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Die Erfindung betrifft eine Munitionszuführungsvorrichtung für entgurtete Munition an einer automatischen Waffe, insbesondere einer Schnellfeuerkanone, die durch einen Förderkanal mit einem Munitionsmagazin verbunden ist, mit einer Einrichtung im Förderkanal zum Verändern der Länge des Förderkanals, um die Länge des Förderkanals zu verlängern oder zu verkürzen, wenn die Munitionszuführung zu der Einrichtung schneller bzw. langsamer als die Munitionswegförderung von der Einrichtung erfolgt.
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Eine derartige Munitionszuführungsvorrichtung ist durch die GB-PS 6 24 357 bekannt, bei der die Länge des Förderkanals mittels eines über ein Ritzel verstellbaren Rades verlängert oder verkürzt werden kann, um die Fördergeschwindigkeit der zuzuführenden Munition an die jeweilige Feuergeschwindigkeit der Kanone anpassen zu können. Der mögliche Verstellbereich für die Länge des Förderkanals ist jedoch bei dieser Einrichtung relativ klein und reicht insbesondere für die bei Schnellfeuerkanonen auftretenden Feuergeschwindigkeitsunterschiede nicht aus.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Vorrichtung am Munitionsförderkanal zur Erzielung einer auf die Feuergeschwindigkeit abgestimmten Fördergeschwindigkeit zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Munitionszuführungsvorrichtung der eingangs beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Förderkanal zwei in gleiche Richtung gekrümmte Abschnitte aufweist, das ein die Mündungen der beiden gekrümmten Abschnitte übergreifendes Teil eine gekrümmte Innenfläche aufweist, die einen Teil der Innenwand des Förderkanals bilden, und daß das Teil in einem Führungselement derart verschiebbar gelagert ist, daß es entsprechend der Zu- bzw. Wegförderung von Geschossen von den Mündungen weg bzw. auf sie zu bewegbar ist.
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Weitere kennzeichnende Merkmale sind den Unteransprüchen 2-7 zu entnehmen.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt im lotrechten Schnitt die erfindungsgemäße Einrichtung in einem Munitionsförderkanal zwischen einem nicht dargestellten Magazin und einer nicht dargestellten automatischen Feuerwaffe;
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Fig. 2 zeigt die Einrichtung im vertikalen Schnitt entsprechend Fig. 1 in einem anderen Betriebszustand;
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Fig. 3-5 zeigen die Einrichtung nach Fig. 1 in vereinfachter lotrechter Schnittdarstellung in weiteren Betriebsstellungen;
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Fig. 6 zeigt im schematischen Vertikalschnitt eine geänderte Ausführungsform der Einrichtung;
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Fig. 7 zeigt im vertikalen Schnitt eine Antriebseinrichtung für die Sternräder der Ausführungsform nach Fig. 6.
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Fig. 1 zeigt einen Teil eines Munitionsförderkanals FR zwischen einer (nicht dargestellten) automatischen Waffe und einem dazu gehörigen (ebenfalls nicht dargestellten) Munitionsmagazin. Die Waffe und das Magazin können von bekannter Ausführung sein. Der Förderkanal FR ist in einem solchen Schnitt dargestellt, daß die Achse der darin geförderten Geschosse senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 1 verläuft. Der Pfeil 1 bezeichnet die Zuführungsrichtung von dem Magazin und der Pfeil 2 die Wegförderrichtung zu der automatischen Waffe. Der Förderkanal hat einen ersten gekrümmten Abschnitt 2 und einen zweiten gekrümmten Abschnitt 4, die beide um 90° abgebogen und an den einanderzugewandten Teilen 5 miteinander verbunden sind. Somit liegen die Öffnungen 6 und 7 dieser beiden gekrümmten Teile derart nebeneinander, daß die Mittellinien durch diese Mündungen parallel zueinander verlaufen.
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An diesen Mündungen ist eine Einheit zum Verändern der Länge des Kanals angebracht. Diese Einheit umfaßt einen Teil 8, der die Mündungen 6 und 7 der beiden gekrümmten Teile des Förderkanals übergreift und eine halbkreisförmige Innenfläche 9 aufweist, die ein Teil der Innenwand des Förderkanals FR bildet. Der Teil 8 hat im wesentlichen die gleiche Materialdicke wie die beiden gekrümmten Abschnitte 3 und 4 des Förderkanals und ist über den größeren Teil seiner Erstreckung von konstanter Materialdicke. An seinen Enden trägt der Teil 8 die Führungsteile 8 a und 8 b. Die Einheit zum Verändern der Länge des Förderkanals umfaßt auch ein Stütz- und Führungselement 11, welches sich in Richtung der Mittellinien der Mündungen 6 und 7 erstreckt und an seiner Innenseite mit längs verlaufenden Nuten 11 a und 11 b aufweist, in denen das Teil a über seine Führungsteile 8 a und 8 b gehalten und geführt ist, so daß es von den Mündungen 6, 7 weg bzw. auf sie zu bewegt werden kann.
