläche, die auf eine ungleichmäßige Verteilung des thermoplastischen Harzes zurückzuführen ist, eine Rißbildung und ungleichmäßige Farbtöne,
die auf eine Ungleichmäßigkeit der Schrumpfung zurückzuführen sind, oder die fehlende Haftung an
einem Grundmaterial, die auf einen nicht-ausreichenden Schrumpfungseffekt zurückzuführen ist.
Es besteht daher ein starker Bedarf nach einer stabilen Harzmasse vom Einpackungstyp, die niedrige
Schrumpfungseigenschaften und eine ausgezeichnete Verträglichkeit hat und die von einer Phasenabtrenn ang
frei ist, wobei die Mischstufe des ungesättigten Polyesterharzes mit dem thermoplastischen Harz
weggelassen werden soll.
Aus der US-PS 38 83 612 ist bereits eine Harzmasse mit niedriger Schwingung beim Aushärten bekannt,
welche
(A) einen ungesättigten Polyester mit Dicyclopentadienylresten,
(B) ein polymerisierbares Monomeres und
(C) ein schwundminderndes thermoplastisches Polymeres mit Säuregruppen enthält.
In der DE-AS 11 15 923 werden ungesättigte, gefüllte
Polyesterharzmassen mit einem Zusatz von Polystyrol als thermoplastischem Polymeren beschrieben. Ungesättigte Polyester mit einem äquimolaren Verhältnis
von Dicarbonsäure zu Dicyclopentadienylresten im Molekül sind schließlich aus der DE-AS 10 70 322
bekannt. Die obengenannten Nachteile werden jedoch durch die Zusammensetzungen nach diesem Stand der
Technik nicht beseitigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obengenannten Nachteile zu überwinden und eine sehr
stabile Harzmasse vom Einpackungstyp zur Verfugung zu stellen, die niedrige Schrumpfeigenschuften hat und
die hinsichtlich der Fließfähigkeit, der Härtungsfähig keit und der Verarbeitungsfähigkeit auch bei der
Herstellung von Gußgegenständen ausgezeichnete Eigenschaften hat. Die angestrebte Masse soll weiterhin
von Abbläuerungserscheinungen und von Rißbildungen frei sein und ausgezeichnete elektrische Eigenschaften,
insbesondere einen ausgezeichneten Hochtemperatur-Isolierungswert haben.
Diese Aufgabe wird erfmdungsgcmäß bei einer Polyesterharzmasse der eingangs erwähnten Art
dadurch gelöst, daß die Komponente
(A) ein ungesättigter Polyester mit Tricyclo-[5,2,l,0-t']-dec-4-en-8- oder -9-y!resten, Resten einer a,ß-ungesättigten zweibasischen Säure und Glykolresten
als strukturellen Einheiten, welcher durch Umset
zung eines Glykols, eines hydroxylierten Dicyclo-
pentadiens in einer Menge von 100 bis 200 Mol-% pro Mol des Glykols und mindestens einer
a^-ungesättigten zweibasischen Säure oder ihrem Anhydrid oder durch Umsetzung von Dicyclopen
tadien mit einer «^-ungesättigten zweibasischen
Säure oder mit einem Anhydrid einer oc,j?-ungesättigten zweibasischen Säure und Wasser bei 1500C
oder weniger zu einer teilweise veresterten Dicyclopentadiencarbonsäure, die dann weiterhin
mit mindestens einem Glyko! umgesetzt worden ist,
erhalten worden ist und die Komponente
(C) Polystyrol ist,
wobei die Komponenten in einer Menge von
(A) 30 bis 90 Gewichtsteilen,
(B) 10 bis 70 Gewichtsteilen und
(C) 3 bis 18 Gewichtsteilen, letzteres bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der Komponenter (A) und (B),
vorliegen.
Eine bevorzugte Polyestermasse ist dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten in einer Menge von
(A) 40 bis 70 Gewichtsteilen,
(B) 30 bis 60 Gewichtsteilen und
(C) 6 bis 13 Gewichtsteilen, letzteres bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der Komponenten (A) und (B),
vorliegen und das Polystyrol (C) ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht von 50 000 bis 300 000
aufweist.
Der ungesättigte Poylester, der die Komponente (A) darstellt, kann in der Weise erhalten werden, daß man
ein Glycol, hydroxyliertes Dicyclopentadien in einer Menge von 100 bis 200 MoI-0O pro Mol Glycol und
mindestens eine a^-ungesäu^te zweibasische Säure
oder ein Anhydrid davon miteinander umsetzt oder indem man alternativ Dicyclopentadien mit einer
a,jS-ungesättigten zweibasischen Säure umsetzt oder
Dicyclopentadien mit einem Anhydrid einer Λ,/J-ungesättigten zweibasischen Säure und Wasser bei 1500C
oder niedriger umsetzt, um eine teilweise veresterte Dicyclopentadiencarbonsäure zu erhalten, die weiterhin
mit mindestens einem Glycol umgesetzt wird.
Der ungesättigte Polyester, der zur ersten Kategorie gehört, ist ein ungesättigtes Esteroligomeres, das
dadurch hergestellt worden ist, daß eine Alkoholkom ponente mit einer Säurekomponente, vorzugsweise bis
zu einer Säurezahl von weniger als 40, umgesetzt worden ist.
Die Alkoholkomponente scnließt ein Glycol und ein hydroxyliertes Dicyclopentadien ein. Beispiele für
geeignete Glycole sind Äthylenglycol, Diäthylenglycol,
Prc/vlenglycol. Dipropylenglykol. 1.3- oder 1,4-Butandiol,
1,3-Butyienglycol. 1,6 -Hexandiol. Neopentylglycol
und das Äthylenoxid- oder Propylenoxidaddukt von Bisphenol. Das hytiroxvliene Dicyclopentadien wird in
einer Menge von !00 bis 200 Mol-% pro Mol Glycol verwendet. Bei Mengen von weniger als 100 MoI-1Vo
kann die Masse leicht eine Phasenabtrennunc erleiden.
während umgekehrt, wenn die Menge mehr als 200 Mo! % beträgt, die Reaktivität des erhaltenen
ungesättigten Esteroligoineren niedriger ist als der
gewünschte niedrige Schrumpfungseffekt nicht erwartet werden kann.
