DE1008487B - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen vom Formkörpern aus Polyester itmd thermoplastische Polymere en thai ten den Massen. Die Verwendung von ungesättigten Polyesterharzen zur Herstellung von Formkörpern ist bekannt. Ungefüllt kommen die ungesättigten Polyesterharze als Gießharze zum Einsatz, wenn auf die Transparenz des Fertigerzeugnieses Wert gelegt wird. Zur Erhöbung der mechanischen Festigkeit der aus dem ungesättigten Polyesterharz herzustellenden Formkörper, dienen in erster Linie Glasfasern. Füllstoffe werden in die Polyester eingearbeitet, wenn eine Verbilligiung erstrebt wird. Als Füllstoffe eignen sich unter anderem Quarz- oder Steinmehl, gemahlenes Glas, Talcum, Kreide und »Plastikpulver«. Die charakteristischen Eigenschaften der Harze werden indes, worauf Weisbart in »Beckacite-Nachrichten« d'er Firma Reichhold Chemie AG, Hamburg 12 (1953), Heft 5, S. 6 bis 9, hinweist, mit steigendem Zusatz an Füllstoffen schwächer. Als Füllstoff für Gießharze hat man ferner schon Thi'xo- ao fcropie der Masse hervorrufende Stoffe, wie beispielsweise das in Monostyrol quellbare Polyvinylchlorid vorgeschlagen (vgl. Morgan, »Glass Reinforced Plastics«, London, August 1954, S. 49 und 50).

Die Herstelking von Formkörpern aus ungesättigten Polyesterharzen ist mit dem Nachteil verbunden, daß bei der Polymerisation eine im allgemeinen unerwünschte Dichtezunahme bzw. Volumenabnahme eintritt (vgl. Winnacker-Weingaertner. »Chemische Technologie«, Band »Organische Technologie« IT, S. 596, 1. Absatz).

Es wurde gefunden,' daß bei. der Herstellung von Formkörpern aus Polyestern ein Schrumpfen dadurch vermieden werden kann, wenn als Gießharz das Gemisch aus einem ungesättigten, in der Kälte härtbaren Polyesterharz und der hochprozentigen Lösung eines oder mehrerer thermoplastischen Polymeren in Styrol verwendet wird. Durch die Verwendung einer hochprozentigen Lösung eines oder mehrerer thermoplastischen Polymeren in Styrol werden, im Gegensatz zu den bisher verwendeten Füllstoffen, die charakteristischen Eigenschaften des zur Herstellung eines Formkörpers eingesetzten Polyesterharzes nicht beeinträchtigt. Wie nämlich festgestellt wurde, läßt sich durch die Mitverwendung von in Styrol nur quellbarem Polyvenylchlorid eine Schrumpfung beim Erhärten des Polyesterharzes doch nicht vermeiden,.

Als Beispiele für in Styrol lösliche thermoplastische Polymere seien Polystyrol, Polyvinylcarbazol, Polyvinyläther und Polyisobutylen genannt. Bezüglich der Herstellung konzentrierter Lösungen sei angegeben, daß sich beispielsweise Polystyrol bis zu 42,5%, Polyvinylcarbazol bis zu 8%, Polyvinyläther bis zu Verfahren zur Herstellung
von Formkörpern

Anmelder:

Steuler-Industriewerke G.m.b.H.,
Höhr-Grenzhausen

Heinrich Siebenmorgen., Dernbach bei Montabaur,
ist als Erfinder genannt worden

30% und Polyisobutylen bis zu 8 bis 10% in Monostyrol löst.

Soweit das in der Kälte härtbare ungesättigte Polyesterharz bereits Styrol enthält, kann das thermoplastische Polymere dem Harz vor der Härtung auch in mehlfeiner Vermahlung zugesetzt werden, so daß sich die Lösung des Polymeren erst in der Harzmasse selbst bildet, der erforderlichenfalls weitere Mengen Styrol zugegeben werden.