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Die Führungsteile 8 a, 8 b und Führungsnuten 11 a und 11 b sind, in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene gesehen, jeweils in Vielzahl nebeneinander angeordnet. Auch das Stütz- und Führungselement 11 hat im wesentlichen gleiche Materialdicke wie die gekrümmten Abschnitte des Förderkanals. An dem Teil 8 greift eine Feder 12 an, die das Teil 8 in Richtung auf die Mündungen 6 und 7 belastet.
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Im Bereich des ersten Krümmungsabschnittes 3 ist ein erstes Sternrad 13 um eine unverschiebbare Achse drehbar gelagert. Dieses erste Sternrad 13 ist eines von mehreren, in Richtung der Achse nebeneinander angeordneten Sternrädern, die an den langgestreckten Geschossen an mehreren, über die Geschosslänge verteilten Stellen angreifen. Diese ersten Sternräder 13 werden vom Magazin aus in an sich bekannter Weise angetrieben.
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Im Bereich des zweiten Krümmungsabschnittes 4 ist eine entsprechende Anzahl von zweiten Sternrädern 15 vorgesehen, die in gleicher Weise wie die ersten Sternräder 13 angeordnet und gelagert sind, jedoch ihren Antrieb von der Waffe erhalten, d. h. die ersten und zweiten Sternräder werden unabhängig voneinander angetrieben.
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Ferner sind an dem Teil 8 eines oder mehrere dritte Sternräder 15 gelagert, die ebenfalls in der zur Zeichenebene senkrechten Achsrichtung nebeneinander angeordnet sind. Jedes dieser dritten Sternräder 15 ist an dem Teil 8 frei drehbar gelagert, so daß es den Bewegungen des Teils 8 relativ zu den Mündungen 6, 7 des Förderkanals mit entsprechenden geradlinigen Bewegungen folgen kann.
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Fig. 8 zeigt eine Stellung, in der die vom Magazin her zugeführten Geschosse eine Verschiebung des Teils 8 von den Mündungen der beiden Krümmungsabschnitte des Förderkanals weg gegen die Kraft der Feder 12 bewirkt haben. Gemäß Fig. 2 hat auch das dritte Sternrad 15 diese Bewegung nach rechts mitgemacht. Ein Lager- und Führungsteil für den Teil 8 und das Sternrad 15 ist in Fig. 2 mit 16 bezeichnet. Durch diese Verschiebung hat sich die Länge des Förderkanals vergrößert um die beiden Abschnitte a und b der Führungsfläche des Führungselements 11 für den Teil 8, die nunmehr ebenfalls Teile der Innenfläche des Förderkanals bilden. Die Länge dieser Abschnitte a und b hängt ab vom Betrag der Verschiebung des Teils a, und je größer diese Verschiebung ist, desto größer ist die Längenzunahme des Förderkanals.
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Fig. 3-5 zeigen verschiedene Betriebsstellungen des Teils 8 und der Sternräder 13 bis 15. Fig. 3 zeigt die größte und Fig. 5 die kleinste Verschiebungsstellung des Teils 8, d. h. in der Stellung nach Fig. 3 ist die größte Anzahl und in Fig. 5 die kleinste Anzahl von Geschossen in der Puffereinrichtung gespeichert. Die Geschosse sind in den Zeichnungen mit Buchstaben A, B, C, D, E und F bezeichnet.
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Die Stellung nach Fig. 3 ist die normale Ausgangsstellung der Puffereinrichtung. Wenn die nicht dargestellte Waffe zu feuern beginnt, wird das Geschoß A durch das Sternrad 15 nach unten zur Waffe gefördert. Das Sternrad 15 wird dann gedreht und gleichzeitig wird seine Achse durch die Kraft der Feder 12 nach links in Fig. 3 verschoben, wodurch die Geschosse B und C in der Puffereinheit in die in Fig. 4 gezeigten Stellungen weitergefördert werden. Dieser Vorgang setzt sich fort, bis die Zuförderung vom Magazin her beginnt, d. h. bis das Sternrad 13 sich zu drehen beginnt. Die Bewegungen des Teils 8 und des Sternrades 15 sind zweckmäßigerweise so aufeinander abgestimmt, daß die Zuförderung beginnt, wenn das Geschoß A zur Gänze nach unten bewegt worden ist, und das Sternrad 15 befindet sich dann auf halben Wege zwischen den Endstellungen seiner Längsverschiebung. Wenn keine weitere Wegförderung zur Waffe hin erfolgt, wird die Puffereinheit sukzessive wieder aufgefüllt, bis sie wieder die Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 eingenommen hat. Der Teil 8 und das Sternrad 15 werden sich dann nach rechts in Fig. 4 bewegen, wobei sich gleichzeitig das Sternrad 15 in Uhrzeigerrichtung dreht. Wenn die Wegförderung zu der Waffe schneller erfolgt als die Zuförderung vom Magazin, was während der für die Beschleunigung der Magazinfördereinrichtung erforderlichen Zeit vorkommen kann, wird die Puffereinheit sukzessive geleert. Die Grenzsituation, die dabei erreicht werden kann, ist in Fig. 5 dargestellt. Normalerweise ist jedoch die Magazinfördereinrichtung so auf die Fördereinrichtung der Waffe abgestimmt, daß die Grenzsituation gemäß Fig. 5 niemals eintritt.