Als Säurekomponente können eine oder mehrere ungesättigte zweibasische Säuren oder ihre Anhydride
verwendet werden. Beispiele für geeignete ungesättigte zweibasische Säuren oder ihre Anhydride sind «,ß-ungesättigte
zweibasische Säuren oder ihre Anhydride, wie Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure, Fumarsäure, ltaconsäure
oder Citraconsäure.
Die Kondensationsreaktion wird in der Weise durchgeführt, daß man chemische äquivalente Gewichtsmengen
der Aikoiiolköniponenie und der Säurekomponente
bei einer Temperatur von 180 bis 2300C, vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre, wie
Stickstoff, CO2 etc., vorzugsweise bis zu einer Säurezahl
von weniger als 40 miteinander umsetzt. Die Säurezahl kann nach der JlS-Norm K 6901 gemessen werden,
indem man Proben von dem Reaktionsgemisch während der Reaktion abnimmt. Es wird mehr
bevorzugt, die Reaktion bis zu einer Säurezahl von weniger als 30 zu vervollständigen.
Die Reaktion kann auch in der Weise durchgeführt
werden, daß man eine überschüssige Menge der Alkoholkomponente, beispielsweise 5 bis 10 Mol-% im
Überschuß, anwendet, wie as im allgemeinen bei der Synthese von ungesättigten Polyesterharzen der Fall ist,
ohne daß Schwierigkeiten auftreten.
Der ungesättigte Polyester, der zu der zweiten Kategorie gehört, wird in der Weise erhalten, daß man
in der ersten Stufe Dicyclopentadien mit einer Λ,^-ungesättigten zweibasischen Säure oder mit einem
Anhydrid einer a,j3-ungesättigten zweibasischen Säure
und Wasser bei 1500C oder niedriger umsetzt (eine Additionsreaktion) und daß man in der zweiten Stufe
das resultierende Additionsreaktionsprodukt mit mindestens einem Glycol umsetzt (Veresterungsreaktion).
Wenn Maleinsäureanhydrid als Anhydrid der «..fl-ungesättigten
zweibasischen Säure verwendet wird, dann wird das Maleinsäureanhydrid in der ersten Stufe der
Reaktion mit Wasser zu Maleinsäure umgesetzt. Diese wird sodann weiter mit Dicyclopentadien in Abwesenheit
eines Katalysators umgesetzt, was auf die starke Dissoziationseigenschaft von Maleinsäure zurückzuführen
ist, wodurch eine Additionsreaktion von Maleinsäure mit Dicyclopentadien wie folgt zustande gebracht
wird:
CH-C
O + H,0
CH-C
Il
ο
ο
Il
CH-C —OH
Il
CH-C —OH
Il ο
HO-C C — O—
Die teilweise veresterte Dicyclopentadiencarbonsäure kann in der Weise erhalten werden, daß man
Dicyclopentadien mit Maleinsäureanhydrid, vorzugsweise in äquimolaren Mengen, umsetzt, wobei Wasser
■ vorzugsweise in einem geringen Überschuß bezüglich
des Maieiiisäureanhydrids verwendet wird. Wenn die
Reaktionstemperatur höher als 150°C ist, dann wird
Dicyclopentadien zu Cyclopentadien pyrolysiert, das an die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung der Maleinsäure
gebunden wird, wodurch der Unsättigungsgrad des ungesättigten Polyesters vermindert wird und
die Härtungseigenschaften und die elektrischen Eigenschaften nachteilig beeinflußt werden.
Andererseits wird ein Teil der Maleinsäure zu Fumarsäure oberhalb ihres Schmelzpunktes umgelagert.
Da eine Additionsreaktion von Fumarsäure mit Dicyclopentadien in Abwesenheit eines Katalysators
kaum stattfindet, wird es bevorzugt, die Reaktion bei 1400C oder weniger durchzuführen, um die Bildung von
Fumarsäure zu verhindern. b5
Das Additionsreaktionsprodukt aus Dicyclopentadien, einem Anhydrid der «,^-ungesättigten zweibasischen
Säure und Wasser kann als Rohmaterial verwendet werden, um einen Polyester in der gleichen
Weise wie eine einwertige ungesättigte Carbonsäure herzustellen. Das Additionsreaktionsprodukt wird weiterhin
mit mindestens einem Glycol bei 150 bis 2100C zu
einem ungesättigten Polyester, nämlich der Komponente (A). umgesetzt. Beispiele für geeignete Glycole sind
die gleichen Substanzen, wie oben angegeben. Unter diesen Glycolen wird Propylenglycol mehr bevorzugt,
damit eine Harzmasse erhalten wird, die eine gute Löslichkeit gegenüber Polystyrol hat, ohne daß letzteres
sich abtrennt.
Als Komponente (B) werden ein oder mehrere polymerisierbare Monomeren mit einer oder mehreren
polymerisierbaren Doppelbindungen im Molekül verwendet. Beispiele für diese Monomeren sind die
Substanzen, die üblicherweise bei der Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen verwendet werden, wie
z. B. Styrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol, Diallylphthalat oder Chlorstyrol und andere polymerisierbare Monomeren,
die Polystyrol, das als Komponente (C) verwendet wird, auflösen können, wie z. B. solche der
Acrylat- oder Methacrylatreihe.
