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Knotenbilder für Textilf;-iden
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Die Erfindung betrifft einen Knotenbilder für Textilfäden mit einem
am freien Ende eines drehbar angetriebenen Knoterrohres angebrachten Schnabelkopf,
mit dessen Schnabel eine Klemmzunge zusat enwirkt, die gegenüber dem Schnabel durch
eine im Knoterrohr längsverschiebbar geführte Schubstange verstellbar ist.
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Knotenbilder dieser Art sind meist in Gruppen zu einem Aggregat auf
einem wagen zusammengefaßt, der sich im Maschinentakt ilber zwei Lagen von zu verknotenden
Faden hinweg vorwílrtsbewegt, beispielsweise zum Verknoten zweier .llebketten, wobei
die Fadenlagen während des Knüpfvorganges an wenigstens einem Ende festgehalten
und zum anderen Ende hin gegenüber dem Kopf des Knotenbilders verstellbar geführt
sind. Durch die Relativbewegung zwischen Klemmzunge und Schnabel lassen sich die
zu verknüpfenden Fäden einmal erfassen und dadurch in eine bestimmte Relativführung
zum Schnabel bringen. Zum anderen werden sie .etwa zwischen diesen beiden Teilen
- festgeklemmt und dadurch während des Knüpfvorganges in Längsrichtung festgelegt.
Hierzu greift die Zunge in aller Regel zwischen seitliche Teile des Schnabels ein,
wobei die Klemmkraft quer zur Bewegungsebene der Klemmzunge aufgebracht wird. Hierzu
werden meist gesonderte Klemmfedern eingesetzt, deren Klemmkraft sich entweder nicht
oder nur unvollkommen ändern läßt und wesentlich durch die Dicke der zu verknüpfenden
Fäden beeinflußt ist.
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Die Klemmzunge ist, wie beispielsweise in der DE-OS 19 27 526 gezeigt,
meist als schwenkbar gelagerter Haken ausgebildet, der mittels der Betätigungsstange
verschwenkt wird. Diese Verstellbewegung wird aort durch eine geschlossene Kurvennut
gesteuert, die mit einer von der Drehzahl des Knoterrohres abweichenden Drehzahl,
meist der halben oder doppelten Drehzahl umläuft. Zur Umwandlung der Schiebebewegung
in eine Schwenkbewegung der Klemmzunge dient dabei ein Zahnstangenantrieb. Die Schwenklagerung
der Klemmzunge, der Zahnstangenantrieb u. U.
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auch die Steuerung mittels einer geschlossenen Kurvennut führen bei
der hier angestrebten hohen Arbeitsgeschwindigkeit zu Ersch:Stterungen, die überhöhten
Verschleiß und störenden Larm zur Folge haben. Außerdem ist es schwierig, mit schwenkbaren
Klemmzungen die für dicke Garne erforderlichen großen Öffnungsweiten zu erreichen.
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Die Erfindung geht aus von der eingangs geschilderten Gattung eines
Knotenbilders und verfolgt die Aufgabe, diesen Knotenbilder auf möglichst einfache
Weise so weiterzubilden, daß man mit wenigen und relativ geringfügig bewegten Einzelteilen
auskommt und doch bei geringem Verschleiß und erschütterungsarmem Betrieb große
Offnungsweite erreicht und Garne recht unterschiedlicher Dicke verarbeiten kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Klemmzunge fest
mit der Schubstange verbunden und diese am Knoterrohr durch eine zentrisch zur Drehachse
angeordnete, in Schließrichtung der Klemmzunge wirkende SchraMDieaer über einen
verstellbaren Anschlag abgestützt. Hier sind der Schubstange keinerlei weitere bewegte
Teile nachgeschaltet. Die ganze Bewegung beschränkt sich damit auf das Verschieben
dieser Stange mit der an ihr vorgesehenen Klemmzunge, wodurch ErschUtterungen, Verschleiß
und Lärm weitgehend vermieden sind. Da man weder Hebellängen, noch andere Obersetzungsverhältnisse
beachten muß, läßt sich praktisch beliebige öffnungwweite erreichen, was einmal
das
Erfassen bzw. Einführen des Garnes in die Maulöffnung erleichtert, und zum andern
auf der gleichen Vorrichtung das Verarbeiten von Garnen sehr unterschiedlicher Dicke
ermöglicht. Dies einmal schon deshalb, weil die Garne nicht in einer parallel zur
Schiebeebene liegenden Fläche verklemmt werden. Blattfedern mit ihren Einstellschwierigketten
kommen ganz in Fortfall, und die einzige eingesetzte Schraubenfeder kann zwei Funktionen
erfllen. Einmal bringt sie den Schließdruck auf und zum andern kann sie dazu herangezogen
werden, den Anlagedruck in einem Verstellgetriebe aufzubringen. Man benötigt dann
keine geschlossene Kurvennut, sondern eine einzige Kurvenflche, was die Vorrichtung
noch vereinfacht. Ein weiterer Vorteil der hier eingesetzten Schraubfeder gegenfiber
der Blattfeder liegt darin, daß sie praktisch beliebig weich ausgeführt werden kann.