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Wenn eine größere Aufnahmekapazität der Puffereinheit gewünscht wird, kann dies erreicht werden durch ein viertes Sternrad 17, das an dem Teil 8 in gleicher Weise wie das Sternrad 15, jedoch in einem Abstand von diesem, gelagert ist, wie in Fig. 6 dargestellt. Fig. 6 zeigt die Stellung, in der das Teil 8 seine größte Verschiebung von den Mündungen der Krümmungsabschnitte des Förderkanals erreicht hat. Das vierte Sternrad 17 ist mit dem dritten Sternrad 15 synchronisiert, und die Synchronisation kann erreicht werden durch eine nicht eigens dargestellte Transmission zwischen den beiden Sternrädern. Die Funktionsweise der beiden beweglichen Sternräder 15 und 17 ist die gleiche wie die des einzelnen beweglichen Sternrades 15 gemäß Fig. 1 bis 5.
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Prinzipiell kann die Einrichtung noch mit einem weiteren Sternrad 18 versehen werden, wie in Fig. 7 dargestellt, und kann dann als Puffereinheit für eine noch größere Anzahl von Geschossen dienen. In diesem Fall werden aber die auftretenden Reibungskräfte bereits so groß sein, daß auch für die Sternräder 15, 17 und 18 eine eigene Antriebsvorrichtung erforderlich ist. In Fig. 7 ist ein Beispiel für eine solche Antriebsvorrichtung dargestellt, mit deren Hilfe die Sternräder 15, 17 und 18 bei der Zuförderung oder Wegförderung von Geschossen zu oder aus dem Puffermagazin mit Hilfe der Sternräder 13 und 14 angetrieben werden.
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Diese Zwangsantriebseinrichtung umfaßt eine endlose Kette 19, die um fünf Kettenräder 19 bis 24 umläuft. Das Kettenrad 20 sitzt auf der gleichen Welle wie das Sternrad 13, das Kettenrad 22 auf der gleichen Welle wie das Sternrad 14, und das Kettenrad 24 auf der gleichen Welle wie das Sternrad 15, so daß die jeweils zusammengehörenden Stern- und Kettenräder sich gemeinsam drehen. Die Kette 19 läuft somit vom Kettenrad 20 zum Kettenrad 24, um dieses herum zum Kettenrad 22 und um dieses herum zum Kettenrad 23, von diesem wieder um das Kettenrad 24, von diesem zum Kettenrad 21 und um dieses herum zurück zum Kettenrad 20. Das Kettenrad 24, das zusammen mit den Sternrädern 14, 15 und 18 in Richtung auf den Förderkanal verschiebbar ist, ist somit ein doppeltes Kettenrad, welches zwei nebeneinanderliegende, das Kettenrad gegensinnig umschlingende Abschnitte der Kette aufnehmen kann.
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Die Kette 19 besteht aus Kettengliedern, deren Länge gleich der halben Teilung c zwischen den Geschossen ist. Jedes Geschoß, welches durch das Puffermagazin gefördert wird, wird somit von einem bestimmten Gelenk zwischen zwei Kettengliedern gefolgt derart, daß die Lage des Gelenkpunktes mit kleinen Abweichungen der Mittellinie des Geschosses entspricht. Die Sternräder 15, 17 und 18 werden durch die Kette gedreht, so daß ihre Winkelstellungen immer den Stellungen der Geschosse entspricht. Auch das Ausmaß der Verschiebung der Sternräder nach rechts in Fig. 7 wird durch die Kette gesteuert, da sich die Länge des Teils der Kette, der vom Kettenrad 20 um das Kettenrad 24 zum Kettenrad 22 verläuft, geändert wird, wenn Geschosse von den Sternrädern 13 und 14 zu- bzw. weggefördert werden. Da die Kette endlos ist, wird der Abschnitt der Kette, der sich vom Kettenrad 21 um das Kettenrad 24 zum Kettenrad 23 erstreckt, im gleichen Ausmaß verkürzt bzw. verlängert, wie sich der erstgenannte Kettenabschnitt verlängert bzw. verkürzt.
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Fig. 7 zeigt auch eine Synchronisierung der Bewegungen der Sternräder 13, 15 und 18. Diese Sternräder 15, 17 und 18 haben zentrische Kettenräder 25, 26 und 27, um die eine synchronisierende Kette 28 gelegt ist. Wenn das Sternrad 15 gedreht wird, werden auch die Sternräder 26 und 27 um gleiche Beträge gedreht.
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An dem Munitionsförderkanal FR können ein oder auch mehrere der vorstehend beschriebenen Puffereinheiten für Geschosse vorgesehen sein.