Der ungesättigte Polyester wird in einer Menge von
30 bis 90 Gewichtsteilen pro 70 bis 10 Gewichtsteilen des polymerisierbaren Monomeren verwendet. Wenn
die Menge des ungesättigten Polyesters weniger als 30 Gewichtsteile beträgt und diejenige des polymerisierbaren
Monomeren mehr als 70 Gewichtsteile beträgt oder wenn die Menge des ungesättigten
Polyesters mehr als 90 Gewichtsteile beträgt und diejenige des pclymerisierbaren Monomeren weniger
als 10 Gewichtstrile beträgt, dann haben die resultierenden Formgegenstände schlechtere physikalische Eigenschäften,
beispielsweise schlechtere mechanische Eigenschaften, da die gehärteten Gegenstände reaktive
Doppelbindungen beibehalten, die aufgrund einer Störung des Gleichgewichts der relativen Doppelbindungen
während der Copolymerisation der zwei Komponenten erhalten worden sind. Insbesondere
erfolgt im letzteren Falle, d. h. dann, wenn der Anteil des ungesättigten Polyesters mehr als 90 Gewichtsteile
beträgt und derjenige des polymerisierbaren Monomeren weniger als 10 Gewichtsteile beträgt, eine Viskositätserhöhung
der Harzmasse, wodurch die Verarbeitbarkeit nachteilig beeinflußt wird. Es wird bevorzugt, 40
bis 70 Gewichtsteile ungesättigten Polyester pro 60 bis 30 Gewichtsteile polymerisierbares Monomeres zu
verwenden.
Als Komponente (C) wird Polystyrol in einer Menge von 3 bis 18 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der Komponenten (A) und (B),
verwendet. Als Polystyrol können nicht nur Homopolymere
von Styrol, sondern auch Copolymere von Styrol mit einem oder mehreren anderen Monomeren, die
20Gew.-% oder mehr Styrol enthalten, verwendet werden, sofern sie ungeachtet ihrer Molekulargewichte
in dem copolymerisierbaren Monomeren aufgelöst werden können. Unter diesen wird Polystyrol mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 50 000 bis 300 000 in einer Menge von 6 bis 13 Gewichsteilen
bevorzugt.
Wenn die Menge von Polystyrol weniger als 3 Gewichtsteile beträgt, dann ist der Effekt auf die
Erniedrigung der Schrumpfungseigenschaften nicht ausreichend. Wenn andererseits die Menge mehr als
18 Gewichtsteile beträgt, dann wird die Härtung der geformten Gegenstände nicht ausreichend, wodurch
leicht eine Klebrigkeit, ein nicht-ausreichender Glanz, die Bildung von Höhlungen und eine Verschlechterung
der mechanischen Eigenschaften bewirkt werden kann. Es wird bevorzugt, 6 bis 13 Gewichtsteile Polystyrol,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts der
Komponenten (A) und (B), zu verwenden. Wenn die so Menge außerhalb des obengenannten Bereichs liegt,
dann hat die resultierende Harzmasse eine schlechte Haftung, eine erhöhte Viskosität oder sie dehnt sich bei
der Härtung in erheblichem Maße aus, wodurch eine gelegentliche Deformation der verwendeten Behälter
stattfinden kann. Es wird bevorzugt, die Komponente (C) in dem obengenannten Bereich im Hinblick auf die
Viskosität der Harzmasse, die Verträglichkeit und die Haftfähigkeit zu verwenden.
Das Mischverfahren der drei Komponenten (A), (B) und (C) ist erfindungsgemäß nicht besonders begrenzt.
So kann man beispielsweise nach der Auflösung des ungesättigten Polyesters (A) in dem polymerisierbaren
Monomeren (B) eine zuvor hergestellte Lösung des Polystyrols (C) in dem Monomeren (B) hinzusetzen oder
man kann den ungesättigten Polyester (A) in einer Lösung des Monomeren (B) und des Polystyrols (C) oder
dereleichen auflösen.
Die erfindungsgemäße Harzmasse kann erforderlichenfalls weiterhin einen oder mehrere Härtungskatalysatoren,
Härtungsbeschleuniger, Polymerisationsinhibitoren, Füllstoffe, Verstärkungsmittel und dergleichen
enthalten.
Die Harzmasse der Erfindung kann unter Erhitzen und unter Verwendung eines Härtungskatalysators
gehärtet werden oder sie kann bei normalen Temperaturen unter Verwendung einer Kombination aus einem
Härtungskatalysator und einem Härtungsbeschleuniger gehärtet werden.
Als Härtungskatalysatoren können alle herkömmlichen Mittel für ungesättigte Polyesterharze verwendet
werden. Beispiele hierfür sind Methyläthylketonperoxid, Benzoylperoxid.Cyclohexanonperoxid.Cumolhydroperoxid,
Dicumylperoxid, t-Butyiperbenzoat, t-Butylperoxid und Di-tert.-butylperoxid.
Als Härtungsbeschleuniger können alle beliebigen Substanzen verwendet werden, die einen Katalysator
zersetzen können, wie z. B. Redoxsubstanzen, die leicht aktive Radikale freisetzen. Beispiele hierfür sind
Metallseifen, wie Kobaltnaphthenat oder Kobaltoctoat, 0-Diketone-Chelate wie Kobaltacetylacetonat und
tertiäre Amine, wie Dimethylanilin und dergleichen.
Als Polymerisationsinhibitoren können Hydrochinon, para-Benzochinon, Brenzkatechin, Diphenylchinon und
dergleichen verwendet werden.
Als Füllstoffe können z. B. Calciumcarbonat, Ton, Talk, Aluminiumoxidhydrat, Quarzsand, Siliciumdioxidsand,
Siliciumdioxidpulver, Flußsand, kristalliner Kalkstein, Kiesel, leichte Treibmittel, Glaspulver und
Glimmerpulver verwendet werden. Die Teilchengrößen dieser Füllstoffe können frei ausgewählt werden.