Jedenfalls läßt sich die Kennkurve der Feder recht genau so gestalten, daß sich
die Klemmkraft in einer bestimmten gewünschten weise mit dem Durchmesser des Garnes
wandert. Grundsätzlich käme man dann ohne Nachstellung aus. Da sich jedoch die einzelnen
Federn nie völlig identisch herstellen lassen, wird wenigstens für Justagezwecke
ein verstellbarer Anschlag zwischengeschaltet.
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Zweckmäßigerweise ist die Schraubenfeder auf dem Knoterrohr zwischen
einem auf diesem angebrachten Stellring und einem in der Betätigungsstange festsitzenden
Querstift angeordnet.
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Auf dem Knoterrohr ist meist hinreichende Federlänge unterzubringen,
und der vergröierte Durchmesser begünstigt die flache Kennlinie der Feder.
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Die Angriffsfläche von Schnabel und Klemmzunge am Garn können im Prinzip
beliebig ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise wirken Schnabel und Klemmzunge über
quer zur Drehachse liegende Vollflächen unmittelbar gegeneinander. Es wird also
nur der in Federrichtung wirkende Schließdruck übertragen und jede seitliche Klemm-
oder Scherwirkung weitgehend vermieden.
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Am Ende der Klemmzunge läßt sich eine Schließnase anbringen, die in
eine Schließnut des Stabes hineinbewegbar ist und auch bei dicken Garnen eine ringsum
schließbare Maulöffnung begrenzt.
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Die Klemmzunge ist vorzugsweise Teil eine Platine, die in einer rückseitigen
Längsnut des Schnabelkopfes verschiebbar geführt ist und auf diese Weise zur Knotenbildung,
insbesondere zum glatten Abstreifen des losen Knotens beitragen kann.
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So ist zweckmäßigerweise das gerundete Platlnenende in der Offnungsstellunu
wenigstens in die Kontur des Schnabelkopfes eingezogen upd ragt in der Schließstellung
über diese vor.
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Deim Ausfahren in die Schließstellung läßt sich daher ein dort eingelegter
Faden nach außen schieben.
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Um hier Beschädigungsgefahr und Abstreifwiderstände zu mindern, sollte
die Längsnut im Bereich des Schnabelkopfes nach außen hin V-förmig erweitert und
mit abgerundeten Kanten versehen sein.
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Die Zeichnung gibt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
wieder. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht der wesentlichen Teile des erfindungsgemäßen
Knotenbilders, Fig. 2 eine räumliche Darstellung des Kopfteiles dieses Knotenbilders
nach einer Drehung um 900 aus der Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 Fig. 3 eine entsprechende
Darstellung nach einer Drehung um 3600 bei geöffnetem Schnabel, Fig. 4 dieselbe
Drehstellung nach Schließen des Schnabels und Ab trennung der ersten Fadenenden
und Fig. 5 das Festziehen des Knotens beim eiterdrehen des Schnabelkopfes.
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Der dargestellte Knotenbilder besteht im wesentlichen aus einem weitgehend
zylindrischen Knoterrohr 1, in dem lEngsverschiebbar,
jedoch gegen
Drehung gesichert eine Schubstange 2 geführt ist.
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Diese trägt einen Querstift 3, dessen beide Enden durch Längsschlitze
4 im Knoterrohr nach außen ragen und zur AbstUtzung einer Schraubenfeder 5 dienen,
die sich andern Endes an einem längseinstellbar auf dem Knoterrohr angebrachten
Stellring 6 abstützt. Die Teile 1 und 2 werden also durch die Schraubenfeaer 5 mit
einer Kraft auseinandergedrückt, die sich mittels des Stellringes 6 einstellen läßt,
sich aber beim Durchfedern nur wenig endet, da der Durchmesser des Federdrahtes
vielfach kleiner ist als der Außendurchmesser des Knoterrohres 1.