Durch die Verwendung einer Lösung eines oder mehrerer thermoplastischen¹ Polymeren an Stelle der bisher bekannten Zusatzstoffe im Gemisch mit einem ungesättigten, in der Kälte härtbaren Polyesterharz, läßt sich nicht nur ein Schrumpfen des Formkörpers beim Erhärten der Polyesterharzmasse vermeiden, sondern darüber hinaus, je nach der Art des bzw. der verwendeten thermoplastischen Polymeren, bestimmte Wirkungen erzielen. Die gleichzeitige Anwendung von Polystyrol und Polyvinylcarbazol hat zur Folge, daß das Formstück eine gute Wärmebeständigkeit aufweist. Die gleichzeitige Anwendung von Polyvinyläther und Polyisobutylen mit Polystyrol bzw. mit Polystyrol und Polyvinylcarbazol führt zu Formkörpern, die sich durch eine hervorragende Elastizität auszeichnen.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die thermoplastischen Polymeren in solchen Mengen anzuwenden, daß, berechnet auf die Polyesterharzmasse, bis zu 20% an diesen Polymeren in der Mischung vorliegen.

Die Anwendung einer hochprozentigen Lösung eines oder mehrerer thermoplastischen Polymeren in Styrol schließt den gleichzeitigen Einsatz der üblichen Füllstoffe, wie z. B. Kaolin oder Kreide, nicht aus,

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Claims (3)

durch die eine möglicherweise auftretende Entmischung des erfindungsgemäß anzuwendenden Gießharzes verhindert werden kann. Beispiele

1. Eine Eisenwalze wurde mit einer 30 mm starken Schicht aus Gießharz umgössen, das aus 60 Gewichtsteilen eines ungesättigten, in der Kälte härtbaren Polyesterharzes und zu 40 Gewichtsteilen aus einer 42,5°/oigen Lösung von Polystyrol in Monostyrol bestand. Der nach dem Erhärten gebildete Mantel zeigte keine Schrumpfung. Es konnte auch keine Rißbildung nach 2stündigem Erhitzen auf 80 bzw. 110° und nach Abschrecken mit kaltem Wasser beobachtet werden.

2. Es wurde der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wiederholt mit der Abweichung, daß an Stelle einer 42,5%igen Lösung von Polystyrol in Monostyrol eine entsprechende Menge Polyvinylchlorid in Monostyrol gequollen wurde. Der auf der Eisenwalze hergestellte Mantel zeigte nach der Erhärtung feine Risse, die auf eine Schrumpfung zurückzuführen sind.

3. Zylindrische Körper wurden aus Massen folgender Zusammensetzung gegossen:

a) 58 Gewichtsteile Polyesterharz, 38 Gewichtsteile einer 42,5 °/oigen Lösung von

Polystyrol in Monostyrol,
4 Gewichtsteile Peroxydpaste.

b) 58 Gewichtsteile Polyesterharz,

38 Gewichtsteile Kieselkreide, 4 Gewichtsteile Peroxydpaste.

c) 58 Gewichtsteile Polyesterharz,

19 Gewichtsteile Polyvinylchloridpulver,
19 Gewichtsteile Monostyrol,
4 Gewichtsteile Peroxydpaste.
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Die aus der unter aj aufgeführten Masse hergestellten Zylinder wiesen nach der Erhärtung keine Schrumpfung auf, die Masse b) ergab nach der Erhärtung Zylinder mit einer Schrumpfung von l:l°/o; die Zylinder aus der Masse c) zeigten nach der Erhärtung eine Schrumpfung von 1,7 °/o.

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20 I⁵ATENTANS I'HUCU

Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Polyester und thermoplastische Polymere enthaltenden Massen, dadurch gekennzeichnet, daß als Gießharz das Gemisch aus einem ungesättigten, in der Kälte härtbaren Polyesterharz und der hochprozentigen Lösung eines oder mehrerer thermoplastischen Polymeren in Styrol verwendet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 547 384;

USA.-Patentschrift Nr. 2 551 767;

»Beckacite Nachrichten« der Firma Reichhold Chemie AG, Hamburg, 12 (1953), Heft 5, S. 6 bis 9; »Modem Plastics«, Oktober 1949, S. 69 bis 76;

Morgan, »Glass Reinforced Plastics«, London 1954, S. 49, 50.

© 709 50ft'447 5.57