Gewünschtenfalls können alle beliebigen Kombinationen von unterschiedlichen Teilchengrößen oder alle
beliebigen Kombinationen von verschiedenen Arten von Füllstoffen verwendet werden.
Als Verstärkungsmaterialien können anorganische Fasern, wie Glasfasern, Kohlefasern, organische Fasern,
wie z. B. Poly-(vinylalkohol)-fasern, Vinylonfasern, Polyesterfasern, Stahlfasern etc., verarbeitete Fasern, wie
Bündel von Einzelfasern in Form von Rovings, kurzen Fasern, Flächengebilden, gewirkten Flächengebilden,
Garnen und dergleichen verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Harzmasse kann weiterhin ein Eindickungsmittel, wie z. B. Magnesiumoxid oder
Magnesiumhydroxid, einen Weichmacher, ein Schmiermittel, ein Trennmittel, Färbemittel, wie Pigmente und
Farbstoffe, die an sich bekannt sind, enthalten.
Die erfindungsgemäße Harzmasse kann in weitem
Umfang als technisches Material für die Herstellung von Vorformlingen, Harzbeton und elektrischen Gußisolierungsformkörpern
und gewünschtenfalls für SMG- und BMC-Produkte verwendet werden.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Alle Teile und Prozentmengen sind, wenn nichts anderes
angegeben ist, auf das Gewicht bezogen.
Dicyclopentadien (1188 Teile), 883 Teile Maleinsäureanhydrid
und 210 Teile Wasser wurden 2 h bei 140°C in einem Stickstoffstrom umgesetzt, wodurch Dicyclopentadienylmonomaleat
erhalten wurde. Hierzu wurden 411 Teile Propylenglycol zugesetzt Die Entwässerungskondensationsreaktion
wurde bei 150 bis 2100C nach der herkömmlichen Methode durchgeführt. Das resultierende
Harz (2400 Teile) wurde in 2400 Teilen von Styrolmonomeren, enthaltend 0,02% Hydrochinon,
ίο
aufgelöst. Die resultierende Lösung wurde zu 2060 Teilen einer Styrollösung, in der 30 Gew.-% Polystyrol
mit einem Molekulargewicht von 150 000 bis 200 000 aufgelöst waren, gegeben. Es wurde ein gleichförmiges
Gemisch der Harzmasse 1 erhalten.
Dieyclopentadienylmonomaleat wurde wie im Beispiel 1 synthetisiert. Zu 2232 Teilen Dieyclopentadienylmonomaleat
wurden 191 Teile Diäthylenglycol und 274 Teile Propylenglycol gegeben und die Entwässerungskondensationsreaktion
wurde bei 150 bis 2 t O0C nach der herkömmlichen Methode durchgeführt. Das
resultierende Harz (2400 Teile) wurde in 2400 Teilen Styrolmonomeren, enthaltend 0.02% Hydrochinon,
aufgelöst. Die resultierende Lösung wurde zu 1600 Teilen der gleichen Styrollösung, die 30% Polystyrol
enthielt, wie sie im Beispiel 1 verwendet worden war, gegeben, wodurch ein gleichförmiges Gemisch der
Harzmasse 2 erhalten wurde.
Dicyclopentadien (792 Teile), 589 Teile Maleinsäureanhydrid und 140 Teile Wasser wurden bei 125 bis
1300C 4 h lang in einem Stickstoffstrom umgesetzt,
wodurch Dieyclopentadienylmonomaleat erhalten wurde. Zu Dieyclopentadienylmonomaleat wurden 137 Teile
Propylenglycol und 241 Teile Dipropylenglycol gegeben und die Entwässerungskondensationsreaktion
wurde auf herkömmliche Weise bei 150 bis 2100C durchgeführt. Das resultierende Harz (1500 Teile)
wurde in 1600 Teile Styrolmonomeren, enthaltend 0,02% Hydrochinon, aufgelöst. Die resultierende Lösung
wurde zu 1035 Teilen der gleichen Styrollösung mit
30% Polystyrol, wie sie im Beispiel 1 verwendet wurde, gegeben, wodurch ein gleichförmiges Gemisch der
Harzmasse 3 erhalten wurde.
Vergleichsbeispiel A
Eine Entwässerungskondensationsreaktion von 609 Teilen Propylenglycol, 402 Teilen Dipropylenglycol,
392 Teilen Maleinsäureanhydrid und 888 Teilen Phthalsäureanhydrid wurde bei 150 bis 210° C 8 h lang in einem
Stickstoffstrom durchgeführt. Danach wurden 2000 Teile des resultierenden Harzes in 2000 Teilen Styrolmonomeren,
enthaltend 0,02% Hydrochinon, aufgelöst, wodurch die Harzmasse A erhalten wurde.
Zu 100 Teilen der einzelnen Harzmassen 1 bis 3 und A
wurden 0,5 Teile 6%iges Kobaltoctoat und 1.0 Teil
Methyläthylketonperoxid gegeben und damit vermischt.
ίο Die einzelnen Gemische wurden in Formen gegossen,
um Harzplatten mit einer Dicke von 2 mm herzustellen. Sie wurden 2 h bei 250C und 2 h bei 1000C gehärtet. Bei
den gehärteten Gegenständen wurde der Volumenwiderstand nach der Jis-Norm K 6911 gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Sodann wurden zu 100 Teilen der einzelnen Harzmassen,
die in den Beispielen 1 bis 3 und im Vergleichsbeispiel A erhalten worden waren, 0,5 Teile 6%iges
Kobaltoctoat und 1,0 Teile Methyläthylketonperoxid zugesetzt. Die einzelnen Harzmassen wurden in einem
Sigma-Blattmischer mit 280 Teilen Siliciumdioxidsand
(0,32 bis 0,5 mm) und 70 Teilen Calciumcarbonat verknetet, wodurch gleichförmige viskose Gemische
innerhalb der minimalen erforderlichen Zeitspanne erhalten wurden. Die einzelnen Gemische wurden
jeweils in einen äußeren Behälter mit einer Länge von 5 cm, einer Breite und 7 cm und einer Höhe von 15 cm.
der aus Eisen gegossen worden war und der einen eingesetzten Eiseneinsatz (Länge 3 cm, Breite 5 cm und
Höhe 10 cm) aufwies, eingegossen. Es wurde 24 h lang bei 25" C stehen gelassen, wodurch ein Gußkörper
erhalten wurde. Die Haftung des äußeren Behälters und die Bildung von Rissen wurden mit dem bloßen Auge
beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1! zusammengestellt.