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Die Lunge dieser Schraubenfeder kann überdies beliebig groß gewählt
werden, um eine recht flache Feder Kennkurve zu erhalten.
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Eine Reihe solcher Knotenbilder wird üblicherweise zu einem Aggregat
zusammengefaßt und parallel nebeneinander auf einem Wagen angebracht und entlang
der Arbeitsbabn verfahren. Auf dem Wagen ist das Knoterrohr 1 drehbar gelagert,
jedoch in Längsrichtung festgelegt, während die Schubstange 2 durch ein Kurvengetriebe
im Maschinentakt verschoben wird. Es kann allerdings auch die umgekehrte Anordnung
verwendet werden.
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Auf dem links in der Zeichnung liegenden Gewindeende 21 der Schubstange
sitzt feststellbar eine Stellmutter 7, die in der einen oder anderen Richtung einstellbar
den Stellweg der Schubstange 2 begrenzt.
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An dem in Fig. 1 rechts liegenden, frei vorragenden Ende des Knoterrohres
1 ist fest ein Schnabelkopf 8 mit einem von der Drehachse 9. aus quer abstehenden
Schnabel 10 angebracht. Der gerundete Rücken des Schnabelkopfes setzt sich nach
nckwärts in zwei unmittelbar am Knoterrohr entgegengesetzt zum Schnabel 10 wegragenden
Hörnern 11 fort. Zwischen diesen Hörner ist in den Schnabelkopf und in das Ende
des Knoterrohres eine Längsnut 12 eingeformt, die zur Ftthrung einer Platine 13
dient, welche am benachbarten Ende der Schubstange 2 befestigt ist.
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Diese Platine hat einen nach außen gerundeten Endteil 14, der
sich
in der Öffnungsstellung nach Fig. 3 wenigstens bis in die Kontur des Schnabelkopfes
8 einfügt, in den Schließstellungen dagegen über diese vorragt.
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An der Platine 13 ist ferner eine Klemmzunge 15 angeformt, die parallel
zum Schnabel 10 wegragt und an ihre freien Ende eine Schließnase 16 aufweist, die
in eine Schließnat 17 des Schnabels greift und dadurch den Aufmahmeraum 18 des Schnabels
begrenzt.
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Da die beiden miteinander zu verknüpfenden Fäden F parallel und dicht
nebeneinander lieen, sind sie hier als einzige Linie dargestellt. Das Fadenende
F1 ist normalerweise durch eine Klemmvorrichtung gehalten, das Fadenende F2 kann
durch hesondere Führungsmittel wie Gabelschieber o. dgl. ausgelenkt werzell. So
liegen die Fäden in deI Ausgansstellung Fig. 1 et-;a senkrecht zur Schnabelebene,
dabei wird/die erwähnten Auslenkmittel das Fadenende F2 so weit angehoben und nach
außen gelenkt, daß es sich bei der Drehung um 900 entsprechend Pfeil 19 in Fig.
2 über den geschlossenen Schnabel legt.
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Beim WEiterdrehen um ca. 1800 wandert das Fadenende F2 auf dem Schnabel
nach außen, und durch Verschieben der Platine 13 in Richtung des Pfeiles 20 wird
der Schnabel in Offnungsstellung gebracht und übergreift das Fadenende F1 Die Dieschlingeliegt
dann entsprechend der Darstellung in Fig. 3 vor den Platinenende 1>4 und wird
durch dieses beim folgenden SchlieBen des Schnabels gemäß Fig. 4 über der etas V-förmig
erweiterten Nut 12 und deren abgerundeten Kanten nach außen geschoben, wobei ein
überstehender Teil 22 des Fadenendes F1 durch eine nicht gezeigte Schere abgeschnitten
wird, nachdem die Platine 13 entsprechend Pfeil 23 nach rechts verschoben und dadurch
die Fäden zwischen Schnabel 10 und Zunge 15 durch die Kraft der Schraubfeder 5 festgeklemmt
sind.
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Beim Weiterdrehen in die Stellung Fig 5 wird dann der Knoten 24 festgezogen
und anschl. durch Öffnen des Schnabels freigegeben.