Die Gußgegenstände wurden einem Erhitzungs- und Abkühltest unterworfen, bei dem ein Zyklus
mit einem 2stündigen Erhitzen auf 120° C und 2stündigen Abkühlen bei O0C wiederholt wurde. Die
Probekörper wurden mit dem bloßen Auge beobachtet.
•»o Die Ergebnisse sind gleichfalls in Tabelle 11 zusammengestellt.
Beispiel | 2 | 3 | Vergleichsbeispiel | |
1 | A | |||
Volumenwiderstand (ll-cm) | >1015 | >10'5 | ||
250C | >10's | 2 X 10'4 | 1 X 1015 | >1015 |
1200C | 3 x ΙΟ15 | 2X1012 | ||
Tabelle Il | ||||
Harzmasse | 2 | 3 | ||
1 | A | |||
bei normalen Bedingungen | vollständige | vollständige | ||
Haftung | vollständige | Haftung | Haftung | erhebliches |
Haftung | keine | keine | Abblättern | |
Rißbildung | keine | keine | ||
Erhitzungs- und Abkühlungstest | vollständige | vollständige | ||
Haftung | vollständige | Haftung | Haftung | erhebliches |
Haftung | keine Riß | keine Riß | Abblättern | |
Rißbildung | keine Riß | bildung nach | bildung nach | keine Riß |
bildung nach | 10 Zyklen | 10 Zyklen | bildung nach | |
10 Zyklen | 2 Zyklen | |||
Aus den obigen Ergebnissen wird eindeutig ersichtlich,
daß die erfindungsgemäße Harzmasse die folgenden Vorteile hat:
1) Die Haftung gegenüber einem äußeren Behälter ist vollständig und bei Gußkörpern erfolgt keine
Rißbildung;
2) die Gußkörper haben eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Erhitzungs· und Abkühiungszyklen;
3) die Gußkörper haben einen ausgezeichneten Isolierungswiderstand;
4) als kombinierte Effekte der obengenannten Vorteile 1) bis 3) haben die Gußkörper ausgezeichnete
elektrische Isolierungseigenschaften, wenn sie für elektrische Teile und dergleichen verwendet
werden.
Synthese von ungesättigten Polyesterkomponenten
I) Synthese des Estero!igomeren(EO 1)
In einen 2-1-Vierhalskolben, der mit einem Kondensator,
einem Stickstoffeinleitungsrohr, einem Thermometer und einem Rührer versehen war, wurden 424 Teile
(4 Mol) Diäthylenglycol, 784 Teile (8 Mol) Maleinsäureanhydrid, 1200 Teile (8,0 Mol) hydroxyliertes Dicyclopentadien
und 42,4 Teile (0,4 Mol) Diäthylenglycol als überschüssige Alkoholkomponente eingebracht und die
Reaktion wurde 2 h bei 150°C unter einem Stickstoffstrom
durchgeführt. Danach wurde die Temperatur auf 210°C erhöht und Proben wurden abgenommen, um die
Säurezahl nach der JIS-Norm K 6901 zu bestimmen. Die Reaktion wurde weitere 6 h lang weitergeführt, bis die
Säurezahl 24,3 betrug. Auf diese Weise wurde ein Esteroligomeres(EO 1) erhalten.
II) Synthese des Esteroligomeren (EO 2)
Unter Verwendung der oben beschriebenen Vorrichtung wurden 304 Teile (4,0 Mol) Propylenglycol,
588 Teile (6,0 Mol) Maleinsäureanhydrid, 600 Teile (4,0 Mol) hydroxyliertes Dicyclopentadien und 22,8 Teile
(0,3 Mol) Propylenglycol als überschüssige Alkoholkomponente in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
5 h lang umgesetzt, bis die Säurezahl 27,1 betrug. Auf diese Weise wurde ein Esteroligomeres (EO 2)
erhalten.
III) Synthese des ungesättigten Polyesters (Rf 1)
(Vergleich)
(Vergleich)
In der gleichen Vorrichtung, wie oben beschrieben, wurden 588 Teile (6,0 Mol) Maleinsäureanhydrid,
592 Teile (4,0 Mol) Phthalsäureanhydrid und 798 Teile (10,5MoI) Propylenglycol bei 2100C umgesetzt. Als
nach 6 h die Säurezahl 31,8 betrug, wurde die Reaktion abgebrochen, wodurch ein ungesättigter Polyester
(Rf 1) erhalten wurde.
Beispiel 4 und 5, Vergleichsbeispiele B und C
Unter Verwendung des Esteroligomeren (EO 2) und des ungesättigten Polyester (Rf 1) wurden Harzmassen
gemäß Tabelle 111 erhalten. Diese Harzmassen wurden verwendet, um Kästen durch ein Vorformverformen
herzustellen.
Es wurde bei folgenden Verformungsbedingungen gearbeitet.
Zu 100 Teilen der Harzmasse wurden 50 Teile Calciumcarbonat, 3 Teile Zinkstearat, 2 Teile Benzoylperoxidpaste
und 5 Teile Färbemittel gegeben. Unter Verwendung eines Rührers wurde genügend gerührt,
daß ein gleichförmiges Gemisch erhalten wurde.
Unter Verwendung einer herkömmlichen Vorformverformung wurde ein Kasten (Glasgehalt 33%) mit den
Abmessungen 200 χ 300 χ 50 mm und mit einer Dicke von 3 mm bei einem Formdruck von 20 kg/cm2 und
einer Formtemperatur von 125° C über einen Zeitraum von 2 min hergestellt. Verschiedene Eigenschaften der
Formkörper wurden getestet. Sie sind in Tabelle III zusammengestellt.
Beispiel | 5 | Vergleichsbeispiel | C | |
4 | B | |||
Masse (Teile) | 61 | - | ||
EO 2 | 55 | - | - | 61 |
RfI | - | 39 | 55 | 39 |
Styrol | 45 | 8 | 45 | 8 |
Polystyrol1) | 12 | 12 | ||
Eigenschaften | 0,15 | 0,17 | ||
Schrumpfungsfaktor2) (%) | 0,09 | + | 0,10 | Δ |
Farbton3) | + | 17,8 | X | 17,6 |
Biegefestigkeit4) (kg/mm2) | 16,2 | keine Trennung | 17,1 | Trennung |
Phasenabtrennung5) | keine Trennung | nach 2 Monaten | Trennung | nach 1 Tag |
nach 2 Monaten | nach 1 Tag | |||
Erweichungspunkt von 85°C;
gemessen nach der JIS-Norm K 6911;
gemessen nach der JIS-Norm K 6911;
Die Oberflächen des Kastens wurden mit dem bloßen Auge beobachtet und wie folgt bewertet:
+ kein Farbton,
Δ teilweiser Farbton,
x Farbton
Δ teilweiser Farbton,
x Farbton
auf fast der ganzen Oberfläche;
gemessen nach der JIS-Norm K 6911.
gemessen nach der JIS-Norm K 6911.
Eine Harzmasse wurde in ein Reagenzglas mit einem Durchmesser von 8 mm eingebracht. Die Tage, die für die Phasenabtrennung
bei 25° C erforderlich waren, wurden beobachtet.
Beispiel 6, Vergleichsbeispiel D
Unter Verwendung des Esteroligomeren (EO 1) und des ungesättigten Polyesters (Rf 1) wurden Harzmassen
gemäß Tabelle IV hergestellt. Diese Harzmassen wurden zur Herstellung von Harzbeton verwendet
Es wurde bei folgenden Verformungsbedingungeh gearbeitet:
Zu 100 Teilen einer Harzmasse wurden 100 Teile Siliciumdioxidsand (0,15 bis 032 mm), 100 Teile Cäldumcarbonat,
1 Teil Methyläthylketonperoxid und
0,5 Teile Kobaltoctoat (Kobaltgehalt 6%) zugesetzt In einem Kneter wurde 2 min lang geknetet Danach
wurde das resultierende Gemisch in eine flach Plattenform mit einer Länge von 30 cm, einer Breite von
30 cm und einer Dicke von 5 cm eingegossen und es wurde 45 min bei einem Druck von 4 kg/cm2 bei 35° C
gehärtet Hierauf wurde der Formkörper aus der Form herausgenommen und das Aussehen der Oberfläch
wurde mit dem bloßen Auge beobachtet Verschieden
ίο Eigenschaften wurden gleichfalls getestet. Sie sind ii
Tabelle IV zusammengestellt
Vergleichsbeispiel D
Masse (Teile)
EO 1
RfI
Styrol
Polystyrol1)
EO 1
RfI
Styrol
Polystyrol1)
Eigenschaften
Schrumpfungsfaktor2) (%)
Aussehen der Oberfläche
Schrumpfungsfaktor2) (%)
Aussehen der Oberfläche
Phasenabtrennung3)
55
— | 55 |
45 | 45 |
12 | 12 |
0,6 | 2,1 |
es war ein gleichförmig | das Polystyrol hatte sich |
geformter Gegenstand ohne | abgetrennt und fast auf der |
Risse und Verwerfungen | Oberfläche verteilt. Es erfolgte |
erhalten worden | eine teilweise Verwerfung und |
Rißbildur.g | |
keine Trennung nach | Trennung nach 1 Tag |
3 Monaten |
') durchschnittliches Molekulargewicht von 15 000 bis 20 000;
2) gemessen nach der JIS-Norm K 6911;
■*) die Harzmasse wurde in ein Reagenzglas mit einem Durchmesser von 8 mm eingegeben und die Tage wurde beobachte
die für die Phasentrennung bei 25° C erforderlich waren.
Beispiel 7,Vergleichsbeispiel E
Unter Verwendung des Esteroligomeren (EO 1) und des ungesättigten Polyesters (Rf 1) wurden Harzmassen
gemäß Tabelle V hergestellt Diese Harzmassen wurden zur Herstellung von Gußformlingen für elektrische
Isolierungen verwendet.
Es wurde bei folgenden Verformungsbedingungen gearbeitet:
Zu 100 Teilen der Harzmasse wurden 250 Teile eines
Füllstoffs, der Siliciumdioxidsand als Hauptkomponente enthielt, 1 % Methyläthylketonperox-d und 0,5% Kobalt-
octoat (Kobaltgehalt 6%) gegeben und das Ganz wurde 5 min lang mit einem Laboratoriumsrührer ζ
einem gleichförmigen Gemisch verrührt. Das erhalten Gemisch wurde unmittelbar nach dem Zusammenrüh
ren oder nach 2stündigem Stehenlassen und einstund gern Härten bei 25°C in einen Kanister mit einen
Durchmesser von 750 mm, der einen Eisenwürfel mi den Abmessungen 30 χ 30 χ 30 mm am Boden hau
eingegossen. Verschiedene Eigenschaften der Gußkör per wurden getestet und diese sind in Tabelle
zusammengestellt.
55
Beispie! 7 Vergleichsbeispiel E
Masse (Teile)
EO 1
RfI
Styrol
Polystyrol1)
EO 1
RfI
Styrol
Polystyrol1)
61
39 61 39
39 61 39
Fortsetzung
Beispiel 7 | Vergleichsbcispie! E | |
Eigenschaften | ||
Schrumpfungsfaktor2) (%) | 0 | 2,1 |
Haftung3) | ||
ohne Stehenlassen | + | O |
2stündiges Stehenlassen | + | X |
Erhitzungs- und Abkühlungszyklen4) | keine Veränderung nach | Rißbildung nach 2 Zyklen |
nach 5 Zyklen | ||
Phasenabtrennung3) | keine Trennung nach 3 Monaten |
Trennung nach 1 Tag |
Zustand des Bodens des gehärteten | keine Rißbildung | Rißbüdung |
Gegenstands nach Zerstörung des
Kanisters
Kanisters
') Erweichungspunkt von 85°C;
2) gemessen nach der JIS-Norm K 6911
') der Zwischenraum zwischen der Wand und dem gehärteten Gegenstand wurde gemessen, nachdem der Gegenstand 1 Tag
nach dem Härten stehen gelassen worden war. Die Bewertung erfolgt wir folgt:
+ die gesamte Oberfläche haftete an der Wand ohne Zwischenraum.
O Es wurde zwar teilweise ein Zwischenraum festgestellt, doch haftete der Gegenstand fast vollständig an der Wand.
χ Der Gegenstand war vollständig von der Wand abgetrennt und Polystyrol hatte sich auf der Oberfläche abgetrennt.
4) 1 Zyklus bestand aus 1-stündigem Erhitzen auf 12O0C und einstündigem Abkühlen auf -5° C.
5) Die Harzmasse wurde in ein Reagenzglas mit einem Durchmesser von 8 mm eingebracht und die Tage, die für die Phasentrennung bei 25° C erforderlich waren, wurden beobachtet.
Aus den Ergebnissen der Tabellen 111, IV und V wird
ersichtlich, daß die Harzmasse gemäß der Erfindung keine Abtrennung von Polystyrol erfährt, wenn man
hydroxyliertes Dicyclopentadien bei der Herstellung des Esteroligomeren einführt. Die erfindungsgemäße
Harzmasse kann daher in gleicher Weise, wie herkömmliche ungesättigte Polyesterharze, behandelt
werden. Weiterhin können Harzmassen vom Einpakkungstyp mit niedrigen Schrumpfungseigenschaften
erhalten werden, was bislang für herkömmliche ίο
ungesättigte Polyesterharze allein als unmöglich angesehen wurde.
Es können daher Verbesserungen hinsichtlich des Farbtons, der Rißbüdung, der Verwerfung, der Haftung
etc. erhalten werden, was Anwendungszwecke der erfindungsgemäßen Harzmasse für weite Gebiete
eröffnet, in denen herkömmliche ungesättigte Polyesterharze noch nicht eingesetzt wurden.
Versuchsbericht (nachgereicht)
A) Einfluß des Dicyclopentadienanteils
auf Phasentrennung
auf Phasentrennung
Verschiedene ungesättigte Polyester mit einer Säurezahl von 25 bis 30 wurden nach dem Syntheseverfahren
für ungesättigte Polyesterkomponenten der vorliegenden Anmeldung hergestellt. Die Ausgangsmatcrialien
sind in der folgenden Tabelle Vl zusammengestellt.
Harz Nr. IV
Vl
ungesättigtes Polyesterharz
hydroxyliertes Dicyclopentadien
Diäthylenglykol
Propylenglykol
Maleinsäureanhydrid
Konzentration des hydroxylierten
Dicyclopentadiens in dem ungesättigten
Polyesterharz (%)
Konzentration des hydroxylierten
Dicyclopentadiens in dem ungesättigten
Polyesterharz (%)
Mol | Mol | Mol |
0,3 | 0,6 | 2,0 |
0.30 | 0,30 | 0,35 |
0,65 | 0,50 | 0,65 |
1,0 | 1,0 | 2,0 |
20,1 | 34,9 | 51,5 |
Die ein/einen ungesättigten Polyesterharze wurden jeweils in Styrol aufgelöst, wodurch ein ungesättigtes
Polyesterharz (A) mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen Bestandteilen von 60% erhalten wurde. Andererseits
wurde eine Styrollösung (B) hergestellt, die 30% Polvstvrol enthielt. 70 Gewichtsteile (A) wurden mit
30 Gewichtsteilen (B) durch 5minütigcs Rühren mit einem Laboratoriumsrührer vermischt. Danach wurde
das resultierende Gemisch in ein Reagenzglas mit einem Durchmesser von 1,8 cm bis zu einer Höhe von 12 cm
gegeben und die Abscheidungsgeschwindigkeii von (A) und (B) bei 280C wurde gemessen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Figur zusammengestellt
Aus der Figur wird ersichtlich, daß die Konzentration des hydroxylierten Dicyclopentadiens in dem ungesättigten
Polyesterharz eng mit der Geschwindigkeit der Phasentrennung in Beziehung steht Wenn die Menge
an hydroxyliertem Dicyclopentadien außerhalb des Bereichs von 1 bis 2 Mol (Harze Nr. IV und V) liegt,
dann gibt das resultierende Gemisch keine stabile gleichförmige Lösung. Wenn andererseits die Menge an
hydroxyliertem Dicyclopentadien in dem genannten Bereich liegt, wie beispielsweise beim Harz Nr. VI, dann
ist das resultierende Gemisch eine sehr stabile gleichförmige Lösung über einen langen Zeitraum, z. B.
über einen Monat
B) Einfluß unterschiedlicher Hersteüungsbedingungen für die Polyesterkomponente
Aus den Bestandteilen der folgenden Tabelle VII wurden ungesättigte Polyester hergestellt Der ungesättigte
Polyester Nr. VlI wurde nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt. Der ungesättigte Polyester
Nr. V!!! wurde nach dem Verfahren des Beispiels 1 der
US-PS 38 83 612 hergestellt Der ungesättigte Polyester Nr. IX wurde dadurch hergestellt, daß alle Bestandteile
zur gleichen Zeit 5 h lang unter einem Stickstoffstrom auf 2100C erhitzt wurden. Der ungesättigte Polyester
Nr. X wurde dadurch hergestellt, daß alle Bestandteile
zur gleichen Zeit 5 h unter einem Stickstoffstrom auf 210° C erhitzt wurden.
jeweils 50 Gewichtsteile ungesättigter Polyester wurden in 50 Gewichtsteilen Styrol aufgelöst, wodurch
Ό die Komponente A erhalten wurde.
Andererseits wurde Polystyrol in Styrol aufgelöst, wodurch eine 30 gew.-% ige Lösung von Polystyrol
erhalten wurde (Komponente B).
70 Gewichtsteile Komponente A und 30 Gewichtstei-Ie Komponente B wurden 3 min lang unter Verwendung eines Laboratoriumsrührers vermischt Das resultierende Gemisch wurde in ein Reagenzglas mit einem Durchmesser von 18 mm bis zu einer Höhe von 12 cm gegeben und bei 25° C stehen gelassen, um die Verträglichkeit des ungesättigten Polyesters mit dem Polystyrol zu beobachten. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
70 Gewichtsteile Komponente A und 30 Gewichtstei-Ie Komponente B wurden 3 min lang unter Verwendung eines Laboratoriumsrührers vermischt Das resultierende Gemisch wurde in ein Reagenzglas mit einem Durchmesser von 18 mm bis zu einer Höhe von 12 cm gegeben und bei 25° C stehen gelassen, um die Verträglichkeit des ungesättigten Polyesters mit dem Polystyrol zu beobachten. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
ungesättigter Polyester Nr.
VIII
IX
Bestandteile (Mol)
Dicyclopentadien
Maleinsäureanhydrid
Wasser
Dicyclopentadien
Maleinsäureanhydrid
Wasser
Propylenglykol
Dipropylenglykol
Phthalsäureanhydrid
Dipropylenglykol
Phthalsäureanhydrid
Molverhältnis von Dicyclopentadien/zweibasische
Säure
Gehalt an Dicyclopentadien (Gew.-%)
Verträglichkeit mit Polystyrol
Verträglichkeit mit Polystyrol
2,0 | - | 1,0 | 2,0 | 3,0 | - |
2,0 | - | 45 | 10,0 | 6,0 | 4,0 |
1,2 | O | - | - | - | |
1,2 | 9,9 | 10,5 | 8,0 | ||
- | - | 6,0 | |||
- | 3,0 | 6,0 | |||
0,2 | 0,33 | 0 | |||
13,2 | 16,6 | 0 | |||
* | X |
O vollständige Verträglichkeit (eine gleichförmige Lösung wurde über ein Jahr aufrechterhalten)
* Polystyrol schied sich nach 1 h ab. x Polystyrol schied sich sofort ab.
Aus Tabelle VII wird ersichtlich, daß eine ausgezeichnete Verträglichkeit des ungesättigten Polyesters mit
dem Polystyrol nur dann erhalten wird, wenn der >o ungesättigte Polyester gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Polyesterharzmasse mit niedrigen Schrumpf eigenschaften
auf der Basis von
(A) einem ungesättigten Polyester mit Dicyclopentadienylresten,
(B) einem oder mehreren polymerisierbaren Monomeren mit einer oder mehreren polymerisierbaren
Doppelbindungen im Molekül und
(C) einem schwundmindernden thermoplastischen Polymeren,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente
(A) ein ungesättigter Polyester mit Tncyclo-[5,2,1,02-6]-dec-4-en-8-
oder -9-ylresten, Resten einer «^-ungesättigten zweibasischen Säure
und Glykolresten als strukturellen Einheiten, welcher durch Umsetzung eines Glykols, eines
hydroxylierten Dicyclopentadiens in einer Menge von 100 bis 200 Mol-% pro Mol des Glykols
und mindestens einer «,^-ungesättigten zweibasischen
Säure oder ihrem Anhydrid oder durch Umsetzung von Dicyclopentadien mit einer «,^-ungesättigten zweibasischen Säure oder mit
einem Anhydrid einer «,jj-ungesättigten zweibasischen
Säure und Wasser bei 15O0C oder weniger zu einer teilweise veresterten Dicyclopentadiencarbonsäure,
die dann weiterhin mit mindestens einem Glykol umgesetzt worden ist, erhalten worden ist und die Komponente
(C) Polystyrol ist,
wobei die Komponenten in einer Menge von
(A) 30 bis 90 Gewichtsteilen,
(B) 10 bis 70 Gewichtsteilen und
(C) 3 bis 18 Gewichtsteilen, letzteres bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der Komponenten
(A) und (B), vorliegen.
2. Polyesterharzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten in einer
Menge von
(A) 40 bis 70 Gewichtsteilen,
(B) 30 bis 60 Gewichtsteilen und
(C) 6 bis 13 Gewichtsteilen, letzteres bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der Komponenten
(A) und (B), vorliegen und das Polystyrol (C) ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht von 50 000 bis 300 000
aufweist.
Die Erfindung betrifft eine Polyestermasse mit niedrigen Schrumpfeigenschaften auf der Basis von
(A) einem ungesättigten Polyester mit Dicyclopentadienylresten,
(B) einem oder mehreren polymerisierbaren Monomeren mit einer oder mehreren polymerisierbaren
Doppelbindungen im Molekül und
(C) einem schwundmindernden thermoplastischen Polymeren.
Applications Claiming Priority (2)
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DE2851454A1 DE2851454A1 (de) | 1979-05-31 |
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